“Der PC ist als Spieleplattform tot!” – Einen Euro für jedes Mal, dass irgendein Spack Konsolen-Fanboy Experte diese Weisheit verbreitet hat, und ich könnte meinen Job bei Polyneux an den Nagel hängen (nur mal angenommen, ich bekäme auch nur einen Cent für den Kram hier…). Derzeit ist es ja etwas ruhiger, was dieses Thema angeht, da wir uns gerade in keinem akuten (Spiele-)Sommerloch befinden. Eine wunderbare Gelegenheit also, die garantiert bald wieder aufkommende Diskussion einfach mal prophylaktisch zu konterkarieren. Und anstatt die immergleichen Argumente und Gegenargumente wiederzukäuen, die wahrscheinlich jeder von Euch Junkies inzwischen auswendig kennt, möchte ich einmal an zwei konkreten Beispielen verdeutlichen, warum ich, so ich denn die Wahl habe, immer noch der PC-Version eines Spiels den Vorzug gebe, obwohl ich haufenweise Konsolen zuhause habe.
Resident Evil 5
Die Firma Capcom kann auf eine lange Reihe mittelprächtiger bis grottenschlechter PC-Portierungen ihrer Titel zurückschauen. Gerade die PC-Version des direkten Vorgängers Resident Evil 4 stellt ein Paradebeispiel für eine völlig verkorkste PC-Konvertierung eines großartigen Konsolenspiels dar: Grafik, Steuerung und Performance wurden auf dem PC derart vermurkst, dass man fast annehmen musste, dass irgendeine perfide Absicht dahinter stecken müsse, denn selbst ein kleines Team aus unerfahrenen Informatikstudenten hätte eigentlich mehr aus dem tollen Ausgangsmaterial machen müssen.
Umso bemerkenswerter ist nun die Tatsache, dass die PC-Version von Resident Evil 5 ganz großes Action-Kino geworden ist, das seine Konsolenbrüder noch einen Tick überflügelt. Es handelt sich, abgesehen von ein paar zusätzlichen Extras (neue Kostüme und ähnlicher Firlefanz) und dem „No Mercy“-Modus (Shooting-Galery-Galore), natürlich um exakt das gleiche Spiel, welches ein halbes Jahr zuvor auf PS360 erschienen ist. Dennoch kann die PC-Version in Punkto Grafik noch mal eine gehörige Schippe drauflegen, ohne jedoch die Hardwareansprüche in Fantasiegefilde zu schrauben. Gerade die sehr gute Performance der Engine und die erstaunlich geringen Ladezeiten lassen RE5 sogar auf durchschnittlichen Spiele-PCs besser aussehen als auf dem vermeintlichen Wunder-Hardware-Sandwichmaker PS3. Hinzu kommt noch die rundum gelungene Integration der Maus-Tastatur-Steuerung, welche eigentlich keinen Anlass gibt, auf den ebenfalls unterstützten 360-Controller auszuweichen.
Nach all den Verbrechen, die Capcom uns PC-Spielern in der Vergangenheit hat angedeihen lassen, kann man nur hoffen, dass die PC-Fassung von RE5 nicht nur einen positiven Ausrutscher, sondern eine Trendwende darstellt. Immerhin gab es da doch kürzlich diese Pressemitteilung, in der Capcom gelobte, dem PC mehr Aufmerksamkeit zu widmen…
Neben der technischen Seite des Spiels, die wirklich über jeden Zweifel erhaben ist, bietet Resident Evil 5 aber vor allem eines: Rasante 3rd-Person-Horror-Shooter-Action par excellence! Viele Zeitgenossen mäkeln ja herum, dass Resi 5 zu wenig Survival-Horror und zu viel Action-Game sei. Verglichen mit den frühen Teilen mag das auch stimmen, aber im Grunde ist RE5 die direkte Konsequenz seines Vorgängers, der die Serie, meiner Meinung nach sehr zu ihrem Vorteil, neu ausgerichtet hat. Wer Resident Evil 4 toll fand, der wird auch mit dem 5. Teil seine helle Freude haben; insbesondere auf dem PC, da die sehr gefällige Maussteuerung die oft kritisierte Mechanik der Kämpfe (man kann halt immer noch nicht gleichzeitig Laufen und Schießen) stark abfedert. Solo macht KI-Kollegin Shiva ihre Arbeit recht ordentlich, weshalb ich auch dahingehende Kritik nicht ganz nachvollziehen kann. Da ich die 360-Version nur kurz bei SpielerEins antesten durfte und wir uns ausschließlich kooperativ durch die Infizierten metzelten, kann ich nicht sagen, ob es in Sachen KI gravierende Unterschiede zwischen den Versionen gibt. Die filmreife Präsentation des Spiels enthält ab und an ein paar QTEs, die ja von jedermann gehasst werden, aber hier nie wirklich stören, weil man immer sofort an der Stelle weiter machen kann, an welcher man sich eventuell verdrückt hat. Nervtötende Wiederholungen von längeren Abschnitten entfallen dadurch komplett.
Ich bin auf jeden Fall voll und ganz von RE5 begeistert! Das Spiel hat mich ebenso vom Hocker gehauen wie seinerzeit der 4. Teil (auf dem GameCube), wobei es noch deutlich abwechslungsreicher und rasanter inszeniert ist als sein Vorgänger. Und der im Vorfeld oft diskutierte Rassismusvorwurf ist in meinen Augen schlicht nicht existent. RE5 spielt in Afrika und hat daher überwiegend farbige Infizierte als Gegner zu bieten. Na und? Teil 4 spielte in Spanien und hat damals auch niemanden auf den Gedanken gebracht, es sei hispanophob. Wer derartig abwegig argumentiert, hat eindeutig eine Überdosis Political Correctness gefrühstückt und sollte sich besser mit der Rettung der echten Welt beschäftigen, anstatt in Videospielen nach nichtvorhandenen politischen Botschaften zu suchen.
Anyway. Wer von Euch Junkies also einen spieletauglichen PC besitzt und bisher noch nicht in den Genuss der Konsolenversionen von Resident Evil 5 gekommen ist, sollte unbedingt darüber nachdenken, ob er sich diese Action-Perle für den PC wirklich entgehen lassen will…
Batman: Arkham Asylum
Batmans Klapsmühlenabenteuer hat ja viele Leute tief in die Superlativkiste greifen lassen. Das beste Batman-Spiel? – Keine Frage, aber auch keine Kunst, denn alle bisherigen Videospiele mit der Fledermaus waren ziemlicher Müll. Das beste Superhelden-Spiel? – Kann man auch abnicken. Mir fällt spontan zumindest kein besseres ein. Bestes Videospiel aller Zeiten? – Okay Leute, an dieser Stelle habt Ihr mich dann doch verloren. Batman:AA ist ohne Frage ein ganz tolles Action-Adventure, aber soooo super, wie manche Leute es bejubelt haben, ist es in meinen Augen dann doch nicht. Mir war z.B. das Kampfsystem, welches vielerorts als die genialste Erfindung seit der Entdeckung des Knäckebrots gefeiert wurde, dann doch viel zu simpel. Es ermöglicht aufgrund seiner Einfachheit auch Anfängern, visuell spektakuläre Kämpfe zu erleben, aber im Grunde läuft es doch darauf hinaus, dass jedem Depp durch stumpfes Buttonmashing vom Spiel eine Gamepad-Virtuosität vorgegaukelt wird, die schlicht nicht vorhanden ist und Freunde von echten Brawlern nur mit den Augen rollen lässt. Bei mir führte das Kampfsystem vor allem dazu, dass ich (zumindest die ersten paar Stunden und auf normalem Schwierigkeitsgrad) das Gefühl hatte, auf Autopilot durch das Arkham Asylum zu fliegen. Die Kämpfe haben schon fast etwas von QTEs. Natürlich wird es im späteren Verlauf (oder wenn man sofort einen höheren Schwierigkeitsgrad wählt) besser und die immer zahlreicher werdenden Bat-Gadgets tun ihr Übriges, um diesen Ersteindruck immer weiter abzuschwächen, aber dennoch sind Batman:AA und ich zu Beginn nicht so wirklich miteinander warm geworden.
Auch der Schleichanteil der Spielmechanik war mir etwas zu hoch. Im Vergleich zu anderen Schleichspielen, wie z.B. die von mir abgrundtief gehassten Thief– und Splinter Cell-Serien, sind die entsprechenden Abschnitte nicht besonders schwer, aber gerade deshalb um so nerviger. Sie nehmen in erster Linie nur unnötig das Tempo aus dem Spiel, da man immer erst die Wachrouten von Jokers Schergen abwarten muss, auch wenn das eigentliche Vorgehen wirklich kein Abitur, geschweige denn eine Geheimdienstausbildung voraussetzt.
Der Hauptgrund dafür, dass mich das Spiel unterm Strich nicht so sehr begeistert hat wie beispielsweise RE5, ist aber ein anderer: Story und Atmosphäre des Spiels haben mich irgendwie nicht so recht überzeugt. Ja, es ist schön düster und wird dem Dark Knight auch sonst in nahezu allen Belangen gerecht, aber mir schien der Fokus der Handlung irgendwie zu banal. Auf der einen Seite ist das Setting ja geradezu genial, weil man durch den Kniff mit dem Arkham Asylum und Jokers perfidem Plan die Möglichkeit hat, nicht nur einige, sondern einen ganzen Haufen von Batmans Erzfeinden in ein einziges Spiel zu integrieren und dabei das gesamte Geschehen auf einem überschaubaren und abgeschlossenen Areal stattfinden zu lassen. Auf der anderen Seite wurde dieser Bogen für mich dann aber zu oft überspannt. Ich meine: Eine Zweigstelle der Batcave, die praktischerweise noch direkt unter der Anstalt liegt? Ich bitte Euch! Und durch die schiere Anzahl der Schurken in nur einem Spiel verkommen leider zu viele von Batmans Erz-Antagonisten unweigerlich zu Pausenclowns, die deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätten.
Aber egal. Trotzdem ist Batman: Arkham Asylum natürlich immer noch eines der besten Action-Spiele des Jahres! Nur mit „Bestes Videospiel aller Zeiten“ habe ich echt meine Probleme…
Ansonsten stellt sich bei der PC-Version des Spiels aber das gleiche Bild dar wie bei Resident Evil 5: Schönere Grafik, höhere Auflösung, vielseitigere Steuerung (Maus/Tastatur oder Gamepad) und eine Preisersparnis von ca. 10-20 Euro gegenüber den Konsolenvarianten. Und im Gegensatz zu RE5 musste man nicht einmal ein halbes Jahr auf die PC-Version warten, sondern konnte schon knapp 4 Wochen nach den PS360-Spielern loslegen.
Echte Exklusivtitel gibt es in der aktuellen Konsolengeneration kaum. Wenn überhaupt, dann handelt es sich oft um zeitlich beschränkte Exklusivität. Da die Entwicklungskosten von Videospielen, zumindest im AAA-Bereich, in den letzten Jahren explodiert sind, lohnt es sich für die Entwickler kaum, sich längerfristig auf nur eine Plattform festzulegen. Also sind die meisten Exklusivdeals nur von kurzer Dauer, um dann einige Wochen oder Monate später doch alle anderen Systeme zu bedienen. Und da auch Konsolenspiele auf PCs programmiert werden, ist der Aufwand für eine „zusätzliche“ PC-Version am geringsten. Lediglich die Qualitätskontrolle ist hier naturgemäß aufwendiger, da es sich beim PC ja hard- und softwaremäßig um ein offenes System handelt. Lizenzgebühren, die man auf den Konsolen Microsoft, Sony und Nintendo in den Rachen werfen muss, entfallen weitestgehend. Folglich ist es trotz der höheren Raubkopiequote und den vergleichsweise geringeren Absatzzahlen in den meisten Fällen dennoch lukrativ, eine PC-Version von Konsolentiteln herauszubringen.
So man sich mit der Portierung noch ein wenig Mühe gibt und sie nicht einfach von den Praktikanten im Keller zusammengeschlunzt wird, erhält der Käufer das gleiche Spiel mit besserer Grafik und, abhängig vom Genre, eventuell sogar besserer Steuerung für weniger Geld. Einziger Nachteil: Man muss aus vertraglichen Gründen manchmal ein Weilchen auf die PC-Version warten.
Dass diese Option natürlich nur für Leute besteht, die neben einer oder mehren Konsolen auch noch einen spieletauglichen PC zuhause haben, versteht sich von selbst. Das sind aber gar nicht mal so wenige. Und trotzdem entscheiden sich viele dieser Spieler für die Konsolenversion…
Entschuldigt, dass ich Euch mal direkt anspreche, aber: Warum zum Teufel macht Ihr das? Ist es wirklich dieser Release-Day-Kaufzwang? Oder das lahme Argument mit dem Sofa? Dann kauft Euch doch mal einen vernünftigen, bequemen Bürosessel! Oder macht es gleich wie ich und stellt Euch ein gemütliches Sofa ins Arbeitszimmer; ich zocke nämlich auch PC-Spiele von der Couch aus, sofern sie mit einem Gamepad spielbar sind.
Bei Multiplattformtiteln sind die Vorteile einer ordentlichen PC-Version wirklich nicht von der Hand zu weisen. Natürlich werden Euch jetzt auch ganz viele Vorzüge der Konsolen gegenüber dem PC einfallen, aber die könnt Ihr gerne für Euch behalten, da ich, wie mehrfach erwähnt, ebenfalls Konsolenspieler bin.
28 Kommentare
du hättest also nicht mal über den kauf der konsolenversion nachgedacht, wenn du denn bei release der beiden spiele eine passende konsole besessen hättest? du vergisst leider zu erwähnen (kleinen aber feines detail), das du deine 360 erst seit kurzem besitzt …
Ich habe für mein Arkham Asylum vergleichsweise wenig bezahlt, da es als Steam-Gutschein meiner neu gekauften Grafikkarte beilag. Ein echter Glücksfall, wie mir scheint. Ich habe es aber vor allem wegen New Super Mario Bros. Wii noch nicht gespielt.
@SpielerEins:
Spielt überhaupt keine Rolle.
Wie Du auch genau weißt, da wir uns ja schon öfter über dieses Thema unterhalten haben. Wenn ich jemals auch nur den geringsten Wunsch verspürt hätte, beispielsweise RE5 oder BioShock auf einer Konsole zu spielen, obwohl ich wusste, dass es eine PC-Version geben wird, dann hätte ich das ganz sicher gemacht. Ich hatte weder ideologische, noch monetäre Gründe, mir keine 360 zu kaufen.
(Info an die Leser: Die 360 war ein Geburtstagsgeschenk.)
[quote]Wenn ich jemals auch nur den geringsten Wunsch verspürt hätte, beispielsweise RE5 oder BioShock auf einer Konsole zu spielen, obwohl ich wusste, dass es eine PC-Version geben wird, dann hätte ich das ganz sicher gemacht.[/quote]
Vor allem gab es ja diese nette rote Xbox 360 mit RE5 als Bundle. ;)
Ansonsten, netter Artikel, wird nur leider auf taube (doofe) Ohren stoßen. (Und wie du einleitend geschrieben hast, steht nicht viel neues zum Lebensstatus drin. Daher Danke für die beiden Reviews!)
Also bei mir ist es mittlerweile so das ich nur noch FPS Sachen für den PC kaufe wenn ich es im Multiplayer spielen will, da meiner Meinung nach nichts gegen die Tastatur/Maus Steuerung da ankommt.
Ansonsten ziehe ich es mittlerweile vor die Games lässig auf der Couch mit dem Controller in der Hand zu spielen.
Ich hab einfach keine Lust meine Freizeit mit dem selben Arbeitsinstrument zu verbringen wie beruflich. Da bringen auch ein paar Punkte mehr bei der Auflösung nichts. Noch dazu sind pc’s in der Regel an relativ kleinen Monitoren angeschlossen.
[quote]wie z.B. die von mir abgrundtief gehassten Thief-[/quote]
Das war der Punkt wo ich aufgehört habe zu lesen … wer die Grandiosität eines Thief nicht erkennen kann hat jegliches Recht Videospiele zu spielen verwirkt.
Erwarten Sie einen Schlägertrupp, der ihren Elektronikpark zunichte macht, in acht bis zehn Tagen.
Also ich persönlich finde die Thief-Reihe auch ganz großes Kino, aber wenn man es nicht mag, warum nicht? SpielerZwei hat meiner Meinung nach immer noch mehr Ahnung von Konsole, PC und Spiel als viele andere in der Blogosphäre. (Bitte jemand die Schleimspur wegmachen!)
[quote]Wer Resident Evil 4 toll fand, der wird auch mit dem 5. Teil seine helle Freude haben;[/quote]
Kann ich so nicht stehen lassen. Ich habe mit dem 4. Teil der Reihe sehr viel Spaß auf dem Cube gehabt. Auch weil ich die Spielmechanik der “klassischen” RE-Teile langsam über hatte.
Trotzdem habe ich den 5. Teil nie beendet. Irgendwann im Minenlevel habe ich das Spiel gelangweilt aus dem Laufwerk genommen und seitdem nie wieder aus der Schrankwand geholt. Zu hell, zu wenig Horror. Selbst mit dem absurden Händler hat der 4. Teil atmosphärisch in einer anderen Liga gespielt.
Warum ich keine PC-Spiele kaufe? Bequemlichkeit. Ich habe keine Lust mehr auf Treiber-/Patch-Orgien, config.ini-Gewühle und Problemsuche in 1000 Foren. Ich möchte den Datenträger einlegen und spielen.
[quote]Und da auch Konsolenspiele auf PCs programmiert werden, ist der Aufwand für eine „zusätzliche“ PC-Version am geringsten. […] Folglich ist es trotz der höheren Raubkopiequote und den vergleichsweise geringeren Absatzzahlen in den meisten Fällen dennoch lukrativ, eine PC-Version von Konsolentiteln herauszubringen.[/quote]
Sind beide Aussagen: Glaube? Wunsch? Belegbarer Fakt?
Möglich das Du Recht hast, aber einfach so dahin gesagt, scheint mir das ein bisschen dünn.
[quote]Und anstatt die immergleichen Argumente und Gegenargumente wiederzukäuen …[/quote]
OK an zwei Beispielen, aber höhere Auflösung und Maus sind nun wirklich die ältesten und meist genutzen Argumente für den PC. Da will ich Dich auch nicht mit den blöden alten Konsolenargumenten quälen.;)
Als Nicht-Shooter-Spieler nutze ich meine Kiste eigentlich nur für die “sich nicht weiterentwickelnden” Zeig-und Klick-Abenteuer.
[quote]Info an die Leser: Die 360 war ein Geburtstagsgeschenk.[/quote]
Hmm. Das hört sich so an, als müsse sich jemand, der widerwillens an eine Konsole geraten ist, vor seinen PC-Spiel-Kollegen rechtfertigen. Du darfst ruhig zugeben, dass eine Konsole richtig geil ist. :-)
Noch nicht genanntes Argument pro Konsole: Gerade in Online-Matches gilt gleiches Recht (bzw. selbe Voraussetzungen) für alle. Keiner hat aufgrund seine Geldbeutels Vorteile gegenüber anderen Spielern. Ist heute sicherlich alles anders / besser, aber zu Q3A-Zeiten konnten die Leute mit den meisten FPS auch am höchsten springen.
Noch nicht genanntes Argument pro PC: Mods. Einige sind ja wirklich nett und die wird man so auf einer Konsole nicht finden. Play-Create-Share auf der PS3 geht schonmal in die Richtung, erlaubt aber natürlich bei weitem nicht die Möglichkeiten, die man mit einem echten Mod hat.
Ich jedenfalls habe meinem Arbeitsgerät als Spieleplattform abgeschrieben und würde sicherlich vergeblich auf PC-Umsetzungen von Uncharted 2, Ratchet & Clank, LittleBigPlanet, Killzone 2 u.s.w. warten… ;)
[quote]Gerade in Online-Matches gilt gleiches Recht (bzw. selbe Voraussetzungen) für alle.[/quote]
Ganz und gar nicht!
Erstens hat der Host eines Spiels immer Ping-Vorteil (pro dedizierte Server am PC) und zweitens ist ein 50″ FullHD eben “besser” als eine 37cm Röhre. Ein Hori Fighting Stick ist deutlich überlegen gegenüber dem Standard Gamepad, wenn es an Beat’em Ups geht. Meine Fresse, sogar der nicht vorhandene Festplatten-Cache bei der Xbox 360 Arcade-Version kann ein Nachteil sein!
ist das eigentlich ironie, dass du als beispiele für den nicht-toten pc-spielemarkt zwei (verspätet erschienene) portierungen von konsolenspielen heranziehst?
Ich bin ja einer der Menschen, der das Kampfsystem in Batman: Arkham Asylum sehr mochte, gerade weil es Tiefe bot, ohne Können zu verlangen. Es sieht unheimlich gut aus, was natürlich immer ein Bonus ist, und erlaubt auch schwächeren Spielern, Erfolgs- und coole Momente zu erleben, was ich gutheiße, aber gerade in den Combat Challenges kommt man nicht darum herum, sich eingehender mit dem System zu beschäftigen, und es gibt in dem Spiel nicht viele befriedigendere Gefühle, als einen Kampf mit 8 Gegnern oder so in einer Combo abzuschließen. Und Action-Adventures mit gutem Nahkampfsystem gibts eh viel zu wenige, was gibt es da überhaupt noch neben Assassin’s Creed und meinetwegen Prince of Persia?
god of war.
Das stimmt natürlich. Obwohl ich da seit dem zweiten Teil den Adventurepart nicht mehr so richtig sah.
@m.a.:
Ich weiß, dass viele Leute die Thief-Reihe geradezu vergöttern. Ich persönlich mag sie aber nun mal überhaupt nicht. Ich habe dies extra erwähnt, damit die Leser meine Schleich-Kritik auch richtig einordnen können und nicht etwa, um Thief-Freunde zu dissen oder dergleichen. Das ist einfach Teil unserer “subjektiv, aber ehrlich”-Agenda. Aber Du liegst natürlich total im Trend, wenn Du Artikel nicht zuende liest und trotzdem kommentierst. Das machen über 90% aller Internet-User. ;)
@Kazoom:
Du siehst mich etwas überrascht, da sich RE4 und RE5 eigentlich sehr, sehr ähnlich sind. RE5 bemüht sich allerdings um mehr Abwechslung, was die Handlung und das Level-Design angeht. Dass einige Abschnitte recht hell geraten sind, andere widerum sehr action-lastig, ist lediglich ein Nebeneffekt. Natürlich wird Horror klassischerweise mit Dunkel assoziiert, aber daraus die Regel abzuleiten, dass Horror-Spiele grundsätzlich alle düster sein müssen, sehe ich jetzt nicht ein. Man kann es RE5 vielleicht übel nehmen, dass es sich nicht zu 100% an das Survival-Horror-Kochbuch hält, aber ich persönlich rechne es dem Spiel eher positiv an.
@jorl:
Da es sich bei der Aussage, dass Konsolenspiele am PC erstellt werden, quasi um Allgemeinwissen handelt, sah ich keinen Grund es per Link zu belegen. Die Erde ist übrigens auch keine Scheibe, selbst wenn ich jetzt keinen belegenden Link dazu zur Hand habe… ;) Wenn Du es trotzdem genauer wissen willst, kannst Du ja mal in den vielen Spiele-Entwickler-Foren im Netz herumschnuppern. Oder schau Dir einfach mal ein Making-Of eines Konsolenspiels an: Warum sitzen die Entwickler da bei der Arbeit nur vor ihren Rechnern und nicht an Konsolen?!
Die Aussage, dass PC-Versionen dadurch auch bei geringeren Absatzzahlen noch lukrativ sind, ist eine logische Schlussfolgerung meinerseits (relativ geringer zusätzlicher Programmieraufwand + keine Lizenzgebühren = niedriger Break-Even-Point). Die Tatsache, dass trotz aller Jammerei der Publisher trotzdem weiterhin der PC-Markt bedient wird, stützt zudem meine Aussage.
@Jander:
Warum sollte ich mich für den Besitz einer (weiteren) Konsole rechtfertigen wollen? Natürlich spiele ich auch gerne an Konsolen. Die Info richtete sich nur an den sinnfreien Einwurf von SpielerEins. Er unterstellte mir, dass ich die Konsolen-Versionen der beiden Spiele gekauft hätte, wenn ich die 360 früher gehabt hätte, was totaler Unsinn ist. Wenn ich schon vorher eine 360 hätte haben wollen (wegen welchem Spiel auch immer), dann hätte ich mir einfach eine gekauft. Punkt.
Interessant finde ich hingegen das “usw.” bei Deiner Aufzählung von PS3-Exklusivtiteln. Das waren nämlich schon die meisten wichtigen Titel. Welche hast Du denn nicht genannt, die unter “usw.” laufen könnten?
@Felix:
Ironie habe ich mir schon vor langer Zeit abgewöhnt, weil ich erkennen musste, dass die meisten Leser, vor allem die, deren Name mit F anfängt, sie eh nicht erkennen… ;)
Aber mal im Ernst: Wenn Du den Artikel wirklich gelesen hättest, würdest Du wissen, dass sich Deine Frage erübrigt. Ich bin im Text mehrfach sowohl auf die Portierungs-Thematik, als auch auf die Zeitverzögerung eingegangen.
Die meistgenannten PS3-exklusiv Titel:
usw.
etc. (pp.)
und und und
…
;)
@SpielerZwei
Ich habe nicht bezweifelt, dass Konsolenspiele an PCs erstellt werden. Nur die Schlußfolgerung, dass eine Portierung deswegen auf den PC “am einfachsten” ist, halte ich für gewagt. Ich kann auch auf meinem Rechner etwas programmieren, was auf ihm dann gar nicht läuft bzw. nur in einem Emulator. Und genau dieser Punkt führt zu Deiner “logischen” Schlußfolgerung, das sich die Portierung auf den PC lohnt (und das ist sicher auch algemein gültig für jeden Titel ;)).
Mal zu Resident Evil 5: Meiner Meinung nachkann man den Teil nicht mehr im geringsten dem Horror-Genre zurechnen. Das Survival kann man beibehalten, aber was Resi 5 bietet, ist jawohl die reine Action-Wurst, ohne jeglichen horror-Speck. Der einzige Horror, der sich mir geboten hat, war die langweilig-belanglose Story, die unmotivierte Präsentation derselbigen und das öde Gameplay. Grauenerregend…
Bei der PC-Konsolen-Portierungsnummer muss ich jorl ein wenig beispringen. Auch wenn PS3-Spiele auf dem PC entwickelt werden, so werden sie doch auf die 8 Cores eines Cell-Prozessors samt seiner ganz eigenen, verschrobenen, Sony-eigenen Architektur und der dahinterstehenden, als “schwer programmierbar” verschrienen Hardware-Architektur hin optimiert. Das ganze lukrativ in eine sauber laufende PC-Portierung zu gießen, halte ich auch für deutlich unangenehmer, als es auf den ersten, überaus logisch erscheinenden, wird-am-PC-programmiert-also-läuft-es-auch-am-PC-Blick erscheinen mag.
@Christian:
Zu RE5… …sprach der Videospielhasser. ;D
Zu den Portierungen…
Ich kann Deine Überlegung durchaus nachvollziehen. Die PS3 ist aber auch das ungünstigere Beispiel, weil sie eine völlig andere Architektur als der PC hat. Aber genau aus diesem Grund beklagen ja viele Entwickler die Programmierung der PS3: Die Anpassung an diese sehr leistungsfähige, aber völlig andersartige Architektur macht sehr viel Arbeit. Bei der 360 sieht es aber völlig anders aus, da diese Konsole der PC-Hard- und Software-Umgebung sehr ähnlich ist. Microsoft selbst betont immer wieder, wie relativ leicht 360-zu-PC-Portierungen (und umgekehrt) zu erstellen sind.
Einigen wir uns also darauf, dass PS3zuPC-Ports nicht so leicht zu erstellen sind wie dies bei der 360 der Fall ist. Dies spiegelt im übrigen auch der Markt wider: Die meisten 360-Titel gibt es auch für den PC. Es gibt aber so gut wie keine Titel, die nur auf PS3 und PC, aber nicht auf der 360 erschienen sind.
q.e.d.
[quote]8 Cores eines Cell-Prozessors[/quote]
Und eine mittelgute Grafikkarte hat[url=http://www.nvidia.de/page/geforce_9800gtx.html]128 Cores[/url]!!1elf!
Sorry, das musste sein. Der Cell hat gerade mal eine “vollwertige” Recheneinheit.
okay, ich drücke mich nochmal etwas eindeutiger aus, offensichtlich hast du meine bemerkung nicht verstanden. dass du mir im umkehrschluss unterstellst, deinen artikel nicht gelesen zu haben und darüberhinaus implizierst, ich wäre schwer von begriff… nun ja. geschenkt.
also: dein versuch einer ehrenrettung des pc-gaming bzw. pc-spielemarktes ist ja sehr löblich. diese aber auf zwei fallbeispielen fußen zu lassen, die wahrscheinlich die mehrheit aller spieler als mehr oder weniger klassische konsolentitel begreift, die wahrscheinlich mit den konsolen als plattform im sinn entwickelt wurden und die zuerst auf den konsolen erschienen sind, halte ich für gelinde gesagt bescheuert.
mir ist sehr wohl bewusst, dass du auf die themen portierung und verzögerter release eingegangen bist, darum ja mein erster – zugegeben etwas schroffer – kommentar. meiner meinung nach ziehst du nämlich die vollkommen falschen schlüsse: statt eben diese probleme des pc-spielemarktes in den vordergrund zu stellen und zu hinterfragen, gegebenenfalls zu relativieren, wählst du eben trotz dieser probleme ausgerechnet diese beiden spiele und damit vollkommen falschen beispiele aus, um dem pc-gaming etwas positives abzugewinnen.
um wirklich etwas positives über den pc-spielemarkt zu schreiben, müssten meines erachtens andere beispiele her: reinrassige, hochwertige pc-spiele eben. möglicherweise sogar pc-exklusiv. die schwierigkeit besteht nur darin, diese überhaupt erst mal zu finden. vorzüge des pc-spielemarktes sind jedenfalls [i]nicht[/i] verspätet releaste konsolenportierungen – mögen sie auch noch so gut sein und 2 pixel mehr aufweisen. maus/tastatur in einigen genres, ugc (z. b. bereits erwähntes modding), viele indiegames und dedicated servers zählen schon eher dazu.
ich würde niemals soweit gehen, zu behaupten, der pc-spielemarkt sei tot (eben daher erschließt sich mir auch der anlass deines artikels nicht ganz). aber ich bin der meinung, dass er eben wegen aufgezeigter missstände benachteiligt ist. und das ist schade.
ah, eins habe ich noch vergessen: ich glaube, du unterschätzt den aufwand einer pc-portierung eines xbox360-spiels. das problem hierbei ist nämlich vor allem der rattenschwanz an playtesting und qualitätssicherung, den alle pc-spiele nach sich ziehen, damit sie auf allen möglichen hardwarekonfigurationen laufen. ein weiterer grund, warum wir so viele schlechte pc-portierungen kriegen und viele studios/publisher zunehmend für die konsolen entwickeln oder sich sogar auf diese beschränken.
Der PC ist als Spieleplattform tot! Diesen Spruch kenne ich sogar noch aus PS1 Zeiten.
Dieses Untergangsgerede wiederholt sich schon lange, besonders wenn neue Konsolengenerationen auf den Markt kommen ist das Geschrei groß.
Zu Felix:
Aber gerade das “eher klassische Konsolentitel” wie RE5 immer noch für PC portiert werden, und das alles andere als lieblos, zeigt doch das der PC als Spieleplattform weiterhin ernst genommen wird.
Natürlich gibt es so gut wie keine AAA Titel mehr nur für den PC, aber 1. sieht das auf Konsolen wie der 360 auch nicht viel anders aus und 2. kann der PC eben mit einer Vielzahl kleinerer Titel punkten.
@Felix:
[i]ich würde niemals soweit gehen, zu behaupten, der pc-spielemarkt sei tot (eben daher erschließt sich mir auch der anlass deines artikels nicht ganz)[/i]
Den “Anlass” meines Artikels hat Missingno schon ganz gut erfasst, als er sich für die beiden (Mini-)Reviews bedankte… ;)
[i]ich glaube, du unterschätzt den aufwand einer pc-portierung eines xbox360-spiels. das problem hierbei ist nämlich vor allem der rattenschwanz an playtesting und qualitätssicherung, den alle pc-spiele nach sich ziehen, damit sie auf allen möglichen hardwarekonfigurationen laufen.[/i]
Auch darauf bin ich im Artikel eingegangen. Ansonsten muss ich mal zurück fragen: Warum unterschätze ich den Aufwand? Woher weißt Du das genauer als ich? Wie viele Spieleentwickler kennst Du denn persönlich?
Anyway…
[i]ein weiterer grund, warum wir so viele schlechte pc-portierungen kriegen und viele studios/publisher zunehmend für die konsolen entwickeln oder sich sogar auf diese beschränken.[/i]
Ach? Welche Studios/Entwickler sind das denn? Nenn mir mal bitte (viele) Beispiele.
Sorry Felix, ich will Dir ja nicht immer wieder persönlich ans Bein Pinkeln, aber es kann doch nicht sein, dass ständig Kommentatoren meine Aussagen in Zweifel ziehen und nach Belegen rufen, aber sich dabei selber nur auf Halbwissen, Vermutungen und hohle Behauptungen berufen.
keine angst, um mir persönlich ans bein zu pinkeln musst du schon etwas mehr auffahren. aber beiß dich ruhig an details fest und ignorier den kern meiner aussage.
und du willst doch jetzt nicht ernsthaft abstreiten, dass der konsolenmarkt momentan dominiert, oder? willst du dafür jetzt einen bibliographischen nachweis? ich zitiere (dich): “Die Erde ist übrigens auch keine Scheibe, selbst wenn ich jetzt keinen belegenden Link dazu zur Hand habe…”
ich habe auch nicht nach irgendwelchen belegen gerufen. und dass kommentatoren deine aussagen in zweifel ziehen, damit musst du wohl leben, wenn du artikel veröffentlichst. erst recht, wenn sie von falschen prämissen ausgehen. ich nahm an, man könne hier an einer diskussion teilnehmen und eine meinung kundtun. und diese meinung lautet nun mal, dass dein artikel auf falschen grundlasen basiert – und scheinbar verträgst du diese kritik nicht.
Natürlich werden derzeit bei Multi-Plattform-Titeln mehr Exemplare auf den Konsolen verkauft, keine Frage. Das liegt aber nicht daran, dass der PC-Markt geschrumpft wäre, sondern ohne Frage an der immernsen Expansion des Konsolenmarktes während der letzten 2 Generationen. Unterm Strich ist es aber so, dass auf dem PC sehrwohl noch viele Spiele gespielt werden. Überwiegend allerdings die, die es für die Konsolen nicht gibt (WOW und andere MMORPGs, SIMS, diverse Shooter, diverse RTS, usw.), was viele Konsolen-Jockeys halt gerne vergessen.
Von einer absoluten Konsolen-Dominanz innerhalb der Welt der Digitalen Spiele kann also eher nicht die Rede sein. Wir können uns aber gerne darauf einigen, dass der Markt für den PC in bestimmten Genres, die auf den Konsolen eindeutig besser funktionieren, kleiner geworden ist.
Natürlich kann und soll hier diskutiert werden! Machen wir doch gerade, oder?
Ich muss aber zugeben, dass ich relativ schnell genervt reagiere, wenn ich merke, dass mein Gegenüber von vornherein von falschen Prämissen ausgeht und natürlich genau das gleiche von mir denkt. Da weiß ich schon am Anfang ganz genau, wohin das führen wird: Keiner bewegt sich und hält den anderen am Ende für einen Deppen. Ich versuche das dann unbewußt abzukürzen… Mein Fehler. ;)
Aber manchmal frage ich mich ja schon, warum z.B. 4Players oder ähnlich peinliche Klitschen nicht oder zumindest weniger Grundsatzkritik kommen. Wahrscheinlich unterstellt denen der Leser automatisch eine gewisse Grundkompetenz, weil die so wichtig und kompetent tun. Und tonnenweise Werbebanner sind wohl auch recht vorteilhaft, wenn man Kompetenz ausstrahlen möchte… :)
(edit: Letzteres ist übrigens nur eine vage Vermutung meinerseits, da ich nur alle Jubeljahre mal bei denen reinschaue. ;)