Coregamers Lieblings-Zweistick-Shooter ist nun mit einer drei hinter dem Titel raus und eigentlich hätte ich die Demo gar nicht laden müssen, es war sowieso klar, dass direkt die Vollversion her muss. Schließlich habe ich noch drei Tage Urlaub und der Tag neigt sich gegen halb fünf schon dem Ende zu, zumindest die Helligkeit draußen betreffend. Außerdem war der Vorgänger nun ja, gelinde gesagt süchtig machend. Ich beschließe also, aufkeimende Winterdepressionen mit frustrierend schweren Spielen wie Geometry Wars 3 zu bekämpfen. Als nächstes dann vermutlich die Mega Man-Remakes. Dark Souls 2 nicht, das ist nicht schwer.
Anyway, es ist nun in 3D, soweit man das so sagen kann. Heißt: Nicht mehr auf einer spielbrettartigen Oberfläche hin und her gleiten, sondern um Objekte herum. Anfangs noch eine Kugel, später dann ein Zylinder, gelegentlich auch nur ein an den Ecken leicht gebogenes Quadrat. Oder ein Quader. Oder eine Fläche, auf der regelmäßig neue Hindernisse auftauchen, die man nicht berühren darf, während man auf Gegner ballert. Das bringt noch mehr Hektik rein, als ohnehin immer schon da war, denn ansonsten hat sich auf den ersten Blick wenig geändert: Es erscheinen immer noch gegnerische Flieger, die muss man immer noch mittels rechtem Stick abschießen (neuerdings auch mit gelegentlich auftauchenden Über-Waffen, die man allerdings erst einmal freischießen muss), während man mit dem linken durch die Gegend gleitet und sich fragt, wie gut ein Soundtrack eigentlich sein kann – denn der ist abermals sehr gelungen, da blieb man sich treu. Elektrobeats, je nach Situation hektischer werdend, gelegentliche Justice- oder Prodigy-Anleihen, wunderbar minimalistisch, wie der ganze Rest auch.
Wäre da nicht die Sache mit dem Schwierigkeitsgrad: Knackig ist es geworden, Geometry Wars 3. So richtig. Denn es gibt nun eine Art Story-Modus, wo 50 Missionen warten, in denen jeweils eigene Ziele erreicht werden müssen. 500000 Punkte in zwei Minuten etwa. Oder mit nur einem Leben mindestens eine Million schaffen. Selbst Bosskämpfe sind dabei – und die sind nochmal extra fies, der Rest war ja nicht schon schwer genug. Dafür gibt’s dann Sterne als Belohnung, zwischen einem und drei, je nachdem, wie viele Punkte erreicht werden. Fängt recht locker an, steigert sich aber ziemlich schnell. Fies wird’s dann, wenn zum Freischalten eines neuen Level eine gewisse Anzahl Sterne benötigt wird. 16 beispielsweise für das, das ich gerade angehen will. Zehn habe ich. Also nochmal an die alten Level ran. (Mittlerweile, also einen Tag, nachdem ich das getippt habe, habe ich sie. Nun brauche ich 35 für den nächsten Boss. Es ist die Hölle!)
Und den Flieger aufrüsten – auch das ist neu. Diverse Zweitwaffen neben der immer noch vorhandenen Cluster-Bombe stehen zur Verfügung und wer die freischalten will, braucht natürlich – richtig! – eine gewisse Anzahl an Sternen – schlappe 120 davon für die schwerste Waffe. Und Kohle, die lassen sich schließlich alle upgraden. Geld wird während der Level verdient. Ich sehe schon, das wird dauern. Bis dahin heißt’s: Am Leben bleiben, ausweichen, draufhalten, Multiplikatoren sammeln, schnell sein, nicht ablenken lassen, nicht schon wieder die Hand im Controller verkrampfen, weniger fluchen, bloß nichts konsumieren, dass das Bewusstsein beeinflussen könnte, das sieht schließlich schon alles Dope genug aus hier. Diese Farben aber auch! Und dieser Sound!
Kurz und knapp: Geometry Wars 3 passt. Es ist wunderbar zugänglich, es hat eine dreckig gemeine Lernkurve, es hat sich gegenüber dem Vorgänger merklich und vor allem sinnvoll entwickelt, es macht mich fertig. Drum auch nur ein kurzer Text dazu. Ich muss schließlich noch diese fehlenden Sterne freispielen.
(Der Vollständigkeit halber erwähnt: Es gibt Online-Ranglisten, einen “Klassik”-Modus, Bonus-Level und man kann’s lokal mit bis zu vier Leuten zocken. Von denen keiner Epileptiker sein sollte.)
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VOLKER, DU BIST SCHULD!