Heute vor genau zehn Jahren, am 26. März 2008, ging Polyneux das erste Mal online.
— Yay! Tusch! Konfetti! —
Im echten Leben sind zehn Jahre ja kein wirklich bemerkenswertes Alter, aber unter den deutschsprachigen Spieleblogs macht uns das tatsächlich schon zu einer Art Dinosaurier. Tja, dieses schnelllebige Internet halt. Wird sich auf Dauer ohnehin nicht durchsetzen…
Viel hat sich in dieser Zeit getan: Verschiedene Textformate kamen und gingen, irgendwann gesellten sich Podcasts hinzu, zwischenzeitlich wurde sogar mit Videos experimentiert und auch das äußerliche Erscheinungsbild der Seite wurde bis heute schon viermal mehr oder weniger stark überarbeitet.
Unvermeidbar war auch, dass sich die Zusammensetzung der Redaktion über die Jahre immer wieder veränderte, weil so ein reines Spaß-Projekt wie Polyneux ausschließlich von der Motivation und Freizeit der beteiligten Autoren lebt. Geht diese verloren oder hat man aufgrund von Job und Familie schlicht nicht mehr die Zeit, zieht das Hobby logischerweise den Kürzeren. Bezahlt wird und wurde hier nie jemand.
Tatsächlich finden sich in der aktuellen Redaktion nur noch zwei Nasen, die von Anfang an dabei waren: Christian und SpielerZwei. Der Rest der elfköpfigen Gründungs-Crew (Arkion, Daniel, Enk, Grobi, Holger, Nille, SpielerEins, SpielerDrei und SpielerVier) ist aus den verschiedensten Gründen über die Jahre ausgestiegen. Glücklicherweise fanden sich aber immer wieder talentierte und nette Leute, die die entstandenen Lücken füllten, so dass der Laden hier all die Jahre erfolgreich weiterlaufen konnte.
(Mehr zur “Polyneux-Story” gibt es im Geburtstags-Podcast.)
Aber nicht nur das Internet ist schnelllebig, sondern auch die Sache um die sich hier alles dreht: die Videospiele. Seit wir hier damals angefangen haben ist viel passiert, und dabei reden wir nicht von den offensichtlichen Dingen, wie z.B. immer besserer Grafik, steigenden Produktionsbudgets oder regelmäßig wechselnden Konsolengenerationen. Wir haben viele Trends kommen und gehen sehen. Manche konnten sich behaupten, manche nicht. Manchmal erfreulich, manchmal eher nicht: Kostenpflichtiger DLC, Digitalvertrieb von Spielen, Bewegungssteuerung, Free2Play, Pay2Win, Online-Zwang in Singleplayer-Spielen, 3D-Brillen, VR-Brillen, Lootboxen, Games as a Service, etc. pp…
Zeit einmal in der Mottenkiste zu wühlen und zu schauen, was die Polyneux-Autoren vor zehn Jahren so beschäftigte… :
- Christian beschwört schon damals in alter Rentnermanier die “gute alte Zeit”.
- Grobi führt in zwei Teilen durch die Welt der Hex-Feld-Strategie.
- SpielerZwei suhlt sich im Nerdtum von No More Heroes.
- SpielerDrei macht seiner Abneigung gegenüber Halo Luft. — Nur um kurz darauf gleich wieder zurück zu rudern.
- SpielerVier berichtet von seinem Besuch in der EA-Firmenzentrale.
- Daniel hofft damals tatsächlich noch auf Half-Life 2: Episode 3 bzw. Half-Life 3. (Muahahahaha…)
- Nille ist von Prey schwer beeindruckt. (Ähm, nein Kinder, das andere Prey…)
- Holger erklärt, warum The World Ends With You nur auf dem DS funktioniert.
- Enk spielt Ports of Call 2008 Deluxe und weiß am Ende gar nicht mehr, warum er früher so viel Zeit mit dem Amiga-Original verbracht hat.
- Und mit einer Ode an den Klassiker Elite starten wir unsere Reihe Polyvieux.
Vielleicht machen Euch diese Beispiele ja Lust, ein wenig mehr in unserem reichhaltigen Archiv zu stöbern. Dort finden sich viele bekloppte Texte, aber auch einige echte Perlen!
Aber vielleicht kennt Ihr die Beiträge ja auch schon von damals? Wie lange seid Ihr eigentlich schon hier auf Polyneux? Und wie oder wo seid Ihr das erste Mal über uns gestolpert? Die meisten Polyneux-Leser sind ja erfahrungsgemäß eher kommentier-faul, aber wenn Ihr uns eine kleine Geburtstagsfreude machen wollt, dann beantwortet uns doch die obigen Fragen! Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Schließlich sind die Kommentare, wie mal ein weiser Mann sagte, “das Brot des Bloggers” … !
15 Kommentare
Alles Gute zum runden Geburtstag!
Ich habe vor Ewigkeiten hin und wieder bei dem 4-Spieler-Blog mitgelesen und bin dann durch Stiftnuersel auf Polyneux aufmerksam geworden. Und so bin ich zuerst lesend und später auch schreibend hier gelandet.
So sehr ich spezialisierte Spieleblogs schätze, finde ich an Polyneux die Abwechslung besonders spannend, die durch die völlig verschiedenen Autoren reinkommt. Deshalb mag ich vielleicht auch den Polyreuxblick als Jahresrückblick so sehr, denn da bekommt man einen Überblick über die unterschiedlichsten Geschmäcker und Genres. Bis auf Sportspiele natürlich. ;)
Macht weiter so, und ich wünsche euch zum Geburtstag vor allem viele Kommentare von euren Lesern! *mitZaunpfahlwink*
Also ich bin damals von den Spieler einsbisvier Seiten in dieser genial-subversiven Aktion “rübergeschubst” worden, und wenn ich ganz ehrlich bin, dachte ich bis vor circa 180 Sekunden, das Polyneux historisch gesehen “nur” die Fortsetzung dieses Kosmosses (?) mit anderen Mitteln sein.
Na dann erst einmal herzlichen Glühstrumpf. (Und bevor der Geburtstag um ist, schicke ich den Kommentar gleich weg.)
Die SpielerSeiten hatte ich damals(TM) sporadisch aufgesucht und war etwas traurig als die Zeit zu Ende ging. Polyneux hatte mich erst nicht so packen können. Ich bin dann aber von den Dinosauriern bei antigames doch wieder zurückgelinkt worden, weil die ja ausgestorben sind.
Und seitdem ich “dabei” bin, mache ich natürlich alles, was Polyneux nicht ausmacht: kommentieren, diskutieren (mit potentiellem Entgleisen in alle Richtungen) und natürlich Texte als Kaufanreize (oder -warnungen) verstehen. Wenn ich nicht gerade besseres zu tun habe. Was eigentlich gerade der Fall ist. So richtig zum Spielen komme ich gerade auch nicht mehr.
Du bist wirklich eine ziemliche Ausnahmeerscheinung unter den Lesern, was das regelmäßige und langjährige Kommentieren angeht. Danke dafür!
Wer jetzt?
Ich?
:-)
Nein, “Du”. Steht doch da.
Teilt es Euch einfach ;)
Erst einmal herzlichen Glückwunsch! Zehn Jahre, uff!
Wie ich einst über Polyneux stolperte, weiß ich nicht mehr. Meiner Erinnerung nach war da die erste Hochphase um deutsche Gaming-Blogs langsam im Abklingen bzw. antigames, SpielerEins-Vier, D-Frag, Working Title etc. noch mein Lesestoff wider Printmagazin-Einerlei.
Polyneux wirkte dann irgendwie schon wie ein Auffangbecken, aber besser ein schönes Gemeinschaftsprojekt als Einzelkämpfer, die stets mit Motivation und/oder Unbekanntheit kämpfen müssen. Zumal dann ja das große Dahinsiechen der Altvorderen begann.
Heutzutage habe ich noch einige (spätere, meist tote) Einzelblogs von damaligen Autoren im Feedreader, aber was es aktuell noch an empfehlenswerten Gaming-Blogs (der dritten Generation?) gibt, weiß ich kaum.
Tot ist Blogging ja nicht, aber vielleicht wurde Vieles wirklich schon zu oft behandelt, klassische Testmagazine haben sich auch mehr Meta-Themen angenommen und generell ist Gaming zwar immer noch ein sehr wichtiger Teil meines Lebens, aber man sieht’s halt nicht mehr so verbissen.
PS: Sehr hinderlich fürs Kommentieren ist übrigens, dass es keine E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Kommentaren gibt oder so! ;-)
Seltsam, du hast Recht! An sich haben wir sowas, das funktionierte auch jahrelang gut, aber aktuell scheint das Kommentar-Abo-Feld unsichtbar…
Dann habe ich mir das nicht nur eingebildet. Ich wollte schon schreiben, dass es das sehr wohl gibt, sogar in den Varianten “Abo ohne Kommentar” und “Benachrichtigung bei weiteren Antworten nach Kommentar”, habe die entsprechenden Checkboxen aber nicht mehr gefunden. Ich dachte zuerst, dass es an der mobilen Ansicht liegt, aber am PC war dann auch nichts da. Eventuell liegt es noch am Browser.
Da hat sich wohl das Plugin verabschiedet. Ich habe mal ein neues installiert und hoffe, man kann nun wieder fleissig abonnieren.
Danke, gute Server-Fee! :-)
Witzig, dass das hier von mehreren erwähnt wird:
Ja, viele Leser der VierSpieler fanden Polyneux am Anfang erstmal eher doof. Vermutlich, weil ihnen Polyneux zu “normal” erschien. Die VierSpieler hatten eine Art “mystische Aura”. Das schlichte Design, die experimentellen Texte, die geheimnisvollen Autoren… – All das gab es bei Polyneux so nicht mehr. Dieser Bruch tat einigen Anfangs weh. Da hatten einige sowas wie Phantomschmerzen und hielten sich in den ersten Monaten auch nicht mit ihrer Kritik zurück… ;-)
Was dabei aber vergessen wurde: Die Option, die VierSpieler einfach wie zuvor weiterlaufen zu lassen, gab es schlicht nicht. Das Ding war nach fast vier Jahren einfach tot.
Aber sehr schön zu sehen, dass es hier tatsächlich noch Leute gibt, die sich überhaupt noch an diese Zeit erinnern! :-D