Alpha Protocol hat mich eiskalt erwischt. Ich habe es bis kurz vor Release nicht auf meinem Schirm gehabt, was ziemlich verwunderlich ist, versuche ich doch immer halbwegs up to date zu sein, vor allem bei Rollenspielen. Wie ich aber in der letzten Zeit festgestellt habe ist es doch am Besten, wenn man relativ unvoreingenommen an ein Spiel herangeht. Neugierig war ich, schließlich sind Obsidian Entertainment ja keine Unbekannten. Den meisten sollten sie ein Begriff sein als die Entwickler von KotOR 2 und Neverwinter Nights 2. Aber was rede ich, dass wisst ihr ja alles schon.
Unser Protagonist Michael Thorton ist ein selbständiger Geheimagent, der in die verwinkelten Machenschaften von Fundamentalisten, Auftragsmördern und Politikern hinein gerät. Grund dafür ist ein Anschlag auf ein Passagierflugzeug mit einem hypermodernen Raketensystem und natürlich werden sofort terroristische Gruppen verdächtigt, zumindest vorerst. Jedoch ist in Thortons Umfeld nichts so, wie es scheint. Wem kann er trauen und wem nicht? Darf er Gefühle zulassen oder nicht?
Relativ frisch kommt der Untertitel von Alpha Protocol daher: Ein Spionage-RPG soll es sein. Neugierig macht der Titel auf jeden Fall und nach einem recht lahmen Einstieg in das Geschehen, entpuppt sich das Szenario nach und nach als gut durchdacht und spannend. Zwar wirkt die Geschichte leider etwas trocken und oberflächlich präsentiert, ist aber ob ihrer zahlreichen und glaubhaften Twists unterhaltend und überraschend. Unsere Entscheidungen haben hier zwar auch wieder „nur“ begrenzte Auswirkungen, jedoch reagiert die Umwelt erheblich auf Thortons Art und Weise seiner Aktionen. Partner wenden sich ab, Frauenherzen fliegen einem zu oder der angebliche Feind wird plötzlich zum besten Freund. Sehr fein!
In Alpha Protocol wird viel gesprochen und wir als Spieler werden – ähnlich wie auch schon in BioWares Mass Effect – in die Dialogführung mit einbezogen. Mit einer Art Stimmungsbarometer können wir in einem begrenzten Zeitrahmen entscheiden, ob wir beispielsweise „agressiv“, „zurückhaltend“ oder „professionell“ antworten möchten. Eine richtige oder falsche Vorgehensweise gibt es hierbei nicht. Geübte Spieler dieses Dialogsystems durchschauen aber relativ schnell die Mechanik dahinter und man findet sehr einfach heraus, welche Stimmung dem jeweiligen Gegenüber schmeichelt oder verärgert. Somit hat sich der gewollte Spannungsaufbau durch die Zeitbeschränkung ziemlich schnell verbraucht. Trotzdem ist die Gesprächsführung ein sehr positiver Aspekt, macht er doch die gewisse Dynamik aus, die man dem Spiel nicht absprechen kann.
Leider sind wir – nach Storystärke und gelungener Dialoggestaltung – schon am Ende der Pro-Liste angelangt. Als nach circa zwanzig Spielstunden die Credits über den Bildschirm liefen, blieb ein ziemlich leeres Gefühl bei mir zurück. Ich bin weder engstirnig, noch übertrieben kritisch bei Videospielen. Dennoch macht Alpha Protocol mehr falsch als richtig. Wäre das Spiel vor drei oder vier Jahren erschienen, könnte man ihm die technischen und spielerischen Schwächen kaum vorwerfen, 2010 allerdings schon. Und ich möchte auch nicht das bewerten, was Alpha Protocol trotz guter Ansätze hätte werden können. Ich möchte das bewerten, was es letzten Endes geworden ist.
Fangen wir mal ganz einfach bei der Grafik an. Die Xbox 360-Version leidet unter akutem Tearing, üblen Popups und nachladenden Texturen. Unter letzterem hatte seinerzeit der erste Teil von Mass Effect auch zu leiden, allerdings war das im Jahre 2007. Auch das Leveldesign enttäuscht über weite Strecken. Wenn wir schon tolle Schauplätze wie Russland oder China haben, warum sieht man so wenig davon? Und wenn, dann wirkt alles recht lieblos, steril und langweilig.
Auch die Animationen der Figuren ist, mit Ausnahme der halbwegs gelungenen Mimik, extrem schauderhaft. Thorton schwebt beim Gehen förmlich über den Boden, die Arme wirken ungelenk und die gebückte Schleichhaltung unseres Agenten erinnerte mich sehr stark an einen Mann mit Verdauungsstörungen. So sehr ich mir auch wünsche, hier weniger kritisch zu sein, es will mir einfach nicht gelingen. Nicht in der heutigen Zeit und bei der so zahlreichen Konkurrenz schon gar nicht. Und würde es nur bei diesen kosmetischen Makeln bleiben, dann wäre das alles vielleicht noch vertretbar gewesen. Nur leider ist dem nicht so.
Im Bezug auf die Programmierung haben sich die Entwickler aus mir unerklärlichen Gründen unglaubliche Schnitzer erlaubt. So ist zum Beispiel die Gegner-KI das schlechteste, was mir die letzten Jahre untergekommen ist. Ich hocke direkt vor einem Gegner und er sieht mich nicht? Und warum kann ich einige Gegner sehr leicht besiegen, weil sie beispielsweise plötzlich in einer Ecke kleben und aufgrund dieses Fehlers mich nicht mehr angreifen können? So werden zum Teil einige Bosskämpfe erschreckend einfach und wirken dementsprechend auch weniger anspruchsvoll.
An die steife Steuerung hat man sich nach einigen Stunden gewöhnt, intuitiv ist aber etwas anderes. Das Deckungssystem ist befriedigend, kann aber auf lange Sicht mit anderen Spielen nicht mithalten. Auch das Zielen und Schießen wirkt altbacken, schwammig und extrem ungenau. Beim Nahkampf begeben wir uns im Beat ´em up-Stil in ein weiteres, uninspiriertes Terrain. Mehr Talent als geduldig den B-Knopf zu drücken, brauchen wir hier nicht.
Ähnlich wie auch schon in Splinter Cell: Conviction weiß das Spiel nicht, wie es denn am besten offensive und/oder defensive Spielweisen kombinieren oder trennen soll. Hat man sich bei der Klassenwahl für einen Schleicher entschieden, so wird man bitter enttäuscht sein, wenn man feststellen muss, dass man immer wieder gezwungen wird, in die Offensive zu gehen.
Unfair gesetzte Kontrollpunkte führen zu gelegentlichen Frustmomenten und die Missionen werden mit mal mehr, mal weniger nervigen Minispielen wie Computerhacken und Schlösser knacken aufgeblasen. Diese dienen zwar der Informationsbeschaffung oder auch als finanzielle Spritze für den Kauf neuer Ausrüstung, aber sie lassen mich wegen der oftmals zu knappen Zeitbegrenzung viel zu häufig mit dem Alarmsignal auffliegen. Das ist nerviger als jedes verpatzte Quick-Time-Event.
Vermisst habe ich außerdem eine Anzeige für die Tarnung oder die Geräuschlautstärke. Mit ein wenig Sarkasmus in der Stimme muss ich aber sagen, dass man bei der KI auch keins von beiden gebraucht hätte. Absolut unverständlich ist auch die Tatsache, dass uns das Spiel feste Punkte vorgibt, wo wir springen oder uns von Objekten fallen lassen können. In diesen Momenten fühlte ich mich, als würde ich den Controller mit gefesselten Händen bedienen. Wer mir dieses Feature erklären möchte, kann das gerne in den Kommentaren tun.
Die Skillbar ist übersichtlich und einfach gestaltet, hier dürfte sich niemand vor größere Herausforderungen gestellt fühlen. Wählt man eine feste Klasse, so bekommt man schon ein vorgefertigtes Gerüst der Skills geliefert. Diese braucht man dann nur noch mit den neu erhaltenen Erfahrungspunkten ergänzen. Ein Schleicher bekommt beispielsweise einen Bonus auf Tarnung. Man kann jedoch auch als Rekrut beginnen und seinen Charakter von Grund auf selbst skillen. Das erschwert dann vielleicht etwas den Einstieg, kann man aber als Herausforderung in Erwägung ziehen.
Punkten kann Alpha Protocol mit dem Schreiben von E-Mails und den jeweiligen Reaktionen der Empfänger. Das Verfassen der Nachrichten funktioniert mit der transparenten Dialogoption und das Lesen der Antworten unserer Mitmenschen fällt recht amüsant aus. Das Problem war leider, dass keine der Figuren es wirklich geschafft hat, mich mit schlichter Sympathie zu beeindrucken. Irgendwann habe ich nur noch geantwortet, weil E-Mails schreiben und lesen mit das einzige ist, was man zwischen den Missionen tun kann. Lediglich Waffenkäufe und Nachrüsten per Computer, langweiliges Fernsehen und das Ändern unseres Aussehens bleibt als Nebenbeschäftigung. Richtige Atmosphäre wollte da nicht aufkommen, obwohl das schon fast die Essenz eines Rollenspiels ist.
Für ein mehrmaliges Durchspielen ist das Spiel mit Sicherheit gut geeignet, wenn man über die zahlreichen Schwächen denn hinwegsehen kann. Die vielen verschiedenen Reaktionen der Partner, Feinde oder Freunde laden förmlich dazu ein. Sehr schade finde ich übrigens noch, dass die deutschen Untertitel so schlecht ausgefallen sind. Mal laufen sie zu schnell oder zu langsam ab. Eine deutsche Sprachausgabe hätte es ruhig geben können. Die englische ist zwar ganz ordentlich, aber der Vollständigkeit halber wäre es sicherlich wünschenswert gewesen. Nicht besonders viel Mühe hat man sich auch bei der Musikuntermalung gemacht. Diese besteht aus seelenlosem Elektrosound, der einem in haarigen Situationen Spannung liefern soll, jedoch nichts weiter bewirken kann, außer einem erhöhten Konsum an Aspirin.
Es ist schwierig Alpha Protocol zu besprechen, ohne dass ich regelmäßig die Hände über dem Kopf zusammenschlagen muss. Das Spiel hat mich genervt, ich habe mich teilweise durch die Missionen geschnarcht und ich habe viel gelacht über meine dümmlichen Widersacher. Dennoch sind Political Thriller im Videospielbereich weitestgehend unverbraucht, die Kuh kann man also ruhig noch ein Weilchen melken. Genügend Potential tolle Rollenspiele zu erschaffen besitzt Obsidian definitiv, an Ideen mangelt es ihnen jedenfalls nicht. Hier jedoch haperte es vor allem an der Umsetzung, weniger am Inhalt. Die nahtlos einzufügenden Dialogbausteine kann man kunstvoll variieren, die Reaktionen sind flexibel und die Geschichte weiß auch zu gefallen. Nur bewegen kann sie nicht wirklich, bleiben doch einige Fragen unbeantwortet und die meisten Begegnungen zu oberflächlich. Hoffen wir also auf Fallout: New Vegas.
13 Kommentare
Bis jetzt konnten mich die Jungs und Mädels von Obsidian immer begeistern, auch wenn ihre Spiele nicht wenige Ecken und Kanten hatten und es so einiges zu meckern gab.
Mal abwarten ob es noch Patches geben wird und dann irgendwann für 10€ mal zuschlagen.
Hmmm… Danke für den guten Artikel. Ich spiele nicht wirklich gerne Rollenspiele, wollte aber dem Genre wiedermal eine Chance geben mit AP. Jetzt kann ich das getrost sein lassen nach diesem Artikel…
So kann man auch Geld sparen.
Evtl. riskiere ich dann mal ein Blick wenn es gerade nichts anderes zu spielen gibt und ich das Game für ein paar Franken bzw. Euro finde.
@keats
Einen Blick kann man ja immer riskieren, man wird ja nicht dümmer davon. ;-)
Aber du hast Recht, einen Vollpreis zu zahlen ist zuviel des Guten. Ausleihen oder es kaufen, wenn es mal bei 20 Euro steht ist aber okay.
Schade, leider machst dein Review (meiner bescheidenen Meinung nach) denselben Fehler wie alle anderen AP-Verrisse: Du konzentrierst dich viel zu sehr auf die Schwächen und ignorierst dabei völlig die unglaublich großen Stärken und brillianten Ideen des Spiels.
Die Entscheidungsfreiheit erwähnst du in nicht mal einem halben Satz, dabei haben sie hier Auswirkungen, die um Längen größer sind als bspw. das hochgelobte OMGENTSCHEIDUNGENWTF Heavy Rain.
Die Dialoge lösen mal eben im Handstreich die 20 Jahre Monkey Island-Technik ab.
E-Mails sind zum ersten Mal nicht mehr als Einweg-Infotexte, sondern werden tatsächlich zur Kommunikation genutzt. etc.
Das sind alles Punkte, die du nur kurz anreißt, um sie dann als unwichtig im Schatten der zugegebenermaßen miserablen Technik zu präsentieren.
Alpha Protocol ist bei weitem kein Spiel, für das man 60 EUR ausgeben sollte, aber dass das großartige Potential und die viele genialen (und teilweise revolutionären) Ideen weniger wert sein soll als ne verkorkste KI, die einfach noch etwas Polishing vertragen hätte, will mir nicht einleuchten.
Für mich ist AP die Überraschung des Jahres, das auf ärgerliche Weise neue Ideen verspielt, indem es das verhunzt was bereits 1000 andere Spiele besser machen (wie du auch in meinem Review nachlesen kannst – zwinkerzwinker)
Ich denke übrigens auch, daß es bei AP eine Frage der Gewichtung und Betrachtungweise ist, ob man es total zerreisst oder die kreativen Ideen und das Potential eher positiv herausstellt.
Manche können eben nicht über die teils groben Schnitzer, die das Game hat, hinwegsehen, während andere den kreativen und innovativen spielerischen Aspekten höhere Bedeutung beimessen.
Übrigens gibt es Alpha Protocol (PC) hier schon für 23€: http://www.play.com/Games/PC/4-/5320389/Alpha-Protocol-The-Espionage-RPG/Product.html
Ein Fehler wäre es, anzunehmen, wir würden hier pseudo-objektive “Reviews” schreiben. In der Regel geben wir hier unsere Meinungen und Eindrücke wieder, da kann man keine Fehler machen, es sei denn, man verdreht die Fakten.
Wenn mich etwas an einem Spiel nicht besonders bewegt, muß ich doch keine Romane darüber schreiben. Ob gut, ob schlecht – Ich schreibe darüber, was mir persönlich besonders wichtig ist.
Ausgewogenheit, der Ausgewogenheit willen, bringt doch niemandem etwas; dann wäre das hier genau so langweilig wie diese ganzen angestaubten Altherrenmagazine, die man am Kiosk kaufen kann.
sehe das genau so wie Du, Fabian, für mich ist AP die Überraschung des Jahres bisher. Es ist wirklich eine Frage der Gewichtung, mich hat die Story und die Gewichtung, der eigenen Entscheidungen in ihrer konsequenz echt beeindruckt. Vielleicht hatte ich auch Glück mit meiner PS3 Version und meinen gewählten Skills, aber ich hatte keine Bugs und auch die Gegner KI hat sich bei mir recht anständig verhalten. Auch das Schleichen und Zielen funktionierte nach einigen Leveln genau so, wie ich es spielen wollte.
Aber klar, wenn Jingleball sagt, es hat sie nicht gefesselt, dann fallen die technischen Mängel natürlich stärker ins Gewicht bei der persönlichen Meinung, ist ja klar.
@Nille: Genau wie die Blogger geben auch die “Altherrenmagazinen” geben ihre Meinungen und Eindrücke wieder, von daher verstehe ich deine Abgrenzung nicht so ganz. Okay, diese müssen sich noch zusätzlich mit Gewissenskonflikten wie Erwartungshaltungen der Leser, “Gute Wertung oder nix Review”-Embargos seitens der Publisher etc. rumschlagen, aber letztlich ist natürlich immer der Geschmack ausschlaggebend.
Aber ist es nicht gerade pseudo-objektiv, wenn man ausgerechnet die technischen Mängel und schlechte KI hervorhebt? Genau das sind doch die Dinge, über die sich nicht geschmacklich diskutierten lässt, sondern die objektiv bewertet werden können, zum Beispiel im direkten Besser/Schlechter-Vergleich mit anderen Spielen.
Gerade deshalb finde ich es so schade, dass bei AP dieser letzte Rest, der es rein geschmacklich raushauen könnte, ständig in den Reviews unter ferner liefen betrachtet wird. Wenn Jingleball das angesichts der objektiv messbaren Mängels als nicht relevant ansieht, klar, dann ist das so – und das finde ich völlig subjektiv schade.
Insofern bin ich völlig mit dir, vermutlich habe ich mit “Fehler” ein zu hartes bzw. zu objektives Wort gewählt. Da ich AP als sympathischen Underdog betrachte, versuche ich vermutlich durch starkes Gegensteuern gegen die vielen bösen Reviews zu beschützen. ;)
PS: Eine Edit-Funktion im Kommentarbereich wär jetzt der Hammer – ist ja nicht mehr tragbar, was ich hier an grammatikalischen Fehlern reinhaue. :(
Ach, Rechtschreib- und Grammatikfehler machen wir doch alle. Damit mußt du jetzt leben. ;)
Also, was ich unter “schlechter K.I.” und was jemand anderes sich darunter vorstellt, sind bestimmt zwei ganz verschiedene Paar Schuhe.
Nicht ausschließlich, aber gerade Printmagazine versuchen doch häufig, Spiele anhand einiger weniger festgelegter Kategorien zu “testen”, als wäre das eine Art Wissenschaft. Und auch, wenn man am Ende nicht irgendeine Zahl darunter klatscht, lassen sich Spiele dadurch auch nicht besser vergleichen..
Ich schreibe über ein Spiel. Darüber, was ich damit erlebt habe, was mir persönlich mitteilenswert erscheint. Und ich lese auch gern von anderen Autoren, was ihnen besonders ins Auge gestochen ist, ohne über jede Facette Bescheid wissen zu müssen.
Von daher: Schön, daß man hier in den Kommentaren auch anderer Leute Einschätzungen zu Dialog-System etc. lesen kann. Ich verstehe nur nicht, weshalb für einen selbst der Wert eines Spieles sinken soll, wenn man anderer Leute Artikel liest – Es besteht doch gar kein Anlaß dazu, ein Spiel verteidigen zu müssen.
A propos Wert: Warum sollte denn jemand, der finanziell ausreichend gut versorgt ist, keine 60 Euro für ein Spiel ausgeben? Gut, ich bin zwar arm wie eine Kirchenmaus, aber für andere Menschen spielt der Preis vielleicht viel weniger eine Rolle.
Ich finde, auch wenn es nicht einfach ist, wir sollten wegkommen von diesen 0815-“Reviews”. Einige Dinge zu beschreiben und zu erläutern, kann sicherlich nicht schaden, aber daß jemand einen Limerick oder Fan Fiction verfaßt oder Artikel nur über die Gürtelschnallen und Hut-Mode der Spielfiguren, sollte nicht als unvollständig oder mangelhaft angesehen werden.
Ach, so eng sehe ich das alles gar nicht. Das Spiel fand ich über weite Strecken einfach unbefriedigend und das ist eigentlich schon alles.
Mich kümmern andere Reviews selten, mehr als eins habe ich nicht gelesen. Und ein “Verriss” gibt es hier nicht, zumindest habe ich mit Sicherheit keinen geschrieben. Ich habe hier kein Testexemplar bekommen und munter drauf losgedisst. Ich habe für das Game 50 Euro bezahlt und mich geärgert, dass es mir nicht so gefällt wie so viele andere Spiele, die ich in letzter Zeit gespielt habe. Das ist alles.
Etwas “revolutionäres”? Ich freue mich für die Leute, die das in dem Spiel finden konnten. Nur kann ich da nicht mitschwimmen, so leid es mir tut. Ich denke, ihr braucht auch meine Meinung nicht dafür, trotzdem Spaß mit dem Spiel zu haben, oder? ;-)
Ach und ganz vergessen: Hier ist ja irgendwo der Begriff ‘pseudoobjektiv’ gefallen.
Objektivität ist etwas für unpartiische. Und das bin ich nicht. Und das wir, wie Nille auch schon sagte, hier gar nicht objektiv sein wollen, sollte klar sein.
Ganz objektiv “unparteiisch”: wenn ich AP auf meiner Kaufliste gehabt hätte, hätte ich es nach dem Beleuchten von Jingleball wieder von der Liste genommen oder zumindest einmal auf die lange Bank geschoben. Nicht, weil sie das Spiel hier verrissen hätte, sondern weil es Faktoren gibt, die (zumindest Jingleball) im Spiel(fluss) gestört haben. Im Grunde genommen sagst du das selbe mit “nicht für 60 Euro aber aus der Grabbelkiste kann man es sich mal holen und anschauen” auch aus. ;)