Eines hat mir das Spielen von Killzone 3 unmissverständlich gezeigt: zwischen mir und den heute so beliebten Ego-Shootern in Kriegsszenarien besteht ein großes Missverständnis. Ich möchte gerne eine Welt, in der ich versinken kann, Personen, die mir etwas bedeuten und einen eleganten Umgang mit Sound und Grafik. Call of Duty, Medal of Honor und nun Killzone 3 sind Umgebung und Figuren vollkommen egal, Hauptsache, sie sehen gut aus und werden mit maximaler Lautstärke und visueller Wucht in meine Augen und Ohren gepresst.
Am Beispiel von Sonys großem schwarzem Flaggschiff mit roten Augen, Killzone 3, folgt eine traurige Bestandsaufnahme, warum moderne Ego-Shooter in ihren Single-Player-Kampagnen leider einfach nur langweilig und doof sind.
Alles beginnt mit einem durchaus ansprechenden Tutorial. Zwei Helghast-Dudes, das sind die Bösen in diesem naziesken Zukunftsuniversum, fahren mit einer Seilbahn hinauf zu einer verschneiten Bergstation. Oben angekommen übernehmen wir die Kontrolle über einen der Rotaugen und wandern hinein in den Kaninchenbau, der sich als riesige Waffenfabrik entpuppt. Wir beobachten, wie einige Gefangene der stinkenden Menschenrasse in die Fabrik geführt werden und bestaunen all die tolle Kriegsmaschinerie. Die anderen Helghast führen uns zum Schießstand, wo wir das obligatorische Waffentraining durchlaufen. Danach geht es zu einer Exekution, denn wir sind das Exekutionskommando. Wir bekommen eine riesige Waffe in die Hand gedrückt, treten einem knienden Gefangenen gegenüber und halten ihm den Lauf an den Kopf. Das staatliche öffentlich-rechtliche Fernsehen überträgt die Szene auf der ganzen Welt und der weißhaarige Obermotzki gibt den Befehl zum Töten. Doch was ist das! Wir reißen uns die Maske vom Gesicht und sind gar kein Helghast-Dude, sondern ein Menschen-Dude und wir schwenken die Waffe herum und wir retten unsere gefangenen Freunde und jetzt geht der Spaß erst richtig los und jetzt können die aber was erleben … und dann springt das Spiel sechs Monate in die Vergangenheit. Wir sehen denselben Menschen-Dude von eben und anscheinend haben wir gerade den Palast der Helghast erobert und deren Führer erschossen. Als Killzone Neuling kratze ich mich das erste Mal ernsthaft am Kopf. Vielleicht hätte ich doch die Story der Vorgänger auf Wikipedia nachlesen sollen.
Nach der interessanten Einführung, bei der wir langsam durch die Waffenfabrik geschlendert sind, all die schöne Grafik bestaunen konnten und uns mit der Welt vertraut gemacht haben, geht es ab jetzt Schlag auf Schlag. Das Spiel macht keine Pause mehr und geht von Schießerei zu Fahrzeugsequenz zu Schießerei zu Fahrzeugsequenz und zurück zur Schießerei. Nur einmal unterbricht eine Schleichsequenz den gleichmäßig tobenden Kugelhagel. Ansonsten kann man das Gamepad nach der ersten Jet-Pack-Benutzung zur Seite legen. Abwechslungsreicher wird es nicht mehr und die Hälfte ist dann ja auch schon rum.
Neben dem Erschießen von rotäugigen Space-Nazis zu Fuß und per Fahrzeug gibt es in Killzone 3 absolut nichts zu tun. Es gibt keine Sekunde, in der man nicht weiß, wo man langgehen muss. Es gibt keinen Grund, die Umgebung näher zu untersuchen. Es gibt keine Rätsel oder irgendwelche Hindernisse, die auf einem anderen Weg beseitigt werden müssten als einfach nur sehr lange mit der möglichst größten Waffe darauf zu schießen oder sporadisch einen Sprengsatz daran anzubringen. Es ist mir vollkommen unverständlich, wie Spieler da draußen das Gameplay der modernen Ego-Shooter positiv bewerten können. Es geht um nichts anderes als geradeaus zu gehen und den virtuellen Gegner zu erschießen. Wie kann man seine Erwartungen derart runterschrauben, um das als adäquaten Spielspaß aufzufassen? Dabei geht das doch auch anders und ein Spiel wie Half-Life hat doch schon lange zuvor gezeigt, dass man neben der Balleraction auch noch andere spielerische Elemente präsentieren kann. Ich könnte hier jetzt eine ganze Doktorarbeit darüber schreiben, warum Half-Life 1 und 2 allein mit ihrem Gameplay drölftausend Mal besser und abwechslungsreicher sind als jeder Ego-Shooter der letzten 6 Jahre. Anstatt spannender Orte, durch die man sich mit Kraft und Geschick kämpfen muss, gibt es heute nur noch hübsch anzusehende Fassaden, die man ohne nachzudenken durchschreitet und dabei links wie rechts einen Berg an Leichen hinterlässt.
Das Spiel macht sich auch keinerlei Mühe, einen emotional zu involvieren. Es wird ein großer Krieg geführt, aber zu keiner Sekunde hatte ich eine Ahnung, um was hier eigentlich gekämpft wird. Keine der beiden Parteien scheint eine zivile Bevölkerung zu besitzen und alle Soldaten sind brüllende Typen mit der Ausstrahlung eines toten Baumes. Wenn schon der Kampf aus Sicht der Fußsoldaten im Vordergrund steht, warum gibt es dann nicht etwas Hintergrundstory zu den Heinis? Man erfährt absolut nichts über sie. Wieso soll ich mich dann für sie interessieren? Sollen sie doch im Dschungel auf Helghan verrotten. Stattdessen bekommt man Debatten des gegnerischen Führungsstabs serviert. An einem langen Tisch sitzen futuristische Versionen von Hitler und Goebbels und streiten über die Art und Weise, wie man die Menschen denn nun auslöschen soll. Ich wusste gar nicht, wer mich mehr genervt hat: die Menschen oder die Helghast.
Neben der nicht vorhandenen Geschichte und den durch die Bank unsympathischen Charakteren kommt noch eine strukturell stümperhafte Inszenierung der Geschehnisse hinzu. Die Übergänge von Gameplay zu Videosequenzen sind brüchig und teilweise kaum nachvollziehbar. In einer Sekunde steuert man seinen Charakter einen Hügel hinauf, die Zwischensequenz setzt ein und ohne Zusammenhang sieht man die Figuren auf der anderen Seite des Hügels hinunter purzeln. Solche Anschlussfehler gibt es häufiger und werfen die Frage auf, ob es bei Guerrilla Games entweder keine Qualitätskontrolle gab, weil das Spiel einfach schnell auf den Markt musste, oder ob es den Entwickler einfach egal war. Vielleicht dachten sie auch, es merkt keiner, wenn von einer Dialogszene direkt ins Spiel umgeschnitten wird und man plötzlich im Cockpit von irgendeinem Schneefahrzeug sitzt und einen Berg hinunter rast. Erst am Ende des Levels steigen unsere beiden großmäuligen Helden aus dem Kettengefährt und es ist erstmals zu erkennen, worin man die letzten Minuten herumgefahren ist. Im Internet habe ich später gelesen, dass das Schneeauto wohl zuvor während eines größeren Feuergefechts auf einem Hof zu sehen ist. Warum gibt es dann nicht wenigstens einen Ingame-Dialog, der darauf hinweist? Irgendetwas, das eine kleine Verbindung herstellt.
Ähnlich merkwürdig entwickelt sich die schon erwähnte Anfangsszene. Zu Beginn dient sie als Tutorial und Einführung in die Welt. Dann erfolgt der Zeitsprung zurück und wir spielen uns in der Kampagne bis zu diesem Punkt vor. Dort angelangt werden die schon bekannten Szenen nicht übersprungen, sondern zu einer Hälfte übernommen und zur anderen Hälfte komplett anders dargestellt. Warum? Keine Ahnung. Wahrscheinlich haben es die Entwickler selbst nicht gemerkt. Es sind diese vielen unnötigen Unzulänglichkeiten, die Killzone 3 für jemanden, der nicht nur ballern will, ungenießbar machen.
Wer allerdings nur ballern will, der wird seine wahre Freude haben. Die Action ist packend inszeniert und die KI nicht total hilflos, was zu einigen interessanten Gefechten in prachtvoller Umgebung führt. Rein technisch ist die Grafik an vielen Stellen beeindruckend. Vor allen Dingen ein Level an einer verschneiten Küste hat es mir angetan. Man kämpft sich über riesige Eisschollen zu mehreren Bohrtürmen im Meer durch, während im Hintergrund die Sonne ein rötliches Licht auf die brausenden Wellen wirft. Zwischen all dem Krach kommt in diesen wenigen Minuten fast eine romantische Stimmung auf. Die Demo enthält einen Großteil des Levels und ich empfehle jedem PS3-Besitzer, sich dieses visuelle Spektakel einmal anzuschauen. In der Demo ist wirklich die Essenz des Spiels zusammengeführt und ihr erspart euch die quälend öde Kampagne.
Kommen wir zur Move-Steuerung. Ich habe Killzone 3 komplett per leuchtendem Glühstab und kleinem Nav-Controller durchgespielt und bin damit sehr gut zurecht gekommen. Es bedarf einer gewissen Eingewöhnung und einigen persönlichen Anpassungen in den Einstellungen, damit die Zeigersteuerung locker und präzise von der Hand geht, aber lässt man diese kleine Hürde hinter sich, erhält man ein zum Gamepad ebenbürtiges Eingabekonzept. Genaues und schnelles Zielen ist per Move sogar besser möglich. Drehungen und das Ändern der Blickrichtung sind leider immer noch etwas träge, ein Problem, was die Bewegungssteuerung bei Ego-Shootern wohl noch lange verfolgen wird. Abgesehen davon kann ich die Move-Unterstützung bei Killzone 3 jedoch nur empfehlen. Sie ist ein Hauptgrund, warum ich die Kampagne überhaupt beendet habe. Ohne die Novität der Steuerung hätte ich die sich ewig wiederholenden Schießereien nicht ertragen.
Zurück zum Spiel-Design der modernen Ego-Shooter. Killzone 3 versucht durch Vielfalt zu glänzen, aber die Vielfalt beschränkt sich auf die Optik der Schauplätze und nicht auf die auszuführenden Handlungen. Es langweilt mich einfach tierisch, wenn die einzige Interaktion mit dieser hochauflösenden Welt das Erschießen von rotäugigen Männern ist. Und selbst das Geballer könnte doch mit etwas mehr Feingefühl präsentiert werden. Warum nicht mal eine Mission, bei der wir nur eine Pistole zur Verfügung haben und die Munition knapp ist? Oder warum nicht eine Szene, in der wir eine Patrouille der Gegenseite belauschen müssen, um Informationen zu erfahren? Oder warum nicht ein ruhigerer Abschnitt, bei dem wir einen Überraschungsangriff auf eine Helghast-Basis vorbereiten? Wenn die dröhnende Action nicht ab und zu unterbrochen wird, dann kann sie noch so bombastisch und laut sein, irgendwann verliert sie ihren Reiz.
Ausnahmsweise habe ich mir auch den Multiplayer angeschaut. Nur 30 Minuten und hauptsächlich, um die Move-Steuerung gegen andere Menschen zu testen, aber diese halbe Stunde hat mir schon gereicht, um mein Desinteresse für Mehrspielerschießereien zu bestätigen. Dafür kann Killzone 3 nichts und soweit ich es beurteilen kann, enthält es alle Komponenten, die heute in den Multiplayer eines Ego-Shooters gehören: verschiedenen Klassen und eine Levelmechanik mit freischaltbaren Waffen und Fähigkeiten. Auch im Multiplayer hat mir die Move-Steuerung gefallen, ich kam mir zumindest nicht unterlegen vor und konnte genügend tödliche Treffer landen.
So bleibt mir nur die Erkenntnis, dass ich mich in Zukunft auf Ego-Shooter-Mixturen wie Bioshock und Deus Ex sowie breit angelegte Single-Player-Shooter wie Half-Life oder hoffentlich Rage beschränken werde und die Kriegsspiele endgültig abhake. Wir passen einfach nicht zusammen und unsere Blicke auf eine spannende Kampagne gehen in zwei völlig verschiedene Richtungen. Sie wollen nur die Mechanik des Erschießens perfektionieren und dazu epische Bilder liefern, aber ich hätte gerne Figuren, die mehr sind als schreiende Karikaturen und eine Welt, die eine Motivation bietet, sich in ihr aufzuhalten.
Gespielt wurde ein von Sony zur Verfügung gestelltes Testmuster. Danke an Mexer für die passenden Illustrationen.
34 Kommentare
Toller Text. Und so wahr…
Als ich in, Überlegung eines Aufhängers für einen Text zu Killzone3 die Besonderheiten notierte, kam ich (nach langer Ratlosigkeit) zu den atmosphärischen Partikeleffekten.
Was irgendwie auch bände spricht.
Das Sony-Blockbuster Pendant zu zu “Call of Duty” mit den roten Augen und den geilen Partikeleffekten.
Womit alles gesagt wäre.
Ich befürchte ja, dass moderne Shooter uns degenerieren lassen: Hab zuletzt S.T.A., ach, Stalker und Deux Ex angefangen und fühle mich da nach nur kurzer Spielzeit dezent verloren/überfordert…
Das gleiche gefühl hatte ich in Crysis 2 (!!!)
Ein (überschaubares) Areal vorgesetzt zu bekommen in dem Gegner unberechenbar agieren und das Feuer gemäß ihren Möglichkeiten und nicht nach des Spielers Beliebigkeit eröffnen hat mich vollkommen überrascht und überforert.
Und das trotz Cheateranzug und dem Spielen aller Vorgänger…
Bedenklich.
Moorhuhn HD! ;)
@epospecht: Das kann ich bestätigen. Crysis 2 ist in der Hinsicht echt erfrischend, aber ich war es einfach nicht mehr gewöhnt, dass man nicht von einem Schlauch geführt wird. Ich stand am Anfang wirklich da und dachte “WO MUSS ICH HIN?!” und hab dem Spiel erstmal die Schuld dafür gegeben, bis ich kapiert habe, was diese “taktischen Optionen” einem bringen ;D
Ich mache ja kein Geheimnis daraus, dass ich Simpelshooter wie Serious Sam und Painkiller liebe – aber auch nur weil sie nichts darzustellen versuchen, was sie nicht sind. Einfache, kleine Spiele, die man zwei-drei Stunden spielt und wieder weglegt.
Bei AAA-Titeln, wie einem Killzone, frage ich mich – Ist es denn wirklich so schwer, ein bisschen Storykit anzurühren, ein Gerüst, dass das Shooter-Blitzgewitter zusammenhält?
Ein bisschen Liebe, ein bisschen Verrat, da ist der Spieler doch zufrieden. Mal einen Umweg laufen, mal einen Schalter betätigen, das reicht doch schon – wie vor einem Jahr Mass Effect 2 bewiesen hat.
Ich habe auch das Gefühl, dass das Gefühl für die Pause verlorengeht. Einige Minuten des Durchatmens, des ziellosen Erkunden und Erforschens. Die Gelegenheit, eine Strategie auszuarbeiten – was für mich ein großer Teil des Spielerlebnisses des ersten Deus Ex war.
Irgendwie kommt mir gerade das Bild von einem Draufsicht-Zelda in dem Kopf, indem man nur geradeaus läuft bzw. jedes Extra nur einmal direkt nach dem Einsammeln verwendet. Muss ich mal basteln. ;D
Zustimmung zur Lächerlichkeit der in der Mitte der Kampagne recycelten Anfangsszene, die sich völlig anders abspielt als noch zu Beginn. Das ist derart mieses Storytelling, dass man sich nur an den Kopf fassen kann. Ähnlich bescheiden dann auch das Ende: Große Explosion, “Oh my God, how many people were down there?”, Credits. Seriously? Und dann das Teasern einer Fortsetzung.
Das Schießen an sich (und es ist ja nun mal die einzige “echte” Spielmechanik, die Killzone 3 besitzt) hat sich nach kurzer Einarbeitung mit dem Gamepad aber sehr gut angefühlt. Fand einige der Feuergefechte sehr intensiv und fordernd (auf hohem Schwierigkeitsgrad) und habe die Kampagne daher trotz der miesen Story gerne durchgespielt.
Am meisten hat mich aber der Multiplayer überrascht. Klar ist der Standardkost, aber das ändert ja nichts an der guten Umsetzung. Insbesondere der Warzone-Modus gefällt mir durch die ständig wechselnden Aufgaben ausgezeichnet. Klar gab es das auch schon in Killzone 2, aber es hat für mich im dritten Teil noch nichts an seiner Motivation verloren.
Ich habe mir Killzone 3 nur ausgeliehen und daher keine Unsummen ausgegeben. Aber alleine für den Multiplayer würde ich beim Budgetpreis mit einem Kauf liebäugeln — falls dann noch was auf den Servern los ist.
Das ändert aber natürlich nichts daran, dass Valve endlich mal ein neues Half-Life rausrücken sollten. Und vielleicht, aber nur ganz vielleicht, bringt ja auch Prey 2 mal wieder etwas frischen Wind ins Genre.
Ich hab nach CoDMW2 aufgehört diese Militärschlauchfps zu spielen die im Grunde nur noch Bombastgrafik, tolle Inszenierung und zugegeben sehr gutes Waffenhandling bieten und mir das dann als “gameplay” andrehen wollen.
Dass das FPS Genre auf diesen minimalistischen Contend eingedampft wurde wirkt auf mich so als wolle man mir den X Wing Flug durch den Todessterngraben als die komplette Star Wars Saga verkaufen. Crysis2 ist da eine angenehme kleine Ausnahme und ich hab es tatsächlich genossen mir in aller Ruhe die Fotos an den “missing Pinnwänden” angucken zu dürfen und Mülltonnen in Autoscheiben zu werfen-einfach nur so-weil mir das Spiel das erlaubte :)
Ich hab auf diese Art Games auch keinen Bock mehr. Teilweise schaff ich es nicht mal die Demo durchzuspielen. Alles 1000mal gesehen und wenn ich Redundanz will richte ich mir ein RAID ein.
Deus Ex 2 oder Fallout 3 fand ich als Shooter (mit RPG-Elementen) interessant genug sie durchzuspielen.
Hoffentlich wird Postal 3 irgendwann mal fertig. Teil 2 war auch so ein “Shooter” bei dem man sehr viel Unfug treiben konnte.
Am allermeisten hat mich die mies erzählte Story deshalb geärgert, da ich das Setting und den Stil furchtbar geil fand. Die Entwickler hätten so viel mehr draus machen können: Zusammen mit den Helghast gegen den verrückten Stahl, Ableben von Mitstreitern, etc. Die Story von Halo Reach hat mich da, obwohl ich die Vorgänger, das Setting und die Gegner nicht ausstehen konnte, wesentlich mehr gefesselt.
Mein Reden. Und genau deshalb freue ich mich dieses Jahr so sehr auf den Duke und Serious Sam. Ich erwarte von Duke Nukem Forever gar kein Super-Duper-Spiel, das dem Hype gerecht werden wird. Das wird es auch definitiv nicht werden. Aber es wird höchst wahrscheinlich ein sehr spaßiger Old-School-Fun-Shooter. Und genau so etwas spiele ich tausend mal lieber als ein super-shiny, aber auch super-seelenloses Modern Warfare oder GoW oder Killzone.
Selbst in der Shooter-Urzeit gab es unterschiedliche, freie Wege und Räume, Secrets, Schalter und Easter Eggs.
Und eine halbwegs vernünftige, stringente Erzählstruktur, eine Story die motiviert und vielleicht noch ein kleines bißchen rührt, ist doch bei einem AAA-Titel mit Millionenbudget eigentlich gar nicht sooo viel verlangt.
Wenn deine Zielgruppe aus schießwütigen Zwischensequenzenwegklickern besteht, die ein großzügiges Dekolleté mit Blick auf halbverborgene Riesenbrüste für einen emotionalen Moment halten, und Faszination aus realistisch abgebildeten Waffenmodellen ziehen, ja dann ist das mit der Story wohl doch nicht so trivial.
Ich glaube all die Producer der großen Brands haben eine Heidenangst davor in der Szene (den Kinderzimmern) als uncool zu gelten. Und Emotion bietet das Potenzial missverstanden zu werden.
Weil es in den Kommentaren kurz angeklungen ist: wenn schon sinnlose Action, dann lieber in Form eines Bulletstorm oder Serious Sam. Die sind dann wenigstens richtig überdreht und reizen diese Schiene auch ordentlich aus.
Bei Killzone 3 wird leider so ein komischer Mittelweg gegangen. Teilweise hat man ja das Gefühl hier könnte doch etwas mehr erzählt werden und wie derlinzer schon gesagt hat, wäre mit diesem Setting auch viel mehr möglich gewesen.
Ich bin immer dafür, dass mehr Leute Serious Sam spielen. Aaaaaaaaaaaaaaaaaa-boom. ;)
@SenorKaffee: “Aaaaaaaaaaaa yourself!”
Oder auch “It’s all fun and games, until someone looses a major metropolitan city.”
Hach, Sam…
Zusammenfassend zum Text möchte ich eigentlich nur schreiben: No shit, Sherlock!!
Aber weil ich gerade von einer ausgedehnten HOTD-Session wiedergekommen bin hole ich noch etwas aus. Vielleicht bin ich ja der Einzige, aber ich persönlich sehe Killzone und andere Schießbuden eher in der Tradtion von linearen Arcade-Ballereien der Marke Contra/Probotector. Der Westen ist jetzt endlich da wo die Japaner im “golden age” schon lange gewesen sind.
Beim obigen Text könnte man passagenweise jedenfalls sehr schön KZ3 gegen C bzw. P austauschen und man hätte letztere prima dargestellt. Jetzt ist das eine ein moderner Totalausfall und das andere ein legendäres Kultspiel?
Einmal mehr verwundert mich auch der Schrei nach Story, your mileage may vary, aber… in einem Ballerspiel wohl das Nebensächlichste überhaupt (und kommt mir bitte nicht mit Half-Life oder Krempel wie Bioshock). Fucking nazis in fucking space… ’nuff said!
(und ich hielt KZ2 für einen kurzweiligen durchaus durchzockenswerten Schießbudenvertreter (wenn KZ3 hier anschließt, super!), konnte mich gegen Ende hin auch auf dem billigsten Schwierigkeitsgrad nicht beklagen, der Kampf gegen Radec (dessen einziges Charaktermerkmal war das er eine noch krassere Space Nazi-Uniform anhatte als die anderen) war frustig-schwere Scheiße für einen Shooter-Noob wie mich).
Ein Spiel welches kein HL2 ist und das auch niemals sein wollte/sein wird vorzuwerfen das es wagt kein HL2 zu sein halte ich zudem für fragwürdig.
Da ich die gleiche Kritik schon intern zu hören bekam, habe ich nur darauf gewartet, dass mir der erste Leser vorwirft mit falschen Erwartungen an einen Hirnlos-Shooter heranzugehen. Das dies nun allerdings ausgerechnet von Retro-“Ich finde 99% aller modernen Spiele zum Kotzen”-Aulbath kommt, wundert mich doch etwas. ;)
Zu “No shit, Sherlock”:
Noch bin ich so idealistisch, dass ich gerne mehr Half-Lifes und Bioshocks als Killzones und Call of Dutys in den Spieleregalen sehen möchte. Wird das irgendwann passieren? Wahrscheinlich nicht. Soll ich mich deswegen jetzt hinsetzen und einfach die Schwämme an Krach-Bumm-Doof-Titeln ertragen, bis einmal im Jahr ein Spiel erscheint, bei dem ich nicht augenrollend vor dem Fernseher sitzen muss? Ich hätte Killzone 3 auch nie gekauft. Die Move-Steuerung hat mich interessiert und ansonsten wurden meine Vorurteile leider durch die Bank bestätigt. Also habe ich es so aufgeschrieben.
Zur Story:
Der Begriff ist im Zusammenhang mit Shootern auch nicht richtig gut. Nennen wir es Sinn, Handlung, Einsatz, Grund, warum ich irgendwo irgendwas mache. Das muss keine Romangeschichte mit zehn Charakteren und Beziehungsgeflecht sein, aber irgendeine Orientierung.
Und nochmal: Killzone 3 macht auf mich nicht den Eindruck, als wenn es nur ein C-Action-Movie sein will. Warum dann zwei Handlungsebenen und die gute Eröffnungsszene und der komische letzte Satz, nachdem man drei Trillionen Helghast getötet hat. Wenn schon Trash, dann aber richtig und nicht so halbgar wie es Killzone macht.
Expect the unexpected. Außerdem folge ich nur Manus Twitter-Aufruf.
Davon abgesehen, die 99% sind leider nicht mehr haltbar dafür habe ich in den letzten Monaten zuviel Aktuelles gespielt und freue mich auch derzeit auf zuviele aktuelle Spiele (immerhin schon ein paar, Bullet Storm, Yakuza 4 und Mortal Kombat sowie die Mecha-Meisterwerke HAWKEN, Gunhound, Armored Core V usw.). Es liegt also weniger an mir, müssen halt nur gute Spiele rauskommen ;)
“Soll ich mich deswegen jetzt hinsetzen und einfach die Schwemme an Krach-Bumm-Doof-Titeln ertragen”
Nun, wenn das Aufarbeiten dieser Schwemme lediglich bedeutet das Offensichtliche nochmal ausformuliert darzulegen, dann… uhm, reicht eigentlich ertragen (so wie alle anderen eben auch). Ich weiß ja nicht wie die Ausrichtung und Zielgruppe von Polyneux mittlerweile ist, da ich nur noch sporadisch hier vorbeischaue und vielleicht ist das ja mittlerweile nötig, aber ich glaube eigentlich nicht (was kein Bash gegen “Junge Männer Lifestyle” sein soll, nicht das hier gewisse Herrschaften wieder meinen die Shodannews-Crew hätte die Finger im Spiel ;)).
Die Motivation von KZ ist “wir gegen die”. Ich würde zwar nicht wagen es auf eine Stufe mit Starship Troopers zu stellen, aber würde man Starship Troopers nehmen und das Augenzwinkern Richtung Militarismus und Fascho-Regimen seitens Verhoevens rausnehmen hätte man wohl KZ. “Es ist ein hässlicher Planet, es ist ein Helghast-Planet!”
Nach 2 Spielen und einem Spin-Off dürften die Feinde wohl auch soweit “klar” sein das es keinen “Das sind die bösen Helghast, klingt komisch ist aber so”-Sendung mit der Maus-Beitrag mehr braucht um zu umreissen das die Jungs in schwarz mit den evil-knevel Rotaugen abzuknallen sind. Das dem dritten Teil einer Serie vorzuwerfen ist halt eben auch fragwürdig.
Wer mehr Motivation/Grund braucht als das Feuer aus den Knarren eben dieser Rotaugen… nun ja, da kommen wir halt wieder in die Richtung “no shit, Sherlock”, nech? ;)
Was deinen letzten Absatz angeht, das haben se gemacht damit NewGamesJournalisten über das Warum sinnieren können und nach dem Sinn suchen während alle anderen das Eislevel abfeiern und Spacenazis umpusten und sich auf Teil 4 freuen :D
[quote]Ich weiß ja nicht wie die Ausrichtung und Zielgruppe von Polyneux mittlerweile ist …[/quote]
Testmuster abgreifen und Klicks für die Werbebanner generieren. Ist doch logisch. ;)
Ab und zu schreiben wir noch Texte, weil wir einfach gerne über Videospiele quatschen. Finde es aber schön, dass hinter unserem Tun eine große Agenda vermutet wird.
Niemand sprach von Agenda, aber ein Konzept von wem für wen und über was werdet ihr ja wohl haben – bzw. habt Ihr ja ganz offensichtlich.
Nein, haben wir nicht.
Es gibt hier keine Zielgruppe. Wir schreiben auch “für” niemanden. Wir haben einfach Spaß am Schreiben. manchmal. Und weil wir wissen, dass wir schreiben können, fänden wir es schade, wenn unsere Texte ungelesen in der Ecke vermodern würden. Also veröffentlichen wir sie. Mal hier, mal auf unseren Einzelblogs, mal an beiden Stellen. Völlig willkürlich und ohne jeden Zwang, ohne jegliches Konzept.
Und was den Lifestyle für junge Männer angeht: geht mir am Arsch vorbei. Genau wie die Einnahmen daraus. Aber hey: er bezahlt unsere Server-Kosten, also nehmen wir es gerne in Kauf, selbst wenn ein paar Spacken meinen, sie müssten das jetzt Scheiße finden, bloß weil sie selbst in ihrem Leben noch kein einziges Testmuster von nahem gesehen haben.
Baut Ihr Euch erstmal mühsam über viele Jahre eine Stammleserschaft auf, die den Kreis Eurer drei besten Fuckbuddies übersteigt – dann reden wir weiter.
So, ich vergrabe mich nun für die nächsten Wochen unter einem Atommeiler, da soll es sehr still sein, in diesen Tagen. Und wenn ich wieder raus komme, will ich, dass endlich 2012 ist und all der Konzept-Wahnsinn für junge Nerds in einer Feuerwalze verdampft.
Für jemanden der kein Konzept hat, hast Du aber gerade schön das Konzept zusammengefasst ;)
Übrigens schön das sich jetzt schon der zweite Polynese an einem Nebensatz hochzieht der mit dem eigentlichen Text nüscht zu tun hat (sowohl dem Ausgangstext als auch meinem Kommentar).
Was Du mir zudem mit den letzten drei Absätzen sagen willst stellt mich vor ein noch größeres Rätsel als die Kernaussage von Daniels verfasstem Text.
Christians blumigen Worte haben andere Gründe, die mit dem Artikel hier nichts zu tun haben. Vergessen wir seine letzten drei Absätze mal kurz.
Ich ziehe mich an dem Nebensatz hoch, weil er doch deinen Kernkritikpunkt enthält: Warum einen Artikel schreiben, wenn man nichts neues zu erzählen hat und die eigenen klugen Leser das sowieso schon alles wissen? Ich habe meine Meinung in einen hoffentlich halbwegs unterhaltsamen Artikel gegossen, dem abgesehen von dir niemand seine Daseinsberechtigung abspricht.
Eine Geschmacksdiskussion brauchen wir über Killzone nicht führen: different strokes for different folks. Ganz besonders bei dir. ;)
Na, nur zustimmendes Nicken ist doch langweilig.
Sagen wir so, bei der netten Aufmachung mit schönen Illus und allem ist der Inhalt eben etwas enttäuschend.
Die Kritik am Spiel ist eben dieselbe wie bei jeder anderen modernen FPS-Schießbude – allerdings mit diesen unangenehmen Sätzen der Marke “Wie kann man seine Erwartungen derart runterschrauben, um das als adäquaten Spielspaß aufzufassen?” vermengt. Und das ist, mit Verlaub, halt großer Bullshit – denn genau das ist der adäquate Spielspaß der Spiele ausmachen sollte. Das ist der ädequate Spielspaß der Super Meat Boy oder Hard Corps: Uprising funktionieren lässt.
Ist mir einfach viel zu verkopft, und die Wünsche an das Spiel gehen halt einfach komplett an dem vorbei wofür das Spiel steht, und das weißt Du auch.
Wie gesagt, ein Text dessen Fazit lautet KZ3 ist nicht HL2 braucht IMO niemand der hier mitliest, speziell nicht wenn die anderen die dem nicht zustimmen oder denen es vielleicht auch einfach egal ist sowieso Bauern sind (was ich halt so zwischen den Zeilen rauslese). Als Bash gegen eben diese war’s dann nicht unterhaltsam genug.
Wenn es Dir natürlich reicht das die ganzen Story FTW/Spiele können mehr sein/glaubhafteCharaktere/Buch- und Filmersatz-Typen das Ganze positiv abnicken… okay, dein Ding.
Wird aber auf Dauer dann sicherlich langweilig hier.
Das Ganze dann über die Geschmacksdiskussion abzuwürgen ist ein bisschen zu einfach, findest Du nicht? Ich werde den Eindruck nämlich nicht los das man als jemand der bevorzugt ausgestorbenen Genres fröhnt (die ja glücklicherweise zusammen mit einer urzeitlichen Definition von Spielbarkeit und -spaß wieder zurückkehren und dabei teilweise sogar ganz vorne mitmischen (bspw. Street Fighter IV oder wahrscheinlich auch das upcoming MK)) hier nicht ganz für voll genommen wird wenn es um die Bewertung aktueller und mainstreamiger Titel geht.
Ich meine, im Endeffekt bedarf es dann gar keinem Kommentarfeld mehr, oder?
[quote]Und das ist, mit Verlaub, halt großer Bullshit – denn genau das ist der adäquate Spielspaß der Spiele ausmachen sollte. Das ist der ädequate Spielspaß der Super Meat Boy oder Hard Corps: Uprising funktionieren lässt.[/quote]
Und genau hier trennen sich eben unsere Wege. Für mich ist das kein adäquater Spielspaß. Du bist ein Gameplay-Spieler, in dem Sinne, dass für dich die Grundmechanik über allem steht. Bei mir funktioniert das nur in ganz wenigen Ausnahmefällen, wie zum Beispiel Super Meat Boy. Bevor ich allerdings Hard Corps: Uprising spiele, schlage ich mir lieber einen Backstein ins Gesicht. Ich möchte fast nie Arcade-Action, weil sie mich nach 10 Minuten anödet.
Das Problem bei Killzone ist, dass es weder doof und lustig (Bulletstorm) noch halbwegs klug und abwechslungsreich (HL) ist. Genauso wie all die anderen momentan erfolgreichen FPS-Schießbuden auch, die ich auch alle egal finde.
Jetzt habe ich in einem Meinungsblog einen Artikel über Killzone 3 geschrieben und meine Meinung dazu dargelegt. Niemand muss meiner Meinung sein und ich will auch keinem seine Meinung verbieten, deswegen darf das Kommentarfeld gerne bleiben. Aber ich lasse mir auch nicht gerne vorwerfen, unbekannte Erwartungen nicht erfüllt zu haben. Da habe ich keinen Einfluss drauf.
[quote]Ich werde den Eindruck nämlich nicht los das man als jemand der bevorzugt ausgestorbenen Genres fröhnt […] hier nicht ganz für voll genommen wird wenn es um die Bewertung aktueller und mainstreamiger Titel geht.[/quote]
Damit hast du recht, weil wir einfach an zwei unterschiedlichen Uferseiten sitzen. Und ich nehme deine Meinung für voll, kann sie aber nicht teilen.
Mmh. Ich bin gemeinsam mit einem Freund durch den Koop-Modus von KZ3 geheizt und wir hatten einen Heidenspaß! Für mich passt der Spielablauf. Es gibt Ecken, an denen man überlegt vorgehen muss. Es gibt Missionen, die einen zu bestimmten Waffenarten zwingen (die Stelle mit dem Scharfschützengewehr z.B.). Im Mech herumzurennen macht Laune (die Sprunganimation!) usw. usf. Soweit kann ich Aulbath nur zustimmen, das haut hin.
Mit der Story und der Inszenierung habe ich aber ebenfalls ein kleines Problem. Es ist nicht so, dass Daniel in dieser Hinsicht vom Spiel etwas [i]völlig[/i] anderes erwartet, als es sein will. Das Spiel will viel mehr sein, als es ist. Das Szenario wäre für ein Spiel, das “doof und lustig” ist, richtig gut geeignet, stattdessen ist das alles aber so bierernst inszeniert, dass sich die Macher wohl kaum beschweren können, wenn man es als Spieler dann auch ernst nimmt. Und dann zählen die Anschlussfehler, die miesen Schnitte usw. plötzlich. Dann zählt auch, dass der Zeitsprung am Anfang beschissen gelöst ist. Sobald es spannend wird und die Action losgeht, kommt das “wie es dazu kam” und wir werden durch die Zeit zurückgeschleudert und haben erst einmal eine Handvoll Missionen zu erledigen, die gähnend langweilig sind. Davon, dass die Eingangsszene später anders abläuft mal ganz zu schweigen.
Hier gehts nicht nur um Dinge, die man von diesem Spiel oder dieser Art von Spiel nicht erwarten kann. Es geht um Dinge, die KZ3 erzählen [i]will[/i]. Nur macht es das nicht gut. Ja, es gibt “Schießbuden-Spiele”, die das besser lösen.
[quote]Ich werde den Eindruck nämlich nicht los das man als jemand der bevorzugt ausgestorbenen Genres fröhnt […] hier nicht ganz für voll genommen wird wenn es um die Bewertung aktueller und mainstreamiger Titel geht.[/quote]
Kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich nehme dich absolut für voll, auch bei der Bewertung aktueller Titel, gerade wegen deiner Erfahrung. In der aktuellen Diskussion hilft es natürlich nicht unbedingt, dass du Killzone 3 im Gegensatz zu vielen anderen Kommentatoren gar nicht gespielt hast und dass du eine Diskussion um das Spiel in eine Diskussion darüber umdrehst, ob der Autor diesen Artikel hätte schreiben sollen.
[quote]Übrigens schön das sich jetzt schon der zweite Polynese an einem Nebensatz hochzieht der mit dem eigentlichen Text nüscht zu tun hat (sowohl dem Ausgangstext als auch meinem Kommentar).[/quote]
Wenn der Absatz weder mit Daniels Text, den früheren Kommentaren noch deiner eigenen “eigentlichen” Aussage etwas zu tun hat: Was macht er dann hier?
@Daniel: Hmm, wo steht bei Dir Heavy Rain eher doof, oder eher gut?
Wo dein Problem mit KZ liegt weiß ich, ich habe deinen Text ja gelesen. Meine Ursprungsfrage bleibt aber im Raum stehen, war das Endergebnis nicht abzusehen? Oder anders gefragt, was hast Du erwartet? Hast Du den/die Vorgänger gespielt? Denn Anschluß/Logikfehler und einige seltsame Cutscenes gab es auch dort schon (Hörensagen, aber die hat es wohl auch in Half-Life 2).
Was die Erwartungshaltung des Lesers/mir angeht, ähnliche Aussagen liest man halt ständig zu dem Spiel – keine Ahnung warum, aber hier habe ich einfach mehr erwartet. Hier war früher einfach mehr Diskussionspotential, ein Grund warum ich früher hier auch viel aktiver war. Mittlerweile kann ich mit 2/3 des Contents gar nichts mehr anfangen. Aufhänger hier was zu schreiben war neben Manu vorallem die unterschwelligen Spitzen in deinem Text die ich so einfach nicht stehen lassen wollte.
Das es jetzt hier so ein Halb-Derailing gibt wollte ich eigentlich nicht.
@Chris: Hier kommen wir nicht zusammen, was mir Killzone erzählen will ist mir eigentlich Banane, dafür sind die Helden eigentlich viel zu blass. Beim Vorgänger kann ich mich nur an die Reichstags-Rede zu Beginn erinnern und die Atombomben-Szene, wie gesagt – was zwischen den Missionen passiert machte die Serie bislang nicht sonderlich gut, womit wir wieder beim Text wären, wer ist wirklich überrascht?
Was den letzten Absatz angeht, wie oben bereits geschrieben bin ich hier nicht mehr sonderlich aktiv, da ja doch einige Dinge passiert sind und ich schlecht einschätzen kann wer die Stammleserschaft(tm) ist empfand ich es wichtig zum besseren Verständnis einfach nachzufragen. Was aber weder an meiner Frage noch am Fazit des Textes etwas geändert hat bzw. hätte. Ich hätte es dann nur besser einsortieren können. Vermutlich war es ein Fehler gleich die Fuckbuddies(tm) zu erwähnen, ist bei einigen hier wohl ein rotes Tuch. Mea culpa.
Heavy Rain ist so mittel. Die Spielmechanik ist ja fast nicht vorhanden und die Story hat leider einige böse Lücken. Ich mochte aber die Entscheidungen und die daraus resultierenden unterschiedlichen Ergebnisse. Wenn die Story etwas besser gewesen wäre, dann würde ich sagen: eher gut.
Und nein, ich möchte in Zukunft nicht nur interaktive Filme spielen. ;)
Die unterschwelligen Spitzen gehen eher in Richtung 15-jährige Kiddies, die grölend vor dem TV sitzen und das wirklich und ohne Ironie für das beste Spiel der Welt halten und darüber streiten ob das jetzt der Halo Killer ist und blabla.
Als Actionspiel für zwei Abende funktioniert Killzone 3 natürlich, aber für mich reicht das nicht, um es zu einem sehr guten Spiel zu machen.
Nein, ich habe die Vorgänger nicht gespielt und ja, ich hatte die Vorahnung, dass es mir nicht gefallen würde.
Ausgerechnet du hast mich übrigens bei fast der gleichen Diskussion zu einem Artikel über Bioshock aus der Anfangszeit von polyneux verteidigt. ([url=http://www.polyneux.de/archiv/41-ein-weiterer-blick-in-die-tiefe.html]Link[/url]) Da hatte ich zwar noch eine Erklärung an den Anfang gesetzt, aber ansonsten ging es genauso um das “Warum habe ich diesen Text geschrieben”-Thema.
[quote]@Chris: Hier kommen wir nicht zusammen, was mir Killzone erzählen will ist mir eigentlich Banane…[/quote]
Ja gut, damit kann ich leben. “Die Story ist beschissen” und “Die Story mag beschissen sein, ist mir aber egal” sind so irre weit jetzt auch nicht voneinander weg. Das Setting an sich eignet sich für ne Schießbude hervorragend, keine Frage.
Zu Heavy Rain (auch wenn ich nicht gefragt war *g*): Ich fands [url=http://www.polyneux.de/archiv/375-heavy-rain.html]übel[/url]. Die Geschichte ist miserabel konstruiert.
Killzone 3 ist als fertiges Spiel wahrscheinlich sogar wesentlich näher an dem, was es eigentlich sein will, als Heavy Rain. Zumindest kommt es mir so vor.
@Daniel: Der Witz ist, Ich mag interactive fiction und halte Snatcher für eines der besten Spiele überhaupt. Ich muss nicht hektisch Knöpfe drücken, kann ich aber. Es darf auch gerne für den Kopf sein, in der Regel weiß ich aber das dies so ist bzw. sein wird. In den seltensten Fällen kann man da heutzutage noch überrumpelt werden und kauft etwas das nicht das ist was man erwartet hat.
Ich glaube ich habe das im Ausgangsposting auch falsch formuliert, was ich eigentlich kritisieren will ist der Fakt das eine Schießbude inadequater Spielspaß im Vergleich zu einer Schießbude ohne Fokus ist. Mein Beispiel mit Contra oder Super Meat Boy sollte halt nur demonstrieren das Spaß ja doch recht unterschiedlich aufgefasst werden kann, und man ihn manchmal auch suchen muss bzw. sich auf etwas einlassen.
Wenn man sich auf die Sorte Spaß die KZ bspw. anbietet nicht einlässt, nun ja… dann ist da eben grundlegend der Wurm drin. Und zwar noch bevor es da irgendwie Geschmacksfragen geben kann.
Was die 15 Jährigen angeht, gehört das nicht dazu? Ich erinnere mich damals auch mit den Klassenkameraden gestritten zu habenM C&C oder WC2, SFII oder MK, FF oder CT… usw. usf.
Ist es daher notwendig sich hier unterschwellig auf dieses Niveau zu begeben? Keiner der hier liest ist 15, und die meisten haben soviele Vorurteile diesem Spiel gegenüber das die Spitzen sowieso unnötig sind. Niemand zwingt uns, es gibt mittlerweile ja doch viele Alternativen für alle Sparten an Spielen/Spielern.
Erwartungshaltung spielt natürlich eine Rolle, nach 2 Teilen erwarte ich vom Dritten nur “more of the same”, deshalb hole ich mir den erst irgendwann mal für einen 20er gebraucht.
Die Frage die bleibt, kann Killzone überhaupt ein gutes Spiel für dich sein? Es dreht sich halt immer wieder um die Erwartung und das was dir eben intern auch vorgeworfen wurde, im Prinzip konnte KZ bei Dir doch nur scheitern, oder? Auch okaye Filmsequenzen oder weniger Storybullshit hätten deine Vorurteile doch kaum großartig verwässert oder aufgelöst.
Das mit dem Bioshock-Text ist lustig, aber durch die Einleitung und auch sonst ein etwas anderer Fall als hier (wie gesagt, deine Meinung ist ja durchsetzt mit ein paar Punkten die ich zumindest für diskutierenswert hielt, und das Fazit war/ist halt etwas dünne nach soviel Text – denn im Endeffekt erfährt man das auch wenn man sich einen gameplay-Trailer anguckt und mit den eigenen Präferenzen abgleicht).
@Chris: Die Frage ist natürlich, wer spielt FPS wegen der Story? Selbst die anspruchsvolleren Vertreter wie Deus Ex hat man doch weniger wegen der Verschwörungssgeschichte gespielt (die im Endeffekt ja sowieso mit einem einzigen Multiple Choice Gespräch gesteuert, weshalb ich auch hier sagen würde “Scheiße präsentiert” weil alle vorher getroffenen Entscheidungen im Prinzip egal waren), sondern weil wir es alle geil fanden auf 3-4 unterschiedlichen Wegen eine Map zu lösen.
Niemand hier sagt das KZ besonders clever oder gut wäre in der Art und Weise wie es den Spieler motiviert, wer da mehr braucht hat halt Pech gehabt – aber wie gesagt, dieses Problem hat die Serie bereits seit Teil 1. Es ist erstaunlich das sie überhaupt versuchen etwas zu erzählen.
Lustig ist ja, das wenn KZ eine Scheißgeschichte hat, da vielleicht noch genug Spiel übrig ist um dennoch seine Freude dran zu haben… Heavy Rain hat dann schon eher ein Problem ;)
[quote][…] was ich eigentlich kritisieren will ist der Fakt das eine Schießbude inadäquater Spielspaß im Vergleich zu einer Schießbude ohne Fokus ist.[/quote]
Denke mal, du meinst “mit Fokus”, und nein, nicht unbedingt, (siehe Spaß-Shooter) aber im Fall von KZ eben schon, weil es mehr sein will als es ist. Das meine Formulierungen im Text etwas von oben herab sind, sehe ich ein und werde versuchen diese Sticheleien in Zukunft anders unterzubringen.
[quote]Auch okaye Filmsequenzen oder weniger Storybullshit hätten deine Vorurteile doch kaum großartig verwässert oder aufgelöst.[/quote]
Doch ich glaube schon. Wahrscheinlich wäre mir das Gameplay nach fünf Stunden auch etwas fade vorgekommen, aber ich hätte mich nicht zusätzlich in jeder Zwischensequenz aufregen müssen. Bei solch eindeutigen Ungereimtheiten fühle ich mich als Spieler nicht ernst genommen.
Meine Hauptmotivation lag zunächst im testen der Move-Steuerung. Da die sich als gut herausstellte habe ich auch angefangen mich mit dem eigentlichen Spiel zu beschäftigen und das war dann einfach nicht meins.
Die Thematik, ob der Text nun neue Einsichten bietet, warum ich ihn geschrieben habe und was einen guten Spieleblog-Artikel ausmacht, ist nochmal ein ganz anderes großes Feld, in welches allerlei Variablen hineinspielen.
Den gesamten Artikel auf das Niveau eines Gameplayvideos runterzubrechen finde ich zu weit gegriffen. Mir geht es beim Schreiben darum, einen unterhaltsam zu lesenden Text zu erstellen, der meine Meinung wiedergibt. Das dabei nicht immer große Videospieltheorie bei rauskommt nehme ich in Kauf.