Wie versprochen, haben wir uns anlässlich der Gamescom 2013 wieder die Headsets aufgesetzt und einen gewohnt konzeptlosen Plausch geführt. Das Gute ist, dass Ihr hier neben der alten Nervensäge SpielerZwei auch die Stimmen unserer Neu-Polynesen mayaku, Volker und Le Don hören könnt. Das Schlechte ist, dass SpielerZwei viel zu laut bzw. die anderen drei viel zu leise sind. Entschuldigt bitte die verhältnismäßig sparsame Soundqualität, aber wir haben es leider erst nach der Aufnahme festgestellt…
Trotzdem lohnt das Hören auch dieses Mal, weil wir nicht nur über das auf der Messe Gezeigte reden, sondern auch die Veranstaltung “Gamescom” an sich kritisch hinterfragen. Und als Kirsche gibt es noch Gronkh-Bashing oben drauf!
Hier die Shownotes:
0:00:00 Guten Tach!
0:02:40 Die neuen Controller von PS4 und Xbox One
0:07:30 Mayaku hat ‘nen Pfeil im Knie
0:11:40 Jubel-Perser bei der Sony-PK
0:22:36 Niemand war auf der Microsoft-PK
0:25:38 Don: “Ach, es gab eine Microsoft-PK?”
0:27:57 Was gab`s eigentlich bei Nintendo?
0:30:05 Volker hat Bayonetta 2 gespielt
0:34:27 Mayaku entdeckt die Konsolenwelt
0:38:01 Volker schwärmt von Dark Souls 2
0:41:58 Volker liest die BRAVO-Sport!
0:44:39 Niemand mag Kinect!
0:48:42 Von Schäferhunden und Frauen
0:52:56 “Von Fallout gibt’s schon ‘nen 2. Teil?”
0:59:28 Volker mag Silent Enemy
1:04:12 Die Gamescom: So groß und doch so unwichtig
1:12:15 Pressearbeit am Fließband
1:23:32 Warum niemand als Besucher zur Gamescom gehen sollte
1:33:43 Volker braucht ‘ne Raucherpause
1:34:20 Let’s Player sind die neuen Rockstars! (WTF?!?!)
1:47:28 Jetzt kann Volker endlich rauchen: The End!
Unsere Intro-/Outro-Musik stammt vom großartigen Reilly Brown aka Mizuki’s Last Chance.
Podcast: Download (Dauer: 1:49:24 — 85.3MB)
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5 Kommentare
Na, beim Thema Let’s Play haben sich die sonst so souverän wirkenden Polyneux-Leute aber ziemlich engstirnig abgearbeitet. Von Toleranz gegenüber Anderstickenden war da nicht mehr viel übrig, gell. Gerade von Menschen, die sonst in ihren durchaus gelungenen Artikeln auch mal zurecht gegen Sexismus oder dem kleingeistigen Gehabe von Coregamern gegenüber Casualgamern den Finger heben, waren die Einlassungen zu den Let’s Playern und ihren Zuschauern leider entlarvend. Schade Polyneux, da hätte ich doch einen etwas anderen Umgang mit dem Thema erwartet, das offensichtlich recht viele Nutzer und Anbieter hat, die doch hoffentlich nicht alle sinnlose Schwafler und blindwütige Konsumentenfanboys in Euren Augen sind.
Gerade die im Podcast so verteufelte, unprofessionelle Herangehensweise von so manchen Let’s Play Anbieter finde ich reizvoll. Das sind eben tatsächlich oft unverfälschte, nicht auf Hochglanz getrimmte und rasant geschnittene (Werbe)Videos, sondern “echte” Eindrücke eines Spiels. Und damit kann zumindest ich für mich deutlich besser beurteilen, ob die Ausgabe hartverdienter Euros für einen Titel in Frage kommt oder ob es eine halbe Stunde zugucken nicht auch tut. Das ist doch nichts anderes, als früher beim Kumpel auf der Couch zu sitzen, zuzuschauen und sich dabei zu überlegen, ob man wirklich die 90 Mark für River Raid ausgeben sollte.
Also, Polyneux, ein wenig unverkrampfter mit diesem Massenphänomen umzugehen, würde Euch besser zu Gesicht stehen, als das spießige Getue im Podcast. Das könnt’ Ihr doch echt besser. Achja, und River Raid habe ich dann doch noch gekauft.
kurze Ergänzung: Im Pressebereich der gamescom sitzen keine 12jährigen Aussteller-Kinder rum, weil man dort ohne Termine mit den Publishern sowieso nichts sieht und keine Präsentationen besuchen kann. Daher gibt es dort auch keine Kontrollen, weil es im Vergleich zu den Messehallen keine öffentlichen Aufführungen gezeigt werden.
Die Aufregung um die wildcards bezog sich daher eher auf den Hallen-Bereich, weil man als Fachbesucher sonst den Mittwoch immer gut nutzen konnte, um sich einen Überblick über die Hallen zu machen. so ganz ohne Warteschlangen und den typischen olfaktorischen Begleiterscheinungen voller Hallen. Dies war aber dieses Jahr selbst Mittwoch dank der 8000 verkaufen Karten nicht wirklich möglich. Was leider etwas ätzend war, weil manche Spiele wie Murdered, Thief und Evil Within hauptsächlich dort zu sehen waren. Im BC hat man durch die wildcards keinen Unterschied gemerkt (waren nur ein paar mehr Kids mit Swag-Tüten zu sehen, die sich da hin verirrt hatten, dort aber nicht wussten, was sie tun sollten, weil es dort nichts abzugreifen gab.)
Also irgendwie hat die GamesCom für mich nicht das selbe Flair wie die Games Convention. Ich war zur ersten GC in Köln als Besucher (am Donnerstag) und das “Highlight” war eine Demo von C&C4 plus T-Shirt. Im darauffolgenden Jahr habe ich als Fachbesucher Kinect ausprobiert und war davon ähnlich “begeistert” wie die meisten Leute, die ich so kenne. Den Sensor kann man für alles mögliche einigermaßen gebrauchen, aber Spiele gehören nicht unbedingt dazu. Seitdem bekomme ich zwar haufenweise Einladungen und Werbematerial von der Messe, war aber nie motiviert genug mich dort noch einmal blicken zu lassen. Dieses Jahr wäre das einzig interessante die Rift gewesen, aber ein Entwickler-Kit hat es schon zu uns in die Firma geschafft.
hi bernd,
da ja offenbar (auch) ich gemeint bin, eine kurze replik: natürlich kann man damit differenzierter umgehen und sicher gibt es menschen, die das mit herzblut und leidenschaft tun. aber wenn du – wie ich – beruflich innerhalb der branche verortet bist und in anfragen a la “hey bin LPer gebt mir mal vollen zugriff auf gamesload.de gratis, mach werbung für euch in meinem yt-kanal mit 17 abonnenten” erstickst, dann nervt es irgendwann. sicher, das rohe, unprofessionelle hat seinen charme – drum ja auch der punk-vergleich, wo drei akkorde schließlich auch für diverse, unsterbliche hymnen gereicht haben. nur seh ich im LP-bereich, der mir täglich über den weg läuft, entweder a) kaum interesse abseits gratis-games abgreifen und b) bei den “großen” eine arroganz, die ich nicht ab kann. sicher, sich wie ein rockstar feiern lassen mag zeitweise eine angenehme sache sein, doch wenn ich länger zuhöre, frag ich mich, was hier das “können” sein soll, das, was abhebt. und das seh ich einfach nicht, sondern lediglich pionierarbeit, lediglich das glück, den claim als erster abgesteckt zu haben. meine vermutung ist, dass das phänomen in wenigen jahren wieder weg vom fenster ist. entsprechend hab ich das kommentiert. falls das offensiv rübergekommen ist, bitte ich zu berücksichtigen, dass ich mir in podcasts eine sperrige meinung durchaus erlaube – mir einseitigkeit allerdings ungern vorwerfen lasse. dafür hab ich mich zu lange mit zu vielen LPs beschäftigt. für bessere beispiele bin ich aber immer dankbar – lernfähigkeit ist ja vorhanden :)
cheers,
v.
Hi vb,
interessant ist doch, dass Kritik, wie ihr sie im Podcast anbringt (und auch die äußerst undifferenzierte Art und Weise) in letzter Zeit häufiger von Leuten “vom Fach” kommt. Ähnliches habe ich bereits bei Giga, GameOne, etc. gehört. Das macht das Ganze aber nicht richtiger, sondern erinnert mich eher an den Profi-Fliesenleger, der sich über die Qualität der 08/15-Fliese vom Baumarkt und der zugehörigen Amateure aufregt, die es wagen ihre Küche selbst zu fliesen, als das mal schön dem Mann vom Fach zu überlassen.
Meiner Ansicht nach geht es eben der Vielzahl von Let’s Playern gar nicht um einen Rockstarstatus oder darum, dass sich Irgendetwas abheben muss oder gar um “Können” (wie man das auch immer definieren mag). Es geht um den Spaß an der Sache, um den Spaß bzw. manchmal auch Nichtspaß am Spiel an sich. Und ich rede da nicht von der handvoll Leute, die das mehr oder weniger zum Geldverdienen betreiben wollen/müssen. Ich kann Dir deshalb auch keine Beispiele nennen, die Deinen Profiansprüchen genügen, da ich mit einem solchen Anspruch erst gar nicht auf ein Let’s Play klicke. Ich nehme meist irgendeinen Treffer bei der Suche nach einem Spiel, schaue paar Minuten rein und klicke mich da wahllos durch ein paar Videos, um eben sehr viel schneller als alle Angebote, die ich von Print oder sonstigen Medien zu einem Titel bekommen kann, feststellen zu können ob das interessant genug für einen Kauf ist. Und manchmal, in wirklich seltenen Fällen, bleibe ich aufgrund des Entertainmentfaktors des Sprechers (oder der Sprecherin) ein bisschen länger hängen. Manchmal weil der Trashfaktor etwas von einem virtuellen Verkehrsunfall hat, manchmal weil der Anbieter einfach einen guten Tag hatte und mich zum richtigen Zeitpunkt auf dem richtigen Fuß erwischt hat. Das hat also in meinen Augen nichts, aber rein gar nichts mit Können zu tun, nur mit dem Spaß an der Sache. So, wie der Amateur vielleicht nicht alle seiner 200 Fliesen lotrecht und auf den Millimeter genau verlegt hat, aber er hat es eben selbst gemacht und sich nicht der professionellen, videoschnittdiplomierten Fachkraft der Journalistenschule hingegeben. Das kann man natürlich kritisieren, auch offensiv. Aber ich sehe nicht, warum man das tun sollte. Vielleicht schätze ich das auch völlig falsch ein, da ich ja nur konsumiere und nicht let’s playe, aber mir erschließt sich eben der tiefere Grund Eurer offensichtlichen Abscheu nicht.
Das Phänomen mag sich in ein paar Jahren überdauert haben, aber das kann man auch von Spieleblogs, Podcasts und jeder anderen Innovation behaupten. Meine geliebte Minidisc ruht inzwischen ja auch in Frieden. Lernfähigkeit ist nie verkehrt, aber ein etwas entspannterer Umgang mit Dingen, die Niemandem weh tun auch. ;)