Zwar habe ich an anderer Stelle schon einmal darauf hingewiesen und dafür nur mäßiges Interesse geerntet, aber ich versuche es trotzdem nochmal. Also: Ihr habt demnächst die unglaublich einzigartige, phänomenale Gelegenheit, einem Teil des versammelten Polyneux-Schreiberpacks ganz nahe zu sein. Sozusagen um auf Tuchfühlung mit uns zu gehen. Im persönlichen Aufeinandertreffen. Vielleicht. Eventuell. Möglicherweise. Ich sage nicht, dass es wirklich klappen wird, aber irgendwie muss man Euch das alles ja schmackhaft machen, was da im Zeitraum vom 27. Bis 29. Mai in Bochum auf uns zukommt.
In diesen drei Tagen findet in der Jahrhunderthalle das im vergangenen Jahr mehr oder minder erfolgreich gestartete Living Games Festival 2009 statt. Und so wie es aussieht, wird zumindest ein Teil unserer Wenigkeiten wieder dort herumspringen. Anonym und incognito, versteht sich. So einfach wollen wir es ja auch niemandem machen. Ihr müsst uns schon finden. Haha.
Aber mal ernsthaft: ich denke, zumindest SpielerZwei und ich würden, wie bereits im letzten Jahr, wieder sehr gerne an mindestens einem Tag dort aufschlagen, um uns die volle Dröhnung an gar nicht mal uninteressanten Vorträgen und Podiumsdiskussionen rund um Computer- und Videospiele, Kultur, Technik, Communities etc. zu geben. Die Themen-Mixtur der Erstlings-Veranstaltung hat durchaus Lust auf mehr gemacht.
Allerdings muss man sich doch leider in diesem Jahr fragen, was um Himmels Willen die Veranstalter geritten haben mag, das gesamte Festival vom Wochenende auf den Zeitraum von Mittwoch bis Freitag zu verlegen. Ja, natürlich, es war beim letzten Mal – trotz Wochenendes – alles andere als gut gefüllt. Das lag aber wohl vielmehr an diversen parallel stattfindenden Großereignissen (im Zweifelsfall war es wohl Fußball), sowie mangelhafter Vorabkommunikation, als an dem Umstand, dass an Wochenenden das Interesse womöglich niedriger sein könnte.
Nun stellt sich die Frage, wen man bitte an einem Wochentag mit einem derartigen Event erreichen möchte. Gerade in diesen Zeiten, in denen das Unverständnis gegenüber einem gesamten Industrie-Zweig in der politisch dominierten öffentlichen Diskussion immer mehr zuzunehmen scheint, hätte man die Chance nutzen müssen(!!!), ein potentiell breiteres Publikum durch die Durchführung am Wochenende zu erreichen.
„Das Living Games Festival ist weltweit das erste rein kulturelle Festival über Computer- und Videospiele. Unsere Vorbilder sind hierbei klassische Film- oder Literaturfestivals wie die Berlinale oder das Bachmann-Festival in Klagenfurt. Im Rahmen des Festivals stehen somit auch erstmals nicht spektakuläre Effekte oder bunte Grafik im Vordergrund, sondern Diskussionen über Inhalt und die Qualität der Spiele.” So haben es sich die Veranstalter um den G.A.M.E.-Bundesverbands-Vorsitzenden Stephan Reichart auf die Fahnen geschrieben. Und mit diesem Ansatz wäre es doch umso erstrebenswerter, auch ein Publikum zu erreichen, das ansonsten eher wenig bis gar nichts mit dem Medium Videogames anzufangen weiß und noch nie einen Gedanken an die kulturell bedeutsame Seite unseres Hobbys, an die Mechanismen dahinter, verschwendet hat.
Aber wen, bitteschön, glaubt man denn an einem Mittwoch-, Donnerstag- oder Freitag zu erreichen, wenn die meisten eventuell Interessierten noch unter Volldampf im Büro oder sonstwo ihren täglichen Aufgabenberg abarbeiten? Wen spricht dieses Festival denn an? Übrig bleiben Branchenvertreter und eben jener erlauchter Kreis an Teilnehmern, die man auf allen derartigen Veranstaltungen vorfindet: Medienpädagogen und all jene, die sich hauptberuflich mit dem Thema befassen. Jene, die in jedem Medienforum und bei jeder Diskussionsrunde anzutreffen sind und sich in Verbänden oder im Spielraum-Netzwerk organisiert haben. Und für eben diese Gruppe gibt es, mit Verlaub, mehr als genügend Veranstaltungen, in denen immer und immer wieder die gleichen Themen aufs Tapet gelangen. Für genau diese Gruppe sollte ein Festival, dass sich den Anspruch stellt, mit etablierten Film-Festivals ‚konkurrieren‘ zu wollen, eben nicht stattfinden.
Stattdessen sollte der Fokus stärker auf den Endverbrauchern und deren sozialem Umfeld liegen. Und entsprechend wäre spätestens im nächsten Jahr eine Verlegung des gesamten Events zurück auf das Wochenende mehr als wünschenswert. Denn dass man das Programm eher in die Abendstunden verlegt, steht wohl kaum zu erwarten. So oder so: Auf ein kleines Bierchen in illustrer Spielerunde am Abschlussabend wird man wohl ein paar von uns dort antreffen können. Vielleicht.
Living Games Festival. 27.-29. Mai 2009. Jahrhunderthalle Bochum. www.living-games-festival.de.
7 Kommentare
Wir werden wahrscheinlich am Freitag zugegen sein. Christian und mich kann man eigentlich ganz leicht erkennen: Wir sind die beiden gutaussehenden Typen, die so gar nicht nach Videospiel-Nerd aussehen.
Hatte das ja drüben schon angemerkt, die Full-Flash-Seite ist für mich quasi nicht nutzbar. Gibt es inzwischen ein Programm?
Der Freitag wäre zumindest ab etwa 15 bei mir machbar… mal sehen.
Das Programm sollte Anfang Mai veröffentlicht werden, ist bislang aber noch nicht draußen. Ich hoffe ja noch ein wenig, dass mein Rant völlig umsonst war und sie es tatsächlich eher in den Abendstunden stattfinden lassen. Ist aber vermutlich sehr unwahrscheinlich.
Also wenn ich ne Uebernachtungsmoeglichkeit in Bochum haette, waer ich ja eventuell durchaus gekommen. Ich mein, vielleicht ergibt sich ja noch was… aber wahrscheinlich eher nicht.
[Ist das uebrigens ein Test, dass hier das E-Mail-Feld ueber dem Namensfeld liegt?]
Damit schließen wir Forentrolle ohne größere Probleme aus, weil die zu blöd sind, zu merken, warum sie nicht kommentieren können ;-)
@yuri: könnte man problemlos umtauschen, ich vermute mal das sich die kommentarmodul-entwickler meinten, das ihnen die mailadresse (die ja insbesondere für die gravatar-integration benötigt wird) wichtiger erschien… aber da die felder ja auch eindeutig beschriftet sind sollte es ja idr kein problem sein, die richtigen sachen in das passende feld zu schreiben – sollte man wider erwarten nicht lesen können, ist man eh endweder komplett falsch abgebogen – oder ein bot =)
bochum… das is aber weit weg..