Wir öffnen für euch jeden Tag ein Türchen in unserem Adventskalender und präsentieren euch jeweils einen unserer ganz persönlichen Lieblings-Autoren, die einen kleinen Gastbeitrag für uns und euch verfasst haben. Zum 15. Dezember geht es um den Angriff auf Sonys PSN.
Das PSN wurde gehackt
Gastbeitrag von Konstantinos Fotopoulos (Ntino), bloggt unter otixero.de und schreibt als freier Mitarbeiter für den Consol Media Verlag.
Du wurdest bestohlen. Sie kennen deinen Namen, deine Anschrift, deine Telefonnummer, deine Email-Adresse, dein Passwort, deine Kreditkarteninformationen. Sie kennen dich. Du kannst nichts dagegen tun. Du bist nicht schuld. Das mühselige Ändern aller deiner identischen Passwörter, das mühselige Überwachen deiner Kreditkarten-Transaktion, das mühselige Abgrasen der spärlichen Informationen, all diese Mühen musst du über dich ergehen lassen. Keine Angst, du bist nicht allein. Um genau zu sein, ca. 99.999.999 Leute befinden sich gerade in derselben misslichen Lage, zwischen Ungewissheit und Bestürzung. Auch ich. Wir sitzen alle im selben Boot.
Was ist passiert? Die kurze Fassung: Hacker sind wütend auf Sony. Die Konsequenz: Wir müssen darunter leiden. Der Twist: Der Angriff beginnt am 16./17. April. Sony entdeckt ihn erst am 19. April. Am 20. April ist das PSN nicht erreichbar, offizieller Grund: Wartungsarbeiten. Erst am 26. April – 1 Woche/168h, nachdem Sony es bemerkt – wird es offiziell. Die Nachricht erreicht den Mainstream. Vom größten Datenklau der Geschichte ist die Rede. Die neue schöne Daten-Welt erhält Risse.
Wer ist schuld? Immer die Anderen. Was sonst? Sony gelobt Besserung, verspricht mehr Sicherheit, fährt das PSN wieder hoch, stellt die meisten von uns mit ein paar geschenkten PS3-Spielen ruhig und entschuldigt sich mitleidserregend auf der E3. Aber wer ist wirklich Schuld? Trotz all der Wut, trotz der verspäteten Bekanntgabe; Sony und wir, wir sind gemeinsam Opfer dieses Machtspiels geworden. Ob nun Sony, Microsoft, Nintendo, EA, Ubisoft, Facebook, Google oder sonst ein passender Name, alle sind potenzielle Ziele der Hacker, womit wir alle potenzielle Opfer sind.
Was bleibt? Nichts. Absolut nichts. Das PSN ist wieder da. Kreditkarten sind hinterlegt, identische Passwörter werden genutzt. Es hat sich nichts geändert. Was heute ist, wird morgen gestern sein. Daran ändert auch der größte Datendiebstahl aller Zeiten nichts. Nur eine Frage bleibt: Wer ist das nächste Ziel?
1 Kommentar
Steam ;) Erst vor kurzem.