Nach jeweils über 110 besprochenen Spielen in den Rückblicken für 2013 und 2014 schaffen wir es dieses Jahr nicht einmal auf 80. Woran lag’s? An uns? Am Spielejahr? Ging 2015 etwa Qualität über Quantität? Fragen über Fragen.
Sicher ist, dass wir Don für die diesjährige Organisation des Polyreuxblicks herzlich danken. Er konnte sogar einen hochkarätigen Stargast gewinnen! Nein, es ist nicht Helene Fischer, und sie stellt nicht ihr neues Album vor: Zwerg im Bikini hat das herrliche Titelbild entworfen und lässt uns darüber hinaus an ihren Spiele-Erfahrungen des letzten Jahres teilhaben.
Zwerg-im-Bikini: “Hey, wollen wir den Kiddies noch mal Geld aus der Tasche ziehen, indem wir die schon gezeichneten Möbel noch mal verwenden?!” So in etwa stelle ich mir vor, wie dieses Spin Off entstanden ist. Und es tut mir in de Seele weh, eine solche Denkweise Nintendo zu unterstellen. Aber hier gibt es leider kaum Neues zu entdecken, keine Aufgaben, keinen Erkundungsdrang… dafür lohnt das Spiel nicht. Das einsame Highlight ist der praktische Einrichtungsmodus, aber den hätte man auch einfach ins nächste “richtige” Animal Crossing packen können.
Zwerg-im-Bikini: Was habe ich mich darauf gefreut… und nun liegt Anno 2205 hier, und ich muss mich zwingen, es überhaupt noch zu starten. Zwischen dümmlichen Sidequests, die eher an Farmville als an Wirtschaftssimulationen erinnern, ist der Spielspaß abhanden gekommen. Es gibt auch gute Neuerungen, aber die Zeiten, in denen ich bei Anno die Zeit vergessen konnte, und plötzlich ein Wochenende rum war, sind Vergangenheit. Meine persönliche Enttäuschung des Jahres, gemessen an den Erwartungen.
Urs: Griechische Antike ist cool, Metroidvanias sind cool, Apotheon ist leider nur so mittel. Obwohl ich mich sehr auf diesen Titel gefreut habe, konnte ich mich nicht richtig für das Spiel begeistern. Irgendwie zündete die eigentlich vielversprechende Mischung nicht und das mit dem Craften habe ich auch nicht kapiert. Was soll das eigentlich immer mit diesem Craften? Raffe nur ich das nicht oder was? Häh?
Chris: Jährlich kann ich mir den Assassinen-Zirkus nicht geben, dazu sind sich die Spiele doch zu ähnlich. Alle zwei, drei Jahre schaue ich aber gerne wieder rein und habe dann an gut gemachten Serienteilen wie Syndicate auch sehr viel Spaß. London sieht so gigantisch gut aus, dass ich hier so oft auf die Screenshot-Taste der PS4 gehämmert habe, wie bisher nur in Dragon Age: Inquisition. Das Parcours-Laufen zieht auch wieder, vor allem dank einiger Detailverbesserungen bei der Tastenbelegung am Gamepad, und des neuen Greifhakens, mit dem man prima ohne Bodenkontakt über breite Straßen kommt. Jacob und Evie Frye sind zweifelsfrei die besten Serien-Hauptfiguren seit Ezio Auditore und ich hoffe stark, dass wir sie in weiteren Spiele wiedersehen. Lediglich Hauptstory und Bösewicht sind diesmal lahm.
Urs: Comics finde ich insgesamt ziemlich doof, Verfilmungen und Versoftungen derselben reizen mich genausowenig. Eine Ausnahme stellt der Batman dar, dessen Comicheftchen ich zwar ebenfalls links liegen lasse, der mich aber dank der Burton-Filme und alter Amiga-Spiele seit Kindertagen als Charakter interessiert. Da es als äußerst gelungen galt, spielte ich Arkham Asylum auf der 360 und genoss es sehr, Arkham City wiederum ließ ich aus Desinteresse links liegen. Zur Veröffentlichung von Arkham Knight packte mich wieder die Lust auf Prügeleien in Gotham City und ich war vom Fleck weg angetan. Wieder stimmte die Atmosphäre, wieder flutschte das Kampfsystem und wieder überzeugte die Präsentation. Dass der eigens kreierte Arkham Knight eine Schlaftablette war, dass ein großer Teil des Spiels aus Panzerfahren bestand und dass Open-World-Spiele mich langsam in komatöse Zustände versetzen, konnte mich nicht daran hindern, viele vergnügliche Stunden mit dem jüngsten Titel von Rocksteady zu verbringen. Ein gelungenes Spiel und ein verdienter dritter Platz!
Once more, with Miyazaki
Polyneux spricht, Vol. 30 (Insight-Edition)
Jens: Eigentlich ist diese fortgeschrittene Rumklopperei nicht mein Ding – egal wie leicht, schwer oder kultig es gerade sein mag. Bei Bloodborne gingen bei mir erst kurz vor Schluss die Rolladen runter. Aber ich werde zurückkehren, irgendwann. Bloodborne ist perfekt ausbalanciert und designt, hat eine starke Ausstrahlung und schüttelte mich die meiste Zeit ordentlich durch – aber herrje, immer wieder auf den gleichen Pfaden den gleichen Gegnern die Fresse dick zu hauen (oder gehauen zu bekommen), war mir irgendwann zu viel. Deswegen gibt’s auch keine Trophäe.
Volker: Nachdem “Dark Fouls 2” rückblickend extrem schwach war und entsprechend mies gealtert ist, hatte ich mit “Blöderen” lange gezögert. Dank permanörgelnder Freunde musste es dann irgendwann doch sein, inklusive PS4-Kauf. Und ich habe beides nicht bereut. Im Gegenteil: Nach Demon’s Souls ist das für mich der stärkste Teil der Serie, die Atmosphäre ist genial, die Angst zu jeder Sekunde da. Die ist sogar so groß, dass ich mich immer noch vor dem DLC drücke, obwohl das Hauptspiel längst platiniert ist – was ein verdammter Run war, den ich zu keiner Sekunde bereue.
Le Don: Auch mich konnten From Software nun doch noch überzeugen, nachdem ihr letztes Spiel keine langweiligen Dudes in Ritterrüstungen, Drachen, Skelett-Krieger und andere Fantasy-Klischees bot. Das liegt nicht nur an dem Setting, sondern auch den befriedigenden Kämpfen und das geniale Level Design. Würde die Zeit nicht fehlen, dann würde ich mir gerne noch den neuen DLC angucken und einen 100%-Run wagen.
Pascal: Was zuerst nach Demons’ Souls 1.5 roch (gegen das ich auch nichts gehabt hätte) hat sich zu einem Namen entwickelt, hinter dem ich mir gerne eine 2 vorstelle. Mit dem schnellen Gameplay, das keine Fehler verzeiht, und der irren Story über Wahnsinn, Body Modifications und Werwölfe hat es Bloodborne eigentlich nur an Content gefehlt. Der kam dann mit dem The Old Hunters-DLC Ende November und hat mich aus den Socken gehauen. Sicher, die Story ist nicht überall schlüssig und die Umgebung nicht so immersiv wie in Dark Souls. Aber wer nach stundenlangen Umwegen durch die Hintertür in Iosefkas Klinik spaziert und realisiert wo er gelandet ist, der merkt doch, wie grandios Yharnam designt ist.
Le Don: Na, wer von euch hat nicht vergessen, dass Akt 2 dieses Jahr erschienen ist? Ich fand das zweite Kapitel gar nicht so schlecht und ich finde es irgendwo auch schade, dass es völlig in Vergessenheit geraten ist – vermutlich, weil es weder die große Revolution, noch die ganz große Enttäuschung geworden ist. Gebt aber ruhig der Making Of-Doku eine Chance, die mittlerweile auf Steam erhältlich ist.
Doreen: Wenn ich jemals etwas positives über Broken Age gesagt habe, dann nehme ich das mit sofortiger Wirkung wieder zurück. Ich habe das Ding auf der PS4 nochmal komplett gespielt und kann beim besten Willen nicht erkennen, worin eigentlich der Sinn dieses Spiels besteht. Nicht nur, dass ich es einfach rotzelangweilig finde, nein, es scheint mir auch extrem bedeutungslos zu sein – ohne jegliche Message und fast so ohne Unterhaltungswert. Hübsch ist es, ja ja ja, naja. Man kann über Broken Age alles mögliche erzählen, ich lande aber ohne viele Umwege immer wieder bei einem gewissen Punkt: Es spielt schlicht überhaupt keine Rolle. In gar nix, außer im vollkommen belanglos sein.
SpielerZwei: Ich bin ja mal gespannt, ob und wie Captain Toad in all den anderen Jahresrückblicken da draußen gewürdigt wird, denn der 2. Januar ist als Release-Termin geradezu prädestiniert, um am Ende des Jahres schlicht vergessen zu werden. Aber natürlich nicht bei uns: Treasure Tracker ist ein kleines, aber ganz tolles und knuffiges Puzzle-Spiel, das auf absolut jede WiiU-Must-Have-Liste gehört! So!
Zwerg-im-Bikini: Wer 2015 Städte bauen will, macht das nicht mehr mit Sim City. Cities: Skylines steuert sich gut, sieht hübsch aus und bietet einem alle Werkzeuge, die man sich wünschen kann. Schade nur, dass es mir ständig beim Verlegen der Schienennetze abgeschmiert ist und ich es deshalb irgendwann frustriert beiseite gelegt habe… Hoffentlich läuft es inzwischen stabiler.
Chris: Aktuell einfach DIE Städtesimulation. Lässt viel Raum zum Experimentieren. Wie die verschiedenen Systeme hinter der optischen Fassade ineinandergreifen, zeigt ein tiefes Verständnis dafür, was Städtebausimulationen im Gegensatz zu anderen Aufbauspielen wie der Anno-Reihe auszeichnen sollte: Die Konzentration auf Verkehr und öffentliche Dienste und darüber hinaus eine eher indirekte Steuerung der Einwohner- und Industrieansiedlung. Man schafft als Bürgermeister die Rahmenbedingungen für eine florierende Stadt, aber man baut bitte nicht jede Fabrik selbst. Etwas, was Maxis beim letzten SimCity grundlegend missachtet hatte… Und das alles von einem kleinen, finnischen Entwicklerstudio.
Le Don: Yay, durch den PC-Release haben Microsoft den letzten (und bisher einzigen) Kaufanreiz für ihre neue Konsole verloren und Swery65 konnte hoffentlich noch mehr Geld für eine zweite Staffel sammeln, die hoffentlich noch kommen wird. Denn D4 hat wie auch schon Deadly Premonition herrliche Charaktere und eine spannende Handlung, deren Auflösung ich gerne sehen würde.
Zwerg-im-Bikini: Ein Tower Defense Spiel im menschlichen Körper. Da sag noch einer, ihnen gehen langsam die Ideen aus! Ähm. Nun… wirklich einfallsreich ist Defend your Life tatsächlich nicht geraten. Viele bekannte Elemente werden neu kombiniert, und das kann man sich zwar als Fan des Genres geben, muss man aber nicht. Wie die Tüte Billig-Chips, die man halt isst, weil sie da ist. Man bekommt keine Bauchmerzen davon, aber wirklich befriedigend ist das Geschmackserlebnis nicht.
Jens: So glattpoliert Project Cars rüberkommt, so dreckig wirkt DiRT Rally und das ist ein Kompliment. DiRT Rally ist eine knallharte Simulation, die mich besonders bei den längeren Rallys ordentlich Nerven gekostet hat – wenn es nur noch darum geht, sich irgendwie mit der lädierten Schrottkarre ins Ziel zu retten. Das erste Rennspiel seit vielen, vielen Jahren, dass es der lieben Kundschaft wieder schwer macht, es zu beherrschen. Wunderbar, ne?
Chris: Völlig aus dem Nichts kam im Frühjahr 2015 Dirt Rally bei Steam ins Early Access. Ein Dreivierteljahr später, mit doppelt so vielen Strecken, zahlreichen neuen Autos und einem Physiksystem, das vom Start weg sehr gut war, aus dem mehrere Monate Feinschliff aber nochmal Unglaubliches herausgeholt haben, ist Dirt Rally weit mehr als ein Geheimtipp. Wer auch nur im Entferntesten etwas mit Rally anfangen kann, bekommt hier das beste Rally-Spiel aller Zeiten. Der Schwierigkeitsgrad mag knackig sein, den Spitznamen Dark Souls Rally, den es mancherorts weg hat, finde ich aber übertrieben. Wer sich erst einmal reingefuchst hat, wird hier mit großer Varianz und Spieltiefe auf hervorragenden Strecken (FINNLAND!!) belohnt. Ich habe inzwischen über 110 Stunden und knapp 6000 Kilometer auf der Uhr, ein Ende ist nicht abzusehen. Im Gegenteil: Im Frühjahr 2016 kommt Dirt Rally auf die PS4!
Urs: Divinity: Original Sin hat es vom PC auf die PS4 geschafft und zeigt dem Spieler von Beginn an, dass es zwar optisch nicht mit dem Bombast moderner Rollenspiele aufwartet, inhaltlich dafür enorm viel zu bieten hat. Nach über zehn Stunden Spielzeit hatte ich das Gefühl, erst an der Oberfläche gekratzt zu haben und spürte den Sog einer großen, abwechslungsreichen Fantasy-Erzählung. Leider kam mir just dann Fallout 4 in die Quere und katapultierte mich aus dem Spiel, sodass ich Divinity in einiger Zeit nochmal von vorne beginnen werden muss. Wann ich die fünfzig oder mehr Stunden dafür übrig haben werde, steht zwar in den Sternen, verdient hat es dieses schöne Spiel aber allemal.
Kyle braucht Hirn
„Violence is never the answer, until it’s the only answer.“
Jens: Immer schön den Zombies mitten eins auf die Zwölf knallen. Darum ging es zuerst in Dying Light und auf Dauer ermüdete mich das ein wenig. Aber: Der Parcours-Anteil in Dying Light mitsamt den veränderten bzw. verschärften Bedingungen in der Nacht war durchaus gelungen. Dying Light ist irgendwie blöde und gut zugleich.
SpielerZwei: So viele Ecken und Kanten. Und trotzdem so viel Atmosphäre und Spielspaß. Obwohl Dying Light nichts so richtig toll macht und viel Angriffsfläche für Kritik bietet, fand ich es insgesamt sehr unterhaltsam und bereue keine Minute der Spielzeit…
Le Don: Da haben Techland unerwartet ein Zombie-Spiel herausgebracht, welches ich gar nicht mal so schlecht finde. Definitive kein Jahreshighlight, aber eigentlich auch wirklich nicht schlecht. Durch das Parkor-System wurde Dying Light nämlich selten nur zum miesen Shooter.
Zwerg-im-Bikini: Inzwischen gibt es zu allem Simulatoren: Trucks, Ziegen, mit Vätern duschen… Im kostenlosen Emily is Away darf man das sich über Jahre ziehende Auseinanderleben mit einer ehemaligen Schulfreundin anhand von Instant Messenger Gesprächen nachspielen. Danach frage ich mich allerdings: Wieso will man das? Nur weil es eine unangenehme Erfahrung ist, die die meisten von uns kennen, verspüre ich nicht das Verlangen danach. Ich fühlte mich bei den Dialogoptionen außerdem zu sehr in eine Richtung gedrängt. Die Präsentation ist allerdings gelungen und mir hat ein spezieller Kniff am Ende gefallen.
Le Don: Der Preis für die Lachnummer des Jahres gehen an Turtle Rock Studios und Evolve. Dabei ist Evolve ein richtig gutes Spiel geworden und bekam auch die nötige Aufmerksamkeit, doch die aberwitzige DLC-Politik hat die Fanbase gekillt. 60€ Vollpreis + Season Pass 1 innerhalb weniger Monate und dann noch ein zweiter Season Pass? Ja, nee, is’ klar.
Jens: Als Mix aus Walking Simulator und Shooter ist Fallout 4 ein unerreicht großartiges Spiel. Ansonsten ist es ein modernes Fallout 3, was Kompliment genug ist. Mit der Story konnte ich mich noch teilweise, aber mit den Häuslebau-Features gar nicht anfreunden. Hand in Hand mit Bloodborne verfehlt Fallout 4 nur knapp die bronzene Trophäe.
SpielerZwei: Ich stecke noch mitten drin und kann daher eigentlich noch kein abschließendes Urteil fällen. Es gibt einige Veränderungen gegenüber den Vorgängern, die ich mag, aber ebenso viele, die ich für vollkommen überflüssig halte, wie z.B. den Basenbau. Aber das ist selbstverständlich Kritisieren auf sehr hohem Niveau, denn Fallout 4 ist definitiv eines der Highlights des Jahres, auch wenn es mich bisher nicht ganz so sehr flashen konnte, wie seinerzeit Fallout 3.
Volker: Zurück im Ödland, mit neuem Skill-System, “Minecraft”-Elementen und ganz viel Freiheit. Auch wenn es im Quest-Aufbau Schwächen hat, das Ende ein wenig zahm ist und der ein oder andere liebgewonnene Moment früherer Teile fehlt, hat Fallout 4 weit über 100 Stunden lang prima unterhalten. Und tut das komischerweise weiterhin, denn obwohl es nix mehr zu tun gibt, fällt der Abschied aus dem Commonwealth erstaunlich schwer.
Le Don: Offen gestanden für mich eine Enttäuschung. Mit dem schwachen Dialog-System und einer deutlichen Ausrichtung in das Shooter-Genre in Form von öden Quests und lahmen Korridor-Leveln verkommt Fallout 4 zur Massenware und verliert gerade das, was die Vorgänger so besonders gemacht hat.
Pascal: Wenn ich das beste an Fallout 4 nennen müsste, dann wäre es auf jeden Fall der lizensierte Soundtrack. Sixty Minute Man, Uranium Fever, Atom Bomb Baby, sie alle begleiten mich seitdem ständig auf dem Handy. Das Spiel hat allerdings auch viel Spaß zu bieten. Ich verstehe diejenigen, die enttäuscht sind über das heruntergebrochene Dialogsystem, mir geht’s genauso. Aber das Boston Commonwealth hat so viele faszinierende Orte zu entdecken, der Siedlungsbau gibt mir das Gefühl, solchen Einfluss auf die Welt zu haben, dass ich gerne noch einmal hundert Stunden ins verstrahlte Ödland stecke.
Urs: Warum ist Fallout 4 nicht mein Spiel des Jahres? Warum muss es sich mit einem zweiten Platz begnügen, für den sich auch bei sportlichen Wettbewerben NIEMAND interessiert, es sei denn, der eigentliche Gewinner stirbt und die Wurst auf dem zweiten rückt nach? Ganz einfach, einerseits hielt ich es für ein bisschen cool und kontrovers, ausgerechnet den DLC zu einem Nazimordspiel auf den ersten Platz zu stellen, andererseits bin ich langsam fertig mit Open-World-Spielen. Dennoch liebe ich alle Fallout-Teile, da bildet der aktuelle keine Ausnahme. Das Spiel setzt da an, wo Fallout 3 und New Vegas vor einigen Jahren aufgehört haben und macht alles einfach ein bisschen schöner, größer und m.E. auch besser. Manche Elemente wirken etwas rückständig und einige der Neuerungen überzeugen mich nicht, was meine Begeisterung etwas dämpft. Dennoch ist Fallout 4 granatenstark und ich freue mich schon auf die Erweiterungen, von denen die erste vermutlich in den nächsten Wochen angekündigt werden wird. Und was ist eigentlich mit den versprochenen Mods auf Konsole, Bethesda? Hm?
Das war europäische Weltklasse!*
Jens: Der 16er-Jahrgang ist unaufgeregt gut gelungen. Leider ist FIFA 16 – das ich eh nur im Online-Modus spiele – nach ein paar Wochen für mich kaum noch spielbar. Die Teilzeit-Amateure verdrücken sich und die Profis bleiben übrig, gegen die ich in kleinen Feierabend-Matches leider keine Sonne mehr sehe.
Jens: Nix Neues aus dem Hause Telltale Games. Gute Story, mehr als ordentlich konzipierte Charaktere und denen schaut man zu, was sie so treiben. Hin und wieder darf ich eine wichtige Pseudo-Entscheidung treffen.
Zwerg-im-Bikini: Gemessen an der Spielzeit sollte es eigentlich mein Spiel des Jahres sein, denn ich habe fast 100 Stunden mit diesem Tower Defense Juwel verbracht. Dabei habe ich die kostenlosen Vorgänger doch damals schon gesuchtet. GemCraft geht immer.
Le Don: Schon in der ersten Jahreshälfte stand für mich fest, dass Bloodborne nicht mein Spiel des Jahres wird. Das lag an Manny und den übrigen Charakteren, die sich den Deadly Premonition-Wohlfühl-Award für dieses Jahr gesichert haben.
Urs: Alle heulen, dass Videospiele früher besser waren. Wenn Remakes alter Spiele angekündigt werden heulen sie darüber, dass nichts Neues erscheint. Wenn die Remakes herauskommen heulen diejenigen, die ja eigentlich gar keine Remakes wollen, dass die Remakes nicht gut genug geremaket wurden. Ich stehe auf Spiele von früher, auf Spiele von heute und auf alte Spiele, die in überarbeiteten Fassungen veröffentlicht werden. So auch auf die HD-Versionen alter Lucas-Arts-Titel, die Double Fine auf den Markt wirft. Grim Fandango wurde dezent überarbeitet und hat endlich die Controller-Steuerung, für die es prädestiniert war. Das 16:9-Feature, in dem das Bild einfach gestreckt wird, ist zwar ein Witz, ein tolles Spiel bleibt Grim Fandango aber trotzdem. Ein besonderes Lob gibt es für PS4-/Vita-Crossave/-buy-Funktion. Ich freue mich schon enormst auf das Remaster von Day of the Tentacle und bitte alle Herumheuler, dass sie ihr Geheule im Keller fortsetzen mögen. Merci.
Keine schweren Gefühle
Die Ballade von Foggy_Dewhurst
Jens: Große Erwartungen, die nur zum Teil erfüllt wurden. Für mich war es auf der PS4 die GTA V-Premiere und wirklich fasziniert war ich nur von der Spielwelt. Die Kampagne war in Ordnung, aber auf Dauer bekomme ich mit dem Rockstar-üblichen Zynismus meine Probleme. Die Heists im Online-Modus waren gut für meinen Polyneux-Beitrag, aber mehr als zwei oder drei Stunden habe ich seitdem nicht mehr mit GTA Online verbracht.
Urs: GTA V ist inzwischen so oft auf irgendwelchen Plattformen erschienen, dass man schonmal die Übersicht verlieren kann. Deshalb bespreche ich es hier nach dem 2014er-Rückblick einfach nochmal. Seit Erstveröffentlichung wird das Spiel regelmäßig von den einen über den Klee gelobt, nur um dann von anderen wieder in der Luft zerrissen zu werden. Aus meiner Aufmerksamkeit hat es sich vollständig verabschiedet. Ich würde diesen neuen, schicken Heist-Modus ja mal ausprobieren, aber mein einziger Kontakt im PSN ist Mutti und die spielt nur Destiny.
Zwerg-im-Bikini: Eines meiner Lieblingsspiele dieses Jahr, weil die Kombination aus Deck Building Game und Action-RPG sich so unverbraucht anfühlt und es eine stimmige Atmosphäre hat. Man kann diese seltsame Mischung nur schwer beschreiben, aber um so mehr möchte ich euch ans Herz legen, es einmal auszuprobieren. Ich habe viele Stunden damit verbracht.
Urs: Das von manchen als „Starship Troopers – The Game“ bezeichnete Helldivers spielten ein mich besuchender Freund aus dem Norden und ich zwei Tage am Stück. Nachdem wir in der ersten halben Stunde gnadenlos abgeschlachtet wurden, fanden wir ins Spiel und metzelten uns mit viel Vergnügen durch Horden riesiger Insektenwesen. Tatsächlich ist das Geballere nur im Multiplayer unterhaltsam, seit der Abreise des Freundes habe ich das Spiel nicht mehr gestartet. Getrübt wird das Vergnügen nur durch nervige Online-Mitspieler, die im Voicechat herummosern, wenn man sie zu oft statt der eigentlichen Gegner ins Jenseits befördert.
Le Don: Würden wir einen Award für die beste Performance des Jahres vergeben, dann würde dieser für mich an Viva Seifert gehen. Ich habe ihr gerne zugesehen, während ich langsam das Puzzle um ihre Geschichte aufgedeckt habe.
Zwerg-im-Bikini: Ein sehr interessantes Spielkonzept, bei dem man endlich all das zum Einsatz bringen kann, was man beim Stalken wildfremder Menschen im Internet gelernt hat! Ich habe sehr mitgefiebert. Je nachdem, welche Suchanfragen man stellt, hat man die Auflösung der Geschichte zwar leider schon ziemlich schnell durchschaut, aber der Reiz liegt ja eher darin, möglichst viele Details drum herum auszugraben. Für den kleinen Preis kann man nichts falsch machen, wenn man sich mit Her Story einen spannenden Abend macht.
Pascal: Wer hätte gedacht, dass eine ausgefalle Kriminalgeschichte gemeinsam mit einer fantastischen Schauspielerin und cleverem Spieledesign so ein Hit werden könnte? Ja, so hingeschrieben kommt es mir auch total offensichtlich vor. Mit Her Story hatte ich wahrscheinlich die befriedigendsten drei Stunden am Stück in diesem Jahr. Pun intended.
MOBA-Migrant: Von DOTA 2 zu HotS
SpielerZwei: Obwohl ich den Ranked-Modus in HotS in Sachen Matchmaking und Wertung nach wie vor für komplett kaputt halte und mich quasi täglich darüber ärgere, habe ich mit keinem anderen Spiel dieses Jahr mehr Zeit verbracht. Die Defizite ärgern mich gerade deshalb so sehr, weil es für mich ansonsten das derzeit beste MOBA-Game ist. Das hat schon fast etwas von einer Ehe und ich werte es daher mal als eine Art verkappter Liebeserklärung meinerseits…
Le Don: Hat mir im Gegensatz zum Vorgänger, der mir irgendwann schlichtweg zu langweilig wurde, wegen seinen unterschiedlichen Charakteren und der verschachtelten Handlung richtig gut gefallen. Lieblingslied aus dem Soundtrack ist eindeutig Le Perv.
Volker: Techno, Techno, durchladen, abgehen: Spielprinzip nur unwesentlich anders als beim Vorgänger, hier und da ein wenig justiert bestenfalls. Mehr muss auch nicht, um immer noch für verkrampfte Hände am Gamepad zu sorgen, weil eine Stage wieder einmal zwei Sekunden vor dem Abschluss mit dem eigenen Tod endete. Egal, neu anfangen, im Blutrausch versinken, sich treiben lassen. Kein Spiel hatte dieses Jahr so viel Flow, so einen genialen Soundtrack und so viele … Masken!
Jens: Eher beiläufig und ohne große Erwartungen gekauft, aber anschließend umso inniger geliebt. Invisible Inc. verbindet Stealth-Gameplay mit Strategie-Elementen, hat Style und ist clever designed. Außerdem ist der Schwierigkeitsgrad recht knackig. Die Mischung macht’s und deswegen kann ich meine Finger immer noch nicht von Invisible Inc. lassen.
Le Don: Wahnsinn, was Klei Entertainment für eine grandiose Mischung aus rundenbasierter Taktik und Stealth herbei gezaubert haben. Das ehemalige Inkognita spielt sich mitunter wie eine spannende Partie Schach, in der zu vorschnelle Züge leicht bestraft werden.
Chris: Die schönsten Explosionen des Jahres. Wem bei GTA V immer zu wenig in die Luft fliegt, der ist hier gut bedient. Ansonsten tolle, mediterrane Atmosphäre und in der Bedienung sinnvolle Detailverbesserungen zum Vorgänger.
Zwerg-im-Bikini: Den größten Multiplayer-Spaß hatte ich 2015 mit einem dicken Handbuch. Und zwar mit einem zum Bombenentschärfen, um das verwirrte, hektisch rufende Menschen saßen. Falls ihr dieses Spiel noch nicht ausprobiert habt, dann hört jetzt auf zu lesen, ladet ein paar Freunde ein und legt los.
SpielerZwei: Ein unschuldiges Opfer der Splatoon-Mania, die viele Wochen lang unsere Wii U dominierte. Geiles Knete-Design und witziges Gameplay, bei dem man Kirby à la Lemmings nur indirekt durch die Levels steuert, aber leider kaum gespielt. Einziger richtiger Kritikpunkt: Im Grunde ist es durch die reine Gamepad-Touchscreen-Steuerung eher ein 3DS-Titel. Den Fernseher macht man eigentlich nur an, um andere zuschauen zu lassen.
SpielerZwei: Alles in Allem ist Jurassic World ein weiterer grundsolider und unterhaltsamer Titel der bekannten LEGO-Reihe von Traveller’s Tales. Und genau deshalb musste ich schockiert feststellen, dass etwas eingetreten ist, was ich mir vor ein oder zwei Jahren noch nicht vorstellen konnte: Ich werde dieser Spiele langsam müde. Vielleicht habe ich es auch nur deshalb nicht wie all die anderen Teile durchgespielt, weil ich nie ein großer Freund der Filmreihe war, aber ich vermute leider eher, dass es an allgemeinen Abnutzungserscheinungen des Spielprinzips liegt.
„Herr Ober, ich möchte gerne Rumkugeln!“
Urs: Ein iOS-Port, dem man seine Herkunft deutlich anmerkt. Ein völlig okayes, allerdings auch unspektakuläres und kurzes Platform-Spielchen. Das kauzige Gebrabbel des Protagonisten amüsiert anfangs, beginnt aber bald zu nerven. Zum Glück ist der Spaß vorbei, bevor es unerträglich wird.
Max hat an der Uhr gedreht
A Game is Strange
Jens: Abgesehen vom – aus meiner Perspektive betrachtet total vermurksten Finale – ist Life is Strange eine der ganz großen positiven Überraschungen dieses Jahr. Gut, der Teenie-Fremdscham war in den ersten Episoden ebenso kaum auszuhalten, aber die Geschichte rund um Zeitreisen, große und kleine Teenie-Probleme, Freundschaft und die Hatz nach dem Mörder überzeugte mich weitaus mehr als alles von Telltale Games (seit der ersten The Walking Dead-Staffel).
Le Don: Ich würde nicht soweit gehen und Life is Strange annähernd in meine Top 5 des Jahres wählen und auch gegenüber den Telltale-Spielen ist es für mich kein Ersatz geworden. Aber ich war durchaus angetan und wäre im Gegensatz zu The Walking Dead offen für eine neue Staffel, da vor allem das Gameplay um die Zeitmanipulationen gut funktioniert hat.
Zwerg-im-Bikini: Wer den leicht auftretenden Teenie-Fremdscham in Episode 1 übersteht, bekommt eine der fesselndsten und liebevoll ausgearbeitetsten Geschichten zu sehen, der ich je in einem Videospiel beiwohnen dürfte. Nicht nur, dass die Entwickler es schaffen, sich von Episode zu Episode zu steigern – das Finale setzt auch noch einen drauf und ist überraschend schlüssig. Das ist gerade bei absurden Zeitreisegeschichten selten genug der Fall. Dazu eine filmreife Inszenierung (den Soundtrack höre ich immer noch). Mein Spiel des Jahres, mit Abstand.
Doreen: Ich bin teilweise noch immer etwas hin- und hergerissen. Insgesamt kann ich aber sagen, dass Life is Strange mich definitiv bei der Stange halten konnte, vor allem wegen seiner tollen Cliffhanger, interessanten Figuren und spannenden Abschnitten. Leider bot das Spiel nicht viel spielerischen Anspruch, was auch okay ist, denn es möchte vor allem seine Geschichte ruhig erzählen und das macht es ziemlich gut – ganz gleich, was man vom Storyinhalt nun eigentlich halten mag. Gegen Ende bekam die überschwängliche Theatralik für meinen Geschmack zu sehr die Oberhand und das Finale befriedigte mich auch nicht zur Gänze, trotzdem halte ich das Spiel für sehr außergewöhnlich und interessant.
SpielerZwei: Wenn man will, kann man Mad Max mit all den anderen standardisierten Open-World-Spielen der letzten Jahre in eine Schublade werfen und es schnell vergessen. Solide und kompetent umgesetzt, aber nicht wirklich herausragend. Wenn man aber wie ich seit über 30 Jahren ein großer Fan der Filmreihe ist, führt einfach kein Weg daran vorbei, denn es ist das verdammt beste Mad Max-Spiel ever!
Jens: Trotz leichter Abnutzungserscheinungen gegen Ende der Kampagne beeindruckte mich MGS V in vielerlei Hinsicht. Das neue Open World-Gerüst steht Metal Gear ausgesprochen gut und das Gameplay ist über jeden Zweifel erhaben. Überraschender Weise mochte ich das erst als überflüssig gebrandmarkte Brimborium mit der Homebase später gerne. Immer mal wieder schlenderte ich über meine Besitztümer und motivierte meine Mitarbeiter alleine durch meine bloße Anwesenheit.
Le Don: Für mich unbestreitbar das Highlight des Jahres. Hands down, aber MGS V ist im Stealth-Genre ein kleiner Milestone geworden und auch wenn die Handlung – gewollt oder ungewollt – die Erwartungen nicht erfüllen konnte, hat es mit seinem Open World-Gameplay und all den kleinen Details im Level und Gamedesign vollständig abgeliefert.
Doreen: Das Spiel, mit welchem ich 2015 am meisten Zeit verbrachte. Phantom Pain ist teilweise eine ätzende Qual und “more of the same” innerhalb eines Spiels, ist hier noch leicht untertrieben. Wenn ich an die zuletzt verbliebenen Nebenmissionen denke, bekomme ich Sodbrennen. Ich konnte die ganzen Wiederholungen kaum noch ertragen – die nicht skipbaren Sequenzen, die ewigen Flugwege, die immergleichen Funksprüche. MGS V macht 100 Dinge falsch und 1000 Dinge richtig – ich liebe es, ich hasse es. Aber ich liebe es ein wenig mehr als ich es hasse. Von daher Gold von mir.
Zwerg-im-Bikini: Ein ganz überzeugend inszenierter FMV Thriller, der aber leider mit unter einer Stunde Spielzeit extrem kurz ausfällt. So innovativ, dass ich ihn trotzdem empfehlen würde, ist er bisher nicht. Aber ich bin gespannt auf die folgenden Episoden, die hoffentlich noch kommen werden.
Urs: Mein erstes Mortal Kombat seit dem famosen zweiten Teil auf dem SNES. Da ich von Kampfspielen aufgrund meines fortgeschrittenen Alters und meines wenig ausgeprägten Talents überfordert bin, prügelte ich mich im leichtesten Modus durch die Stages. Der mangelnde spielerische Anspruch wurde für mich allerdings exzellent durch die extrem behämmerte Story und den Mortal-Kombat-typisch übertriebenen Gewaltgrad wieder aufgewogen. Für einen Durchgang ziemlich unterhaltsam, danach ging es aber gleich wieder in die Mottenkiste.
Wie mir NBA 2K16 das Genick brach
Doreen: Hiiiiilfeeeeeee. Ich kann kein Basketball und bekam es hier auch mal richtig patentiert. Ein schönes Experiment an mich selbst. Mit Sicherheit ein tolles Spiel, wenn man den Dreh raus hat. Ich habe ihn jedenfalls nicht raus, soviel ist sicher.
Zwerg-im-Bikini: Ein unscheinbares Spiel, über das ich selbst erklärte Indie-Freunde selten habe schreiben sehen. Dabei hat es eine Menge zu bieten! Es ist zwar hart, aber belohnt auch. Wie sehr man sich freut, wenn man einfach nur zwei zueianderner passende Schuhe findet, in denen man sich keine Blasen läuft!
Le Don: Schöner, minimalistischer Schleicher mit deutlichen Reminiszenzen an Thief und Deus Ex, ohne deren Komplexität zu erreichen. An die eigenwillige Optik muss man sich gewöhnen, aber diese hat ihren eigenen Charme und neben dem kompetentem Stealth-Gameplay ist auch die Handlung interessant geworden.
Urs: Der viel gepriesene erste Teil schreckte mich ab, da er als schwierig galt und schwierige Spiele mich immer abschrecken. OlliOlli 2 gab es bei Playstation Plus und da ich in diesem Jahr zahlreiche lange Zugfahrten überbrücken musste, war ich dankbar für jedes brauchbare Vita-Spiel. Nach anfänglicher Skepsis versüßte OlliOlli 2 mir die Pendelei prächtig. Anfangs gingen mir die Tricks flink von der Hand und ich fühlte mich wie einer von diesen Lords of the bords oder so. Allerdings bin ich alt und meine Finger sind steif (s.o.), sodass ich nach ein paar Stunden dann doch aufgeben musste.
Le Don: Eigentlich ein ganz tolles Metroidvania, was für mich aber an einer Kleinigkeit enorm zu leiden hatte. Man kann am PC die Tastenbelegung nicht ändern und bei meinen angeschlossenen PS2-Controller blieben zwei Buttons unbenutzt, für die ich zusätzlich die Tastatur benutzen musste. Somit wurde Ori zur Qual und die Boss-Abschnitte machten auch keinen Spaß.
Zwerg-im-Bikini: Wunderschön, tieftraurig, kackschwer. Ich habe vor und nach Metroid Fusion keinen anderen Metroidvania Vertreter gespielt, deshalb tue ich mir wahrscheinlich noch etwas schwerer als der Durchschnitt. Aber Ori gefällt mir so gut, dass ich mich durchbeiße. Und das ist ein großes Kompliment.
SpielerZwei: Klar, ich hätte natürlich lieber ein richtiges Overlord 3 gehabt, aber dem Gauntlet-artigen SpinOff-Ansatz stand ich durchaus offen gegenüber. Zu schade, dass Codemasters mit FoE einmal mehr unterstrichen haben, dass sie seit Jahren alles außer Rennspielen nur noch gegen die Wand fahren. Vermutlich das schlechteste Spiel, das ich dieses Jahr gespielt habe.
Kineux: Pillars of Eternity CE
Jens: Gähn.
Chris: Ich hab noch nicht mal die ersten drei Stunden durch und bin nicht sicher, ob es an mir liegt, oder am Spiel.
Zwerg-im-Bikini: Wer wie ich schon immer gerne mit Plüschtieren gespielt hat, bekommt hier einen niedlichen Puzzlespaß für zwischendurch geboten. Nur leider ist das ganze ziemlich unpräzise zu steuern.
Zwerg-im-Bikini: Wieso habe ich das denn gespielt? Ich mag Match 3 doch eigentlich gar nicht. Und nur weil Pokemon drauf steht, macht es das nicht besser.
Chris: Wenn man Match 3 mag und sowieso einen 3DS hat, sollte man sich das aber durchaus mal ansehen. Ich hab da mehr Zeit versenkt, als ich im Nachhinein gutheißen kann.
„Besorg Dir ein Fahrrad. Wenn Du lebst, wirst Du es nicht bereuen.“
Jens: Weiterhin nahezu komplett von der Spielewelt ignoriert, begeisterte mich der Pro Cycling Manager 2015 auch dieses Jahr wieder. Poliert, hübsch anzuschauen und strategisch durchaus anspruchsvoll macht die Reihe zwar wieder nur einen kleinen Trippelschritt nach vorne, aber der hatte es in sich.
Jens: Ein ordentlicher Karrieremodus fehlt. Und mittlerweile, zumindest auf der PS4, auch die Mitspieler für Online-Rennen, die auch wirklich bis zur letzten Runde gefahren werden. Ansonsten ist Project Cars ein sehr ordentlicher Vertreter eines Genres, bei dem es eigentlich kaum Neues gibt. Aber: Immer noch drehe ich gerne mal eine Runde in Project Cars.
Jens: Leider schon halb von der Spielwelt vergessen. Schade. Es ist ein schönes, episodenhaftes aber trotzdem typisches Resident Evil-Abenteuer im Unreal Engine 3-Gedächtnislook. Geeignet dafür, die von Resident Evil 6 verprellte Meute wieder zurückzuholen, aber irgendwie wollte die nicht so recht.
Volker: Resident Evil in Episodenform? Hat prima geklappt, vor allem dank dem lokalen Koop. Wir haben uns Woche um Woche auf einen neuen Teil gefreut, sind ewig lang im zusätzlichen Missions-Modus klebegeblieben, nur um bloß alle Waffen freizuschalten, jeden Rang zu erreichen und an der Ausrüstung zu feilen. Ein letzter, großer Titel für die alte Xbox 360 – die nun verdient Staub ansetzen darf.
Urs: Mein letztes Resident Evil war der wenig gelungene sechste Teil. Das im gleichen Zeitraum erschienene Revelations hatte positivere Kritiken geerntet, also wollte ich der Serie eine weitere Chance geben und versuchte dessen Nachfolger mit einem Freund im Coop. Wir brachen jedoch schnell ab, da jeder Spieler im Splitscreen nur ein gutes Viertel des Bildschirms nutzen kann und wir das bei RE5 schon ätzend fanden. Später versuchte ich es erneut solo, kam aber auch nicht viel weiter. Zwar ist Revelations 2 m.E. ein besseres Spiel als Resident Evil 6, das allein reicht aber noch lange nicht für eine Empfehlung. Alles schon gesehen, alles schon getan, der Glanz alter Tage scheint endgültig vergangen. Und um wieder mit der alten Suppe durchzukommen, müsste Revelations 2 als Spiel schon eine richtige Granate sein. Ist es aber nicht.
Le Don: Mein erstes Spiel, welches ich auf Kickstarter gebacked hatte und ich wurde alles andere als enttäuscht. Das Ding hat eine tolle Cyerpunk-Atmosphäre und ich mochte vor allem den Open World-Ansatz, mit denen sich Missionen frei und schleichbar spielen lassen. Leider ist dafür und wegen den Random-Faktoren die Unsichtbarkeits-Tarnung Pflicht.
Le Don: Wie Neon Struct versucht Solarix mit Reminiszenzen zu anderen Klassikern wie Deus Ex und System Shock zu punkten, scheitert aber leider an den eigenen Ansprüchen. Durch das geringe Budget kommt Solarix kaum über einen Laien-Status heraus und durch die offensichtlichen Anleihen zu den Vorbildern weiß es leider auch kaum zu überraschen.
Jens: Die Auswahl für mein Spiel des Jahres fiel mir nicht schwer: SOMA ist ein wunderbares Spiel und das in jeder Beziehung. Als philosophisch-futuristisches Unterwasser-Endzeit-Drama mit Stealth-, Walking-Simulator und Rätsel-Elementen steht SOMA genretechnisch ziemlich alleine auf weiter Flur und das ist gut so. Atmosphärisch reicht aus meiner Sicht kein Spiel der letzten Jahre annähernd an SOMA heran. Vielleicht noch Dear Esther in den ruhigeren Passagen, aber ansonsten reicht niemand SOMA das Wasser. Wer Lust darauf hat, mit sehr spielerisch-elegant präsentierten Anregungen über die großen existenziellen Fragen konfrontiert zu werden, wird SOMA lieben.
Le Don: Ich bin hocherfreut, dass Frictional Games etwas gemacht haben, was sich abseits vom bekannten Horror-/Stealth-Gameplay komplett von den vorherigen Spielen abheben konnte und mich damit nicht sofort gelangweilt hat. Durch das tolle SciFi-Setting und der interessanten Handlung ist sogar das Gegenteil eingetreten und SOMA zählt zu meinen Favoriten des Jahres.
Polyneux spricht, Vol. 31 (Inkling Edition)
Nichts für echte Gamer!
SpielerZwei: Mal ehrlich, wer hätte ernsthaft damit gerechnet, dass gerade Nintendo den besten Multiplayer-Online-Shooter des Jahres herausbringt? Quietsch-bunt, familientauglich und innovativ. Zudem ist mir noch kein Spiel untergekommen, dass seine Käufer auch lange nach dem Release kontinuierlich mit so viel kostenlosen Inhalten bewirft. Hut ab, Nintendo!
Volker: Die Wii U hat nun einen eigenen Multiplayer-Shooter und der funktioniert überraschend gut, ist spassig, macht süchtig und hält trotz kleinem Umfang in Sachen Karten und Modi lange bei der Stange. Lange genug zumindest, bis ich Level 20 oder 21 erreicht hatte. Seither nehme ich mir immer mal wieder vor, reinzuschauen, lass es dann aber für was anderes liegen. Fairerweise merke ich an, dass der Titel das absolut nicht verdient hat. Im Gegenteil, für Wii U-Besitzer ein klarer Pflichtkauf dieses Jahr.
Le Don: Zum Release gekauft und bis jetzt noch nicht gespielt. Mein Router wehrt sich und ich war bisher zu faul, um mich darum zu kümmern. Schade eigentlich.
SpielerZwei: Mann, ich wollte Sunless Sea wirklich gern haben! Ich war bereit, das coole Setting, die zum Schneiden dichte Atmosphäre und die wohltuend unaufgeregte Spielmechanik an mein Herz zu drücken. Aber irgendwie fand ich es als Spiel dann doch zu dröge, was auch, aber nicht nur an den zu lesenden Textwüsten liegt (wenn ich ein Buch lesen will, lese ich ein Buch…). Schlimmer noch fand ich den immer gleichen Ablauf der Ereignisse. Denn so sehr mich der Zufallsfaktor bei FTL manchmal genervt hat, so wichtig ist er anscheinend für den Wiederspielwert eines derartigen Rogue-Likes…
Zwerg-im-Bikini: Hier geht es mir bisher wie SpielerZwei: Ich möchte es so gerne mögen, aber komme nicht richtig rein. Liegt es an den vielen Texten? Ich habe doch schon Visual Novels durchgespielt, die noch textlastiger waren. Vielleicht funktionieren textlastige Spiele bei mir aber nur mit einer linearen Handlung. Ich will Sunless Sea gerne noch eine Chance geben, aber bisher kratze ich nur eine Spur zu unmotiviert an der Oberfläche.
Chris: Ich schließe mich meinen Vorrednern vollumfänglich an.
SpielerZwei: Die Faszination dieses 2D-Jump’n’Run-Baukastens entzieht sich mir komplett. Sowohl das Genre an sich, als auch das Erstellen eigener Levels im Allgemeinen, waren noch nie mein Ding. Aber mein Sohn und fast alle seiner Freunde gehen total steil auf das Teil. Es muss also irgendwas dran sein, an diesem Editor/Spiel/Dingens…
Zwerg-im-Bikini: Ich selber habe nur einige Level gespielt und nichts selber gebaut, aber meine bessere Hälfte Stiftnuersel ist total begeistert davon. Jump’n Runs sind leider nicht mein Genre, und Mario Level zu bauen reizt mich nicht… aber Nintendo hat hier einen sehr schönen Editor abgeliefert. Wer’s mag kommt auf seine Kosten.
Urs: SUUUUPER MEAT BOYYYY!! Auf der 360 habe ich Super Meat Boy lange und ausdauernd gespielt, jedoch niemals beendet. In die Neuauflage für PS4 und Vita hatte ich nur kurz hineingucken wollen, was damit endete, dass ich erneut viel Zeit mit dem Titel verbrachte, ihn aber wieder nicht durchspielte. SMB ist nach wie vor ein famoser Platformer mit gehobenem Schwierigkeitsgrad und vermag mich trotz meiner niedrigen Frustrationsschwelle extrem zu motivieren. Ein besonderes Bonbon ist die Möglichkeit, auf PS4 und Vita spielen zu können. Noch besser gefiele es mir, wenn das Cross-Save-Feature vernünftig funktionieren würde. Hat es bei mir leider nicht, Pech gehabt.
Picture in my head of the final destination
SpielerZwei: Während alle Welt nur Augen für Fallout 4 hatte, hat Blizzard seine StarCraft-Saga nach 17 Jahren endlich abgeschlossen. Die Protoss-Kampagne ist zwar kein echter Paukenschlag geworden, aber dennoch ein würdiger und runder Abschluss! Und kaum jemand hat sie letztes Jahr entsprechend gewürdigt, mich eingeschlossen. Selbstverständlich habe ich das gleich zu Beginn des neuen Jahres nachgeholt.
Jens: Siehe Telltale’s Game of Thrones.
Urs: Ein hübscher, kleiner Platformer, dessen Schwierigkeitsgrad überraschend flott anzieht. Tembo ist locker einer der sympathischsten neuen Charaktere des Genres und ich hoffe, dass es in Zukunft ein Wiedersehen mit ihm geben wird. Man stelle sich nur vor, einen so charismatischen Helden wie Tembo durch ein so gelungenes Spiel wie die letzten Raymans zu steuern. Das wäre wahrlich famos…
Le Don: Davey Wreden hat hier meinen emotionalen Höhepunkt des Jahres abgeliefert. Ich lasse mich gerne von einem Entwickler derartig manipulieren und beeinflussen, wenn am Ende eine so deutliche und kräftige Message dabei herum kommt.
Zwerg-im-Bikini: Das erste Party Pack war für mich ein großer Multiplayer Spaß, und deshalb habe ich mich über den Nachschub gefreut. Bomb Corp. und Bidiots gefallen mir am besten – ausgerechnet die mit den etwas komplexeren Regeln. Earwax ist zwar schnell erklärt, ist für mich aber das langweiligste der enthaltenen Spiele. Statt einer Neuauflage von Fibbage hätte ich lieber noch etwas neues gesehen, aber dafür ist mit Quiplash ein Spiel enthalten, das man bisher einzeln kaufen musste. Insgesamt wieder eine abwechslungsreiche Mischung, Neueinsteigern würde ich aber zuerst zum Vorgänger raten.
Le Don: Viele, schöne Erinnerungen wurden bei mir wach, als ich endlich dieses Kapitel meiner Spielelaufbahn schließen konnte. Majoras Mask ist kein traditionelles Zelda, aber die Spielwelt mit seinen vielen, kleinen Details und die eigene Atmosphäre haben mir sehr gut gefallen. Die Neuerungen für den 3DS-Port hatten auch Sinn gemacht, um das Spiel um einige Unzulänglichkeiten zu entlassen.
Chris: Mehr Spaß als mit drei Links im Lumpenland kann man im Multiplayer auf dem 3DS kaum haben! Die Level sind hervorragend designed, knackig kurz und später durchaus knackig schwer. Der Umfang ist für ein Vollpreisspiel nicht gewaltig, aber dass TFH kein großer Hit werden wird, hat es einem anderen Umstand zu verdanken: Man braucht drei Leute! Lokal! Wann hat man die schon? Der Singleplayer-Modus wirkt rangepappt und spielt sich anstrengend, und übers Internet fällt die Kommunikation schwer und schon kleinste Lags führen bei der Rasanz des Geschehens schnell zu vorzeitigen Heldentoden. Wenn man öfter mal mehrere andere 3DS-Besitzer greifbar hat, darf man TFH aber eine Chance geben. Zum lokalen Zusammenspiel muss nur einer von dreien das Spiel gekauft haben.
The Order 18…OMFG SO VIELE ZEPPELINE!!
Bash‘ mich, ich bin der Mörder
Jens: Sollen sie doch (beinahe) alle lästern, ich mochte The Order 1886. Mir doch egal, dass es eigentlich ein 08/15-Deckungsshooter ist – wenn er so wunderbar ausschaut und sich so einzigartig anfühlt.
mayaku: ZEPPELINE! Und auch sonst hat’s Spaß gemacht und sah gut aus. Freu’ mich auf Teil zwei.
Urs: Geiles Teil, leider von der Kritik so gnadenlos weggewemmst worden, dass eine Fortsetzung unwahrscheinlich ist. Und die Basis für eine solche bietet The Order sowohl technisch, als auch inhaltlich. Bevor das Gemotze über die doofe und blöde Geschichte beginnt, möchte ich darauf hinweisen, dass die meisten von euch damals bei Underworld auch nichts gesagt haben, weil das Vampir-Werwolf-Ding irgendwie doch ein bisschen cool war. Na, erwischt? Gut. Und jetzt ist Ruhe im Karton.
SpielerZwei: Ok, eigentlich ist The Talos Principle schon im Dezember 2014 erschienen, aber ich wollte es trotzdem noch mit in diesen Jahresrückblick hineinnehmen, weil Croteams überraschend cleverer First-Person-Philosophie-Puzzler damals viel zu tief unter jedermanns Radar flog. Ich kann es nicht oft genug sagen: Wenn man Portal mochte, muss man The Talos Principle unbedingt spielen!
Jens: Mit der nervigsten und aufdringlichsten PR-Kampagne aller Zeiten ging mir der Witcher schon weit vor der ersten Spielstunde mächtig auf den Zeiger. Das Spiel selbst fand ich ok. Das große Bohei um die „tolle Grafik“ und die angeblich ach so supidupi aufregende Story kapiere ich bis heute nicht, aber das juckt euch genauso wenig wie mich mittlerweile.
Chris: Der Geralt-Simulator. Und wenn mir auch alle erzählen, dass Witcher 3 ja so viel besser als Dragon Age: Inquisition sei: Ich mag Geralt nicht, ich mag das Spiel nicht, ich find Inquisition im Direktvergleich auf der PS4 deutlich hübscher, ich find die Fragezeichen-Standardaufgaben im Witcher kaum besser als die Sammelquests in Inquisiton, und ein gutes Kampfsystem haben beide Spiele nicht. Meine eigene Inquisitorin, Evelyn Trevelyan, ist mir dagegen richtig ans Herz gewachsen. Ich bestehe deshalb auch weiterhin darauf, in Rollenspielen bitte meinen eigenen Helden designen zu dürfen. Die drei DLCs sind bei Inquisition allerdings Pflicht: Erst der letzte löst den riesigen Cliffhanger des Hauptspiels auf und leitet – zum Glück wenig aufdringlich – zum unvermeidlichen vierten Dragon-Age-Teil über.
Pascal: Schweren Herzens habe ich The Witcher 3 nach knapp 40 Stunden abgebrochen. Zu viel Schlacke hängt mir da dran, die ich einfach nicht ignorieren kann. Das Kampfsystem ist nervig, die Kämpfe zu häufig, die Karte schlicht und einfach zu groß, und das Alchemiesystem so stark vereinfacht, dass es quasi nur noch 0815-Crafting ist. Von den genialen Quests, von denen alle reden, habe ich bisher leider auch noch nicht viel mitbekommen. Ich spiele The Witcher 2 noch einmal auf dem Weg durch, den ich noch nicht kenne, und lese die Hexer-Bücher ein zweites Mal. Sind eh viel besser. Danach bin ich hoffentlich gesättigt genug, um Geralts drittes Spieleabenteuer nicht mehr ‘schade’ zu finden.
Zwerg-im-Bikini: Ach, so ein Indie-RPG für Nostalgiker, die dem NES hinterhertrauern… dachte ich. Aber glücklicherweise brachten mich die überschwänglichen Lobeshymnen dazu, Undertale eine Chance zu geben, obwohl ich mir sicher war, dass es nichts für mich ist. Und was habe ich jetzt für einen Spaß! Es ist eine knuffige, witzige Wundertüte, die sowohl was die Handlung als auch die Spielmechaniken angeht ständig neue Überraschungen bietet. Und die positive Grundstimmung, die diese Welt ausstrahlt, ist ansteckend. Leider habe ich es erst zu Weihnachten angefangen und kann deshalb noch nichts zum Ende sagen, aber die ersten Stunden haben mich schon sehr entzückt. Wahrscheinlich ist Undertale das sympathischste Spiel, das man sich dieses Jahr zulegen kann.
Pascal: Vermutlich der geilste Spielesoundtrack unter der Sonne. Aber klicken will das Spiel nicht so recht. Die Bullet Hell-Kämpfe sind mir zu ausufernd lang, die Dialoge zu kindlich-humorig und die Message will einfach nicht ankommen. Trotzdem, den Soundtrack nehm ich immer wieder gerne. Hört euch unbedingt mal Dummy! an.
mayaku: Trotz Teenie-Drama und blöden Zusammenfassungen zwischendrin schöner Horror-Rate-Schicksalstrip.
Urs: Wenig erwartet, viel bekommen: Das filmartige Quick-Time-Spektakel Until Dawn kam aus dem Nichts und unterhielt mich prächtig. Ein Ensemble (zumindest mir) unbekannter und (zumindest aus meiner Sicht) unbedeutender Jungschauspieler erlebt in einer vollgeschneiten Bergregion den Horror ihres Lebens. Nebenbei gibt der große Peter Stormare den entrückten Erzähler und ab und zu spritzt sogar ganz ordentlich die Suppe, sofern man möchte. Während mir alle bisherigen David-Cage-Spiele höchstens ein müdes Arschrunzeln entlocken konnten, hatte ich hier richtig Spaß am Knöpfchendrücken. Vermutlich liegt es daran, dass trotz der zahlreichen Variationsmöglichkeiten eine kohärente, gradlinige Geschichte erzählt wird. Daumen hoch, bitte mehr davon!
Le Don: Meine Vorfreude auf Mike Bithells neues Spiel war nicht gerade gering, aber am Ende doch zu hoch. Volume ist leider ein sehr linearer Puzzle-Schleicher geworden, der mir zu wenig Spielraum bot und mich durchgehend langweilte.
Urs: Düstere Dämonen drängeln durchs dunkle Dickicht: Der schicke Schwarz-Weiß-Stil von White Night hat mich sofort angemacht. Und obwohl es mir hervorragend gefallen hat, ruht das Survival-Horror-Spiel nach wie vor in meinem virtuellen Regal der Schande. Wie bei manch anderem Titel in diesem Jahr, kam mir irgendwann ein anderes Spiel in die Quere und ich habe White Night nicht beenden können. Doch die Gruselatmosphäre und das gemäßigte Tempo haben es mir derart angetan, dass das Spiel für mich einer der heißesten Nachholkandidaten für die Saure-Gurken-Zeit ist.
No more Lebensraum for Traudl and Gustl [German Gelbwurst and Suppe Frau Edition]
Jens: Netter Old School-Shooter, den ich gerne spielte. Aber dann auch schnell wieder vergaß.
SpielerZwei: Mit etwas Abstand muss ich sagen: The Old Blood ist nicht annähernd so geil wie das großartige Hauptspiel The New Order. Und dennoch war es für mich der beste Singleplayer-FPS dieses Jahr. Dementsprechend hoffe ich, dass die Wolfenstein-Reihe auch weiterhin in den bewährten Händen von Machine Games bleibt. Die haben’s echt drauf!
Urs: JA! Die Stand-Alone-Erweiterung zu Wolfenstein: The New Order haut wieder in die gleiche Kerbe wie das Hauptspiel und genau wie dieses, fickt The Old Blood einfach alles weg, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Das geile, knackige Gunplay, die hanebüchene, aber amüsante Geschichte sowie das weiterhin gelungene Design, lassen das Spiel meine diesjährige Top drei von hinten plattwalzen. Natürlich war The New Order noch einen Zacken stärker und während dieses noch eine Pulp-Geschichte mit einigermaßen ernstgemeintem Hintergrund bot, ist The Old Blood einfach nur noch Quatsch mit Soße. Jedoch bleibt es gerade dadurch durchgehend unterhaltsam und die an einer Stelle vom Himmel fallenden, brennenden Nazi-Zombies versüßten mir das Faschomeuchelspektakel derart, dass ich nicht anders kann, als Gold zu zücken. Spiel des Jahres, verdammt! Blazkowicz, Blazkowicz!
Le Don: Ich habe nicht viel Zeit in das letzte Wrestling-Spiel investiert, aber in den paar Runden hat es mich doch zu sehr an all die ganzen Vorgänger erinnert, um mich wirklich abheben zu können. Mittlerweile habe ich keine Lust mehr, großartig viel Zeit in einen Wrestler-Editor zu stecken und die immer gleichen Matches, die ich so schon vor über 10 Jahren ausgetragen habe, zu bestreiten.
Urs: Wäre ich der durchschnittliche Mann von der Straße und würde gefragt, was ich von Wrestling halte, lautete meine Antwort vermutlich: „Wrestling ist etwas sehr, sehr dummes.“ Oder: „Lassen sie mich in Ruhe, ich muss wichtige Finanzgeschäfte tätigen.“. Allerdings werde ich selten auf der Straße zu Kontaktsportarten befragt und bin zudem als Kind der 80er mit Hulk Hogan, dem Ultimate Warrior und zahlreichen anderen Testosteronbolzen aufgewachsen, die ganz hervorragend ihren Bizeps anspannen und herumschreien konnten, abseits des Rings häufig aber besser den Rand gehalten hätten. Über die Bizepse und Meinungsäußerungen heutiger Wrestler vermag ich nichts zu sagen, dass moderne Wrestlingvideospiele nichts für mich sind, darf allerdings als gesichert gelten. Ich habe mir Mühe gegeben, WWE 2K16 zu spielen, musste aber schnell einsehen, dass das alles nichts bringt. Ich kapierte nicht, was das Spiel von mir wollte und legte es beiseite, beseelt von dem Gedanken, dass die Welt der Videospiele eben so vielfältig ist, dass nicht alles für jeden bestimmt ist und dass manche Teilbereiche dieses Kosmos mir für immer verschlossen bleiben werden. Und das ist, wenn man es bei Lichte beschaut, doch eigentlich eine sehr schöne Sache.
Volker: Zum Jahresende nochmal ein Wii U-Highlight. Einziges Problem: JRPGs und ich werden einfach nicht warm. Dabei will mir das Spiel gefallen, es strengt sich in Sachen Optik und Sound an, so sehr sogar, dass die Schwächen wie viel zu kleine Bildschirmtexte und unübersichtliche Menüs kaum auffallen. Ich muss dem irgendwann mal eine zweite Chance geben. Versprochen!
SpielerZwei: So knuffig und geil animiert wie Kirby’s Epic Yarn, aber in späteren Levels meilenweit von dessen Kids-Only-Schwierigkeitsgrad entfernt. Das bloße Durchkommen ist auch dann immer noch viel fairer als bei den meisten anderen Nintendo-2D-Platformern, aber wenn man auch in späteren Levels z.B. alle Yoshis freischalten will, wird’s richtig hart. Eigentlich ein super Spiel, das bei uns zuhause aber unter die Räder gekommen ist, sprich: Angezockt und dann nicht wirklich durchgespielt. Definitiv ein weiteres unschuldiges Opfer der wochenlangen Splatoon-Mania…
24 Kommentare
Dann senfe ich mal zu den Spielen, die sich in meiner Spiellistenschnittmenge befinden:
Broken Age
Eigentlich wollte ich es ja am Stück durchspielen, aber nachdem sich der zweite Teil dermaßen verzögert hat (und ich das Spiel in irgendeinem Bundle mitbekommen habe), bin ich doch etappenweise ins Ziel. Der Anfang war nicht schlecht, allerdings gefühlt eher ein Prolog, der mich etwas stirnrunzelnd zurück lies. Der zweite Teil war dann nicht einmal ein Epilog, der war einfach, wie Doreen es so schön schrieb, belanglos. Eventuell habe ich es auch nicht kapiert, weil das Spiel voll auf die Meta-Ebene abgehoben hat.
Cities: Skylines
Chris: Aktuell einfach DIE Städtesimulation. Hat zwar auch Macken aber es gibt halt nix besseres.
Game of Thrones – A Telltale Games Series
Ich habe es mir angeschaut, fand es größtenteils Bullenexkrement.
Grand Theft Auto V
Noch nicht einmal installiert … und weil mein PC eh zu schwach dafür ist, ist das auch nicht in naher Zukunft geplant (vgl. Fallout 4).
Life is Strange
Ich durfte die erste Episode ausprobieren, weil ich mir das Square Enix Humble Bundle zugelegt habe. Ist nix für mich. Wenn es gut sein soll, müsste es mindestens noch einen anderen Weg in die Schlafsäle geben als Sprinkler+Farbeimer. (Wenn ich Entscheidungen treffen soll, dann will ich Entscheidungen treffen können.)
Pokémon Shuffle
Man kann damit Zeit totmischen. Man kann auch Geld dafür ausgeben. Beides ist zumindest fragwürdig.
Splatoon
You’re a kid now. You’re a squid now. You’re a kid… You’re a squid…You’re a kid… You’re a squid… You’re a kid now. Splatatatatatatata… Splatoon!
Erst vor kurzem wieder den halben Nachmittag damit verbracht von B+ (ich bekomme Gegner mit Rang A- bis A) auf B zu fallen (ich bekomme Gegner mit Rang B+) und wieder auf B+ hochzuarbeiten (ich bekomme wieder Gegner mit Rang A(-)). Genialstes Matchmaking: 4x B+, 2x A-, 2x A – was tun? Klar, die 4 B+ zusammen ins Team! Und weil das unfair wäre, ist einer von meinem (B+-)Team gleich am Anfang ausgestiegen. Damit haben wir dann den Kampf knapp (nach gefühlten 30 Sekunden) verloren. Ich habe mir dennoch vorgenommen irgendwann Level 50 und mindestens Rang A zu erreichen. Dauert halt und ich sollte mehr in den kurzen Zeiten spielen, die auch Japaner zum Regenerieren benötigen.
Super Mario Maker
Irgendjemand sagte einmal “90% von allem ist Mist.“. Das trifft auch auf die Level in SMM zu (auch meine selbst gebauten). Wenn man allerdings die 2D-Mario-Jump’n’Runs mag, kommt man auch mit den 10% voll auf seine Kosten.
Tales from the Borderlands
Vielleicht etwas abgehärtet durch Telltale’s Game of Thrones, vielleicht etwas mehr in der Welt, fand ich diese Geschichte nicht ganz so übel. Spiel würde ich es aber nicht nennen.
The Talos Principle
Ich wollte es spielen, kam bis zum Tempel (also habe das Tutorial abgeschlossen) und seitdem Crash-to-Desktop wegen Speichermangel (hab halt nur 4GB RAM) wenn ich irgendeinen Spielstand länger als 10 Sekunden spiele.
Yoshi’s Woolly World
Erstes Level ~80% freigeschaltet, da geht noch etwas, nochmal! ~90% freigeschaltet, uff, wo fehlt denn jetzt noch etwas? Dritter Anlauf 99% freigeschaltet. Ach, mache ich dann später, jetzt erst mal weiter. Zweiter Level, ~60% freigeschaltet, wtf? Nochmal! Nochmal! Okay, etwas über 90%, weiter, … weiter, weiter. Ich bin durch(gehetzt, damit ich wieder Splatoon und Super Mario Maker spielen/bauen kann), habe gerade später fast alle weniger offensichtlichen (und erst recht die versteckten) Sammelstücke liegen gelassen. Jetzt im neuen Jahr mit einem Kumpel in der ersten Welt jagt gemacht. Zuerst zu zweit, dann doch lieber abwechselnd und zumindest mal alle Yoshis zusammengestrickt und Blumen gesammelt. Dann das freigeschaltete Spezial-Level in Angriff genommen. “Was zum F… bin ich sehend?” Erst einmal ohne Tricksticker überhaupt nicht über den zweiten (oder dritten) Bildschirm rausgekommen (okay, wir waren da wieder zu zweit, was es nicht besser machte), dann nicht einmal mit Tricksticker (kann nicht in den Abgrund fallen) wirklich Fortschritt gemacht bzw. nach endlosem hin und her sich zum Ende durchgemogelt. Ich bin zu alt für diesen Scheiß! ;-)
Das ist mal mit Abstand der umfangreichste und zugleich lesenswerteste (kann man das steigern?) Rückblick auf ein für mich eher unspektakuläres Spielejahr 2015. Danke dafür, aber ich habe natürlich nichts anderes von euch erwartet! Auf ein frohes Neues!
Meine GotY 2015 sind AC: Syndicate, MGS V, Cities Skylines, Dying Light, Just Cause 3, Mad Max, Wolfenstein: TOB und vom Preis/Leistungsverhältnis unübertroffen Rocket League … :-)
Ihr bringt Sunless Sea ganz eindeutig zu wenig Liebe entgegen :-(
Danke für euer Feedback, lese ich (wir) immer gern! :)
@Missingno.: Ja, ich wollte im Bezug auf Broken Age jetzt auch nicht zu hart ins Gericht gehen, vielleicht habe auch ich es nur nicht richtig kapiert. In der Widmung im Abspann war ja zu entnehmen, dass es wohl für die Elten geschrieben und programmiert wurde. Da waren sicherlich viele private Dinge enthalten, die für Aussenstehende schwer zu fassen sind. Für mich als einfacher User dann aber auch zuviel Meta, wie du schon schriebst. Kann man nichts machen, ist halt nur schade.
@Predo: Stimmt. Und dabei hätten wir es soooo gerne lieb gehabt… :-(
Sunless Sea ist auf jeden Fall das Spiel dieses Jahr, um das es mir am meisten Leid tat, dass ich nicht warm damit wurde.
Sunless Sea ist mein Spiel des Jahres 2015, das ich noch nicht gespielt habe! ;-) Ändert sich aber in Kürze.
Ach verdammt, ich habe “90 Second Portraits” vergessen zu erwähnen… und jetzt wurde ich erst daran erinnert. Es ist kostenlos und bei einem Game Jam entstanden, seht es euch an:
http://tangramgames.dk/games/90secondportraits/
Taugt Happy Home Designer echt nix? Ich war so kurz davor, das zu kaufen. Fand die Trailer echt süß und vor allem die Möglichkeit, auch die Gärten zu gestalten, vielversprechend.
Wenn es dir nur um das Gestalten geht: Ja, das haben sie gut umgesetzt. Es gibt viele Möglichkeiten und eine bessere Übersicht über die Items als bei den bisherigen AC Titeln.
Aber stell dir ein Sims vor, bei dem man NUR den Einrichtungsmodus hat. Das wird schnell langweilig. Die Möglichkeiten, die Häuser und Grundstücke zu verändern, sind sehr begrenzt (man wählt zwischen einigen Hausformen und vorgerfetigten Grundstücken). Und abseits vom Einrichten hat mir das Spiel überhaupt nichts gegeben, weil man z.B. nicht einmal durch seine wachsende Stadt laufen kann. Man kann sogar einfach zwei Mal hintereinander das selbe Grundstück bebauen. So wirkt es nur wie Fließbandarbeit. Es gibt keine Ziele, die man erreichen kann (außer dass man mit jedem neuen Auftrag neue Möbel freischaltet). Man erhält zwar eine Art Aufgabe am Anfang jedes Auftrags, aber der besteht nur darin, dass man ein paar Möbel schon stehen hat, die integriert werden sollen. Dann wird noch ein Wunschthema vorgegeben, an das man sich aber nicht halten muss.
Das typische Animal Crossing Feeling kommt durch die Charaktere auf, aber bis auf die Möglichkeit, sich umzuziehen und die Haare zu verändern, fehlen die Möglichkeiten vom Original (keine begehbare Stadt, keine Echtzeit, keine Sammlereien…).
Wenn du dir in Animal Crossing immer gewünscht hast, mehrere Häuser einzurichten, statt nur dein eigenes, dann könnte es dir Spaß machen. Aber ansonsten bietet das Spiel halt leider nicht viel, und dafür finde ich den Preis etwas zu hoch. Die meisten Items stammen ja aus den letzten Spielen.
Also das hat mich jetzt umgehauen. Beim Betrachten der Screenshots und Trailer hab ich als New-Leaf-Spieler glatt angenommen, die Grundstücke wären wie gewohnt auf einer kompletten Stadt-Karte, die man in ihrer Gesamtheit ablaufen kann.
Das klingt dann doch alles verdammt schmal für ein Vollpreisspiel. Und die Amiibo-Karten soll man ja möglichst auch noch kaufen…. Ich glaub, ich lass das lieber. Danke für dein Kurz-Review! :)
Ehrlich gesagt, war das das einzige, was ich beim ersten The Sims wirklich gemocht hatte bzw. womit ich mich etwas länger beschäftigt habe. Das drumherum war höchstens gut um das notwendige Geld für die Umbaumaßnahmen und Einrichtungsgegenstände zu bekommen. Es wurde mir dann auch schnell langweilig, weil der erste Editor doch sehr eingeschränkt war, sei es dass man Möbel nur im 90° Winkel auf dem Raster positionieren konnte oder gar dass man in diagonale (zum Raster) Wände keine Fenster einbauen konnte.
Noch etwas anderes: ihr habt ja Pokémon Shuffle erwähnt aber keiner von euch hat Pokémon Picross gespielt?
Nee. Aber dich seh ich das spielen im Moment. Erzähl mal!
Damals(TM) bei Picross DS habe ich nicht zugegriffen, da mir ein einfaches Puzzle-Spiel zu wenig Vollpreis-Titel-würdig war. Der Pokémon-Freemium-Ableger ist deshalb eigentlich ganz gut. Die Puzzle sind halt Pokémon (oder im Labor (=Tutorial) Gegenstände aus dem Pokémon-Universum), welche man nach erfolgreichem Abschluss “geschnappt” hat. Jeder Pokémon-Typ hat eine Spezialfähigkeit, welche das Puzzeln erleichtert. Z.B. bremsen Elektro-Pokémon den Timer, Pflanzen-Pokémon können falsch ausgefüllte Felder korrigieren, Feuer-Pokémon am Anfang einen Teil des Puzzle aufdecken/ausfüllen. Damit man etwas zu Zahlen hat, gibt es im Spiel die Picroit als Währung. Damit muss oder kann man allerlei Zeug freischalten: Mega-Stift, Alternativer Modus, Levelabschnitte, Pokémon-Plätze und die P-Leiste. Die P-Leiste gibt vor, wie viele Kästchen man ausmalen kann und füllt sich pro Minute um eins auf, d.h. wenn sie leer ist, muss man Pause machen oder 10 Picroit zahlen. Man kann sie auch erweitern, wobei sie auf Stufe 5 quasi unendlich ist. Pokémon-Plätze sind notwendig, damit man mehrere Pokémon (und somit deren Fähigkeiten) im Puzzle nutzen kann. Levelabschnitte um neue Pokémon (= Puzzle) freizuschalten, der alternative Modus bringt nochmal mehr Puzzle und der Mega-Stift für die Mega-Pokémon-Puzzle. Im Tutorial bekommt man einen Stapel Picroit geschenkt und pro Tag kann man einmal Übungspuzzles machen und Picroit verdienen. Außerdem gibt es bei den Puzzles bestimmte Bedingungen, die, wenn man sie erfüllt, einen mit Picroit oder Mosaiksteinen belohnen. Allerdings wird man ziemlich schnell ziemlich ausgebremst, wenn man kostenlos spielen möchte. Das erste Level kostet (iirc) 30 Picroit, jedes weitere bislang 10 mehr. Für den Mega-Stift wollen sie 500, der alternative Modus soll 300 kosten und für den Vollausbau der Plätze und P-Leiste werden 220 bzw. 650 Picroit fällig. Pro Puzzle bekommt man einmalig ca. 5-6, wenn man alle Bedingungen erfüllt, und es gibt so 5-10 Puzzle pro Level, da muss man schnell das tägliche Training (bislang bei mir immer < 10 Picroit) machen um Picroit zu farmen, damit man das nächste Level freischalten kann und das dauert. Ich habe daher schon etwas Geld auf Nintendo geworfen und 800 Picroit für 3,99€ erworben. (Ist mir das Spiel allemal wert.) Die normalen Preise sind allerdings 200 für 1,49€ bis 4000 für 24,99€. Fairerweise muss man auch sagen, dass man maximal 30€ ausgibt (5000 Picroit kauft mit 1x 4000, 1x 800 einmaliges Angebot, 1x 200 einmaliges Angebot) weil man nach Kauf von 5000 Picroit weitere Picroit kostenlos bekommt.
Also kurz:
– es ist Picross mit Pokémon
– man kann es kostenlos spielen, wird aber ätzend
– es gibt eine Kostenobergrenze, die ist (mMn) hoch, aber nicht unverschämt
Pokémon Rumble World kam auch letztes Jahr raus, nech? Dazu kann ich aber auch gar nichts sagen.
Auch wenn es eine Kostenobergrenze gibt, ich finds ja schon bezeichnend, wenn sich zwei Drittel der Erklärung des Spiels damit befassen, wie die Picroit funktionieren.
Rumble World war auch letztes Jahr. Hab ich nur kurz angespielt. Keine Meinung. Mein kleiner Bruder hatte da jedenfalls ne Weile Spaß dran.
Ich find die ganze Richtung, die Nintendo da einschlägt, jedenfalls recht fragwürdig. Letztes Jahr hab ich dem Kleinen und den Eltern noch erzählt, sie sollen nicht so viel in irgendwelchen f2p-Scheiß auf dem iPad stecken (der Kleine ist da relativ anfällig, aber auf dem Account ist kein Zahlungsmittel registriert, der lässt sich nur mit App-Store-Gutscheinen aufladen…). Lieber gleich für nen 40er nen vernünftiges Spiel für den 3DS kaufen. Und zack! Kaum ein Jahr später gibt es den f2p-Krempel auch dort. Marginal fairer, aber das Grundprinzip dahinter find ich trotzdem falsch. Dann die zwei Animal-Crossing-Ableger, beide mit recht wenig Spiel fürs Geld. Dafür dann aber mit Sammelkarten (zu einem in Europa echt absurden Preis) bzw. Amiibo-Anbindung. Und für Twilight Princess HD ist inzwischen ein neuer Dungeon angekündigt, den man nur betreten kann, wenn man das Wolf-Link-Amiibo hat.
Das sind mir inzwischen ein paar zu viele unangenehme Eigenarten, die man sich von Activision und anderen abschaut.
Ich bin jetzt auch nicht wirklich darauf eingegangen, was Picross ist. Da kann man auch etwas dazu schreiben.
Grundsätzlich bin ich da aber bei dir, was die Strategie von Nintendo angeht. Allerdings ist es auch das, was von den vielen Besserwissern von Nintendo gefordert wurde, nämlich, dass sie sich wie die anderen Publisher die Tasche vollstopfen, weil sie sonst Nintendoomt sind. Immerhin machen sie vieles richtig, was z.B. die Kostengrenze angeht. Ob ich jetzt ein Modul für einmalig 30€ kaufe oder das auf Raten mittels Freemium mache, ist ja eigentlich egal. Im zweiten Fall hat man eventuell weniger Hemmungen, weil die Beträge kleiner und über die Zeit weggehen, aber auch eine kostenlose Demo bzw. kann auch weniger zahlen, wenn man viel Zeit aufbringt oder die Lust verliert.
Das mit den Karten hat Nintendo ja schon einmal probiert (Stichwort eCard-Reader) und ist historisch gesehen vielleicht gut nachvollziehbar. Ob es diesmal funktioniert wird sich zeigen müssen. Die Amiibo werden ja schon gut angenommen. Als greifbarer DLC auch irgendwie ganz nett, aber das nimmt auch überhand und ist bisweilen zu teuer.
Ja, richtig. Und wenn Nintendo damit gut über die Durststrecke bis zum NX kommt, hat das ja auch was für sich. Ist mir jedenfalls lieber, als wenn sie ernsthaft in Schwierigkeiten kämen.
Und dann kommt mir wieder Happy Home Designer in den Sinn. Wenn das Spiel so begrenzt ist, dass es nicht mal AC-Fan ZiB “abholt”… und dann liegen da noch Inhalte hinter der Paywall. Einige “besondere” Charaktere kommen nur, wenn du die entsprechenden Amiibo-Karten hast – von denen es 100 pro Serie gibt. Drei Karten in einem Tütchen für knapp 4 Euro. Bei Serie 1 waren es noch 6(!) Euro. Was man da an Geld reinpulvern kann, wenn man jetzt speziell Isabelle oder K.K. ein Haus bauen will und dafür halt deren Karte braucht…. Oder man macht sich gleich auf die Suche bei eBay.
Wobei ich da nicht einmal das Gefühl hatte, dass mir durch die Amiibos viel vom Spielgefühl vorenthalten wird. Es gibt so schon viele verschiedene Charaktere, und wenn man die paar “Promis” extra freischalten muss, stört mich das nicht. Traurig war eher, dass das Spiel sowohl mit als auch ohne dieses Feature zu wenig zu bieten hat.
Für Kinder, die im Freundeskreis noch andere Spieler haben, finde ich das System gar nicht so schlimm. Denn es reicht anscheinend, wenn einer die Amiibo-Karte hat – die anderen können sie dann auch bei sich registrieren, oder? Doof nur, wenn man der einzige ist, der Amiibos sammelt… Ich weiß nicht, wie verbreitet das bei uns sagen wir mal im Grundschulalter ist?
Also… das Amiibo- oder Amiibo-Karten System an sich finde ich nicht so schlimm. Aber es mit so einem Spiel zu koppeln, ist dreist. Man kann die Karten ja nicht einmal für das richtige Animal Crossing verwenden.
Also bei 3 Karten zu 4 Euro müsste man ja schon 135€ hinblättern um die 100 Karten zu bekommen, selbst wenn man voraussetzt, dass man keine doppelt bekommt (bzw. diese tauschen kann). Da geht das Sammeln schnell ins Geld. Wenn es einem nur um das Freischalten geht, denke ich, dass das günstiger geht, sofern man, wie ZiB schrieb, Freunde hat, die entsprechende Karten haben.
Das mit den Amiibo ist natürlich so eine Sache; zum Einen bemüht sich Nintendo, dass einem nicht zu viel entgeht, wenn man keine Amiibo hat, andererseits bekommt man damit als Amiibo-Käufer das Gefühl, dass das Preis-/Leistungsverhältnis nicht stimmt. Z.B. beim Wolf-Link-Amiibo: 15€ (UVP, sofern der nicht gleich wieder extrem “rar” wird) für einen Dungeon ist schon recht viel, auf der anderen Seite wäre das Geschrei noch größer, wenn mehr Inhalte Amiibo-exklusiv wären. Ich habe für meine Splatoon-Amiibo auch rund 80€ gezahlt (inzwischen ist der Hype wohl weg oder Nintendo hat nachgelegt und man bekommt sie gebraucht für um die 15€ das Stück) und dafür ein paar modifizierte Single-Player-Missionen, exklusive Items (wobei das nur optisch/kosmetisch ist) und Waffen (die auch nur Skins für vorhandene Low-Level-Waffen sind) bekommen. Für ein Spiel, das mich gerade mal 40€ gekostet hat und mit (wirklich) neuen Items und Waffen zugeworfen wird eigentlich Wahnsinn. Selbst die ~45€ sind da viel zu viel, wenn man die Amiibo nicht sammelt.
Was nicht ist, kann ja (mit dem nächsten AC) noch werden. Aber das geht auch mit vielen Amiibo so, dass sie quasi nur in dem Spiel brauchbar sind, für das sie erscheinen. Wenn überhaupt, schalten sie in einem anderen Spiel eine marginale Kleinigkeit frei.
Ich besitze 26 Spiele von der Liste, aber habe bisher nur 3 davon gespielt. Ich mache wohl irgendwas falsch :D Vermutlich sollte ich endlich mal Rocket League deinstallieren ^^
Oder sogar mit dem “aktuellen”: Amiibo Unterstützung für New Leaf.
Na da bin ich ja mal gespannt drauf!
(Mehr noch aber auf NX und hoffentlich in nicht allzu ferner Zeit ein neues AC für NX.)