Wir schreiben das Jahr 1979. Der Tiefseetaucher Stan Moray arbeitet in einer Unterwasserstation als eine Art Hausmeister für die Ölbohrfirma UniTrench in der Nordsee. Es ist ein einsamer Job. Seine einzige Verbindung zur Außenwelt stellt ein Funkgerät dar. Neben den täglichen Briefings mit seinem Vorgesetzten kann Stan so auch den Kontakt zu seiner Frau aufrechterhalten. Aber gerade durch diese Gespräche merken wir bald, dass Stan die Einsamkeit dieses Jobs bewusst gewählt hat: Das Paar hat vor einiger Zeit einen heftigen Schicksalsschlag erlitten und Stan erhofft sich, diesen in der Isolation besser verarbeiten zu können.
Ein kleines, aber erstaunlich hübsches Indie-Spiel, in dem sich der Protagonist in die Einsamkeit begibt, um mit einem Verlust fertig zu werden und die wenigen Kontakte mit anderen Menschen finden ausschließlich über Funk statt… Na? Ihr habt doch auch sofort an Firewatch gedacht, oder? Und was die Stimmung und die Geschichte der Hauptfigur angeht, habt ihr verdammt recht. Andererseits ist das Gameplay schon sehr unterschiedlich. Firewatch ist ein klassisches Beispiel für einen Walking Simulator, wo hingegen Under The Waves deutlich mehr Freiheit und Interaktion bietet, und damit insgesamt mehr „Spiel“. Im Grunde kann man sich die Spielmechanik von Under The Waves am ehesten als eine Art „Subnautica Light“ vorstellen.


Die hübsche Grafik habe ich schon erwähnt, aber der Soundtrack von Nicolas Bredin verdient eine besondere Erwähnung: Es gelingt ihm, sowohl die Schönheit der Unterwasserwelt, als auch die Melancholie und Tragik der Geschichte wunderbar zu unterstreichen. Die sphärischen Stücke, die hauptsächlich von Piano und Synties getragen werden, verleiten zusätzlich, einfach zu verweilen und dem Schildkrötenschwarm oder den Walen zuzuschauen, anstatt direkt zum nächsten Missionspunkt zu fahren. Und Stans Suche nach einem Abschluss und innerem Frieden gewinnt durch die Musik an Eindringlichkeit und Schwere.


 
													 
													 
													 
													 
													 
				 
			
 
						 
						 
																	 
																	 
																	 
																	 
																	 
																	 
																	 
																	
Neueste Kommentare