Was, ist denn der März schon zuende? Ein dank Eierfeier etwas verspäteter Artikel zum Moment des Monats März, der euch erneut fragt, welche Geschehnisse hinter dem Screen emotionale Auswirkungen in dieser, unseren Welt hinterließen, die den Namen mit einer Kaufhauskette teilt. Es wäre eine Ehre, solltet ihr euch uns mitteilen, aber wenn ihr über Eierlikör und Zuckerschock alles im März geschehene bereits vergessen haben, schreibt halt irgendwas aus der letzten Woche oder denkt euch was aus. Kann ja eh keiner überprüfen.
Wer übrigens Bioshock 2 noch nicht durchgespielt hat und Spoiler doof findet, sollte nach SpielerZweis Beitrag aufhören zu lesen.
SpielerDrei: Dies. Dies. Tausendmal dies. Mordin war eh mit Abstand das interessanteste Crewmitglied in Mass Effect 2, selbst bevor ich seinen Sangeskünsten lauschen durfte. Die Salarianer empfinde ich eh als spannendstes Ratsvolk, sind die anderen doch nicht viel mehr als der wahrgewordene feuchte Traum jedes Sci-Fi-Autors (Sex mit allen Spezies, uuh, HOT!) und Klingonen mit Ganzkörpergebirge. Ausnahmsweise gefällt mir bei diesem Ausschnitt die deutsche Synchronisation besser als das Original (hier anzuhören und etwas länger, so das superbe Räuspern noch mit dabei ist), obwohl natürlich agrarian-Salarian ein spannenderer Reim ist als Kroganer-Salarianer. Aber zum Einen gefällt mir die deutsche Stimme Mordins besser (vielleicht ist es das Kühle unserer Sprache, was so gut zu diesem Spacemengele passt), und zum Anderen klingt das Liedchen aufgrund von holpriger Silbenanzahl und unmelodischerer Stimme auf Deutsch einfach um ein Vielfaches schlimmer, was enorm zur Komik beiträgt, aber Mordin auch als Charakter interessanter macht. Schwächen machen Figuren interessant, was auch erklärt, warum ich Miranda aka Lil Miss “Alles an mir ist perfekt, auch mein Körper, ich kann alles, ich weiß alles, und habe ich schon meinen Körper erwähnt?” fast nie im Team hatte.
Doreen: Ich habe versucht, mich der breiten Masse zu entziehen und noch vor dem Release von Assassins Creed 2 einen Eid abgelegt, dieses Spiel nicht anzurühren. Ich habe versagt, denn dieses Spiel fand tatsächlich den Weg in meine Xbox 360. Ich weiß nicht, ob es falscher Optimismus war oder nur schreckliche Naivität, aber das Ding ist für mich genauso schlecht wie Teil 1. Die Erkenntnis, dass Teil 2 genau da anfängt, wo ich Teil 1 damals total entnervt aus der Konsole gefeuert habe, ist wohl mein März-Moment. Ich bin irgendwie so’n Mensch, der sich in so’n Ding legt und dann werde ich zu so einem Dingsbums-Assassine und dann wache ich wieder auf und bin wieder so’n Mensch…?! Also ich mag ja Fantasy. Aber kann man sich bitte darauf beschränken, Fantasy IN der Fantasy zu lassen und Realität IN der Realität? Ich werde das Spiel beenden, aber wann? Ja, irgendwann. Der erste Eindruck und die erste Stunde: Das war wohl nix!
Manu: Ich hatte nicht nur einen Moment des Monats. Ich hatte bisher 89 90 91 (ARGH, ich muss aufhören, los weiterschreiben!) 92 davon. Und so ziemlich jeder davon war mindestens so erfüllend wie einen Endoflevelboss zu besiegen oder eine schwierige Sprungpassage bei Mario zu meistern. Die Rede ist von meiner aktuellen Lieblings-Droge: Picross 3D. Dabei handelt es sich um eine 3-dimensionale Umsetzung der mehr oder weniger bekannten Nanogramme, (natürlich aus dem Land des aufgehenden Sudokus) bei der man Kästchen unter Angaben von an der Seite platzierten Zahlen in einem Gitter farbig ausfüllt.
Mit Raten kommt man aber nicht weit, nur durch die reine Logik- und Kombinationsgabe, gepaar mit dem zuverlässigen Auschlußverfahren erstellt man so beim Lösen ein nettes Pixel-Bild. Picross 3D hebt dieses Rätsel aus der Ebene nun in die Tiefe und der DS bietet dafür die ideale Plattform. Mit dem Stylus drehe ich den Würfel vor mir und zerschlage mit der Spitze des Stiftes Blöcke oder markiere die Steine, bei denen ich mir sicher bin, dass Sie zur freizulegenden Form gehören. Das weckt den Bildhauer in mir und es ist wahnsinng erfüllend, aus einem Pixelblock diese knuddeligen Formen freizulegen. Das Beste daran: Dass ich weiß, dass ich das ganz allein durch die Anstrengung meiner grauen Zellen geschafft habe… 93!
Christian: Wie jetzt? Der Monat ist schon wieder ‘rum? Argh! Wo ist denn bloß die Zeit geblieben? In Final Fantasy XIII kann sie jedenfalls nicht verschwunden sein. Das Spiel kommt bei mir bislang nämlich gerade einmal auf knapp 10 Stunden Spielzeit. Nun ist das zwar eigentlich gar kein so schlechter Schnitt, wenn man die durchschnittliche Kampagnendauer manch modernen Kriegsführungs-Shooters als Referenz hernimmt; bedenkt man aber, mit welchem Umfang ein Final Fantasy für gewöhnlich daherkommt, ist es eine nur mickrige, unbedeutende Zeitspanne, in der man praktisch noch nichts vom Spiel gesehen hat. Das was ich gesehen habe, mag zwar einerseits spielerisch bislang keine Offenbarung gewesen sein, rein optisch hat es allerdings so ziemlich alles weggeblasen, was mir grafisch in den vergangenen Monaten, wenn nicht sogar Jahren, untergekommen ist. Die ersten Schritte in Cocoon haben mich staunend an die Couch gefesselt, mein Körper eine bewegungslose Hülle, mein Mund ein weit geöffneter, sabbernder Schlund. So knackige Texturen, solche feine Fetails, so filigran ausgearbeitete Charaktere sah man noch nie auf der Xbox 360. Als die Welt von Cocoon dann nach einigen Stunden zu einer gigantischen Kristall-Landschaft erstarrte, war es endgültig um mich geschehen. Was für ein Augenschmaus!
Chris: Mit dem Speedboat auf die Raffinerie zuhalten, knapp vor dem Ufer aussteigen und zugucken, wie Boot und diverse Öltanks in einem riesigen Feuerball aufgehen. Mit dem Enterhaken auf das Dach eines heranrasenden Militärjeeps springen, den Soldaten hinter dem dort installierten Maschinengewehr vom Jeep schubsen, seinen Platz einnehmen.Den Enterhaken nutzen, um ein paar Soldaten hinter dem Fahrzeug herzuschleifen. Den letzten verschreckten Verteidiger an eine Propangasflasche ketten, auf die Flasche ballern, bis sie Feuer fängt und dann zugucken, wie Mann und Flasche in eine Erdumlaufbahn schießen. Vor dem nahenden Militär-Hubschrauber in Deckung gehen, sich per Enterhaken unter das Ding hängen, den Copiloten erschießen, den Piloten aus dem Heli werfen. Mein neues Spielzeug einsetzen, um den Rest der Raffinerie dem Erdboden gleichzumachen, die Abwehrrakete zu spät sehen, gerade noch mit dem Fallschirm entkommen. Fünf Minuten aus Just Cause 2.
SpielerZwei: Nach Manus Artikel und diversen anderen positiven Reviews war ich richtig gespannt auf Silent Hill: Shattered Memories. Immerhin hatten mich die letzten beiden Silent Hill-Spiele sehr enttäuscht. Also Spiel gestartet und die ersten paar Minuten für gut befunden: Viele gute Ideen und tolle Einbindung der Wiimote. Passt! Doch plötzlich beginnt die erste Alptraumsequenz. Monster kommen von überall her. Kampf nicht möglich, das wusste ich schon, also schnell weglaufen! Aber wohin? Vielleicht sollte ich mal auf die Map in meinem Handy schauen… …und tot. Während ich lustig (und weitestgehend bewegungsunfähig) durch die Handy-Menüs klickte, haben mich die Monster platt gemacht. Ok, beim nächsten Versuch pfeife ich auf die Map und laufe einfach wild drauf los. Mein Weg führt mich mehrfach im Kreis herum. Dabei beißen die Monster immer wieder kleine Stücke aus meinem Protagonisten. Wieder tot. Dieses Spielchen wiederholt sich mehrere Male bis ich irgendwann zufällig die richtige Tür erwische und wieder beim Psychiater auf der Couch sitze. Der Witz ist, dass ich mich bis zu diesem Zeitpunkt schon so sehr in Rage geflucht hatte, dass mich ein echter Psychiater wahrscheinlich gleich in die Geschlossene eingewiesen hätte, anstatt mir dumme Klischee-Fragen zu stellen und mich ein kleines Häuschen bunt ausmalen zu lassen…
Daniel: Ich stecke im Körper einer Little Sister, dieser kleinen unschuldig aussehenden Mädchen aus Bioshock 2. Mit tapsenden Schritten laufe ich durch die Unterwasserstadt Rapture, eine Stadt, erbaut als lebendig gewordenen Utopie. Heute ist sie ein Albtraum. Schon vor drei Jahren, im ersten Teil, wanderte ich durch die feuchten Hallen Raptures und bewunderte den heruntergekommenen Glanz einer Welt, wie man sie sich nur zu erträumen wagt. Schon damals versuchte ich mir vorzustellen, wie das Leben hier wohl ausgesehen haben mag. Wie es war, als sich die Bewohner noch nicht gegenseitig die Schädel eingeschlagen haben, um an ein einziges Tröpfchen der Wunderdroge Adam zu gelangen. Jetzt, für die nächsten 15 Minuten habe ich die Möglichkeit, die Stadt so zu sehen, wie sie gedacht war: als ein Paradies. Durch die Augen der Little Sister sehe ich wallende Vorhänge, kräftige Farben, Springbrunnen und einen goldenen Schein über all dem. Ich höre leise Musik im Hintergrund, lausche den fein gekleideten Herren und Damen bei ihrem Gespräch und wünsche, dass diese Szene nie endet. Dann sehe ich eine Leiche in der Ecke eines Raumes liegen. Sie schimmert wie ein Engel. Als ich meine Spritze in ihren Hals ramme verschwindet meine verklärte drogenvernebelte Sicht auf die Welt und ich stehe wieder im kalten, nassen und tödlichen Rapture. Vor mir eine verschrumpelte Leiche, um mich herum blutiges Chaos. Das ist der Höhepunkt meiner zweiten Reise in die verfluchte Stadt unter dem Meer. Der Blick zurück, wie es einmal war.
10 Kommentare
Assassins Creed 2: Desmond legt sich in die Maschine und [b]erinnert[/b] sich an die Taten seines Vorfahren Ezios. Dein ganzes Tun dient dann dem Erforschen von Erinnerungslücken.
Es ist wichtig das zu schnallen, sonst ergibt ja alles keinen Sinn (die Glyphenrätsel, die ganze Rahmenhandlung, die übrigens zum originellsten gehört, was mir im am PC je unterkam).
Es war mir sogar etwas zuviel Story in AC2, die Attentate verlieren sich da irgendwie.
Ich musste traurig feststellen, dass ich ME2 immer noch nicht durchgespielt hab. Und die Tage gehn ins Land…
[b]Blitz-Leser-Poll:[/b]
Ich habe …
a) selber keine erwähnenswerten Momente beim Spielen.
b) einfach keinen Bock zu kommentieren.
c) wie immer nach dem 2. Absatz aufgehört zu lesen.
d) den Sinn des MdM nicht verstanden.
Kreuze an.
:)
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Mehrfachantworten sind möglich.
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1xa für mich.
Soviel zocke ich nicht, dass da jeden Monat was tolles passiert.
Mein Moment des Monats war ganz klar, Mega Man 10 auf Hard durchgespielt zu haben. Der Triumph und das Gefühl, Dr. Willy zum Schluss mal wieder fertiggemacht zu haben und in Erinnerung an die alten NES-Teile zu schwelgen, so dass ich gleich mal wieder Mega Man 2 auf Hard anging, bleiben mir deutlich im Gedächtnis^^.
Weiterer großartiger Moment: Beim fantastischen “Pinball Pulse: The Ancients Beckon” (DSiWare) die 20 Mio. Marke geknackt zu haben. Was für ein geiles Pinball Spiel!
@ Picross 3D: Au ja, das wird auch noch auf jeden Fall geholt, es soll ja echt absolut genial und äußerst süchtigmachend sein^^.
@ness:
argh, ein guter Pinball und nur auf DSiWare? Mein DSlite tut sich schwer mit online gehen ;) Mist.
und ja, Picross ist wirklich genial. Spiele es immer noch, 140 Rätsel inzwischen gelöst bis ich den “Easy” Mode durch hatte.
Hrrrrr ja, Picross 3D ist echt suechtig-machend.
Spiele morgens im ICE aktuell nichts anderes ;)
Und ein Bekannter, der seinen DS lange nicht mehr in der Hand hatte, ist dadurch wieder zum Suchti geworden :)