Ray Muzyka, Mitbegründer von BioWare, sagte letztens in einem Interview, dass ihn eine Tatsache in der Spieleindustrie besonders störe: es gäbe einfach zu viele Videospiele. Er würde jeden Abend ein paar Stunden spielen und käme trotzdem nicht hinterher. Nun bin ich kein Entwickler und muss nicht meine Konkurrenz beobachten und deren Werke analysieren, aber auch ich kleiner Hobbyspieler stehe vor einem Berg an Neuveröffentlichungen, alten Titeln und sich schon anbahnenden zukünftigen Highlights. Jeden Tag wird die Liste an potentiellen Zeitfressern größer.
Um meinen Spielkonsum des letzten Jahres zu überblicken, bin ich die Nominierungsliste des POLYGON und die 50 Lieblingsspiele der Eurogamer.net-Leserschaft durchgegangen. 172 Spiele wurden genannt, 30 davon hatte ich gespielt und bei weiteren 24 besteht Interesse, dies noch nachzuholen. Aber ist es überhaupt erstrebenswert, alles zu spielen? Ist das meiste davon nicht sowieso der gleiche Kram in leicht abgewandelter Mischung? Gibt es nicht einfach zu viele gleiche und zu wenig unterschiedliche Spiele? Brauchen wir also doch noch mehr Titel in den Händlerregalen? Mehr Titel, die anders sind als der Rest?
Wenn ich mich durch meine verpassten Spiele aus 2010 klicke, dann sind dort viele Kandidaten aus der zweiten Reihe vertreten, die ich für einige Pfünde aus dem Vereinigten Königreich importieren würde, um zu sehen, was es damit auf sich hat. Der Entdeckungswunsch überwiegt hierbei meine Vernunft. Ich habe all die Lost Planet 2s, Fable 3s und Just Cause 2s nicht zum Release gekauft, weil sie mich nicht genug ansprachen, um einen Vollpreiskauf zu rechtfertigen. Auf der anderen Seite könnte ich mir vorstellen, dass sie mir für 20€ ein paar spaßige Stunden bringen könnten. Aber ist dieses Kriterium das richtige? Für ein bisschen Geld ein bisschen Spaß?
Stellen wir die Diskussion einmal auf den Kopf. Wie viele Spiele habe ich 2010 am Releasetag erworben? Drei Vollpreistitel und zwei Downloadspiele. Alle fünf landeten auch in meiner Topliste des Jahres. God of War 3, Red Dead Redemption, Alan Wake, Limbo und Super Meat Boy. Ich bin ein vorsichtiger und konservativer Käufer. Wenn ich am Tag 1 schon zuschlage, dann nur, weil ich genug persönliche Indikatoren für meinen Spielgenuss ausgemacht habe. Mit fünf Spielen kommt man aber schlecht über das gesamte Jahr. (Ja ja, World of Warcraft ausgenommen.) Schaue ich also aus der “Ich will nur den Scheiß, der mich sicher glücklich macht”-Perspektive auf die Spieleveröffentlichungen, dann sind es noch viel zu wenig.
Also noch einmal von vorne. Ich habe 30 Spiele gespielt. Davon waren bis auf wenige iOS-Games, alle zumindest ausreichend erheiternd. Ich habe selbst im Budget-Bereich keinen richtigen Fehlkauf getätigt. Das spricht schon einmal für eine breite Auswahl an spielbaren Titeln. Aber zu viele? Ich habe nicht Tag und Nacht gespielt, noch nicht einmal täglich, wie Herr Muzyka. Hätte es denn überhaupt noch mehr zu spielen gegeben? Meine Liste sagt ja. 24 Titel, an denen ich durchaus noch Interesse habe. Darunter auch große Namen wie Halo: Reach, Fallout: New Vegas oder Heavy Rain. Würde ich also mit dem gleichen Pensum wie im Jahr 2010 auch 2011 weiterspielen, so hätte ich wahrscheinlich die ganzen 12 Monate mit dem Abarbeiten von Altlasten zu tun.
Wollte ich also alles sehen, alles spielen und alles erleben, was mich in der großen Videospielewelt anspricht, so käme ich niemals hinterher. Dann hat Muzyka recht und es gibt insgesamt zu viele Spiele.
Aber sind wir mal ganz ehrlich und gehen ganz tief in uns. Soll wirklich alles gespielt werden, was geht? Klar, mit Puzzle Quest 2 hätte ich mittelprächtigen Spaß und auch einem Yakuza 3 könnte ich sicherlich einiges abgewinnen, aber richtig dicke bin ich weder mit dem Puzzle-Genre noch mit dem Japan-Szenario. Wenn ich meinen Anspruch leicht senke, dann fallen eine ganze Reihe von Titeln aus den Regalen und erschlagen mich mit geballtem Mittelmaß. Noch einmal zum Verständnis. Für andere können das tolle Spiele sein, aber bei mir landen sie in der “ganz nett”-Schublade. Und die ist schon jetzt prall gefüllt mit Resident Evil 5s und Castlevania: Lords of Shadows.
Das Problem liegt für mich nicht in der schieren Masse an guten Titeln, sondern dem Überangebot an Fortsetzungen, Klonen und Fortsetzungen von Klonen, die einem Neues suggerieren, aber Altes bieten. Wir Spieler werden heute von netten Fassaden oder kleinen Gameplay-Ideen geblendet und spielen dann einfach noch einmal den nächsten God of War-Klon, den nächsten cover-based-Shooter und das nächste Rennspiel mit toll glänzenden Autos.
Es gibt nicht zu viele Spiele, sondern wir Spieler nehmen ohne Nachdenken jede neue Packung aus dem Regal und hoffen auf den nächsten Funken, irgendetwas, das uns den letzten Kriegsshooter vergessen lässt. Da schaufelt man sich auch noch ein Mafia 2 und ein Bioshock 2 rein und denkt: war nicht so toll wie Teil 1, aber total langweilig war es auch nicht.
Ihr wollt Zahlen und Belege dafür? Here we go. Unter den 30 meistverkauften Konsolenspielen 2010 waren exakt … also … 4 Spiele, die keine Fortsetzungen oder Remakes sind. Namentlich Wii Sports, Kinect Adventures, Wii Party und Just Dance. Ohne Worte.
Gut, also noch einmal zu Muzykas Aussage. Nein, für mich gibt es nicht zu viele Spiele. Es reicht gerade so aus, um über die Runden zu kommen. Wenn ich nicht über Polyneux an das ein oder andere Testmuster gekommen wäre, so hätte ich noch viel weniger gespielt. Die Tatsache, dass sich nach und nach ein Berg an Spielen anhäuft, hat seine positiven und negativen Aspekte. Es gibt auch immer wieder kleine Perlen, aber sie stecken in einem Berg aus netter Durchschnittsware. Und wir wissen ja alle, was nett eigentlich bedeutet.
Gleich werden einige aufschreien und sagen: “Ja, toll, aber Alan Wake, God of War 3 und Red Dead Redemption sind jetzt revolutionäre Spiele, oder was?” Nein, sind sie natürlich nicht, aber sie trauen sich wenigstens etwas, oder sind zumindest der König des Genres und nicht doofe Prinzen wie Dante’s Inferno. Ich will mehr Spiele, die sich etwas trauen, anstatt nur nach Schema F auf die Metacritic-Wertung von 80% zu schielen. Das ist mit wirtschaftlichen Risiken verbunden und hoffentlich hat Remedy noch einen langen Atem, aber es ist immer noch besser als seine Seele zu verkaufen, wie die Leute von Treyarch.
Für 2011 möchte ich euch Mittelmaßgenießer da draußen auffordern, mal die alten Schlappen wegzuschmeißen und sich nicht nur mit der Standardformel in hübscher zufrieden zu geben. Habt ihr nicht irgendwo in eurem kleinen Herzen ein wenig Stolz und könnt euch dazu aufraffen, nicht alles zu spielen was euch vor die Nase gesetzt wird und recht lecker riecht? Spielt weniger, aber dann nur den für euch heißen Stoff.
Die Spielebranche muss sich gesund schrumpfen und ihr Gamer müsst damit anfangen. Geht euren Backlog durch und verkauft 90% davon. Es wird euch nicht weh tun und ihr seht die Spiele, auf die ihr wirklich Lust habt. Es ist bei Videospielen nicht anders als bei allen anderen Medien, aber gerade bei Gamern scheint Sturgeons Law noch nicht angekommen zu sein. 90% von allem ist Schrott.
Danke an Lomp für die Header-Grafik und Mexer für die Zwischenillustration.
20 Kommentare
Spiele verkaufen?
:o
Hier müssen doch irgendwo Steine herumliegen.
Gelernt: Auch Bioware-Chefs schlagen sich mit einem Pile of Shame rum. Das ist für die kaufsüchtigen Zocker ja fast schon beruhigend. :)
Ich stimme dir bei der Zweischneidigkeit des Schwertes “Auswahl” zu: Was man im Prinzip perfekt dazu nutzen, das ganze Jahr optimal hinsichtlich f(Geschmack, Konsolenbesitz, Geldbeutel) unterhalten zu werden, kann schnell überfordern.
Bei etwas labileren Konsumenten sorgt es eigentlich nur für die Angst, gerade jetzt etwas zu verpassen, was zu besagten Piles of Shame führt. Die man eh nie komplett abarbeiten wird, man hat einfach Geld für eine leidlich beeindruckende Regaldeko verbrannt.
(Schamlose Eigenwerbung: [url=http://zockworkorange.com/piles-of-shame/]Der Artikel von Kristin zu dem Thema[/url] und die daraus resultierte interessante Diskussion)
Mittelmäßige Spiele haben dort aber erst recht keine Chance. Im Prinzip ist es die verkehrte Welt zu dem Raubkopiererargument “Nur weil etwas kopiert wird, wird es noch lange nicht gespielt.” – Falsch, andersrum: “Nur weil etwas gekauft wird, wird es noch lange nicht gespielt.”. Und damit gibt es sozusagen einen Markt für Mittelmäßigkeit (aufgeteilt zwischen unkritischeren “Casuals” und kritischen “Profizockern”, die aber trotzdem alles haben wollen).
Fazit: Ich denke schon, dass jeder schon weiß, was er mit seiner Zeit anzufangen hat und halte die große Auswahl für etwas gutes – dass es nicht nur Blockbuster-Shooter, sondern eben auch mal originelles Zeug gibt, kommt ja nicht daher, dass die Auswahl klein ist. Und letztlich ist es ja auch immer Geschmackssache – wer definiert ein mittelmäßiges Spiel? Du? Ich? Metacritic?
Gerade von erfahrenen Zockern muss man doch erwarten können, dass sie medienkompetent genug sind, soll heißen: Spiele lieber on demand kaufen (Schnäppchen gibt es IMMER irgendwo!), persönliche Vorlieben pflegen und den Tellerrand sinn- und liebevoll erweitern. Und von dem gesparten Geld die Freundin zum Essen einladen oder eine Party schmeißen.
Gewagte These: Wir haben nicht zuviele Spiele – wir haben zuviel Geld. Auf absurde Weise wiederholt sich die Misere, die mich in meiner Jugend verfolgte. Alles zusammenkopiert, was nicht nach extrem kurzer Zeit fesselte oder aus sozialem Druck gespielt werden musste, landete in der Tonne. Dann angefangen, Spiele zu kaufen. 80-100 DM wollten erstmal organisiert sein und selbst wenn man dann erstmal ein Spiel hatte, was einen nicht sofort ansprach, hat man es trotzdem gezockt und so manche Perle entdeckt, die einem sonst zu sperrig gewesen wäre. Jetzt verdiene ich gut genug, habe alle drei Heimkonsolen und ein Handheld, und könnte eigentlich alles kaufen, was ich haben will. Da ist es nicht so schlimm, mal ein neues Spiel nach zwei-drei Stunden wegzulegen (sorry, Enslaved) oder noch komplett eingepackt rumliegen zu haben (sorry, Alan Wake). Es wird gezockt, was einen irgendwie sofort fasziniert oder über das man einen Artikel schreiben muss, weil man ja unbedingt ein Presseexamplar haben wollte.
Nunja, das ist mir jetzt beim Lesen des Artikels eingefallen, vielleicht noch etwas unausgegeoren. Aber zumindest ein Ansatz.
[quote]Und letztlich ist es ja auch immer Geschmackssache – wer definiert ein mittelmäßiges Spiel? Du? Ich? Metacritic? [/quote]
Darauf möchte ich ja zum Teil auch hinaus. Es ist natürlich Geschmackssache und jeder muss für sich entscheiden, was ein mittelmäßiges Spiel ist, aber mir kommt es insgesamt so vor, als wenn viele Gamer einen sehr sehr niedrigen Standard ansetzen, über den heute fast jedes Spiel locker drüber springt. Ist jetzt vielleicht eine krude These, aber wenn die Spiele besser werden, dann sollten auch die Spieler kritischer werden, damit es zu weiterer Innovation kommt.
Mir gefällt SenorKaffees Ansatz. Für mich gilt das definitiv so.
@Daniel: Ich habe ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass es mangelnde Innovation bei Spielen gibt. Das dauernd zitierte Horrorszenario, dass wir nur noch Call of Duty Teil 18 kaufen müssen/können, gibt es in der Form einfach nicht.
Natürlich kristallisieren sich Genrespezifika heraus, aber ich behaupte mal großspurig, man müsste pro Jahr nur den besten Shooter, DAS Third-Person-Action-Adventure, DEN interaktiven Film, DAS RTS… spielen und wäre super ausgelastet. Was ja eigentlich deine These stützt, aber ich denke, viel Auswahl hilft hier als dass sie schadet. Es geht ja nicht nur um die Spieltechnik, sondern auch um das Szenario: Weltkrieg finde ich blöd, eklige Aliens schnetzeln macht Spaß. Wenn es nur Weltkrieg gäbe, wär das halt nicht so cool.
Und SenorKaffee mag vom dem DINK-Standpunkt oder dem eines gutverdienenden Singles recht haben. Bei anderen aber sitzt Zeit und Geld sicher nicht so locker, so dass
[quote]Auf der anderen Seite könnte ich mir vorstellen, dass sie mir für 20€ ein paar spaßige Stunden bringen könnten. Aber ist dieses Kriterium das richtige? Für ein bisschen Geld ein bisschen Spaß?[/quote]
doch eigentlich nach einem ganz guten Deal klingt.
Hmm, dazu fällt mir noch ein, dass ich einen nennenswerten Pile of Shame eigentlich erst habe, seit ich wieder etwas aktiver über Spiele schreibe. Keine Ahnung, was das schon wieder zu bedeuten hat.
“Spielt weniger, aber dann nur den für euch heißen Stoff.”
Brr… du forderst hier dazu auf sein Geld auf wenige Blockbuster zu verteilen damit diese noch höhere Umsätze erwirtschaften?
Reicht die > 1 Milliarde Dollar eines “Call of Duty” nicht?
Wegen der Zentralisierung auf wenige, stark gehypte Titel werden unzählige vielversprechende Prototypen nicht realisiert und jeder Publisher stürzt sich auf sein Plagiat einer erfolgreichen Serie.
Activision hat “Call of Duty”. Drum braucht EA ein “Medal of Honor” (und einen zusätzliches Spiel von Infinity Ward) und Thq ein Homefront.
Meiner Ansicht nach ist Diversifikation das beste Mittel im Innovation zu generieren.
Und eine geringe Rentabilität ermöglicht, Ressourcen in vielen Genres weit zu streuen.
@epospecht: Wenn du den von dir zitierten Satz nochmal genau liest, fällt dir vielleicht auf, dass es nicht unbedingt um Blockbuster geht…
Spielt ansonsten eigentlich keiner von euch auch alte Spiele ab und zu mal wieder? Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon…
Brauche ich überhaupt noch neue?
Aber in der Realität reden wir hier von Blockbustern. Das sind die Spiele die vorrangig in allen Medien kommuniziert werde (ja, auch in Blogs)
Die Spiele die in gigantische Marketingkampagnen promotet werden.
Die Spiele die auf dem Schulhof “getauscht” werden und die man gespielt haben muss um mitreden zu können.
Nicht von ungefähr kommen Daniels Top-Games 2010 von den finanzstärksten Publishern der Branche und gehören zu den teuersten Produktionen des Jahres.
@Epospecht: Wie der Herr Anonym schon gesagt hat, geht es nicht darum, nur die immer gleichen Blockbuster zu spielen. Es geht darum, dass zu spielen, wodrauf man Lust hat. Das steht auch in dem von dir zitierten Satz.
Nochmals zum Thema Auswahl: ich will auch eine große Auswahl, aber dann zwischen wirklich verschiedenen Spielen und nicht zwischen drei Militärshootern und drei Space-Marines-Shootern.
Ich sehe wegen Innovationen auch nicht schwarz, aber es könnten auch ein paar mehr sein. Wie im Text beschrieben sind die Perlen ja immer wieder vorhanden.
In mir steckt viel eher das Unverständnis, warum viele Konsumenten sich auf alles stürzen was es gibt und dann sagen es ist viel zu viel und sich indirekt über den selbst angehäuften pile of shame beschweren. Ein Phänomen, welches ich so aus keinem anderen Medium kenne.
Is’ halt auch subjektiv, was heißer Stoff ist, wa?
Das von Dir angesprochene Bioshock 2 zum Beispiel oder Castlevania: Lords of Shadow war definitiv heißer Shaice für mich dieses Jahr und alles andere als Mittelmaß.
Ansonsten sehe ich das wie Herr Anonym über mir: Innovation kommt erst zustande, wenn sich Entwickler aus der Masse hervorheben müssen. Wenn es nur einen Shooter und nur ein RTS pro Jahr gäbe, dann würde man dort auch Innovationen lange suchen müssen. Daher freue ich mich über ein Überangebot an Spielen. Schwierig für die Publisher und Programmierer, gut für uns.
An das Gefühl, etwas zu verpassen, daran gewöhnt man sich so langsam, das habe ich zu Beginn des Internets auch gedacht und als ich meinen ersten Fernseher mit 32 Kanälen Privatfernsehen hatte auch.
Und zum Pile of Shame: Ich merke inzwischen, dass ich bei Schnäppchen extrem abgestumpft bin, seit ich gemerkt habe, dass es gar keine Schnäppchen sind. Schnäppchen heißt ja eigentlich: Nur für kurze Zeit günstig. Aber im Falle der Konsolenspiele ist es ja eher so, dass die NUR billiger werden. Klar gibt es mal Preissprünge, aber für Spiele, die ein Jahr oder älter sind, werde ich IMMER dank Internet einen guten Preis finden, daher bleibt mein Pile of Shame auch relativ stabil auf einer Größe, seit ich mich davon nicht mehr so arg “stressen” lasse.
@Epospecht: Es geht echt nicht um Blockbuster. Die Beispiele von mir sind nur meine Vollpreis-am-Tag-1-Käufe. Da ging es um die geringe Zahl. Limbo und SMB sind außerdem ziemliche Indie-Titel und Alan Wake ist nun auch nicht der klassische Blockbuster. In meiner Top-Liste-2010 steht auch Enslaved. Das habe ich nur nicht gekauft, weil wir es als Testmuster bekommen haben.
Ich möchte, dass die Leute sich umschauen und dann spielen, was sie anspricht, egal ob das nun der AAA-Titel oder ein Nischenprodukt ist. Mich nervt die Anspruchslosigkeit vieler Gamer und die fehlende Selbsteinschätzung über den eigenen Geschmack.
@Manu: Du trifft ja auch deine Auswahl, nur ist die meist sehr sehr groß. ;)
Ah, Professor Truth Daniel macht seinem Namen alle Ehre.
Schöner Artikel. Der bestätigt mich nach meinem Pile of Shame-Artikel noch mal zusätzlich darin, dass ich das letzte Jahr irgendwie was falsch gemacht habe. Dieses Jahr werde ich aber eh nicht mehr so viel Zeit haben und schon alleine deswegen nur noch das spielen, was ich spielen will. Du sagst, das sei der richtige Weg. Aber was mache ich denn, wenn mir viel zu viele Sachen wirklich gut gefallen? Eine Demo gibt’s ja auch nicht immer und überall.
[quote]Aber was mache ich denn, wenn mir viel zu viele Sachen wirklich gut gefallen?[/quote]
Wählerischer werden. :D
Ich muss aber sagen, dass ich eigentlich keine Spiel habe, dass ich nicht zumindest einmal angespielt habe. Zu (m)einem PoS könnte ich also höchstens Titel zählen, die mich einfach nicht gepackt haben oder sonst irgendwie dazu bewegt haben, sie in die Ecke zu stellen. Aber das würde mit eurer Definition ja auch wieder kollidieren, weil man ja nur Spiele spielen soll/muss, die man wirklich spielen will.
Richtig. Für etwas, das du gedanklich abgehakt hast, musst du dich nicht mehr shamen. ;)
Niemand zwingt dich, Spiele durchzuspielen, das ist ein ganz nerviger Irrglaube, der einen nur noch mehr unter Druck setzt, ja nichts zu verpassen.
Übrig bleibt dann nur eine hübsche Regaldeko oder frisches Einsatzkapital für einen Tausch im Gamestop – je nach Geschmack, Geldbeutel und Rationalität.
Also ich für meinen Teil finde es ja schön Spiele durchzuspielen, da ich sie gerne als Gesamtkunstwerk betrachte und da ist das Ende einfach sehr wichtig. Es geht da nicht wirklich ums ‘verpassen’, sondern vielmehr ums ‘intensive’ spielen. Das ist ja auch das, was Daniel teilweise meint. Wenn man mit einem Spiel nicht warm wird und es beiseite legt ist dass das eine, aber ein Spiel gut finden aber es dann liegen zu lassen, weil man sonst ‘die Masse’ nicht bewältigt bekommt, verstehe ich dann nicht wirklich. Zeit mit einem Spiel zu verbringen kostet nunmal Zeit und wenn es wirklich der heiße Shice ist, dann lässt man sich auch nicht davon ablenken. Wenn doch, dann ist er einfach nicht heiß genug. :D
Es ist natürlich jedem selbst überlassen, keine Frage, aber ich unterhalte mich lieber (ernsthafter) mit Leuten über das Spiel, die es auch als Ganzes betrachten können. Ein gutes Spiel hat es auch verdient, durchgespielt zu werden.
[i]
Spielt ansonsten eigentlich keiner von euch auch alte Spiele ab und zu mal wieder?[/i]
Ich für meinen Teil schon, momentan hätte ich mal wieder Lust auf RDR, bin aber gerade mit anderem heißen Shice beschäftigt. ;)
Alte Spiele, Jingleball!
Da nennt man traditionell Planescape: Torment oder Baldur’s Gate, aber doch kein Spiel von 2010! *facepalm*
Achso narf, ja ähh, Entschuldigung Papa! :'(
Hab letztens ein paar Runden North & South gespielt, denke das ist alt genug.