Hallo liebe Freunde des gehaltlosen Geblubbers! In der zweiten Ausgabe unserer äußerst lehrreichen Reihe Polymieux* geht es um ein Thema, das in Spielen zwar vorkommt, aber fast nie funktioniert: Die Liebe!
Nicht wenige Spiele bieten neben Mord und Todschlag auch etwas für’s Herz. Zumindest versuchen sie es. Doch leider wird dieses Element meist so gekonnt in den Sand gesetzt, dass es am Ende beim Rezipienten den gleichen Effekt hat, wie die Integration von Kindern und Tieren in Actionfilmen: Es ist überflüssig und nervt! Wir haben uns davon aber nicht abschrecken lassen und trotzdem in unserem geradezu unmenschlichen Nerd-Wissen nach positiven Beispielen gegraben.
*Zur Erinnerung: Diese Rubrik soll Euch Junkies ein wenig helfen, die Vorlieben der jeweiligen Autoren besser einschätzen zu können, damit Ihr die Artikel “richtig” lest. Zu diesem Zweck wird in unregelmäßigen Abständen ein Thema in die Runde geworfen, zu welchem wir Polynesen dann die kranken Dinge niederschreiben, die uns spontan in den Sinn kommen.
SpielerZwei blickt verträumt in die Ferne:
Kaum ein Spiel hat mich jemals so sehr gerührt, wie seinerzeit die beiden Little Big Adventure Spiele (Adeline Software 1994/1997). Die Liebesgeschichte zwischen Twinsen und seiner Freundin Zoé (im zweiten Teil bereits hochschwanger!) hat mir damals wirklich die eine oder andere Träne in die Augen getrieben. Kein Scheiß! Natürlich ging es in erster Linie darum, ganze Planeten vor der Tyrannei zu retten, aber für mich machten die Charaktere und deren Beziehungen untereinander den wahren Reiz des Spiels aus. Der großartig-kitschige Soundtrack und die knuffige Bonbon-Grafik trugen natürlich ihren Teil dazu bei, einen Berufszyniker wie mich weich zu klopfen. Kaum zu glauben, dass die Spiele von den selben Franzosen stammen, die ein paar Jahre zuvor das düster-fatalistische Alone In The Dark aus der Taufe gehoben hatten…
SpielerDrei rubbelt gedankenverloren mit dem Finger auf dem Tisch herum:
Also wenns um Liebe in Spielen geht, führt für mich kein Weg an Project Rub vorbei, dem dämlichen Titel zum Trotz. Aufgrund der nur als iPodwerbungsmäßigen Schattenfigur dargestellten zu umwerbenden weiblichen Hauptfigur blieb reichlich Projektionsmaterial, die abwechselnd die Dame rettenden/ um sie buhlenden Aktionen waren angenehm beknackt und gut zu spielen, und zum Abschluss laut “ICH LIEBE DICH” in den DS rufen zu müssen, war eine befremdliche, aber irgendwie auch tatsächlich schöne Erfahrung.
Inoffizielles, nicht dem Polymieux angehöriges (und trotzdem veröffentlichtes) Addendum: Ich bin ne Superlusche, die schon von Filmen, Serien, Zeichentrickserien, Comics, Büchern und Musikvideos flennen musste, aber noch nie von nem Videospiel. Ich kann das nicht mal begründen. Irgendwie berühren mich Spiele anders, scheints. Ich meine, es gibt Stellen, die ich superschön oder rührend finde, aber Tränen flossen nicht mal beim schlechten Ende von Suikoden 2.
Addendum Nummer 2: Auch zu diesem Thema hab ich schon mal was geschrieben, ich profilierter Vielschreiber, ich.
Holger hält dagegen:
Nein, ich werde an dieser Stelle nicht mit ICO ankommen. Oder SotC. Die Spiele, die einem zu dem Thema normalerweise als erstes einfallen würden. Liebe in Videospielen spricht mich null an. Im Kino übrigens auch nicht. Wenn dann liebe ich gewisse Spiele. Oder das Spielen an sich.
Enk analysiert:
Mit der Liebe im Spiel funktioniert es am überzeugendsten als tragisches Melodram, wie etwa zwischen Max Payne und seiner so abrupt dahingeschiedenen Michelle. Oder wie die tragische Liebesgeschichte zwischen Fahrenheit-Protagonist Lucas Kane und seiner Ex-Freundin Tiffany. Jaja, ich weiß, die Story von Fahrenheit ist abstrus und die Freiheitsgrade des Spiels sind ähnlich hoch wie bei Senso. Aber die Szene, in der Tiffany den verstörten Lucas in seinem Appartment besucht und man es als Spieler durchaus in der Hand hat, ob sich die beiden noch ein letztes Mal näherkommen, fand ich damals sehr beeindruckend. Lag sicher auch am Soundtrack von Angelo Badalamenti und Theory of a Deadman.
Grobi sprengt wieder mal das Format:
Liebe ist…
…in Videospielen häufig nur ‘ne fade Begründung dafür, ein enormes Ding aus der Hose zu ziehen und damit hemmungslos rummachen zu dürfen. Also, ich rede jetzt natürlich von Waffen. Die bereits erwähnte Rachegeschichte eines Max Payne ist da das Paradebeispiel. Im Grunde ziemlich pubertär, das Ganze. Das Max im zweiten Teil so scharf auf Mona Sax (Hammerwortspiel, echt) war, lag ja auch nur an der ständigen Konfrontation mit Tod und Gewalt. Darauf reagieren die Leute halt mit wachsendem Geschlechtstrieb. Aber Liebe? Wo finde ich Liebe in unserem Medium? Erstens gehen emotionale Beziehungen zwischen den Charakteren doch heute sofort im uncanny valley verschütt, sobald sie über die Komplexität von “dem tret’ ich in den Arsch” hinausgehen. Die Sims bilden auch nur Paare, weil der Spieler seine Puppen züchten will. Zweitens bleibt bei den ganzen kompetitiven Inhalten überhaupt kein Platz für traute Zweisamkeit. Wer hat im Starterfeld von Race Driver: GRID schon Zeit zum Kuscheln? Drittens mögen die Leute Lara Croft in erster Linie nicht wegen ihres feinen Sinns für Humor, sondern wegen ihres ausgeprägten Charakters.
Es ist immer die Rede von einem reifenden Medium Videospiele – alles Augenwischerei! Das Herumspritzen von Blut, Schweiss und Sperma dominiert weiterhin. Es müssen mehr Tiefe, mehr Bandbreite und mehr Dimensionen her. Ein erster Schritt wäre sicherlich, diese engen Grenzen zu sprengen. Vielleicht klappt’s dann auch mit dem Nachbarn. Oder wahlweise der Nachbarin. Aber da ist noch ein anderes Problem: Jesse Custer und Tulip O’Hare kaufe ich ihre Liebesgeschichte sofort und ohne Zweifel ab, obwohl es in der sie umgebenden Story auch nur in höchst inflationärem Maße um rotzigen Tabubruch geht. Allerdings gibt es dort Geschichte, Charakterentwicklung und Dialog, auch zwischen den Zeilen. Videospiele – so episch die Sagen auch sind, die sie erzählen – lassen sich in letzter Konsequenz immer auf ihre Spielmechaniken reduzieren. Deswegen gibt es Spiele überhaupt und deshalb mögen wir sie.
Nur: wie lässt sich Liebe – eine Sache, die man im realen Leben schon kaum versteht – in das Korsett einer Spielmechanik pressen? Wenn du die Antwort kennst, sende eine SMS mit dem Stichwort “POLYLOVE” an die 1337!
Christian verzweifelt:
Ach, was will ich bloß über die Liebe abseits vom Bla-IcoundYorda-Blup-CludundAeris-Einerlei zu schreiben? Findet Liebe in Spielen eigentlich wirklich (WIRKLICH?) statt? Ich bin mir nicht sicher. Ich könnte jetzt vielleicht Fahrenheit anführen, aber da läuft es doch im Endeffekt auch bloß auf eine Entschuldigung hinaus, mal eine ordentliche Fickszene zeigen zu dürfen. Und ich will nicht den Unmut der weiblichen Spielerschar auf mir vereinen, die das als Argument gegen uns Männer verwenden könnten, Liebe wäre für uns nichts anderes als ein anständiger Fick. Verdammt nochmal, kann nicht endlich mal jemand ernsthaft was mit Liebe machen? Oder ist das einfach ein viel zu großes Wort (oder Gefühl?) für ein Videospiel? Selbst bei den Sims dreht sich unterm Strich alles bloß ums Vögeln. Mit Spielen verhält es sich also genauso wie bei Schlager-Liedtexten. Hilfe.
Daniel wird im Pilzland fündig:
Manchmal glaube ich, die anderen Polynesen sitzen in meinem Kopf. Als ich die Worte “Liebe” und “Videospiele” gelesen habe, war mein erster Gedanke: ICO. Der nächste: Shadow of the Colossus. Dann kam lange nichts mehr. Selbst diese beiden sind keine wirklich tollen Liebesgeschichten, weil es mehr um das Beschützen, Retten und Wiederbeleben geht, als um eine sich entwickelnde Beziehung. Es ist mehr die trist traurig verregnete unterschwellige Liebe, die das Rückgrad beider Geschichten bildet.
Also bin ich an mein Spieleregal getreten und habe mal geschaut. Mein Blick fiel auf Max Payne 2, dass ja auch schon genannt wurde. Rache gibt es auch bei God of War. Ne, ist alles doof.
Aber wie wäre es mit Mario und Prinzessin Peach. Schon so lange, so viele Jahre und so viele Spiele jagt er der blonden Schönheit hinterher, trotzt jeder Gefahr und springt auf die Köpfe von bösen Buben. 24 Jahre. Die längste Liebesgeschichte der Videospielwelt.
SpielerEins winkt ab:
Liebe als Teil der Spielmechanik bzw. als Motivator? hmm… Nintendogs vielleicht … Klar kommt immer mal wieder ein seichtes Beziehungsgeplänkel in Spielen vor (Star Trek: Elite Force 2 oder Mass Effect fallen mir spontan ein), aber mit Liebe hat das selten etwas zu tun. Es ist immer noch überraschend, dass dieses Thema (wie auch Sex) in Spielen kaum Relevanz hat, während in anderen Medien weite Teile exklusiv auf diese Themen bauen. Mag an der Zielgruppe liegen.
Nille resigniert:
Heavy Weapons Guy liebt Sasha. Und Natasha. Und Sandvich. Den Medic, der ihn heilt, nicht zu vergessen. Es ist schon irgendwie traurig, daß die Beziehung zweier auf einander angewiesener Spielerklassen tiefgründiger ist als die gesamte Hintergrundgeschichte der meisten anderen Spiele. Bahamut Lagoon wartete zwar mit dutzenden Love-Stories auf, doch jeder Klappentext eines Groschenromans ist anspruchs- und gefühlvoller. Ein auf eine subtile Art kesser Augenaufschlag von Alyx, verbunden mit einem verschmitzten “Beeil’ Dich, Gordon!”, vermittelt wenigstens im Ansatz ein Gefühl davon, statt die Liebe bloß als einen Teil der Handlung zu verstehen.
18 Kommentare
und wieso erwähnt keiner cloud und Aeris?
Cloud & Aeris, Squall & Rinoa. Es wollten Liebesgeschichten sein, aber wirkliche Emotionen kamen bei mir als Spieler dabei nicht auf. YARGH, MEIN HERZ IST SO KALT!!1eins
– The Marriage und Passage als abstrakte, künstlerische Annäherungen an das Themas
– Xenogears hatte mit all seinem DNA- und Prädestinations-Gedöns einige spannende Aussagen
– die Beziehung des Nameless One zu Deionarra
Kernproblem dürfte sein dass Spiele sich, anders als Bücher und Filme (die zu 99% in Kitsch, Sex oder Voyeurismus abdriften), oft nicht auf die Darstellung einer “fremden” Beziehung beschränken, sondern immer versuchen den Spieler bzw. seine Spielfigur als Teil der Liebesbeziehung einzubinden… etwas das gottseidank scheitern muss.
Hmmm…besser als die Liebesgeschichte zwischen Aerith und Cloud fällt mir nur noch die Liebesgeschichte zwischen Tifa und Cloud ein. Tifa steht immer im Schatten von Aerith.
Besonders in der englischen Version kommt das um einiges besser als in der verhunzten deutschen Version. Ich will nicht wissen, was durch die Übersetzung von der japanischen Version bereits verloren ging.
Die Stories in den FF-Spielen waren mir eigentlich immer zu kitschig, so dass sie mir auch nie emotional nah gegangen sind. Die Charaktere waren mir viel zu over-the-top, als dass sie mich irgendwie hätten berühren können…
guybrush und seine liebste der er immer treu ist und ihr ewig nacheifert und sie aus einem abgöttischen liebesbeweis sogar in gold verwandelt und nicht aufgibt!
Zwar humoristisch ein wenig überzogen doch definitiv der subplot zu “Ich möchte Pirat werden”
Ach, warum erwähnt bei dem Thema nie jemand THE DARKNESS!? Eine schönere und bessere Liebesgeschichte in einem Spiel ist mir bisher noch nicht untergekommen. Dagegen ist alles hier erwähnte eine erzählerische Nullnummer.
Zum Thema Liebe in Videospielen fiel mir auch zuerst The Darkness ein, dann vielleicht noch Fahrenheit.
Auch in Runaway wird das Thema (ok am Rande aufgegriffen) und was ist mit Silent Hill? Ist es nicht die Liebe zu seiner Tochter die den guten Harold dazu antreibt Cheryl zu suchen?
Liebe ist komplex und zeitweise auch erschreckend verwirrend. Wie will man das jetzt einer pupertierenden Zielgruppe näher bringen die noch nicht mal ihre eigenen Hormone im Griff hat, oder ihre zwei Wochen Sommercamp”beziehung” die Liebe ihres Lebens nennt.
Das Szenario des Rächers ist da doch wesentlich besser zu verkaufen/vermarkten, weil warum sollte ich den Protagonisten des Spiels Blumen kaufen schicken lassen, wenn er doch auch den Mörder seiner Frau mit ner ordentlichen Portion Blei aus seiner abgesägten Schrotflinte umpusten kann.
Wer es etwas unblutiger mag nimmt Super Mario der seine geliebt Prinzessin retten muss.
Held oder Rächer, der männliche Protagonist macht viele dumme Dinge aus Liebe zu einer Frau.
Inwieweit es irgendwann einmal eine Versoftung geben wird, die dem Thema gerecht wird… Keine Ahnung – Aber wer will das auch?
Wenn ich Action haben möchte brauche ich keine Rosa-Wolken-Geschichte, aber für Produzenten ist sie der simpelste gemeinsame Nenner um eine Story anzutreiben und den Protagonisten in sein Verderben zu stürzen.
Die Liebesgeschichte in the Darkness ist doch prinzipiell – ähnlich dem erwähnten Max Payne – nur ein Aufhänger für die Gewalt die danach folgt. Ich gebe zwar auch zu dass ich die Szene vor dem Fernseher hab durchlaufen lassen (ohne zu wissen dass es ein Achievement gibt), aber trotzdem finde ich dass ganz einfach der Racheaspekt im Spiel wesentlich mehr durchscheint.
Meiner Ansicht nach wird es sowohl in Spielen als auch Filmen und Büchern nie sowas wie “echte” Liebe geben. Ich denke Liebe ist etwas dass jeder für sich selbst erfahren und definieren muss, so was läßt sich nicht einfach auf fremde Charaktere projezieren. Man kann zwar berührt sein, von dem was man grade sieht/ließt aber es wird nie echt herüber kommen weil man, egal wie sehr man sich versucht hineinzuversetzen, nie selbst die Person ist die man beobachtet. Man, schwer über sowas zu schreiben…. ;)
Gruß
Frank
Ach, Silent Hill 2, ja komplett vergessen…
Ich glaube auch nicht dass Liebe als Thema einen immer zum weinen treiben oder besonders emotional berühren muss… das ist primär eh von der eigenen Stimmung/Lebenslage/Psyche abhängig und kann kein sinvolles Kriterium sein.
Wie Haunted fällt mir auch Guybrush und Elaine dazu ein.
In Baphomets Fluch gabs auch ganz nette romantische Ansätze. Und richtig gut fand ich Indy und Sophie in Fate of Atlantis.
Alles Adventures, also Spiele die eh mehr Wert auf Story legen. In Shootern ist das ja auch fehl am Platze, wie die erwähnten Kinder in Actionfilmen. Da will man ja rumballern und nicht mit der Dame (if sex== woman insert Herr) des Herzens durch die Gegend flanieren. Siehe GTA da sind die “Beziehungen” ja auch überflüssig wie ein Kropf und nerven einfach nur.
Allgemein denke ich Liebe als Thema funktioniert auch eher in Spielen in denen man sich nicht direkt mit der Spielfigur identifiziert. In der Ich-Perspektive müsste man ja als Spieler was für die andere (und eigene!) Spielfigur empfinden. Aber sich selber sieht und fühlt man nicht und so ein Haufen Polygone ist nun doch eher nun ja ein Haufen Polygone eben.
Also die schönsten Liebesgeschichten habe ich in “Die Sims 2 ” gespielt ;) … aber da liegt es ja am Spieler …
Ansonsten muß ich sagen,daß auch mich das Thema liebe, so wie viele andere emotionen in SPielen eher unwichtig und zweit bzw drittrangig sind. Ich spiele halt gerne, da kann die Story zumeist ( mit wenigen ausnahmen )nur nebenbei aufgenommen werden.
Ich erinnere mich noch an genau eine Szene in einem Videospiel die mich zu Tränen gerührt hat: Der Abspann von Lufia (Esutoporisu Densetsu 2 für die Klugscheißer), als Maxim und Selan gestorben sind und ihre Seelen über ihrem Baby schweben und die Oma – oder wer auch immer gerade auf das Kind aufpasst – sagt sie seien bald zurück. *schnief*
Oh, hat übrigens schon jemand Cloud und Aerith erwähnt? ;)
Cloud und Aerith, Aerith und Cloud, …. kann’s bald nicht mehr hören, als ob es nur ein Videospiel in den letzten 20 Jahren gab. Erweitert mal euer Blickfeld. Es gab doch so viel mehr. Was ist beispielsweise mit Red XIII und seinem Vater, Barret und Marlene, Cait Sith und seinem Moogle, Cid und der Highwind, Yuffie und Materia, Vincent und Lucrecia, Sephiroth und Jenova, Cloud und Don Corneo.
Liebe ist ja schön und gut, ich liebe beispielsweise Lebkuchen. Ein Lebkuchenspiel hätte also keine Probleme, bei mir die richtigen Saiten anzuschlagen. Wenn sich der Schokoguss in den Lebkuchen verliebt und immer mit ihm zusammen sein möchte, dieser Handlung kann ich folgen weil ich mit ihr im emotionalen Gleichklang bin. Die gleiche Empfindung bei einem Götterspeisefreund zu erreichen, dürfte schwieriger sein. Mir sind Götterspeisengeschichten hingegen oft zu durchsichtig.
Ich werfe mal einige andere Emotionen in die Diskussion: Zorn, Wut, Hass, Ekel, Furcht, Langeweile, Verlangen, Neid, Frustration, Dankbarkeit, Schuld, Stolz, Überraschung. Zu all diesen Begriffen fällt mir bei Videospielen deutlich mehr ein als zum Thema Liebe.
Mario und Peach haben übrigens mit Liebe so viel zu tun, wie Blumen und Bienen mit Sex. Vielleicht haben wir aber auch nur noch nicht die richtige Diskussionsgrundlage. Mit Dantes Inferno kommt auch Beatrice, die ideale Frau, Zentrum der wahren Liebe. Nach Erscheinen dieses Titels wird es keine offenen Fragen mehr nach der richtigen Behandlung von Liebe in Videospielen geben.
Liebe in Games? Meh…
Dazu fallen mir Dizzy und Betty ein, auf dem Weg nach Landown – das ist echte Liebe, von einem Mann und seiner Maschine.
Aber mal ernsthaft, wieso erwähnt hier niemand Shenmue (1)? Zugegeben, man muß schon auf Japano-Romanzen-Stil mit all der Schüchternheit und dem komischen Getue abfahren, aber gefällt mir gut. Und kommt ganz ohne Schwerter, haushohe Monster, Aliens, Höllendämonen, das Ende der Welt und nachladbare Tötungswerkzeuge aus.
Ich würde das Lebkuchenspiel kaufen.
Hmmm…. Lebkuchen.
Zaehlen Dating Sims?
Ansonsten wuerde ich hier auch nur Silent Hill 2 durchgehen lassen – andererseits habe ich in meinem Leben auch noch nicht so viele Spiele gespielt. Und mit “durchgehen” meine ich jetzt auch eher, dass Liebe an sich dort [unter anderem] ein zentrales Thema darstellt. Wobei ich das dabei gar nicht mal so schlecht umgesetzt fand, auch wenn es mich nicht gleich zu Traenen geruehrt hat.
Ansonsten faellt mir spontan noch Prince of Persia – Sands of Time ein, aber das war ja auch mehr die Actionfilmvariante einer Liebesgeschichte [ergo “[im Grunde unnuetzes] Anhaengsel, damit sich die Freundin im Kino nicht ganz so sehr langweilt” /klischees ende] und im Grunde mehr als unerheblich.
Zwar kamen mir ganz kurz auch die Titel von Team ICO in den Sinn, allerdings eher, weil sie auf eine andere Art fuer mich mit Emotionen verknuepft sind. Oder bin ich der einzige, der zwischen Ico und Yorda eine rein platonische Beziehung sieht? Ich meine, im Ernst, die sind doch mehr wie Bruder und Schwester [bitte zerstoert nicht meine Illusionen!]…
Silent Hill 2 ist wirklich ein gutes Beispiel dafür, dass einen eine Liebesgeschichte im Spiel wirklich bewegen kann. Aber in diesem Spiel ist ohnehin nahezu alles perfekt…
Bei Ico sah ich die Beziehung im übrigen auch eher geschwisterlich.
Wieso erwähnt niemand Kerrigan und mich?