Nintendo ist verloren! Sie haben nur ein Drittel der anvisierten Absatzzahlen für die Wii U erreicht und werden im laufenden Geschäftsjahr vermutlich Verluste einfahren. Volker, Don und SpielerZwei haben den Schuldigen schnell ausgemacht: Chris, weil der als Einziger in unserer heutigen Podcast-Runde noch keine Wii U besitzt. Nachdem das geklärt ist, geht es im Detail um Hardware, Gimmicks, Marketing, Spiele, altgediente Serien, Multiplayer, Smartphones und Onlinekonzepte.
Kleine Korrekturen: Das Club Nintendo Magazin gibt es seit 2002 nicht mehr und 25 Milliarden Yen sind leider nicht 180 Dollar, sondern 180 Millionen Euro.
Weiterführende Links:
- Nowgamer sagt, wir wären das Problem. Speziell Chris.
- Eurogamer sagt, Miyamoto wäre das Problem.
- Bloomberg sagt, Nintendo wäre nicht nur schuldenfrei, sondern hätte gute 8,6 Milliarden Dollar auf der Bank.
- Eurogamer sagt, ein anonymer Entwickler würde sagen, die Wii U wäre schwierig zu programmieren.
- Destructoid sagt, andere Entwickler würden sagen, dem wäre nicht so.
Und was sagt ihr?
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47 Kommentare
Blame Weegee! Seit dem Luigi-Jahr geht es abwärts. Und warum? Weil niemand Weegee beachtet.
Ernsthafte Kommentare gibt es, wenn ich irgendwann auch tatsächlich mal in den Podcast gehört habe.
“Fick dich Michael Pachter” und ihr wollt mir von irgendwelchen Kiddigamern erzählen. Pachter hat in vielen Dingen Recht. Nintendo ist ein Hersteller der seit Jahrzehnten die gleichen Spiele produziert.
Außer Mario 3d Wörld gibt es für mich nicht einen Kaufgrund der Wii U. Nintendo ist schlimmer als EA. New Super Mario Bros. HD Edition, Zelda Remake, Donkey Kong 1.5 HD, Mario Kart, Mario Bros.? Das soll innovativ sein?
Big N schafft es nicht einmal Spiele wie GTA 5, Minecraft, oder das aktuellste FIFA auf ihre Konsole zu bringen.
Und da auch der Handheld Markt stark schrumpft, sehe ich für Nintendo keine andere Lösung als sich als reiner Publisher zu etablieren. Sie machen kein Geld mit den Lizenzen von der anderen Publishern und limitieren gleichzeitig ihre Verkäufe, weil sie nicht in der Lage sind ordentliche hardware zu produzieren. Wenn man Nintendo’s Vergangenheit anschaut, kommt man eher zu dem Schluss das der DS und die Wii, Nintendo’s One Hit Wonder waren und nicht die Regel.
Da bin ich voll bei dir. Dass dieses endlose Auslutschen alter Serien nirgendwo hinführt, sprechen wir im Podcast ja an. Mich ärgern insbesondere die “New Super Mario Bros.”-Ableger, die keiner mehr auseinanderhalten kann. “New” ist an denen nichts mehr. NSMB2 ist mein bisher einziger Fehlkauf für den 3DS.
Aber kriege ich ne Wii U im Bundle mit 3D World? Nein, die kriege ich im Bundle mit NSMB U.
Mmh? Man darf nicht vergessen, dass vor der PlayStation und der Wii die Größenverhältnisse bei den Verkäufen von stationären Konsolen einfach andere waren. Nintendo war mit NES und SNES noch Marktführer mit Verkäufen zwischen 50 und 60 Millionen, während Sega mit dem Mega Drive mal auf 30 Millionen kam und mit Master System, Saturn und Dreamcast immer um die 10-13 Millionen lag.
Der N64 brachte den Analogstick groß raus und hatte das Rumble Pak. Beides Innovationen, die Sony binnen Jahresfrist übernahm – geboren war der DualShock-Controller, der, das darf man nicht vergessen, nicht der ursprüngliche Standardcontroller der PlayStation war.
Ergänzend:
Wenn Nintendo aus dem Handheld-Markt aussteigt, was haben wir denn dann noch? Mobile? Mit Spielen wie Flappy Bird, Candy Crush und Dungeon Keeper (iOS)? Das spielt alles nicht annähernd in der Liga der wirklich guten Spiele auf Nintendos Handhelds. Liegt vor allem daran, dass das Software-Preisgefüge auf Smartphones und Tablets völlig kaputt ist. Ohne Nintendos Handhelds wären qualitativ hochwertige Spiele für unterwegs Geschichte.
Der Handheld-Markt besteht (abgesehen mal von der PSP, die sich respektabel geschlagen hat) praktisch ausschließlich aus Nintendo. Wenn Nintendos Handheld Probleme hat, die teils einfach hausgemacht sind bzw. sein können, sieht es deshalb zwangsläufig so aus, als würde der gesamte Markt schrumpfen. Das bedeutet nicht automatisch, dass das Potenzial nicht mehr da wäre.
Der 3DS war zu Beginn einfach zu teuer. Er ist auch heute noch sehr teuer, wenn man bedenkt, dass man die weit leistungsstärkere Vita fast zum gleichen Preis bekommt wie den 3DS XL ohne(!) Netzteil. Wie man seinem Handheld mit proprietärem Stromanschluss (da ist nix mit Micro USB!) kein Netzteil beilegen kann, ist mir absolut schleierhaft.
Das 3D als Alleinstellungsmerkmal ist m.E. dafür ein Gimmick. Es beißt sich mit der ebenfalls integrierten Bewegungssteuerung, weil man den 3DS für den 3D-Effekt praktisch nicht bewegen darf. Versuch mal, deinen Handheld in der S-Bahn nicht zu bewegen. Kleinere Kinder dürfen den 3D-Effekt gar nicht verwenden und selbst für mich als Erwachsenen ist Spielen über längere Zeit mit eingeschaltetem 3D deutlich anstrengender für die Augen. Deshalb ist 3D auch bei keinem Titel Pflicht.
Im Gegensatz zum Analogstick, zum Rumblen und der Bewegungssteuerung der Wii, die sich durchgesetzt haben und die zügig auch von der Konkurrenz kopiert wurden, denke ich nicht, dass sich das 3D halten wird. Pokemon, das meistverkaufte Spiel für den 3DS, unterstützt 3D über den Großteil des Spiels hinweg nicht. Im 2DS ist es hardwareseitig schon weg und wenn dereinst ein Nachfolger für den 3DS erscheinen wird – hoffentlich dauert das noch -, würde es mich schon sehr wundern, wenn der den 3D-Effekt noch hätte.
@Alex: Ich verstehe die Kritik von Leuten wie Dir nicht. Versteh mich nicht falsch, ich will Dir jetzt nicht ans Bein pinkeln, aber was interessiert Dich Nintendo überhaupt? – Die bekannten Nintendo IPs findest Du doof. Stattdessen stehst Du offenbar eher auf FIFA, GTA und dergleichen. Und da wirst Du auf Playstation, Xbox und PC doch bestens bedient.
Verstehst Du, was ich meine? Ich finde es überaus strange, wenn das Kernpublikum von MS und Sony Nintendo immer wieder rät, einfach mehr wie MS und Sony zu sein. Where’s the point? Was hätte Nintendo davon? Was hättest Du davon? Im Zweifel würdest Du ja doch eher zu Xbox, PS oder PC greifen, nech?!
Leute wie ich fänden es allerdings fatal, wenn Nintendo wirklich diesen Weg einschlagen würde. Drei nahezu identische Konsolen (plus PC) braucht weder der Markt, noch würde sich Nintendo damit einen Gefallen tun. Da könnten sie besser gleich zumachen.
Der Weg sollte eher sein, weiterhin innovativ und anders zu sein, aber dies besser zu vermarkten und mehr Entwickler ins Boot zu holen (allerdings eher 1st- und 2nd-Party, nicht unbedingt 3rd-Party). Nintendo bedient eine Nische, die die anderen größtenteils nicht bedienen. Und das hat in der Vergangenheit eigentlich auch immer ziemlich gut funktioniert. Sogar das N64 und der GC haben unterm Strich deutlich schwarze Zahlen geschrieben. (Die Wii und den DS als One-Hit-Wonder zu bezeichnen, ist btw schlicht falsch.)
Ich spiele ja Nintendo Games, nur halt nicht alle. Fire Emblem, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, The Legend of Zelda: A Link Between Worlds und Mario 3D Wörld gehören zu den besten Games die ich letztes Jahr gespielt habe. Dennoch sehe ich für Nintendo’s Hardware keine Zukunft.
Der 3DS als Hardware ist aber scheisse und mittelmäßig verarbeitet. Meiner Meinung ist Nintendo’s Kernkompetenz gute Spiele machen, und nicht die Hardware.
Es soll mir einfach mal einer einen Grund nennen warum das nächste Mario Galaxy 3 nicht auf PS3, PS4, Xbox 360, Xbone & PC erscheinen soll? Mir wäre es lieber wenn das Spiel 20 Mio Menschen spielen, statt höchsten 4 Mio. Das selbe gilt für Mario Kart, Nintendo Spiele würden perfekt die Spiele der anderen Publisher ergänzen. Geld mit der Hardware werden sie so oder so nicht mehr machen.
Gerade bei den Wii-U-Titeln hab ich auch Schwierigkeiten, Dinge zu entdecken, die auf anderen Plattformen komplett unmöglich sind… aber die Idee, sich auf eine Plattform zu beschränken, leuchtet mir schon ein. Auch auf PS3/4 und den Xboxen sind die Exklusivtitel meist ganz offensichtlich besser an die spezifische Hardware angepasst als die Multiplattformtitel.
Echt jetzt? Ich find den originalen 3DS eigentlich sehr schick. Der XL dagegen, den ich habe, ist optisch nicht unbedingt ein Schmuckstück, aber sehr alltagstauglich. Da knarzt nichts, die Steuerelemente sind super, die Displays sind relativ unempfindlich.
Das ist – ähnlich wie Amazons Kindle, den ich dafür auch sehr liebe – ein Stück Hardware, das man problemlos überall mit sich rumschleppen kann, ohne Angst darum haben zu müssen. Gerade auch im Vergleich zu den vergleichsweise leicht zu schrottenden Smartphones.
Gut, Hardwarepower und Displayauflösung sind nicht das Gelbe vom Ei…
Wenn Nintendo komplett aus dem Hardwaregeschäft aussteigen würde, würde aber der wichtigste Innovator wegfallen. Vielleicht traue ich Sony und MS ja einfach zu wenig zu, aber in den letzten 25 Jahren haben sie größtenteils nur die Innovationen bei Nintendo abgekupfert. Abgesehen von der besseren Online-Anbindung (und der besseren Raubkopierbarkeit), wüsste ich keinen Bereich, in dem sie das Konsolen-Gaming irgendwie groß nach vorne gebracht hätten…
Auf den ersten Blick gebe ich Dir Recht, dass Nintendo-IPs auf anderen Konsolen bestimmt deutlich höhere Absatzzahlen hätten. Die Frage ist nur, was das Ganze mittel- und langfristig mit Nintendo machen würde. Als reiner Softwarehersteller, der auf die Hardware der anderen angewiesen wäre, wären entsprechende Kompromisse nicht dauerhaft zu vermeiden. DLC, F2P, you name it. Im ungünstigsten Fall hätten wir am Ende vielleicht nur ein zweites EA…
Bloß nicht… Wenn Nintendo nur noch Publisher ohne eigene Hardware wäre, würde ich das extrem schade finden, weil damit ein gewaltiges Stück Videospielekultur wegbrechen würde. Und dabei mag ich keine Jump’n Runs und bin ohne Nintendo Konsolen aufgewachsen ;).
Schaltet mal eine Nintendo Konsole ein und vergleicht das was ihr seht mit der PlayStation oder Xbox oder meinetwegen auch Steam. Da liegen Welten dazwischen! Das ist ein in sich geschlossenes, über Jahrzehnte gewachsenes Universum, ein von der Musik bis zu den kleinen Features (puste ins Mikro und da dreht sich etwas) mit viel Liebe zum Detail aufgebauter Spielplatz. Das kann man kindisch finden, überflüssig, altbacken und technisch unterlegen… aber verdammt noch mal, es regt zumindest noch die Phantasie an und lässt einen in etwas eintauchen. Es ist anders als bei der Konkurrenz und es gibt genug Spieler, denen dieses typische Nintendo Gefühl ein Lächeln aufs Gesicht zaubern kann. Wieso sollte man das abschaffen, wenn dann nur noch Konsolen übrig bleiben, die sich gegenseitig kopieren? Wie langweilig das wäre.
Nintendo sollte meiner Meinung nach schon alleine deshalb weiter Konsolen oder zumindest Handhelds produzieren, weil kein anderer das so hinbekommen kann. Die Konkurrenz geht nicht spielerisch mit dem Thema Videospiele um, sondern man will sie stattdessen möglichst erwachsen wirken lassen und konzentriert sich auf integrierte Videoplayer und dergleichen. Übrigens genau das, womit Nintendo die größten Probleme hat, und was sie deshalb meiner Meinung nach einfach bleiben lassen sollten. Aber wenn es darum geht, die Freude am Spielen auszudrücken, macht ihnen keiner etwas vor. Deshalb sind Spiele wie Animal Crossing New Leaf so unglaublich gut, obwohl sie “nur” eine Fortsetzung sind.
ich glaube, beim podcasten hatte ich es versäumt zu erwähnen, aber speziell zu den Mario-Spielen muss ich dir da zustimmen. Ich denke nicht unbedingt, Nintendo würden nur noch die selben, alten Sachen machen und nicht mehr innovieren, aber diese Mario-Hüpfer kann ich auch nicht mehr auseinander halten und habe mittlerweile völlig den Überblick verloren.
Wer hat gesagt, dass es Bayonetta 2 für Wii U gibt? Wo ist es denn?
Dieses Argument kommt immer von Leuten, die dann Spiele wie GTA (bereits 5(!) Haupttitel plus Ableger) oder FIFA (zum wievielten Mal kommt da jetzt das selbe Spiel raus?) nennen. Dann wäre die Frage, warum es FIFA nicht für Wii U gibt: EA wollte nicht. Und GTA 5 hätte Nintendo sicherlich auch genehmigt, aber vermutlich wollte/konnte Rockstar nicht. Da liegt doch der Hund begraben. Die 3rd-Party-Hersteller sind zu doof und/oder unfähig ihre Titel auch für Wii U rauszubringen.
Das würde ich für einen Fehler halten.
@Chris
bzgl. PS Vita
Die ist doch nur so günstig zu haben, weil sie sich quasi überhaupt nicht verkauft hat. Außerdem braucht es immer noch die sauteuren Speicherkarten, oder?
bzgl. Pokémon und 3D
Pokémon X/Y ist nicht über weite Teile in 3D? Spielrelevant kann/darf es dank 2DS ja nicht mal mehr sein.
@Alex
Außer der etwas mageren Akku-Laufzeit wäre mir jetzt beim 3DS XL noch nichts aufgefallen, warum die Hardware für die Spiele nicht mehr als ausreichend sein soll.
Ich ziehe den 3DS auch der Vita vor, weil das Spieleangebot für meinen Geschmack aus mehr lohnenswerten Exklusivtiteln besteht. Außerdem mag ich wie gesagt das “Drumherum” bei Nintendo, die beiden Bildschirme inklusive Stylus und dass es unheimlich viele gute DS-Spiele gibt (abwärtskompatibel).
3D ist gefloppt, aber das war nicht alleine Nintendos Fehleinschätzung. Dem sind doch viele aufgesessen, wenn ich an die vollmundigen Ankündigungen von Sony vor ein paar Jahren denke, als sie auf der E3 ihren 3D Fernsehr angepriesen und an allen Ecken 3D als neues Super Feature der Spiele erwähnt haben. Ein paar Monate später wurde das Thema auf einmal totgeschwiegen. Nintendo hatte dann das Problem, dass sie das 3D im Namen hatten und deshalb nicht so einfach zurückrudern konnten. Allerdings stört es auch nicht wirklich, denn man kann den Effekt ja einfach ausschalten, ohne irgendetwas dadurch zu verlieren. Hat sich irgendjemand den 3DS nur für den 3D-Effekt gekauft? ich kann mir das nicht wirklich vorstellen…
Was die momentanen Probleme angeht, denke ich vor allem, dass sie ihre aktuelle Konsolengeneration nicht wie ein bloßes Update auf Wii und DS hätten vermarkten dürfen. Man kann sich wohl nicht zwei mal hintereinander etwas superinnovatives aus dem Ärmel schütteln… aber ein bisschen mehr Selbstvertrauen hätte da nicht geschadet. Viele denken ja immer noch, dass die WiiU nur ein neuer Controller für die Wii ist ;).
Und um noch mal kurz auf das “Fick Dich, Pachter!” einzugehen:
Volkers Pachter-Bash ist im Kontext vollkommen ok und ich bin (vielleicht mit anderen Worten) ganz seiner Meinung: Der Mann ist Börsenanalyst! Was er Nintendo empfiehlt, entspringt einzig und allein der Logik der Börse bzw. des Shareholder-Values. Er gibt Empfehlungen, die darauf abzielen, die Nintendo-Aktie so schnell wie möglich wieder nach ober zu bringen. Dass das nicht gleichbedeutend mit einer sinnvollen, langfristigen Unternehmensstrategie für ein Traditionsunternehmen wie Nintendo ist, muss ich Euch doch nicht erklären…
Pachters “Tipps” sind mMn zu kurzgedacht und würden Nintendo langfristig ruinieren. Daher regt es mich eher auf, wenn ein Wall-Street-Mann in diesem Kontext von Games-Journalisten als Referenz/Authorität zitiert wird…
@SpielerZwei – 09.02.2014 13:50
Und vor zehn Jahren hätte ich dir da bereitwillig zugestimmt, aber Nintendo ist meiner Meinung nach mittlerweile längst nicht mehr der wichtigste Innovator beziehungsweise überhaupt sonderlich innovativ im Vergleich zur Konkurrenz. Die Bewegungssteuerung der Wii war ohne Frage eine grandiose Idee (auch wenn sowohl Sony als auch Microsoft natürlich schon früher Produkte auf dem Markt hatten, die mit diesem Gedanken experimentierten), doch ich sehe nicht, wie Bewegungssteuerungen das Gaming an sich vorangetrieben haben. Man hat damit ohne Frage eine neue Zielgruppe erreicht, aber im Endeffekt hat sich diese Steuermethode für sehr viele Spiele als untauglich erwiesen und ist deswegen meistens Gimmick. Die wenigen innovativen Beispiele wie Bewegungssteuerung sehr sinnvoll in einem Spielkontext eingesetzt wurde um eine neue Erfahrung zu ermöglichen (hier würde ich bsp. Dance Central hervorheben) sind nicht auf Nintendo zurückzuführen. Und die ganzen Leute, die sich wegen Wii Sports oder Wii Fit eine Wii geholt haben, wo sind diese Leute jetzt? Sie kaufen zumindest keine Wii U.
Wenn es aber um die richtig großen Innovationen im Konsolenbereich geht, hat die Konkurrenz doch ziemlich eindrucksvolle Beispiele parat. Sony hat die Rolle der Konsole neu definiert, von der reinen Spielmaschine hinweg zur Entertainment-Zentrale im Wohnzimmer. Das fing mit der PS2 ja schon an während Nintendo sich während dieser Zeit immer konsequent weigerte, so was zu unterstützen. (siehe Gamecube Mini-Discs oder Wii und Wii U, die keine DVD-Filme abspielen können) Dieser Punkt beißt Nintendo nun ein bisschen in den Hintern, denn heutzutage reicht es einfach für die Mehrheit nicht mehr aus, nur eine dedizierte Spielmaschine zu haben: man will Apps, man will Entertainment, man will mehr. Das ist natürlich eine Entwicklung, die den Oldtimern nicht schmeckt, aber die Leute, die wirklich nur eine Konsole haben wollen zum Spielen (genauso wie die Leute, die nur ein Handy zum Telefonieren haben wollen) sind eine aussterbende Rasse.
Microsoft hingegen hat das Online-Gaming mit Xbox Live revolutioniert und auch hier hat Nintendo sehr lange geschlafen. Erst im letzten Jahr hat Nintendo angefangen, nötige Schritte einzuleiten wie beispielsweise die Nintendo ID für den 3DS einzuführen. Aber solche Fiaskos mit der Pokebank oder dass man sich jedes Spiel auf der Virtual Console zweimal kaufen muss, wenn man es sowohl auf Wii U als auch auf 3DS spielen will, zeigen, dass Nintendo noch immer lernen muss und hinterherhinkt.
Oh und weil ich das Beispiel jetzt einige Male gelesen habe: der Analog-Stick auf dem Controller ist eine super Idee (und was man vielleicht erwähnen sollte: Sega hatte quasi zeitgleich zu Nintendo einen Analogcontroller herausgebracht) doch seien wir mal ehrlich: Nintendos Implementierung davon war ja eher mager. Shooter spielen oder die Kamera nebenbei kontrollieren war damit höchstens suboptimal. Sonys Ansatz hingegen — zwei Sticks statt einem(basiert übrigens auf dem Design eines Sony Flightsticks welcher den N64-Controller prädatiert) — hat es erst ermöglicht, dass beispielsweise Action-Adventures und Ego-Shooter heutzutage so auf Konsolen gespielt werden können. Man kann sich darüber streiten, ob Sony das nun kopiert hat oder nicht, aber im Endeffekt war Sonys Implementierung die, die wirklich Wellen geschlagen hat und im Endeffekt auch von Nintendo wieder übernommen wurde. Der Ein-Stick-Ansatz hingegen ist quasi tot, abgesehen vom 3DS und selbst der hat ein Accessoire für einen zweiten Stick.
Ist die Entertainment-Zentrale für dich wirklich eine größere Innovation fürs Gaming gewesen als die Bewegungssteuerung? Ich würde das ja bezweifeln… denn das hat Sony zwar finanziell etwas gebracht, aber es hat doch die Spiele kein bisschen bereichert oder in eine neue Richtung gelenkt. Ob ich nun einen Film nach dem Spiel direkt einlegen kann oder nicht bringt dem Spiel nichts Neues. Nintendo hat mit dem DS und der Wii hingegen ein komplett anderes Spielgefühl erzeugt und es gab dazu die passenden, innovativen Titel, die nur mit dieser Hardware funktioniert haben. Unterdessen hatte die Konkurrenz was die Spiele angeht vor allem bessere Grafik zu bieten. Ansonsten… hmm… Trophäen und Kinect vielleicht noch.
Momentan befindet sich ja selbst die Multimediazentrale in einer Sackgasse. Smart TVs sind dabei, die Rolle zu übernehmen, die bisher die PS3 und Xbox360 inne hatten. Und die PS4 will mit integriertem Fernsehprogramm punkten. Sony hat sogar die hervorragenden Mediaserver-Features des Vorgängers wegrationalisiert, was ich bis heute nicht verstehe. :/
Gerade herrscht doch eigentlich bei allen drei Konsolenherstellern Innovationsarmut. Wenn ich jetzt auf ein Pferd setzen müsste, wäre es die Steam Konsole – mit Oculus Rift im Bundle :D.
Ich sehe die Frage, inwiefern Nintendo mit der Bewegungssteuerung das Gaming vorangetrieben hat, aus einem ganz anderen Winkel und würde “Ja, absolut” sagen. Klar, die Spiele mögen sich damit nicht großartig weiterentwickelt haben, aber da betrachtet man die Wirkung der Wii doch sehr eingeschränkt. Die großartige Leistung der Wii bestand darin, dass sie das Gaming mehr in die Gesellschafft gedrückt und man viel mehr mit Nicht-Gamern gespielt hat. Ob diese Leute wenn überhaupt nur Gelegenheitsspieler waren, die ihre Konsole sehr selten benutzt hatten, spielt dabei doch keine Rolle, man hat nämlich überhaupt mal zusammen gespielt. Weder ein Halo, noch ein God of War oder Uncharted haben sowas bisher geschafft.
Ich möchte auch in Frage stellen, inwiefern Multimedia wirklich ein Must Have-Feature geworden sei und reine Spielkonsolen keine Chance mehr hätten. Der Grund ist nämlich auch wieder die Wii. Die hatte nämlich gar keine Multimedia-Features und hat sich von den vorherigen Konsolen dennoch am besten verkauft. Überhaupt ist mir der Ratschlag, Nintendo solle mehr auf diese Features setzen, bisher neu und ich habe eher den Eindruck, die Leute, die mittlerweile von all diesen Features und dem “TV TV, TV” genervt sind und sich tatsächlich nichts weiter als eine reine Konsole mit richtig guten Spielen wünschen, ist nicht so klein.
Naja, das mag deine Meinung sein, aber das N64 fand ich in der Hinsicht klasse ;). Mit dem linken Daumen (Analog-Stick) zielen und dem rechten (C-Buttons) laufen hatte man da schon das Konzept, welches sich bei den heutigen Shooter etabliert hat – nur spiegelverkehrt. Obwohl dies die war, bei der ich das Lager gewechselt hatte, war es für mich die Ego Shooter-Konsole schlechthin.
Obwohl dies die *Konsole* war, bei der ich das Lager gewechselt hatte…
Ist ja schon spät.
@Haris: Ich weiß nicht, wie viele Leute wirklich erwarten, dass eine Spielkonsole auch gleichzeitig eine MM-Zentrale ist. Ich zumindest nicht. Und in meinem Umfeld hat sich auch noch nie jemand eine Konsole gekauft, um damit DVDs, TV oder Facebook zu nutzen. Das ist im Grunde doch alles nur sekundärer SchnickSchnack, den man zum Spielen nicht braucht, aber natürlich mitbezahlt. Außerdem sind das alles Funktionen, die sowohl mein TV, als auch mein BD-Player ohnehin anbieten. Von daher finde ich Nintendos “puristischen” Ansatz – eine Spielkonsole ist eine Spielkonsole – eher sympathisch als fatal. ;-)
Was das Online-Geshizzle angeht, da hat die 360 vorgemacht, wie’s geht, keine Frage. In dem Bereich muss Nintendo nach wie vor aufschließen.
Online hat Microsoft doch vom PC kopiert und verschlimmbessert auf die Konsole gebracht. Insofern würde ich da nicht sagen, dass die 360 etwas vorgemacht hat, sondern mit ihr nur gezeigt wurde, wie man so etwas gut umsetzt. Aber ich wiederhole mich hier noch einmal – ich persönlich finde Nintendos Online-Konzept durchaus funktional. Ich habe damals(TM) am GameCube PSO gespielt, was besser war als FFXI auf der 360 (wobei das am Spiel liegen wird und weniger am Online-Konzept). Ich habe mit DS und Wii Mario Kart, diverse Pokémon-Spiele und SSBB online gespielt und das lief immer problemlos. Sogar besser als diverse Erfahrungen mit (versuchtem) Online-MP auf der Xbox 360 und PlayStation 3.
Und außerdem denke ich, wenn ich die richtige, volle Online-Erfahrung haben will, dann setze ich mich an den PC. Bei den Konsolen will ich gemeinsam vor einem Fernseher Spaß haben.
@Missingno:
Weder noch. Die können zu gut rechnen. Es haben schlicht zu wenige Leute eine Wii U. Und von denen, die eine besitzen, haben so einige auch noch einen Spiele-PC, eine PlayStation oder eine Xbox. Für die brauchst du keinen Port auf die Wii U…
Richtig. Die meisten Bundles sind inzwischen allerdings auf eine 16GB-Karte aufgestockt. Die ist okay. Böse Falle übrigens: Das Mega Pack 1 steht manchmal noch mit der alten 8GB-Karte in den Läden rum. Sieht genauso aus und kostet genauso viel wie die aktuelle Ausgabe mit 16GB. Also schön das Kleingedruckte auf der Packung lesen…
Die Oberwelt der Spielewelt ist komplett in 2D. Da ist der 3D-Regler funktionslos. Die Dungeons sind in 3D, das funktioniert auch einigermaßen gut. Und die eigentlichen Kämpfe sind in 3D …. aaaaaber da geht die Framerate dermaßen in den Keller, dass die Kämpfe offen gestanden besser und flüssiger aussehen, wenn man das 3D einfach abschaltet.
Das war vorher schon problematisch. Du kannst 3D in Spielen mit einer Altersfreigabe ab 0 oder ab 6 ja kaum spielrelevant einsetzen, wenn du Kindern bis einschließlich 6 Jahren ausdrücklich vom 3D-Effekt abrätst, weil das “zu einer Beeinträchtigung des Sehvermögens” führen könne.
@Haris:
Sind die PS4 und die Xbox One deshalb beide weit schlechtere Mediaplayer als es die PS3 ist? Verkauft sich deshalb momentan die Konsole so viel besser, die verspricht, dieses ganze TVTVTV zu lassen und vor allem und in erster Linie eine Spielekonsole zu sein?
(… und das sag ich, der seine PS4 bisher vor allem als Player für Watchever eingesetzt hat…)
Guter Punkt. Das Ding war zwar hässlich wie die Hölle, hatte aber schon die Anordnung mit dem Stick links über dem Digipad, die später Nintendo und Microsoft übernehmen sollten. Und es hatte analoge Schultertasten.
Kleine Anmerkung: Die Xbox 360 hat nie weit mehr als 400 Euro gekostet, sondern 399 bzw. 299 Euro in der Core-Version zum Launch.
Klar ist von Third-Party Seite nicht viel für WiU angekündigt, aber derzeit befinden sich über 120 Indie-Spiele für WiiU in Entwicklung:
http://nintendoenthusiast.com/article/120-upcoming-wii-u-games-indie/
@Zwerg-im-Bikini
Ich stimme dir zu, dass die Smart-TVs dort in diesem Bereich schnell zur großen Konkurrenz werden könnten. Wobei ich glaube, dass die Zukunft hier vielleicht schon zur nächsten Generation so aussehen wird, dass die traditionelle Konsole verschwindet und man stattdessen nur noch einen Streaming-Dienst zum Spielen nutzt, der dann wohl auch nur eine der weiteren Apps im Smart-TV sein wird. Im Endeffekt scheint es mir darauf hinauszulaufen, dass man nur noch ein Gerät haben wird, den Fernseher, und alles andere (Bluray-Player, Konsole) wegfällt.
@Le Don
Diese Implementierung war meiner Meinung nach gerade so funktional. Als ich vor ein paar Jahren meinen N64 entstaubt hatte um Perfect Dark auf XBLA mit dem Original zu vergleichen, da war sofort klar, was für ein riesiger Unterschied Dual-Analog ist zu der Implementierung die Sega und Nintendo damals hatten. Gerade wenn es darum geht, etwas präziser zu laufen (bsp. scharf um die Ecke zu biegen) versagen die C-Tasten ziemlich. Andererseits habe ich dann gleich noch ‘ne Spur mehr Respekt für die Goldeneye- und Perfect-Dark-Speedrunner, die hart genug trainiert haben um dieses Handicap auszugleichen.
Wobei es mir ja hier um den Punkt an sich geht: Nintendo zählte zwar zu den ersten Herstellern, die einen Analogcontroller herausgebracht haben, aber es war Sonys Implementierung, die den Standard für alle gesetzt hat. Da ist dann die Frage, wer innovativer ist: der, der die Idee hatte, oder der, der sie am besten umgesetzt hat. Siehe auch Wii Bewegungssteuerung: Nintendo waren die, die die Idee am besten umgesetzt haben, aber vorher gab es unzählige Versuche aller Hersteller ähnliches zu bringen: Sonys EyeToy, Microsofts Sidewinder-Controller, der Angelcontroller der Dreamcast…
@MissingNo
Wo genau hat den Microsoft “schlecht vom PC” kopiert bei Xbox Live? Xbox Live an sich und die Umsetzung mit einem zentralisierten Online-Dienst prädatiert alles vergleichbare wie Steam um einige Jahre, ist immerhin schon seit 2002 operativ. Andere Aspekte wie Matchmaking könnten vielleicht schon vorher existent gewesen sein(mir fällt aber spontan kein Beispiel dafür ein), aber der Weg wie Xbox Live es umgesetzt hat, hat hier wiederum Standards gesetzt. Du kannst aber gerne konkrete Beispiele bringen. Vorher empfehle ich dir dann aber noch das Studium dieses wirklich exzellenten Artikels der anderen Poly-Seite, der es dir hoffentlich einfacher macht zu verstehen, wieso Xbox Live so unglaublich innovativ zu seiner Zeit war: http://www.polygon.com/features/2013/11/11/4849940/xbox-live-millennium-e
Aber es freut mich, dass du so eine gute Online-Erfahrung mit Nintendo-Spielen hattest. Mich hat leider das ziemlich unsoziale Onlinespielen bei Nintendo eher frustriert. Mir gefällt einfach das Konzept der Nintendo-Blase (welches ja bei DS und WIi noch vorherschend war) nicht wirklich, bei dem man quasi von der Außenwelt mit der man spielt isoliert ist. Um daraus auszubrechen nehme ich es doch gerne in Kauf, mal den ein oder anderen Idioten beim Onlinespielen zu erwischen, den man sowieso in 10 Sekunden stumm geschaltet hat und dann mit einer schlechten Reputationsbewertung ausstattet, damit das Onlinesystem ihn beim Matchmaking einfach ignoriert.
@Chris
Die Funktionalität, die da aber im Vergleich weggefallen ist, ist ja eher der Kram für die etwas erfahreneren Nutzer, nicht die Aspekte, die von der breiten Masse genutzt werden. Die breite Masse will einfach mit komfortablen Apps auf ihre Dienste zugreifen, was beide Konsolen ermöglichen (aber die Wii U eben nicht). Und der Rest, wie zum Beispiel fehlender MP3-Support bei der PS4, scheint mir eher ein trojanisches Pferd zu sein, um die eigenen, kostenpflichtigen Musikdienste zu pushen.
Zu den Verkaufszahlen: wieso verkauft sich denn die Konsole mit dem zurzeit schlechtesten Spieleangebot so gut, während die Konsole mit dem mit Abstand besten Spieleangebot vollkommen ignoriert wird? Wenn die Spiele der Primärfokus wären, dann müsste die Wii U doch jetzt bei genug verkauften Einheiten liegen und sich nicht in die Hose machen, weil man im Jahr gerade mal 3 Millionen Konsolen verkaufen kann. Am Preis kann es ja wohl kaum liegen und ich glaube, dass hier der Mix aus besserer Online-Infrastruktur und guter Multimedia-Integration durchaus einen signifikanten Unterschied macht.
Zur Onlineanbindung: Das hängt bei Nintendo stark vom jeweiligen Spiel ab. Bei Pokemon läuft das zum Beispiel unheimlich glatt. Man kann praktisch jederzeit, egal wo man im Spiel gerade ist, Pokemon tauschen und Kämpfe austragen, per WLAN mit Spielern in der näheren Umgebung oder übers Internet.
Bei Animal Crossing ist der StreetPass geil. Die Musterhausausstellung füllt sich dort stückweise mit den Häusern von Leuten, denen man mal über den Weg gelaufen ist. Seit die Nintendo Zones so weit verbreitet sind (im Wesentlichen WLAN-Hotspots, die Streetpass-Daten sammeln und weiterleiten), funktioniert Streetpass prima.
Sicher. Die Schotten sind bei Nintendo aber nicht nur aus Unfähigkeit da, sondern auch weil sie ein jüngeres Publikum ansprechen wollen. Die Onlinemodi müssen so funktionieren, dass man als Elternteil seinem 8jährigen guten Gewissens das neue Pokemon in die Hand drücken kann. Da ist zwangsläufig die Sicherheit der Kinder wichtiger als möglichst einfache Kontaktanbahnung.
Zu Smart-TVs: Was schon heute auf neueren TVs läuft, sind Apps wie YouTube, Netflix, Watchever. Dafür braucht man nicht mehr dringend eine neue Konsole. Allerdings ersetzt man Fernseher in der Regel seltener, und sie sind auch deutlich teurer, deshalb bin ich froh, die Apps auf der PS3 und PS4 zu haben. Beim Streaming von Videospielen ist die Latenz halt immer noch ein Problem, auch über Gaikai. Wann (und ob überhaupt) das stationäre Hardware obsolet macht… ich weiß nicht.
Mediakrempel:
Du hast keine der neueren Konsolen und du hast den verlinkten Eurogamer-Artikel nicht gelesen, oder? Es geht mir speziell darum, dass eben diese Apps auf der PS3 besser laufen als auf den beiden Nextgen-Konsolen. Gut, das wird sicher noch zurechtgepatcht. Aber beim DVD- und Bluray-Support sieht das Bild ähnlich aus. Weder Xbox One noch PS4 spielen in der Liga der PS3, de facto kommen die nicht mal an Billig-Standalone-Blurayplayer ran.
Vielleicht, weil Sony ihre Konsolen über die gesamte Lebenszeit hinweg mit hervorragenden Firstpartytiteln versorgt und die Konkurrenz nicht? Bei 360 und Wii ist in den letzten Lebensjahren erstaunlich wenig passiert, während für die PS3 noch 2013 hervorragende Exklusivtitel herausgekommen sind. Wie im Podcast gesagt: Wer die PS4 gekauft hat, hat bisher vor allem ein Versprechen gekauft.
Absolut möglich.
@Chris
Bei der Onlineanbindung bezog ich mich vor allem auf die gebrachten Beispiele, die sich auf DS und Wii bezogen. Mit dem 3DS ist es ohne Frage besser geworden, Pokemon X/Y ist meiner Meinung nach hier echt sehr gelungen und setzt hoffentlich Standards.
Aber andererseits: ich kämpfe oder tausche mit jemanden, wie werde ich nun ein Freund dieser Person? Außer Voicechat (der aber von beiden Seiten ohne Absprache aktiviert werden muss) gibt es keine Möglichkeit, die Freundescodes auszutauschen. Und dabei ist es doch sehr wichtig in Pokemon viele Freunde zu haben, alleine schon wegen der Safari am Ende.
Streetpass habe ich übrigens gar nicht mitgezählt zu “online” weil das meiner Meinung nach ein anderes Konzept ist… und vor allem wirklich innovativ! Ich freue mich über jedes 3DS-Spiel, welches sinnvoll den Streetpass einsetzt.
Das verstehe ich auch, das ist immerhin eine der wichtigsten Nintendo-Zielgruppen. Aber diese Schotten stehen eben einer Online-Erfahrung auf Xbox Live/PSN-Niveau im Wege. Auch hier wieder das einfache Beispiel mit den Freundesanfragen zurzeit beim 3DS. Ich habe quasi kaum eine Möglichkeit, mit einer Person, die ich im Internet beim Spielen treffe, mich auch anzufreunden. Andere Konsolen bieten einem da einfach Kindersicherungsmechanismen, wo ein Elternteil eben einfach die nötige Kontrolle hat, ohne die Erfahrung für erwachsene Gamer stark einzuschränken ohne Möglichkeit, was daran zu ändern.
Ich habe beide Next-Gen-Konsolen und die Wii U kommt mir auch demnächst ins Haus (ich warte nur noch auf eine Preissenkung oder ein attraktives Bundle). Ich habe den Artikel gelesen, aber abgesehen vom Wegfall der media server capabilities das meiste unter Kinderkrankheiten eingeordnet sind, die sicherlich bald gefixt werden. Wer früh kauft, kauft eben nicht nur ein Versprechen sondern auch eine unreife Banane. Wenn das nächstes Jahr noch immer so aussieht, wrde ich mir sorgen machen, aber zurzeit empfinde ich die einzige “reale” Verschlechterung im Bereich Medienserver und Co, was normalerweise was für erfahrene User ist. Ich traue zumindest dem durchschnittlichen PS3-Besitzer nicht zu, auf seinem PC Software zu betreiben, die handelsübliche .mkv-Dateien on-the-fly neucodiert um sie dann auf die PS3 im Wohnzimmer streamen zu können.
Fair point. Das ist ja ungefähr das Sony-System. Zum Start nichts bieten, dafür dann ab Jahr 2 oder 3 regelmäßig hohe Qualität. War ja auch bei PSP, Vita und PS3 genauso.
Warum willst du das denn? Nimmst du jeden Mitspieler bei Xbox Live auf deine Freundesliste? Ich denke nicht. Du tauschst da genauso mit deinen Freunden die ID aus. Früher hat man bei Nintendo für jedes Spiel eine eigene ID bekommen, was etwas lästig war, aber seit sie geräteabhängig ist, ist es doch genau das selbe wie bei PSN/Xbox Live.
Auch hier ist es bei Xbox Live doch das selbe. Oder schlimmer, weil ich nur global einstellen kann, ob ich vollgequasselt werde oder das nicht will.
Es gibt ganze Communities dafür!
Und die Schotten von Sony/Microsoft stehen einer Online-Erfahrung auf PC-Niveau im Wege. Genau deswegen “schlecht kopiert”. Und “Matchmaking” a la “join random host” braucht kein Mensch. Das ist das, was es bei PC-Spielen schon seit Ewigkeiten als “Schnelles Spiel” gibt. Nett, um mal kurz eine Partie zu machen, aber unbrauchbar, wenn ich genauere Vorstellungen habe. Dann möchte ich bitteschön selbst bestimmen, wann ich mit wem auf welchem Server spiele.
Auf der Poly-Seite ist mir deutlich zu viel Blabla. Ich habe mal drübergescrollt und extrahiert: ey, wir haben eine dolle Vision: online spielen mit der Xbox. Mit Breitband-Internet, hat zwar kaum jemand, aber vielleicht wollen es die Leute trotzdem. Oh, die Leute spielen trotzdem lieber gemeinsam auf der Couch statt übers Internet. Machen wir mal einen Deal um Online-Gaming zu pushen / lokalen Multiplayer rauszunehmen. Tada! Die Leute spielen über Internet.
Also nicht wundern, wenn das jetzt nicht stimmt, weil ich einzelne Textpassagen nicht im Zusammenhang gelesen habe, aber so kommt es rüber. Innovativ ist das für mich nicht. Pionier-Arbeit, ja.
@Haris: Onlineanbindung – sehe ich grundsätzlich ähnlich. Es war bei DS und Wii nicht toll, aber es wird langsam besser. Geräteübergreifende NNID, das Miiverse, einzelne Spiele wie Pokemon. Das kommt alles echt spät, aber ich begrüße, dass man sich bei Nintendo immer noch den eigenen Kopf zerbricht und nicht einfach blind alles übernimmt, was bei der Konkurrenz gerade total angesagt ist.
Zu den Freundescodes habe ich ein zwiespältiges Verhältnis. Ich find das selbst etwas umständlich, aber wenn ich mir den Kleinen und seine Schulfreunde anschaue, bin ich sehr froh darüber. Die können untereinander supereinfach ihre Freundescodes tauschen und jederzeit miteinander Pokemon spielen, aber dauerhafte Internetbekanntschaften gibt es nicht. “Freunde” sind tatsächlich echte Freunde. Vielleicht wird Nintendo daran irgendwann mal etwas ändern und es ermöglichen, für Erwachsene diese Einstellungen etwas aufzuweichen, aber ich hoffe, die Out-of-the-box-Erfahrung wird weiterhin die streng reglementierte sein. Sobald man erst ins dritte Untermenü müsste, um die Kindersicherungen einzuschalten, kannst du dir nämlich sicher sein, dass das bei vielen technikunerfahrenen Eltern unterbleibt.
Ich find das immer wieder schlimm, wenn Leute im Miiverse versuchen, Freundescodes zu tauschen, und sich dann maßlos aufregen, wenn das nicht klappt. Bei Xbox Live und PSN sei ja alles besser und Nintendo sei mit ihren Beschränkungen total weltfremd. Ich glaube, denen ist nicht ganz klar, dass Kindersicherheit für Nintendo nicht nur eine Option sein kann. Es würde schon ein Missbrauchsfall weltweit reichen, wo sich jemand über Nintendos Netzwerk an kleine Kinder heranmacht, und Nintendos Ruf wäre ruiniert.
Oh, sorry!
Was die Medienserver angeht, hast du bei Filmen sicher recht. Bei Audio weiß ich nicht… die CD ist immer mehr auf dem Rückmarsch, SACD hat sich nie durchgesetzt. Viele kaufen neue Musik bloß noch digital, und wie man die möglichst einfach auf die Stereoanlage im Wohnzimmer kriegt, ist nicht nur für ein paar Nerds die große Frage. Deshalb haben ja immer mehr AV-Receiver und Verstärker direkt AirPlay oder ähnliches mit drin. Meine Anlage hat das nicht – ich renne im Moment wieder mit dem USB-Stick hin und her. Das kanns eigentlich nicht sein.
Ist übrigens ein Bereich, in dem ich auch die PS3 nicht sonderlich gelungen fand. In der XMB durch größere Musikbibliotheken zu browsen, ist der totale Hass.
Bei den neuen Konsolen bin ich gespannt, wieviel davon tatsächlich nur Kinderkrankheiten sind. Dass die One wegen der Spiele durchgängig mit 60Hz läuft, während die TV-Signale in den PAL-Ländern mit 50Hz reinkommen, ist ein viel tiefer liegendes Problem. Wenn man hier einfach zwischen TV, Spielen und Apps switchen will, wird man immer bei irgendwas die Framerate umrechnen müssen, und das wird immer ruckeln.
Hat jetzt zugegebenermaßen nicht mehr viel mit Nintendo zu tun, ich habe nur den Eindruck, der ganze Entertainment-Klimbim sei in der neuen Generation durchgängig nicht mehr so wichtig wie in der letzten. Selbst bei der Xbox One. Die PS3 war als BluRay-Player dagegen ganz vorne mit dabei und hat im Gegensatz zu den meisten Standalone-Playern aus ihrer Zeit regelmäßige Updates bekommen und spricht deshalb heute noch praktisch alle relevanten BluRay-Standards, auch die aktuelleren.
Es geht hier doch gar nicht um die Gründe. Vielleicht hat mir der Kampf mit einer Person Spaß gemacht, vielleicht hat, vielleicht hat die Person tolle Pokemon zum tauschen. Unerheblich. Worum es geht ist, dass ich mit dieser Person nicht einfach so befreundet sein kann, weil ich sie entweder persönlich oder über dritte Seiten kennen muss, um einen Austausch der IDs vorzunehmen (außer per Voicechat eben). Auf Xbox Live, PSN und Steam sehe ich hingegen direkt die ID und kann eine Freundschaftsanfrage senden. Und wenn die andere Person das nicht will, kann sie einfach ablehnen.
Nein, es ist komplett anders. Bei Pokemon bsp. entscheidet man vor Kontaktaufbau ob man den Voicechat nutzt oder nicht. Wenn sich nicht beide Spieler dafür entscheiden, kommt keine Verbindung zustande.
Wo wir doch das Problem haben: ich brauche eine externe Community um Freundescodes auszutauschen, im System an sich ist das nicht vorgesehen. Wenn ich also beim Online spielen von sonstwas jemanden antreffe, der mir sympatisch ist, muss ich hoffen, dass die gleiche Person auch irgendeine externe Community dafür nutzt und dann noch gleichzeitig das Glück haben, genau diese Person wiederzufinden.
Welches ist das denn das erste Spiel mit “Schnelles Spiel”-Funktion, dass du kennst? Ich konnte trotz Recherche nichts finden, was diese Funktionalität in Xbox Live 2002 prädatiert.
Und dass das kein Mensch braucht ist Schwachsinn: DU brauchst das nicht. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass viele der typischen Konsolenspieler einfach froh über den Matchmaking-Komfort sind (man findet schnell ein Spiel, der Server ist eigentlich immer voll, die Spielerfahrung wird durch persönliche EInstellungen wie die gewünschte Gamerklientel oder gemiedene Störenfriede an die eigenen Bedürfnisse angepasst). Ob sie das gegen die typische PC-Gaming-Erfahrung tauschen wollen würden? Kann man nur spekulieren, basiert ja auf persönlichem Empfinden, aber ich glaube, wenn diese Leute so eine Erfahrung wünschen würden, dann würden sie einfach PC spielen. Tun sie aber nicht.
Das ist auf Konsolen übrigens auch möglich. Ein Halo bsp. hat im Multiplayer gefühlt unendlich Einstellungsmöglichkeiten. Wenn man also eine ganz genaue Vorstellung hat, macht man eben kein “Schnelles Spiel” sondern ein “Benutzerdefiniertes Spiel”, wo man alles einstellen kann, was man haben will.
Genau, es stimmt nicht. Der Kram mit “Deals machen um lokalen Multiplayer herauszunehmen” bsp. existiert so nicht in dem Text und ist auch entgegen aller Faktenlage. Außerdem hast du dann eben offensichtlich die wirklich wichtigen Teile verpasst. Um dir deine Zeit zu ersparen deswegen nur vielleicht der wichtigste Punkt aus dem Text: der Grundgedanke, einen zentralisierten Gamingservice anzubieten, was heutzutage ja für XBL, PSN, Steam und Co. der absolute Standard und Kern ist, existierte damals einfach nicht im Gamingsektor, Wenn man ein komplett neues Paradigma entwickelt, was alles vorher gewesene über den Haufen wirft, dann ist das doch innovativ bzw. in diesem Fall ja sogar revolutionär. Dir persönlich mag es zwar nicht schmecken, weil du lieber dich durch Serverlisten klickst, aber von diesem Standpunkt die Bedeutung dieser Entwicklung absprechen zu wollen ist nicht wirklich sehr überzeugend.
Was ich übrigens hier in der Diskussion vermise und dich gerne nochmals darum bitten würde sind konkrete Beispiele. Ich habe in meinen Beiträgen nun schon mehrere Instanzen aufgezählt, wie beispielsweise Xbox Live innovativ war, während du keine Gegenbeispiele gebracht hast, sondern einfach nur auf persönlicher Meinung basierende Dementis. Es wäre schön, wenn du meine Argumente stattdessen mit Fakten aushebeln würdest.
Aber wirklich gut war die erste Variante des Dual Shock-Controllers auch nicht, denn deine Kritik-Punkte an dem N64-Pad vorhanden. Die Sticks hatten kaum einen Widerstand und wirkliche Präzision kam nicht auf. Sony haben zwar den Standart gesetzt, aber das war noch ein ziemlicher Schnellschuß und vor allem aus der Not geboren, noch am ursprünglichen Design festhalten zu müssen. Wirklich innovative würde ich das nicht bezeichnen.
Na, darüber beschäftigt sich doch der NowGamer-Artikel (“Nintendo Isn’t The Problem, You Are”) und das sprechen wir im Podcast auch an. Spieler kaufen nunmal nicht die zwangsläufig die besten Spiele und schon gar nicht automatisch die Konsolen, mit dem besten Spieleangebot, aus dem selben Grund, warum wir im Gegensatz zu all den Call of Duties auf ein neues Beyon Good & Evil warten. Ein GTAV lebt auch nicht einzig und allein von seinen spielerischen Qualitäten.
Wobei ich es ohnehin sehr ungünstig finde von den “besten” Spielen oder Spieleangebot zu sprechen. Wie soll man das messen? Die Metacriticen zusammen addieren oder den Durchschnitt berechnen? Einen Standart kann man da nicht setzen und es macht mehr Sinn zu bewerten, ob das aktuelle und kommende Spieleangebot den Kauf rechtfertigt und für die meisten ist das einfach schlichtweg nicht der Fall. Für mich würden Nintendo-Konsolen mit dem N64 auch nur 2. Wahl – wenn überhaupt. Die Wii U wurde aus bei mir auch nur, wegen der Abwärtskompaktibilität.
Also ich denke, in jedem Falle spielt da doch wesentlich mehr mit, als die Gründe lediglich bei den mangelnden Multimedia-Features zu suchen. In dem Sinne frage ich dann auch, warum von den beiden “Großen” derzeitig die Konsole dominiert, die noch am ehesten als reine Spielekonsole angesehen wird, während die mit all den Multimedia-Kram nicht so ganz mithalten kann.
@Chris
Diesen “Missbrauchsfall” gab es ja schon, weswegen die Möglichkeit Nachrichten über das Internet zu verschicken bei dem 3DS ja letztes Jahr rausgenommen wurde. Ich habe nicht mehr die genaue Faktenlage im Kopf, wie der Täter an die Freundschaftscodes der Opfer gekommen ist (bzw. sie dazu brachte, seinen Code einzugeben), aber das ist eine durchaus reale Gefahr. Und, wie ich schon schrieb, ich akzeptiere diese Schotten, weil sie dazu dient, die primäre Zielgruppe zu schützen und es zu ermöglichen, dass Eltern ohne Bedenken ein Nintendo-Produkt ihren Kindern schenken können. Aber es steht eben einer richtig guten Online-Erfahrung im Weg und es wird interessant sein, wie Nintendo diese zwei Aspekte in Einklang bringt.
Ja, das stimmt, aber das halte ich für ein Problem der Eltern. Nintendo-Produkten liegen ja normalerweise wirklich auch elternfreundliche Anleitungen bei und meiner Meinung nach obliegt es einfacher der Verantwortung der Eltern sich mit so was auseinanderzusetzen. Auch vielleicht eines der Kernprobleme bei vielen Jugendschutzdiskussionen, dass die Eltern sich einfach nicht genug aktiv damit beschäftigen, was ihre Kinder da so spielen etc. Aber das ist jetzt natürlich ein komplett anderes Thema.
@Missingno:
Was Haris hinsichtlich Pokemon angesprochen hat, sind ziemlich pokemon-spezifische Fragen.
Weil man für die Kontaktsafari viele Freunde braucht. Jeder “Freund”, den man hat und der Pokemon spielt, bringt dort einmalig per Zufall ausgewählte Pokemon mit. Darunter sind auch Monster, die man ansonsten in X/Y gar nicht bekommen könnte, sondern bspw. nur über einen Import aus Black/White. Nun ist die Wahrscheinlichkeit, dass Freund X ausgerechnet Pokemon Y, das du gerne hättest, mitbringt, aber ungefähr bei 1:100.
Je mehr Freunde, desto besser. Die Safari an sich find ich super, aber sie beißt sich etwas mit Nintendos Online-Konzept.
Ich glaube nicht. Der Voicechat in Pokemon wäre super, wenn die Spieler unabhängig voneinander auswählen würden, ob sie den Chat wollen, und er einfach deaktiviert wird, sobald ihn einer nicht möchte. So ist die Implementierung aber nicht: Praktisch wählen beide aus, ob sie den Voice Chat wollen, und wenn sie unterschiedlich antworten, findet der ganze Kampf nicht statt. Es kommt keine Verbindung zustande.
Pokemon ist im Großen und Ganzen super, aber im Detail ist gerade das Interface teilweise unglaublich umständlich. Nicht nur in Onlinefragen.
Deinen letzten Absatz mit Poly-Blabla verstehe ich nicht…
@Le Don
Ich suche einfach nach den Faktoren, die die Nintendo-Konsole von der Konkurrenz unterscheidet. Da fällt eben Online und Entertainment am schwersten ins Gewicht. Aber vielleicht liegt es am Ende ja auch primär am Marketing?
Ich denke hier spielt wohl der empfundene Gegenwert eine große Rolle. Ein Produkt kostet 100 Geldeinheiten mehr, bietet aber nicht unbedingt “mehr”. Beziehungsweise es bietet mehr, aber nur in einemm einzigen Land. Und in diesem Land ist das dann ja auch ein ziemliches Kopf-an-Kopf-Rennen, während es im Rest der Welt doch einen sehr signifikanten Unterschied gibt.
Whoa! Hab ich gar nicht mitbekommen….
Dafür habe ich bei der ganzen “Xbox Live vs. PC”- Frage gerade ein ganz böses Déjà vu. :)
Thema Kindersicherheit:
Mmmhja… bei dem Thema kommen wir nicht so richtig zusammen. Grundsätzlich und im Bezug auf die Geräte anderer Hersteller würde ich dir absolut Recht geben. Aber ich finde, es sollte auch heute möglich sein, seinem Kind einen 3DS unter den Weihnachtsbaum zu legen, ohne den vorher eine halbe Stunde einzurichten und vorzubereiten, ebenso wie unsere Eltern es bei uns mit dem GameBoy gemacht haben. Dass das Ding out of the box für Kinder geeignet ist, gehört für mich bei Nintendo mit zum Image, zum Versprechen. Dass der 3DS für diejenigen, die es genauer wissen wollen, darüber hinausgehend sehr detaillierte Sicherungsmaßnahmen anbietet, ist natürlich trotzdem toll.
Mal andersherum gedacht: Die Wii war ein Riesenerfolg, obwohl bzw. weil sie sich von der Konkurrenz stark unterschieden hat. Bei der Wii U ist der Unterschied nicht so groß. Der Controller ist dichter dran an der Konkurrenz und die Bewegungssteuerung, die die Wii für Gelegenheitsspieler so interessant machte, spielt zumindest im Marketing der Wii U absolut keine Rolle mehr.
Die Wii U macht vieles anders als die Wii, aber ich habe nicht den Eindruck, sie würde wirklich auf den Stärken ihres Vorgängers aufbauen. Das Konzept mit dem zweiten Display und dem Touchscreen ist ja 1:1 das Modell des Nintendo DS, auf eine Heimkonsole übertragen.
Das mag sein, aber wirklich neu ist die Situation für Nintendo eben auch nicht. Gegenüber der Konkurrenz waren auch schon der Gamecube und der N64 nicht so attraktive für die Spieler und die Wii war wiederum so erfolgreich, weil sie sich – als reine Spielekonsole, ohne irgendwelche Multimedia- oder Online-Features – auf eine ganz andere Zielgruppe konzentriert haben.
@Haris
Auf welchen Punkt soll ich denn eingehen, wenn du gar nicht aufzeigen kannst, wie Xbox Live irgendwann 2002 aussah? Steam kam irgendwann 2004 “in Fahrt” und 2006, als ich die Xbox 360 mal hatte, habe ich keinen Vorteil von Live gegenüber den PC-Spielen gesehen. Weil es schon lange her ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob schon UT99 ein “schnelles Spiel” hatte oder das später kam. Aber, ich habe schnell ein, zwei Lieblingsserver gefunden und statt mich durch Server-Listen zu klicken war ich mit zwei Klicks auf “meinem” Server mit “meinen” Bekannten. Mach das mal auf der Konsole nach. (Geht schon gar nicht, weil es überhaupt keine permanenten Spiel-Server gibt.) Selbst wenn ich einmal woanders zocken wollte, war das Auswahl Spielmodi > Server nach Ping und/oder Spieleranzahl sortieren > spielen. Also vielleicht 10-20 Sekunden und fünf Klicks. Andere ältere Titel, wo es mich wundern würde, wenn es nicht “schnelles Spiel” und/oder Lobby und/oder komplexen Serverbrowser gegeben hat: Starcraft, Warcraft, Command & Conquer, Earth, Diablo. Ich bin aber wirklich zu faul im Einzelfall nachzuprüfen, in welcher Version das dann wann kam.
Ja, der PC hatte nie und wird nie genau ein zentralisiertes System haben, weil es “den” PC nicht gibt und schon gar nicht “die” Firma, die dahinter steht. Aber gegenüber Steam (heute) verblasst ein Xbox Live (auch heute noch) und das ist nur ein Dienst von vielen. Du magst es als Nachteil ansehen, dass es noch andere Dienste auf dem PC gibt, andere sehen das als Vorteil.
Fakt ist doch, dass lokaler Multiplayer immer weniger oft vorhanden ist. Selbst bei Spielen, wo sich zumindest ein Splitscreen noch anbieten würde.
So wie z.B. Blizzards Battle.Net?
@Chris
Das hat ja nichts mit (echten) Freundelisten zu tun sondern ist prinzipbedingt auf FC-farming ausgelegt. Dafür eignet sich eine entsprechende Community wohl noch am besten.
So hatte ich das verstanden. Wenn dem nicht so ist, ist das natürlich suboptimal. Aber wie gesagt, ich kann bei der Xbox 360 in meinem Profil nur global einstellen, ob ich VoiceChat mit Fremden haben möchte oder nicht. Und damit ist es bei mir per Default aus.
@Chris
Da ich fast alle von dir genannten Spiele gespielt habe, kann ich mich dazu auch äußern. Starcraft hatte kein schnelles Spiel, Diablo hatte kein schnelles Spiel. Diablo 2 hatte kein schnelles Spiel. UT (und auch UT 2003) hatte kein schnelles Spiel. C&C 2, 3 und Red Alert 2 hatten kein schnelles Spiel. Andere populäre Multiplayerspiele der damaligen Zeit wie Age of Empires 2, Counter Strike, Quake 3 oder Team Fortress Classic hatten dieses Feature nicht. Auch etwas obskurere Titel, die damals im Multiplayer viel gezockt wurden, wie Tribes 2, Star Trek Elite Force und C&C Renegade hatten dieses nicht. Alle diese Spiele hatten Lobbys oder Serverbrowser.
Deswegen hatte ich ja auch den Artikel verlinkt, der ziemlich genau beschreibt, wie Xbox Live in seinen Anfangsstadium aussah und wie es sich dann mit der Zeit entwickelt hat. Aber interpretiere ich das richtig, dass du also gar nicht weißt, wie Xbox Live in seinen Anfangstagen aussah, du dir aber dennoch in dem Kontext das Recht herausnimmst pauschal zu behaupten, dass es nicht innovativ gewesen wäre?
Das stimmt. Wobei natürlich die Frage ist, ob und wieso man das auf einer Konsole nachmachen wollen würde? Was ist denn der Vorteil von einem Stammserver versus Partys oder Matchmaking? Letzteres stellt zumindest sicher, dass man gegen ungefähr ähnlich starke Feinde antritt und eine hohe Spieleranzahl hat (beziehungsweise so hoch, wie man sie eben einstellt). Ein Stammserver kann auch mal leer sein (oder alternativ voll, also kommt man nicht rein um mit seinen Freunden zu spielen) oder wird belagert von Leuten die viel besser sind als man selbst.
Dies aber Microsoft in die Schuhe schieben zu wollen, wie du es tust, ist ziemlich schwach. Würde dir aber zustimmen, dass das ohne Frage eine Wechselwirkung ist die mit den populärer gewordenen Onlinemodi zusammenhängt. Splitscreen-Unterstützung zu programmieren ist ein ziemlicher Aufwand der eben bei vielen Entwicklerstudios wohl lieber in populärere Modi investiert wird. Persönlich finde ich die Entwicklung schade, da ich ein großer Fan vom Couch-Coop bin, aber ich kann es nachvollziehen, dass ein Entwickler, wenn es um das Zusammenstreichen von Features geht, den Rotstift dort früh ansetzt.
In wie weit war das Battlenet denn 2002 zentralisiert? Die Leute mit denen ich bei Diablo 2 zusammengespielt haben waren klar getrennt von denen, die ich in Starcraft kannte. Es gab keine übergreifenden Freundeslisten, keine Möglichkeit, mal eben mit jemandem zu kommunizieren, der eines der anderen Blizzard-Spiele spielt usw. Es gab vielleicht einen zentralen Login für alle Dienste (aber auch da bin ich mir nicht sicher, ob das schon zur Diablo-2-Zeit so war, oder ob das erst mit Warcraft 3 bzw. noch später eingeführt wurde.
Das ist eine Diskussion die wir schon hatten und ich meine mich nicht daran erinnern zu können, dass du konkrete Beispiele dafür geben konntest. Ich würde zustimmen, dass Steam in seiner Gesamtheit besser ist als XBL/PSN (weil es beispielsweise Modsupport bietet, der so auf Konsolen sowieso nicht existent ist), aber im Bereich Multiplayer hat Steam nicht einmal Feature-Parität.
Ergh, sollte nicht @Chris sondern @MissingNo ;___;
Wobei einer der Hauptgründe hier ist, dass zwei Freunde, die online miteinander zocken, das Spiel zweimal kaufen. Für Couch-Koop reicht eins. Warum Mühe in einen Modus investieren, der effektiv dafür sorgt, dass weniger Spiele verkauft werden?
Das wurde alles erst mit Battle.net 2.0 eingeführt, zum Release von StarCraft II im Jahre 2010. Gilt auch nur für alle seitdem erschienenen Spiele plus WoW mit seiner nachgepatchten b.net2-Unterstützung. Der b.net-Launcher ist immer noch Beta und bietet nicht einmal die Möglichkeit, miteinander zu chatten, bevor man in einem der Spiele ist.
Und worin unterscheidet sich die Lobby, wo ich Einstellungen zum Spiel vornehme und dann “Spiel beitreten” klicke von Einstellungen vornehmen und “Schnelles Spiel” drücken? Oder anders gefragt: will ich wirklich mein Glück beim Matchmaking versuchen oder lieber selbst das passende Spiel finden? Weil Matchmaking ist in der Theorie toll, in der Praxis funktioniert es aber nicht. Es scheitert ja schon daran, dass es nicht vorhandene Vorkenntnisse berücksichtigen kann. Klar, nach 100 gespielten Partien könnte die Einstufung dann mal ungefähr passen. Was aber, wenn ich jetzt einfach mal nicht wirklich kompetitiv spielen möchte? Wenn ich mal Lust haben sollte, gegen Anfänger oder richtige Experten zu spielen, obwohl ich mehr so durchschnittlich bin?
Da du nicht sagen willst, was 2002 so toll an Xbox Live gewesen sein soll:
– Freundeslisten
– VoiceChat
und beides spielübergreifend. Wie sah es am PC aus? Man hatte ICQ (bevor es fünfzehn andere IMs gab als “globale” Freundesliste) und Teamspeak als spielunabhängigen Voicechat, sofern man denn mochte. Irgendwann 2004 herum kam dann auch Xfire mit größerem Fokus auf Spiele. Aber es war eben eine “Community” von vielen (z.B. wurde da auch Steam populär). Mehr ist dann bei dem offenen Ökosystem PC nicht drin.
Und wenn Xbox Live so toll ist, warum ist Games for Windows Live total gefloppt?
So, jetzt aber genug vom Thema abgekommen.
These: Selbst wenn Nintendo der Wii U ein Xbox Live ähnliches Online-Konzept verpassen würde, würde sich an der Gesamtsituation gar nichts ändern.
Wir hätten Missingno und Haris in den Podcast einladen sollen. (*merkzettelschreib*)
Weil wir so toll vom Thema abkommen? ;-)
Nominiert für den diesjährigen Derail-Award siiiiind….
Och, das Derailing meinte ich gar nicht, sondern die Diskussion an sich. ;-)
@Peter Strabow:
WOOOT!? Danke für den Link! Wirkt auf mich als hätte Nintendo da ein ganz ganz dickes Ass im Ärmel.
Ja leck mich am Arsch, kommen da mit den Indies die glohreichen SNES-Tage wieder?! ;)