SpielerZwei: Das erste, was mir spontan zu Tomb Raider einfällt, sind Titten. Nein, im Ernst: Dass Tomb Raider der erste Videospiel-Hype war, der auch über den Kreis der eigentlichen Spieler hinaus ging, hat natürlich auch mit den übertriebenen Körperproportionen der Heldin Lara Croft zu tun. Das Ganze aber darauf zu reduzieren, täte dem Spiel bzw. der Serie wirklich unrecht. Als der erste Teil 1996 erschien, hatte die erotische Komponente sicherlich auch Anteil am Erfolg des Spiels, zumal es seinerzeit noch sehr unüblich war, den Spieler eine Protagonistin lenken zu lassen, aber das Action-Adventure konnte auch spielerisch auf ganzer Linie überzeugen. Außerdem ging der eigentliche Hype erst mit dem zweiten Teil so richtig los. Als die Herren bei Eidos erkannt hatten, dass sie mit Lara Croft eine Gelddruckmaschine in Händen hielten, taten sie auch ihrerseits alles denkbare, um literweise Öl in die Medienmaschine zu kippen: Models wurden als Lara-Verkörperung gecastet, Lara als Werbefigur vermietet, tonnenweise Merchandising-Zeugs produziert und krossmediale Projekte in jedweder Form initiiert. So erschienen beispielsweise Musik-Sampler mit TR-inspirierten Songs bekannter Künstler und die Ärzte widmeten Lara Croft ihren 1998er Videoclip zu „Männer sind Schweine“. Später sollten sogar noch zwei Kinofilme mit Angelina Jolie folgen, von denen der zweite sogar recht gut war. Und sogar ich selbst habe damals am Lara-Hype mitgewirkt: 1997 veranstaltete ich als Initiator und DJ in Zusammenarbeit mit Eidos Interactive Deutschland zum Release vom zweiten Teil eine der ersten Tomb Raider-Parties in Deutschland…
Und dann kam Tomb Raider 3. Den fand ich doof. Und Teil 4 auch. Immer das Gleiche mit 1-2 neuen Moves und der alten Engine, die immer mehr in die Jahre kam; sprich: die am Ende wirklich kacke aussah. Demzufolge blieben mir auch die Bug-Debakel von Teil 5 und 6 erspart. Erst Tomb Raider – Legend (also Teil 7) konnte mich als Spieler wiedergewinnen, weil Eidos dem bisherigen Entwickler Core Design endlich die Lizenz wegnahm und sie den von mir sehr geschätzten Crystal Dynamics (u.a. die genialen Pandemonium- und Legacy Of Kain-Spiele) übergab. Allerdings fand ich Legend auch irgendwie nicht soooo toll, weshalb die Serie für mich inzwischen vollends gestorben ist. Tomb Raider ist in meinen Augen mal wieder ein klasse Beispiel dafür, wie man jede noch so gute Idee gnadenlos totreiten kann. Aber warum sollten die Leute bei Eidos auch schlauer sein als ein gewisser Mr. Lucas…?
SeniorGamer: Mit Lara rede ich nicht mehr … ich hatte mich nämlich nicht nur in dieses Spiel, sondern dank des göttlichen, kristallklaren, wunderschönen Ingame-Menütracks und der Möglichkeit den Star auch zu Hause privat zu besuchen, bis über beide Ohren in diese junge Dame verknallt. Und als ich mit ihrem durchtrainierten Körper den bis dato in der Spielegeschichte ultracoolsten Sprung vollführen durfte, diese eigentlich vollkommen künstliche Figur mit einem satten SPLASH in den Teich unter dem Wasserfall eintauchte, war es vollständig um mich geschehen. Doch wie es so oft passiert mit schnell erblühenden Gefühlswallungen, so wartete das tragische und ernüchternde Ende dieser Liebe gleich hinter der nächsten Ecke.
Ich habe es damals ums Verrecken nicht geschafft an dem T-Rex vorbeizukommen. Das Spiel war für mich zu Ende, ich saß konsterniert vor dem Monitor, aus den höchsten Liebeshimmeln hinuntergestürzt in die tiefsten Abgründe des Hasses, die man sich nur vorstellen kann. Seitdem rede ich nicht mehr mit Lara. Bitch!
Grobi: SpielerZwei und ich sind uns doch recht ähnlich, denn auch ich halte folgenden Einstieg für durchaus “Tomb Raider”-kompatibel: Brüste! Brüste! Brüste!
Ich werde es nie verstehen. Die sexistischste Spielfigur seit Larry Laffers Betthasen wird zum Popidol von pacman’schen Ausmaßen und gleichzeitig so eine Art Idol der Videospiele-Emanzipation mit unwahrscheinlich vielen weiblichen Spielern. Wie der Kollege schon schreibt: Lara zierte Magazincover, Werbung, ein Musikvideo und zwei blöde Filme. Mainstream allerorten – für diese feuchte Männerfantasie. Oder vermutlich gerade deswegen. Zur Versionsummer proportional wachsende Oberweite, lange Beine, kurze Hosen und eine Perspektive, aus der die Bewegung des Sitzfleisches recht gut zu verfolgen ist. Wie man an der “Dead or Alive”-Serie sehen kann, wurde nur deswegen ein Bedarf an Physikengines geschaffen. Sex sells halt doch. Und jetzt kommt mir nicht mit dieser drangeflanschten grrrlpower-Biografie. Ich kann halt auch nicht weiter denken als bis zum BH-Verschluss.
Ich habe nur den ersten Teil von “Tomb Raider” gespielt, auf meinem PC. Das war so die Zeit, als gerade die Grafikkarten mit 3D-Beschleuniger aufkamen. Oder zumindest in meinen Rechner einzogen. Die gab’s ja mal als Zusatzkarte, mit durchgeschleiftem Videosignal. 3dfx Voodoo lässt grüßen. Mensch, bei DEM Namen klingt doch irgendwie Klasse und Geschichtsträchtigkeit mit. Ich glaube sogar, ich habe noch eine zu Hause rumliegen. Die gehört in ein Museum! Egal. Wenn mich also mein altersschwaches Hirn nicht täuscht, gab es eine spezielle 3dfx-Version vom ersten “Tomb Raider”. Das Spiel legte dann zwar optisch zu, hat mir deswegen aber trotzdem nicht besser gefallen. Immerhin habe ich es durchgespielt, aber das war vielmehr eine Quälerei als Spass. Tomb Raider empfand ich in erster Linie als furchtbar anstrengend. Noch heute bekomme ich Migräne bei der Erinnerung an das behäbige Spieltempo und die fummlige Steuerung, mit der absolute Präzionsmanöver durchgeführt werden sollten. Du wagst es, einen Pixel zu weit nach links zu zielen oder zu früh abzuspringen? Schade für dich, aber da unten auf dem Grund des Schachtes wartet ein kleines Wäldchen tödlicher Dornen nur darauf, Lara-Souvlaki zu produzieren.
Dabei hat mir das Konzept eigentlich zugesagt. Jump’n’runs sind super und Indiana Jones ist sowieso der Größte. Ein Jump’n’run in einem wirklich dreidimensionalen Raum voller großer, abenteuerlicher Rätsel (“…und Dinosauriern!” würde antigames jetzt rufen) musste ich haben. Aber die Präzision, die Präzision, sie brach mir ein um’s andere Mal das Genick. Beziehungsweise meiner Spielfigur. Ich habe das ja auch später beim modernen “Prince of Persia” regelrecht gehasst. Das frische Setting und die schöne Atmosphäre waren mir nach dem 256. Sturz während des Balanceakts unter Zeitdruck auf der doofen Mauer vor dem schweren Sprung einfach zuviel. Ich persönlich finde ja, dass “Metroid Prime” diese Sache mit dem Erkunden, den großen dreidimensionalen Räumen und den environmental puzzles wesentlich besser hinbekommt und auch eleganter ins Spieldesign integriert. Ausserdem hat’s einen wesentlich besseren Soundtrack und die in meinen Augen sympathischere Hauptfigur. Von der geschmeidigeren Steuerung ganz zu schweigen. Aber der Titel ist ja auch mehrere Evolutionsstufen später erschienen.
Das mag jetzt niemanden überraschen, gesagt sei es trotzdem: ich habe mir dann die nachfolgenden “Tomb Raider”-Teile gespart. Lara Croft setzt auf einem innovativen Spielmechanismus auf, der bei mir vielleicht auch aufgrund der Tastatursteuerung nicht richtig zündete und verkam dann recht schnell zur Cash Cow. Und ich verzichte jetzt auf den bescheuerten Euter-Bezug, der einem in diesem Kuh-Zusammenhang vielleicht einfallen könnte. …ach, Mist.
Enk:Tomb Raider, Tomb Raider… war das nicht dieses Computerspiel mit der Frau von Brad Pitt? Indiana Jones mit Titten, sozusagen. Optisch ja ne nette Idee, aber spielerisch nicht mein Ding. Nee nee, dieser frickeligen third person Perspektive konnte ich nix abgewinnen, damit konnte ich mich erst bei Max Payne ein wenig anfreunden.
Holger: An den von Senior angesprochenen Sprung kann ich mich auch noch erinnern. Der müsste recht am Anfang gewesen sein. Als ich dann wieder aus dem Loch raus wollte, hat mich die Steuerung derartig abgeschreckt, dass ich mir den Rest des Spiels geschenkt und nie wieder einen Teil der TR-Serie angefasst habe.
SeniorGamer: Niemand mag Tomb Raider (mehr) und bis auf den ersten Teil haben sich alle dem Rest der Serie konsequent verweigert … Ich weiß ja nicht, aber könnte es nicht sein, dass die Tomb Raider-Serie nur in unserer Einbildung existiert, sie überhaupt kein Erfolg war, sie niemand mochte und all der Presserummel um ein Spiel stattgefunden hat, welches eigentlich niemand spielen wollte? Kommen wir gerade einer weltweiten Verschwörung auf die Spur? Wo ist mein Aluminiumhut??? *kreisch*
SpielerVier: Mit Tomb Raider verbinde ich vor allem Laras entzückendes Geräusch beim Erklimmen eines Vorsprungs…
Ääähm… wie dem auch sei, ich muss zu meiner Schande wieder mal etwas gestehen (ihr merkt schon, ich missbrauche polywasweißichfüreinnö vorwiegend als virtuellen Beichtstuhl…), nämlich, dass ich keinen Teil von Tomb Raider zu Ende gespielt habe… Ich meine, Teil 1 war lustig, Fledermäuse und Wölfe und Bären und so abknallen, nach dem Motto: “Unsere Höhle soll sauberer werden”. Aber irgendwann kam immer diese eine vermaledeite Stelle, an der ich so oft gescheitert bin, dass ich frustriert aufgegeben habe. Dann Teil 2 (für den ich extra eine 3dfx-Karte angeschafft habe; Kinder, nee, wie Zeit vergeht): Wieder Wölfe abknallen, hui, Bootfahren – alles ganz toll. Aber auf die besagte Stelle war stets Verlass.
Als dann in Teil 3 Laras “No” beim Türenöffnen (oder auch eher nicht…) immer noch nicht übersetzt wurde und die kleinen Äffchen auch noch lila (!) bluteten und ich selbiges Phänomen auch noch eine Stachelgrube weiter fasziniert an Lara (!!) beobachten konnte, wurde mir dann alles endgültig zu bunt (ha, Wortspiel-Alarm!) und ich beendete unsere unsägliche Beziehung.
Aber die 3dfx-Karte habe ich bekommen…
spielereins: Ah, Lara! Indiana Jones mit Tit… oh.. das hatten wir schon? Okay… Tja dann… Erst mal ein bisschen Antikalk in den Kaffee …
Teil 1 für’n PC gekauft, kurz gespielt, fand die Steuerung doof … Teil 2 trotzdem gekauft, für die good old PlayStation. Schon besser, auch optisch. Durchgespielt. Teil 3 dann wieder auf PlayStation, halb durch und nie die Zeit gefunden es zu beenden … Teil 2 gefiel mir aber auch besser, vielleicht wegen dem Venediglevel? Und weil’s so schön war auch noch Teil 4 ins Regal gestellt – wie 3 auch nur halb gespielt. “Die Chronik” aka TRV dann mal zur Abwechslung wieder auf dem PC, sah einfach besser aus. Zwar ne nette Idee mit den unabhängigen Stories, aber wie so oft hab ich das Pad in die Ecke gefeuert, wenn irgendeine absurd blöde Sprungfolge mit Laras Leiche in einer Schlucht endete. Zum dreißigsten mal. Trotzdem Zähne zusammengebissen und bis zum bitteren Ende durchgehalten. War kein Spielspass sondern Quälerei. Im Grunde war jedes Tomb Raider mehr Qual als Spaß. Immer. Keine Ahnung, warum ich mir das immer angetan hab. Wegen ein paar Polygontitten?
Wo war ich? Angel of Darkness! Auf dem PC! Eine totale Katastrophe! Nach 30 Minuten deinstalliert! Letztes Zusammentreffen: TR Legend, PS2: Knapp eine Stunde gespielt, mich gewundert wie viel ich ballern muss und nie weiter gespielt (wie quasi immer) Das Remake hab ich als einziges ausgelassen. Aber Ende November gehts in die Underworld – für 30 Minuten Qual.
Hmmm. Mittlerweile ist mir klar geworden: ich bin Masochist. Lara ist meine Domina mit irrwitzigen Riesentitten, knappen Latex- oder Lederklamotten. Sie verlangt abartige Sachen von mir, und ich erfülle sie geifernd. Ja Lara!! Lass mich den Doppelsprung an den Felsüberhang machen! Und gleich daran nen doppelten Salto rückwärts an das vorbeischwingende Seil!! Jaa!! Oh das fühlt sich gut an, wie ich wieder und wieder in die Grube darunter klatschte! Gibt’s mir nochmal!!! Arrgghh! Ja!!! Lass mich gebückt hinter dir her krabbeln, während die Kamera in deinem Hintern verschwindet und ich nicht mehr weiß wo vorn und wo hinten ist!! Ohhhhh das ist guuuuuuuuut!!! Ohhh Herrin, stell mich in einen Raum und gib mir keine Hinweise, dass ich gleich von irgendwas zermatscht werde, ich liebe den überraschenden Schmerz!!!! Ahh nochmal!! Jaaa ich seh die Kugel heranrollen!!! Ich laufe!! In eine Grube! Die ich nicht sehen konnte!!
Oh Herrin pierce mir die Nippel!
Sofort!
Jaaaaaaahhrrgg…
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