Vermutlich kennt ihr auch diesen Spruch, der besagt, dass schöne Frauen angeblich immer hässliche Freundinnen haben. Nun, ich möchte heute weder über den Wahrheitsgehalt dieses Spruchs, noch über das Paarungsverhalten von Gamern reden (dann würde der Text zu kurz geraten *Kalauerkasse*) – mir geht’s für den Artikeleinstieg um den Begriff, der im Kern dieser Aussage steckt: Kontrast. Kontrast ist das Wort, welches mir bei Crysis 2 als Erstes in den Sinn kommt. Crysis 2 ist das hübsche Mädchen, dass – flankiert von ihren leicht übergewichtigen und unvorteilhaft bis geschmacklos gekleideten Freundinnen Modern Warfare und Medal of Honor – hervorsticht und glänzt wie ein auf die Erde hinabgefahrener Engel. Aber passt auf: ich beziehe mich hier nicht auf die Grafikengine, mir geht es lediglich um Raum und Zeit. Crysis 2 ist hier, und erscheint mir als Wasserhahn in der Wüste, das frischgezapfte Bier vom Fass nach einem Tag Kohleschaufeln auf der Dampflok. Alleine deswegen – ja, wegen seines guten Timings und seiner tumben Konkurrenz – ist Crysis 2 für mich ein gutes Spiel. Es bietet aber auch eine andere Art von Kontrast – den zu seinem Vorgänger. Wenn das Internet repräsentativ ist, dann hasst ein Großteil der PC-Spieler den Nachfolger, weil er ja eine dumme, “konsoligere” Version seines Vorgängers ist. Etc, blabla, ihr kennt diese Art Geschwätz. Diese Seite der Medaille ist mir egal – ich hatte und habe keinen PC, der für Crysis ausreichend dimensioniert wäre. Ich mochte allerdings Far Cry sehr gerne, unter anderem deswegen, weil es dem Vorwurf der reinen Grafikblenderei eine Schippe Sand in die Augen geworfen und ihn dann von ein paar seiner KI-Schergen hat ordentlich vermöbeln lassen. Crysis 2 war darüber hinaus einer der zwei Titel, die mir auf der EA-Pressekonferenz zur letztjährigen Gamescom positiv aufgefallen sind. Und mein Instinkt hat mich nicht im Stich gelassen.
Dabei bietet Crysis 2 speziell in Sachen Plot und “Ideologie” eigentlich nur Steilvorlagen, an denen man ein peinliches Scheitern auf ganzer Linie festmachen könnte. Das Drehbuch ist so hohl wie die Beteuerungen zur “beherrschbaren Atomenergie”. Es ist der feuchte Traum eines Kindes von Bay und Snyder – wenn das biologisch möglich wäre. Es ist laut und mit Bombastversatzstücken gespickt, es entwickelt künstlerischerseits nichts Neues oder Eigenständiges und versumpft so in seinem ganz merkwürdig fassadenartigen Copy-Paste-Stil, als ob ihm selbst alles egal wäre; es ist wie seine Grafikengine hochtechnisiert und ver-un-menschlicht, es ist waffen- und kriegsgeil, sein Style ist getrimmt für jenen Markt, dessen Teilnehmer noch keine Haare an den Testikeln haben. Darüber würde ich ja kaum ein Wort verlieren, wenn sich Crysis 2 nicht so verflucht wichtigwichsend aufführen würde. Zerfetzte amerikanische Flaggen flattern vor den mit Rauchschwaden durchzogenen, trümmerübersäten Strassen des Big Apple; dessen großes weibliches Wahrzeichen liegt in der Stadt verstreut. Alles bricht um des Schauwertes Willen in sich zusammen, Betonstaub spritzt mir entgegen, das ewige Rein-Raus-Spiel von Raketen, Explosionen und durch die Gegend geschleuderten Architekturtrümmern – das Spiel schreit mir ins Gesicht “sieh mich an, ich bin spektakulär” und ich schreie zurück “das ist mir egal, deine Kitschexplosionen und Hochhauszusammenbrüche öden mich an”. Das ist wie 9/11-Gebäudeporno auf Steroiden, ohne richtiges Gespür für Stil. Aber das sind nun mal die Bilder, die das kollektive Gedächtnis kennt und die man einfach triggert und reizt, mit den Lautstärkereglern auf 11. Der kleinste gemeinsame Nenner – das gilt hier für alles. Zum 8 Milliardsten Mal wird die USA angegriffen und es gilt, sie zu verteidigen. Genauso abgenutzt wie diese Standardbegründung zur Gewaltanwendung in Unterhaltungsmedien ist für meine Begriffe inzwischen New York. Es geht mir auf den Sack. Man muss da inzwischen gar nicht mehr hinfahren, der letzte verschissene Hinterhof wurde fürs Kino gefilmt, in CSI fürs Fernsehen untersucht, besungen, oder in Videospielen in die Luft gesprengt. Verschlimmert wird mein Eindruck durch dieses bizarre Gefühl der gleichgültigen Distanziertheit, das sich überall einen Weg nach draussen bahnt. In Crysis 2 ist keine Zärtlichkeit spürbar, auch nicht für Manhattan. Alles ist nur hochgenerisch, krachend-schillerndes Puzzlestück ohne Gesamtbild, $westlicheWeltstadt. Das ist so ein bißchen wie mit den Zombies – die tauchten auch plötzlich überall auf, wurden chic und trendy und ich kann sie nicht mehr sehen. Sie sollen weggehen, sie sind Scheiße und bis zur Unkenntlichkeit recycelt worden. Wenn jemand ein Zombiespiel in New York macht, dreh ich durch. Ausserdem ist der Plot hanebüchen und zerhackt – dabei hält sich der Drehbuchautor auch offensichtlich noch für in der Lage profunde, bedeutungsschwangere Zeilen verfassen und in eine clevere Geschichte formen zu können; mit überraschenden Twists und solchen Sperenzien. Kannste nicht, Junge. Das ist in die Hose gegangen. Lass es in Zukunft einfach sein. Ich halte mich eigentlich für ein leidlich kluges Kerlchen, aber nach ca. ⅓ des Spiels habe ich einfach den Versuch aufgegeben, die Handlung durchdringen zu wollen. Ich habe nur noch konsumiert und getan, was man mir gesagt hat – irgendjemand war schließlich immer da und hat in die Richtung gezeigt, in die ich schiessen sollte. Und wenn es nur der Anzug war.
Der Handlungsverlauf ist also quatschmitsoßenartige Nebensache – irgendwas mit Aliens und Marines und Sporen und dem teuersten Kampfanzug der Welt. Hauptsache, ich habe einen Grund durch die Stadt, die niemals schläft – aber ordentliche Probleme mit der Statik ihres Untergrundes bekommen hat – zu rennen und mal Marines und mal Aliens zu erschiessen; möglichst sollten im Hintergrund bekannte Touristenattraktionen sichtbar sein und ein paar hübsch drapierte infizierte oder tote Zivilisten herumliegen. Aber – schon wieder – das ist egal. Mein Gebashe zum intellektuellen Überbau von Crysis 2 – vollkommen wumpe. Ich bin nicht hier, um mit Cevat Yerli über den Umgang der Staatsräson mit fundamentalen Krisen zu diskutieren. Ich bin hier, um in einem FPS ordentlich auf die Kacke zu hauen. Und bei den Dämonen von Phobos und Deimos, Crysis 2 liefert davon eine ordentliche Packung! Das Spiel, es hat zwei Stars, die von einander abhängig sind. Einer wäre ohne den anderen nichts. Witz- und bedeutungslos, wie Yin ohne Yang oder Lemmy Kilmister ohne Whiskey-Cola. Da ist der Anzug. Was im ersten Moment aussieht wie der testosterongeschwängerte Albtraum eines für Autoreifenindustrie tätigen Marketingheinis, ist in Wirklichkeit die spielerische… naja, “Offenbarung” ist ein zu starkes Wort. Das rührt vom erwähnten Kontrast her, denn der ist im Vergleich zu den Schütze-Arsch-Schlauchshootern so groß, dass es schon ein bißchen schmerzt. Hier bin ich nicht mehr der unwichtigste Gefreite im Zug, sondern endlich wieder eine solide gesäßtretende Kampfmaschine. Der Nanosuit gibt mir Tarnung, Panzerung, Kraft und Geschwindigkeit. Auf RB drücken, ab in den Tarnmodus. Anschleichen, ein rascher Stealth Kill und dann per Kraftsprung auf den Container, anschließend ein leichter Druck auf LB – die Tarnung abschalten und nahtlos in den Panzerungsmodus übergehen. Tod, Chaos und Zerstörung verteilen. Sprung vom Container in die Deckung, Energie aufladen. Das alles läuft nach kurzer Einarbeitungszeit so reibungslos und locker aus der Hüfte ab, als ob ich jahrelang nichts anderes gemacht hätte. Dadurch bin ich in der Lage, sehr spontan und erfolgreich auf diverse, sich schnell verändernde Kampfsituationen zu reagieren und so trotzdem noch die Kontrolle behalten, obwohl die Szene droht, im Chaos zu versinken. Im Ergebnis wirken die Actionszenen dadurch wirklich so elegant und dynamisch, wie einem das die Werbung weismachen wollte. Gut gemacht, Crytek!
Und ich benötige den Nanoanzug wegen des zweiten Stars in diesem Spiel: den Setpieces. Klar, auch Crysis 2 ist ein durch und durch linearer Shooter, aber er besteht nicht aus einer Abfolge von Schläuchen und Korridoren, sondern die Schläuche verbinden Arenen unterschiedlicher Art und Größe miteinander. Und diese Arenen sind Abschnitte einer Großstadt, Straßenkreuzungen und kleine Häuserblocks – mit Innen- und Aussenbereichen. Und wie eine Großstadt voller Wolkenkratzer zeichnen sich auch diese Arenen durch ein besonderes Adjektiv aus – und dieses Adjektiv ist “vertikal”. Um den taktischen Anspruch, den Crysis 2 stellen möchte, zu untermauern, sieht eine der typischen crytekschen Herangehensweisen an Gefechte in diesen Arenen wie folgt aus: der Spieler tritt an einem erhöhten Aussichtspunkt aus der Schlauchverbindung zur vorherigen Arena heraus und hat erstmal in Ruhe Gelegenheit, die sich vor ihm ausbreitende Situation zu mustern. Irgendwo in den Tiefen oder auf der anderen Seite des Abschnitts ist dann auch der nächste Wegpunkt zu finden. Mit welcher Route oder Vorgehensweise er dort hinkommt, ist dem Spieler überlassen. Zu diesem Zweck steht eine spezielle Visor-Funktion mit Zoomfähigkeit bereit, in der er beispielsweise Gegner für sein “Radar” markieren und die überall in der Stadt wie Konfetti verteilten Munitionskisten ausfindig machen kann.
Wow, “mehrere Lösungsansätze führen zum Erfolg”, das klingt erstmal wie ein in Erfüllung gegangenes Klischee der größten Videospieler-Wünsche. Keine Sorge, es gibt ein paar Dämpfer. Erstmal hält mich das Spiel für ziemlich beschränkt und nimmt mich an die Hand wie ein Kindergartenkind beim Überqueren einer Spielstrasse. Oben erwähnter Visor zeigt mir nämlich sogenannte “Taktische Optionen”. Klingt hochtrabend, ist aber nur für Leute, die vor der Komplexität eines 32-Teile-Puzzles zurückschrecken. Alter, du musst mir nicht zeigen, dass ich an einer Munitionskiste nachladen, an einer Wand hochklettern, ein stationäres MG besetzen kann. Oder dass ich die Gegner durch Benutzung eines abgeschirmten Weges am Rande der Karte flankieren kann. Seufz. Flankieren. Geht über die Seite des Schlachtfeldes. Argh! Spiel, für wie bescheuert hältst du mich? Auf diesen ganzen offensichtlichen Rotz muss man mich doch nicht hinweisen! Das Ende vom Lied war: ich hab die taktischen Optionen nie mehr zu Rate gezogen, auch wenn der Anzug mich noch so penetrant darauf hingewiesen hat. Zum Glück hat er mich nie darauf aufmerksam gemacht, welches Ende von meinem Sturmgewehr das tödliche ist. Aber dann kommt nach 50% Spielfortschritt urplötzlich noch einmal der Hinweis, welche Taste ich drücken soll, damit ich mich ducken kann. Hätte ja sein können, dass ich das Tutorial schon wieder verdrängt habe. Ey, wenn ich etwas nicht leiden kann, dann, dass mich Spiele für einen teillobotomisierten Ed Hardy-Träger halten. Aber vielleicht haben sie nur von ihren KI-Aussetzern auf die Spieler geschlossen. Die scheint mit ihrem nanosuittragenden Gegner ohnehin ein bißchen überfordert zu sein (deswegen dreht sie sich bestimmt ab und zu im Kreis – vor Panik!) und greift auch schonmal zum Cheaten. Oder wieso haben sich alle Gegner innerhalb einer halben Sekunde nach Abschalten des Tarnmodus schon direkt auf mich eingeschossen? Es ist halt auch ein bißchen unfair, wenn ich getarnt durch die Gegend schleiche und mit dem Schalldämpfer einen Soldaten nach dem anderen ausschalte. Was will man da schon groß machen? Immerhin wird Verstärkung gerufen. Blöd nur, dass die hinter genau der Kiste spawnt, die ich mir gerade als Deckung gesucht habe, um in aller Ruhe meine Energie wieder aufzuladen. Dass mir Crysis 2 bei viel zu vielen Gelegenheiten für ein paar Sekunden die Kontrolle entreißt, damit meine Spielfigur möglichst spektakulär durch die nächste Hauseinsturzszene purzeln kann, ist da nur noch mild nervend. Man gibt mir stellenweise das Gefühl, dass das Spiel sich am liebsten alleine durchspielen möchte.
Aber gut, ich will mich nicht weiter in die negativen Punkte hineinranten – unter’m Strich macht mir das Spiel nämlich Spaß. Es ist nicht der neue Shooterhöhepunkt, aber es macht viele Dinge einfach richtig und belohnt obendrein auch noch die Kreativität der Spieler – wenn man die beschränkten Interaktionsmöglichkeiten denn mit diesem Begriff adeln möchte. Vor Crysis 2 habe ich allerdings noch nie zwei Sprengstoffpakete an ein Autowrack geheftet, dieses Autowrack per Force Power-Tritt Richtung Gegner gekickt und dann die Fernzündung betätigt. Feuer, Freude, Metallfragmente! Und natürlich mag ich diese Art der Problemstellung sehr: da ist das Ziel, hier sind die Waffen, sieh zu wie du klar kommst. Da fügt sich der Nanoanzug natürlich nahtlos ein. Das Resultat ist mächtiger Baddabumm, für den man ein bißchen Köpfchen braucht. Ihr erwartet vermutlich, dass ich jetzt Deus Ex sage, aber kennt denn jemand von euch noch Project I.G.I.? Leider lässt Crysis 2 diesen taktischen Aspekt ein bißchen fallen – vielleicht bin ich auch nur zu blöd und hab’s missverstanden. Aber je länger der Spielfortschritt, desto mehr und größere Aliens müssen bekämpft werden – teilweise kommen die einfach per Harakiri zwecks Nahkampfangriff auf einen zugerannt. Eine Taktik, die gegen einen schrotflintenschwingenden Supermann mit Panzerung geringfügig unüberlegt erscheint. Dann trifft man gegen Mitte des Spiels wieder auf einen Trupp Marines, der natürlich nichts Besseres zu tun hat, als den Übersoldaten im Hightech-Kleidchen per Geschrei über die Map zu scheuchen. “DA HIN, ALCATRAZ!” – “IN DECKUNG!” – “BEEILUNG!!”. Viel Gebrüll und Testosteron. Puh, da steckt dann Call of Duty seine hässliche Fratze aus dem Gullydeckel und hätte mich sogar fast dazu gebracht, den Controller entnervt auf die Seite zu legen. Erst noch viel später (ich hatte gar nicht erwähnt, dass das Spiel auch ziemlich lang ist…) darf ich dann wieder alleine Ärsche treten. Zu diesem Zeitpunkt kämpft man dann nicht mehr gegen hirnlos anrennende Idioten, sondern gegen ziemlich schwer bewaffnete, starke Aliens und der unfaire Vorteil, den einem der Kampfanzug gegenüber den menschlichen Gegnern verliehen hat, wandelt sich langsam und merklich zu einem nur noch gerade so ausgleichenden Faktor. Und wie zu Beginn blitzt für mich wieder die Genialität dieses Spiel auf: zuerst war ich heillos überlegen, aber jetzt bin ich gezwungen, alle meine Ressourcen (also den Anzug) möglichst geschickt und effektiv einzusetzen. Da gehen Spielmechanik und die von mir so gescholtene Story sogar mal ganz kurz Hand in Hand – schließlich heisst es irgendwann, dass nur der Nanoanzugträger den Aliens etwas entgegenzusetzen hat. Aber hallo! War aber auch nicht so schwer, denn auch Crytek sollte inzwischen sein übliches spieleprägendes Muster erkannt haben: erst wird gegen Menschen (Söldner / Koreaner / Privatarmee) gekämpft, im späteren Spiel tauchen dann Mutanten oder Aliens auf. Dann lasst uns mal auf Crysis 3 gespannt sein.
Was bleibt unter’m Strich? Trotz der allgemeinem Leere hinter der traurigen, hohlen Fassade aus Hans-Zimmer-Bombast, trotz nervigem Pacing und dem Nichtverzicht auf die abgenudelsten Klischees, trotz der tendentiellen Überlänge (wann habe ich DAS einem Shooter zum letzten Mal vorgeworfen?), trotz der stellenweise unscharfen Grafik auf der Xbox, trotz des wirren Gemüses namens “Story”, trotz der Schluckauf-KI: Crysis 2 hat mir gefallen – meine Meinung ist von hoher Ambivalenz geprägt, wie ihr seht. Das zieht sich durch das Spiel, ich fühle mich durch tolles Leveldesign herausgefordert und die Action ist laut, satt, in den Eingeweiden spürbar und elegant, ohne dabei doof zu sein; gleichzeitig strotzt es vor Spiel- und Artdesign, dass dümmer und stumpfer ist, als man erlauben sollte. Das Gefühl, dass ein Spiel zu lang geworden ist, ist auch eher kein positiver Eindruck. Ich glaube, das wird ein Titel sein, den ich beim Durchspielen genossen habe, an den ich mich in zwei Wochen aber nicht mehr werde erinnern können. Hm. “Unmenschlich und stupide, doch kühl und elegant” ist nicht gerade ein Claim, den ein Publisher auf seine Spieleverpackung pappen würde, oder?
Bevor ich euch aus meiner Textwüste entlasse, lasst mich bitte noch einen Gedanken äussern. Ich habe mich während Crysis 2 gefragt, was es wohl über ein Spiel aussagt, wenn es nach 7 Jahren immer noch zitiert wird. Selbst wenn die Zitate eher schlechte Kopien statt gelungener Hommagen sind. Der stumme Held im Superanzug, das indirekte Storytelling, die durch Alientechnologie zerrissene Stadt. Okay, das Brecheisen fehlt, vielleicht habe ich die Vergleiche auch ein wenig erzwungen, aber… ich musste die ganze Zeit an Half Life 2 denken. Spinne ich da oder ging es euch ähnlich?
Gespielt wurde ein von EA zur Verfügung gestelltes Exemplar von “Crysis 2” auf der XBox 360. Allerdings nur im Singleplayer, weil ich so ein schüchterner Bursche bin.
39 Kommentare
So ein langer Text hierfür:
http://www.youtube.com/watch?v=hvSU6ufMCFU
Sorry, geht gar nicht. Das muss doch jemand mal zur Probe gespielt haben.
Der Half Life 2-Vergleich ist schon nicht schlecht, denn beide Spiele taugen nicht viel.
Ja, jahaa! Endlich jemand den das “Press Ctrl to Crouch” mitten im Spiel auch stört!
Das ist irgendwie so als wollte man Schuhe kaufen, und die Verkäuferin erklärt einem dann plötzlich, wie man die Schnürsenkel bindet.
“Der Half Life 2-Vergleich ist schon nicht schlecht, denn beide Spiele taugen nicht viel.”
Würde mich nun aber schon interessieren was du an HL2 auszusetzen hast. Oder welche Shooter dir gefallen.
schade nur, dass der multiplayer total für’n popo ist dank quasi nicht vorhandenem anti-cheat. wenigstens ist der singleplayer gut.
HL 2 ist für mich eines der überbewertetsten Spiele überhaupt: Die Waffen haben keine Punch, die Level sind zu groß, zu lang und zu abwechslunglos, die Physik”rätsel” sind aufgesetzter Quark, Ravenholm stinkt von vorne bis hinten, der Haupt”charakter” ist ein schlechter Witz,… Mich stört ziemlich viel an HL 2.
Welche Shooter gefallen mir? Bioshock (nur das erste), Modern Warfare 1&2, der Duke, Black… mehr fallen mir gerade nicht ein, aber ich bin auch nicht mehr der größte Shooterfan.
Ich glaube Ranor hat ein anderes HL2 gespielt als ich. Das mit den Waffen und dem Hauptcharakter kann ich noch nachvollziehen, aber zu lange und große Level und zu wenig Abwechslung und doofe Physikrätsel und doofes Ravenholm?!?!
Aber gut. Ich bin HL Fanboy. Gebe ich auch zu.
Zu Crysis 2: Wenn dieses Militär-Alien-New York-Langweilig-Setting nicht wäre, könnte ich damit mehr anfangen. Mir gefällt die Idee der halbschlauchigen Level sehr gut.
Mal vom Weltentwurf, der Art der Geschichtenerzählung und dem phänomenalen character- und art design abgesehen. Aber Valve ist ja auch so ein bißchen das Apple der Videospieler. Und hier bin sogar ich ein glühender Verfechter.
Ranor, was gefällt dir an Bioshock2 nicht? Ich hab nur den ersten Teil gespielt.
Ravenholm fand ich jetzt an sich nicht so doof, aber ansonsten hatte meiner Meinung nach HL² sehr wenig zu bieten: Gravity Gun und Alyx. Ansonsten war es doch nur fahre/laufe von A zu B, töte dort alles (warum eigentlich ist mir noch nicht so ganz klar geworden, aber wayne?), mach Physikspielchen C, fahre/laufe zu D und wiederhole das bis zum [s]Erbrechen[/s](imo dämlichen) “Ende”, welches bereits nach zwei kurzen Nachmittagen erreicht war. (Ganz ehrlich? Ich dachte mit dem Eintritt in die Zitadelle fängt das Spiel erst richtig an.) HL(1) hatte immerhin die Atmosphäre mit dem missglückten Experiment und dem folgenden “Überlebenskampf”.
Die Physikspielchen in HL2 sind heutzutage in der Tat etwas komisch. Damals war relativ korrekte newton’sche Physik eben noch was Neues und musste irgendwie ausgenutzt werden. Daher die ganzen “Lege Stein auf Wippe” Rätsel.
Von der Abwechslung her finde ich das Spiel aber top. =)
Grobi:
a) Ich spiele zur Zeit Bioshock 2 und mag es sehr.
b) Frage bzgl. der Überlänge: Wie lang war C2 etwa?
Schon witzig: Als ich damals einen eher kritischen Artikel zu HL2 geschrieben habe, wollten mich die meisten gleich als Ketzer auf dem nächsten Scheiterhaufen verbrennen. Und jetzt muss ich hier lesen, dass es inzwischen längst nicht mehr das Goldene Kalb der Ego-Shooter ist… ;D
[url]http://www.polyneux.de/archiv/231-auf-dem-teppich-bleiben.html[/url]
Zu Crysis 2: Ich spiele es gerade (bin etwa in der Mitte) und finde es eigentlich sehr gut. Mein einziger größerer Kritikpunkt ist der Gordon Freeman-mäßige Protagonist, der durch sein Schweigen und seine Gesichtslosigkeit viel von der potenziellen Atmosphäre tötet. Was das angeht, waren Crysis 1 und Crysis: Warhead mit ihren Helden-Typen klar besser.
@Miew
Ich fand die Physikrätsel schon damals stupide. Nicht die Physikengine an sich, die wirklich ein bisschen etwas Neues war. Ich habe selbstverständlich etwas Zeit auf dem Spielplatz verbracht und experimentiert. Die eigentlichen (storyrelevanten) Physikspielereien wurden aber spätestens nach dem dritten Mal langweilig und jedes Mal mit der Holzhammermethode forciert. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich gerade “genialerweise” aus einem herumliegenden Brett und drei Backsteinen eine Rampe für mich/Gordon geschaffen habe (wobei es lächerlich ist, dass Gordon kaum mehr als 3 Backsteine wiegen soll – whatever), sondern wurde vor den Kopf gestoßen mit einer Wippe und dem unausgesprochenen Auftrag: suche 3 Backsteine, sonst kommst du hier nicht weiter.
@SpielerZwei
Du bist deiner Zeit einfach voraus. :P
Danke, Danke für diesen schönen Beitrag den ich so in fast allen Punkten unterstreichen kann. Mir gingen der kritiklose Hype der Medienmaschinerie und das mittlerweile vollkommene schlechtreden bis zum Erbrechen in diversen Foren sooo dermassen auf den Senkel dass mir dieser Mix aus 2/3 “pfui” und 1/3 “hui” den du hier vorlegst so dermassen zusagt dass ichs kaum in Worte fassen kann. Natürlich macht C2 ettliches “falsch”-aber andererseits macht es, selbst wenn es letzten Endes auch nur eine Fata Morgana in der Homefront,CoD,MoH,KillZone inszenierten Schlauchlevelhochglanzscriptingpräsentationswüste ionswüste durch die wir die letzten Jahre kriechen ist so vieles richtig dass es selbst als Trugbild erfrischend und “anders” ist.
Jaja-die KI ist blöd, es gibt ettliche Bugs und die Story ist wirr aber Himmel nochmal-ich hatte nach dem verlassen der Quarantänezelte mit dem blossen abheben von Telefonhörern, rumwerfen von Müllsäcken und betrachten der “missing” Fotos mehr Spass als mit durchhetzen zweier kompletter CoD Level und verfolgen der ganzen Bad Ass Buddies nur damit man rechtzeitig vor Ablauf der nächsten scripting Sequenz Vor Ort ist um den feuchten Traum eines möchtegern Regisseurs erleben darf. Klar-auch C2 hat diese Momente-aber es lässt einem dazwischen eben auch immer noch Zeit zum spielen und experimentieren und das macht es für mich zwar nicht zum absoluten Überflieger, aber eben zum erfreulich anderen Spielerlebnis.
Du hättest evtl. noch erwähnen können dass der Multiplayer ne schlechte Call of Duty Kopie auf Speed mit einigen tollen Maps ist und dass man beim 2. durchspielen die erworbenen Points/Fähigkeiten behällt was aber deinen tollen Text zum profanen Review degradiert hätte und deshalb im Grunde belanglos ist.
argh…statt “Kommentare” könnte da im Preview ruhig “kommentieren” oder “abschicken” stehen-jetzt hab ich mir dat Edith versaut :(
Seid ihr übrigens auch der Meinung dass Crysis 2 der erste Shooter ist sich mit einem Gamepad bedeutend besser als mit Maus/Tastatur spielt?
Ich meine, sprinten, ducken, rutschen, stealthen und *knacks*, astreiner Fingerbruch.
Zum Text: Schön!
@Aule: jau, als ich das zum ersten Mal hörte, war von Dauertarnung die Rede. Womöglich ist das mit der Panzerung leichter. Stimmt, ich bin da gar nicht mehr drauf eingegangen. Hab das aber auch nicht so gespielt. Kann jemand sagen, wie das beim ersten Teil war?
@Toni: Puh, keine Ahnung. Länger als Medal of Honor. Würd schon sagen, so die Ecke Half Life 2 (schon wieder…). Jetzt ist das mit Zeitwahrnehmung (“zu lang”) und Zeitmessung so ‘ne Sache. Letzteres hab ich nicht gemacht.
@SpielerZwei: Es _ist_ das goldene Kalb. Nur Korinthenkacker konzentrieren sich auf die Physik. Ich würde sogar ein Ipad kaufen, wenn das den Release von Episode 3 triggern würde. Wobei… angesichts des aktuellen ARG von Valve sollte ich die Klappe nicht soweit aufreissen…
Kurze Frage am Rande: Hat das Spiel nen Koop-Modus? Ich steh Egoshooter doch nur durch, wenn ich mich gemeinsam mit nem Kumpel drüber lustig machen kann.
Nee.
Stell dir vor: ZWEI Typen im Nanoanzug! Die KI würde den geordneten Rückzug antreten.
Das macht mich gerade seeehr traurig. :/
@Grobi: Stealth ist genauso “broken”, Crysis 2 ist so “frei” das man wohl locker an 75% des Spiels vorbeigehen kann. Das im Video ist übrigens 1 oder 2 Stufen unter Maximalem/Höchstem Schwierigkeitsgrad.
Ich weiß nicht, der Moment wo ich merke das es eigentlich sinnlos ist mich noch mit den Aliens zu beschäftigen und ich im Prinzip Unverwundbar/Unsichtbar bin muß doch absoluter Spielspaßkiller sein? Ich müsste mich zwingen es nicht so zu spielen, nichts nervt mich mehr als Zeitverschwendung beim Zocken und hier wird plötzlich 3/4 des Spiels überfllüssig gemacht.
Ich kapiere da ehrlich gesagt die Macher nicht, wenn man dem Spieler soviele Macht in die Hände gibt solle man dafür IMO einen guten Grund haben – ich bezweifle das die meisten (mich eben eingeschlossen) freiwillig auf die Fähigkeiten verzichten nur um dann ineffektiver zu spielen bzw. überhaupt Spiel zu haben. Das ist auch irgendwo der krasse Gegenentwurf zu allen sonstigen Designphilosophien und erscheint mir fast so als ob das Spiel eher nur ein Nachgedanke war und es eigentlich doch bloß um die Engine geht.
Ich kann da jetzt nur raten, Aule. Ich hab das erst nach dem Durchspielen gelesen und jetzt halt im Video gesehen. Ich bin ja viel zu lame, um die Engine und die Spielmechanik so herauszufordern. ;-)
Was mich ein bißchen stutzig macht: in dem Video sind’s nur drei Schwierigkeitsgrade, der Russe spielt auf “Veteran”, die vierte heisst “Supersoldier” und fehlt.
Wenn das echt ist, ist das Spiel tatsächlich broken und ich stimme mit dir überein: das wäre ziemlich enttäuschend schlechtes Design. Sollte das die Tage mal an meiner Version ausprobieren.
Aule: Das geht aber nur auf den Konsolen so. (Wenn überhaupt) Aufm Pc stirbst du nach 5 Sekunden Offenem Schlagabtausch auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad.
Da ist nichts mit durchmarschieren.
Trotzdem ist das Stealth-Modul nicht der Weiseheit letzter Schluss… es fühlt sich zu keinerzeit “richtig” an so Bevorteilt zu werden. Mehr wie offizielles Cheaten…
Ich bin auch mit voller Panzerung im Zweikampf umgewemst worden. Gerade in den letzten Levels.
Hab das Spiel ja für die Box, werde die Tage mal schauen, ob ich das mal ausprobieren kann.
edit: Ja, Stealth ist lustig, aber overpowered. Schon in der Grundausbaustufe.
@Grobi: Soviel “Herausfordern” der Engine ist es ja nicht. Panzerung halt auf maximum gelevelt, oder so (ich weiß nich genau wie das System funktioniert).
@epospecht: Nur ist das Video oben auf einer PC-Version entstanden ;)
Wäre jedenfalls spannend wenn das mal einer verifizieren könnte, finde das so eigentlich ganz spannend (auch wenn mich das Spiel selber gar nicht interessiert). Aber es würde halt zudem “Wahllos”-Design passen über das ich gelesen habe (unterschiedlich dicke Ansammlungen an Gegnern in Gruppen über die Map verteilt).
@ epospecht:
Ich spiele es mit Maus und Tastatur und habe kein Problem. Kannst ja alles frei belegen. Da gab’s schon wesentlich schlimmere Spiele…
@ Aulbath:
Wenn Du die Übermächtigkeit des Spielers bei gekonntem Einsatz des Anzugs als Glitsch siehst, kannst Du den ganz leicht fixen, indem Du einfach 1-2 Stufen in der Schwierigkeit hoch gehst. Geht ganz ohne Patch. ;)
Allerdings möchte ich (als aktuell die PC-Version Spielender) auch anmerken, dass der Typ im Video nicht einfach nur doof durch die Level latscht. Der macht das schon sehr geschickt. Die Route, die Pausen für den Panzer zur richtigen Zeit, usw…
Das bekommst Du so ohne weiteres nicht auf Anhieb im Spiel hin, never ever. (Wenn doch, nimm’s auf und stell’s bei YouTube ein. Mit Timecode. ;))
Stimmt.. *schäm* hab ich gar nicht bemerkt. Es ist aber offensichtlich mit einem Gamepad gespielt worden. Da schaltet Crysis2 dann wohl auf den Konsolenschwierigkeitsgrad. Nehm ich mal an.
Ich zumindest bin in Crysis 2 tausend Tode gestorben… dieses durchwatscheln hat bei mir definitiv nicht geklappt (zumindest in anderen Levels, bin noch nicht am Ende des Spiels angelangt. Ist so laut. Und anstrengend.)
Außerdem ist das von Aule verlinkte Level einfach hässlich. Wenn ich sowas sehe, ertappe ich mich ja dabei, wie plötzlich Killzone 3 total super finde. ;)
SpielerZwei hat recht. Der bewegt sich schon sehr präzise, um die Schwachstellen auszunutzen. Aber das diese Schwachstellen überhaupt da sind, wäre ja schon ein fetter Designpatzer
@Chris: so richtig “schön” ist das Spiel eigentlich nur, wenn Sonne und Wasser vorkommen. Oder ein paar hübsche Gebäudestrukturen. Irgendwo im letzten Drittel war auch ein schöner von Kratern zersägter Park zwischen Gebäuderuinen. Der Rest ist Betonstaub oder Erdmatsch.
Crysis 2 sieht schon wirklich gut aus, aber im Grunde ist der Untersatz eine für die Konsolen optimierte Version der Engine von Crysis 1. Viele Effekte (und auch die Texturauflösungen), die Crysis 1 drauf hatte, wurden reduziert/vereinfacht. Ich spiele C2 derzeit auf nahezu der gleichen Hardware wie damals C1 und es läuft witzigerweise bei extremen Details auf 1680×1050 sogar besser als der Vorgänger. Sollte man aber auch mal sagen: Für einen offensichtlichen Konsolen-zu-PC-Port ist die PC-Version wirklich ganz ordentlich geworden! Das kennt man ja auch eher anders…
[quote]”Bei den Dämonen von Phobos und Deimos”[/quote]
Wo hast du das denn her?
Zu Half Life 2: Das Ding war von der ersten Minute an einfach langweilig. Und “phänomenales Artdesign” konnte ich bis heute auch nicht entdecken… Ich mag auch die “Valve-Steuerung” nicht – egal ob Half Life oder Portal, das steuert sich alles nicht [i]richtig[/i].
Zu Bioshock 2: Habe ich nie gespielt und werde ich auch nie. Ich liebe den ersten Teil und ein direkte Fortsetzung im selben Setting (nicht wie Infinte) erschien mir schon immer völlig überflüssig.
Oh mann, ich fasse es echt nicht.
Also ich kann die Sichtweise des Autors nicht nachvollziehen.
1. Crysis 2 ist ein SEQUEL!
Das heißt, es gibt einen Vorgänger und der hat eine Story, auf der Teil 2 – zugegebenermaßen arg lose – fußt.
Ich finde es beschissen, daß Crytek den Konsoleros, die Teil 1 mit größter Sicherheit nur vom Hörensagen kennnen keine Zusammenfassung für Teil 1 spendiert hat, damit sie wissen, worum es geht. Dead Space 2 zeigt da, wie’s richtig geht.
Dennoch wird gemeckert und gejammert, vor allem von der testenden Zunft. Leute, ihr seid doch Profis. Dann RECHERCHIERT doch einfach mal, worauf Teil 2 aufbaut und lasst die anderen Konsoleros nicht dumm sterben, dann tut ihr auch was Produktives gegen diesen kapitalen, von Euch kritisierten Mangel.
2. Auch wird hier immer über das von vielen so gehassliebte Crysis gesprochen, ohne es je gesehen respektive gespielt zu haben.
Leute: Crysis sieht NACH VIER JAHREN (!!!) immer noch besser als alle anderen Shooter, ach, alle Spiele auf dem Markt aus. Natürlich entsprechende Hardware vorrausgesetzt, aber ein eigener KrückenPC macht das Spiel nicht schlecht!
Das kollektive Jammern im Netz über Teil 1 ist in meinen Augen (!!!) nichts anderes als das beleidigte Schmollen von Kinners, die an Daddys ArbeitsPC eben CoD zocken konnten, aber Crysis nunmal nicht. Deswegen ist es ein “Scheisspiel”, “reine überbewertete Techdemo”, nur um mal einige “Argumente” zu nennen.
Ich will nur eine sagen: Crysis war und ist rein schon von den Interaktionsmöglichkeiten allen anderen Shootern meilenweit überlegen, ja, selbst seinem Nachfolger. Und da spreche ich nur von der Spielmechanik und nicht der Grafik!
Es ist eben ein Spiel, in das man sich einarbeiten muss.
Heute kann man das Spiel auf allen 600€ PCs zocken. Und es ist klasse!
Daher würde ich mir auch hier wünschen, daß so mancher Kritiker sich den ersten Teil mal antun würde.
3. Weshalb wird immer die ach so doofe Story angeführt?
Teil 1 und 2 sind mich mehr oder weniger doofdämlich was Story und Setting angeht als jeder andere x-beliebige Shooter!
Killzone? Gears? HALO???? Waffenpornos ohne Seele! Klar, bombastische Präsentation; Gears Teil 1 fand ich superunterhaltsam. Killzone fi de ich absolut öde.
Aber mir kommt es immer so vor:
Test zu Crysis 2, Lob der Grafik, des Sounds, der Spielmechanik…. aaaaaber die Story! Sorry. Muss man mit aller Gewalt noch was Negatives finden?
Nein, die Story ist nicht Oscarreif, sie ist für meinen Geschmack fader präsentiert als in Teil 1; aber dann muss ich jeden Shooter in die Tonne kloppen.
Aber am lächerlichsten finde ich ja DIE LÄNGE des Spiels??????!!!!
Eben wird’s lächerlich.
Hier kriegt man eine absolut befriedigend lange Kampagne, die relativ offen ist und auch noch eineinhalb mal so lange dauert wie beim jährlichen CoD und das wird BEMÄNGELT? Dazu ein CoD ebenbürtiger MP…
Hier bleibe ich kopfschüttelnd zurück und zweifle erneut am deutschen Spielejournalismus!
[quote]Ich finde es beschissen, daß Crytek den Konsoleros, die Teil 1 mit größter Sicherheit nur vom Hörensagen kennnen keine Zusammenfassung für Teil 1 spendiert hat, damit sie wissen, worum es geht. Dead Space 2 zeigt da, wie’s richtig geht.
Dennoch wird gemeckert und gejammert, vor allem von der testenden Zunft.[/quote]
Ja, Moment. Wenn du es auch beschissen findest, wird es doch eigentlich zu Recht kritisiert, oder nicht?
[quote]Leute, ihr seid doch Profis.[/quote]
Nee, sind wir nicht. Einer von uns ist ein Grobi, das war’s dann aber auch schon. Wir alle sind Leute, die in ihrer Freizeit spielen und Texte über Videospiele schreiben.
Konsoleros über die Story von Teil 1 aufzuklären, weil Crytek das nicht schafft, ist nich so richtig unser Aufgabenfeld.
[quote]Auch wird hier immer über das von vielen so gehassliebte Crysis gesprochen, ohne es je gesehen respektive gespielt zu haben.[/quote]
Speziell hier unter diesem Artikel wird eigentlich kaum über Crysis 1 gesprochen. SpielerZwei hat es kurz angesprochen, weil er es gespielt hat, und zur technischen Seite eigentlich das Gleiche gesagt wie du. Da versteh ich deine Aufregung nicht ganz.
Zur Länge der Kampagne: Natürlich ist es prinzipiell schön, wenn ein Spiel nicht wie Vanquish nach fünf Stunden durch ist, sondern eine ordentlich lange Kampagne zu bieten hat. Wenn Grobi das Gefühl hat, das Spiel sei ihm zu lang, dann vermutlich, weil ihm schon vor Ende der Kampagnen langweilig geworden ist.
Dir hat’s dagegen offenbar gefallen, ist doch schön! Ich kanns noch nicht beurteilen, hab das Spiel gerade erst gekauft…
Huch, was’n hier los? Ich mach da mal zwei Kommentare draus…
@Aulbath:
Ich hab jetzt nicht den Anspruch einer hochwissenschaftlichen Vorgehenseweise, aber ich hab das jetzt mal ausprobiert, auf Veteran. Das ist Schwierigkeitsgrad drei von vier. Ich hatte nach dem ersten Durchspielen alle Anzugfeatures freigeschaltet, aber die sind ja nicht alle gleichzeitig aktivierbar. Du musst dich in vier Kategorien jeweils für eins von drei Modulen entscheiden.
Da gilt es also im Spiel, die richtige Kombination zu finden. Für den Exploit aus dem Video scheint da vor allem “Nano-Wiederaufladung” wichtig zu sein, beschrieben mit: “Schnellere Wiederaufladung von Gesundheit und Anzugenergie”.
Anzugenergie ist halt das A und O. Die Bedrohungssucher und Stealth-Features sind da wohl wurscht, “Mobilitätsverbesserung” hab ich noch genommen. Aber auch das wirkt sich auch nur auf die Agilität aus. Kann man wohl vernachlässigen.
Ich hab einen Level mit Menschen probiert und einen mit Aliens. Okay, das war nur ein begrenzter Test, ich habe nicht sehr verbissen versucht, jetzt genau die eine exakte Route zu finden. Mein Ergebnis ist jedenfalls: ich krieg das nicht hin. Ich möchte gar nicht abstreiten, dass es für eine gewisse Anzahl an Levels die Möglichkeit gibt, Routen und Deckung so zu planen, dass man ohne einen Schuss da als Panzer durchmarschieren kann. Mein eigener Eindruck bezüglich des Videos ist aber eher, dass der Level durchaus ‘nen Flaw hat und der Meister halt sehr (sehr!) viel Aufwand reingesteckt hat, diesen aufzudecken. Respekt dafür (echt jetzt!), aber das bedeutet nicht automatisch, dass das ganze Spiel kaputt ist – selbst wenn noch andere Levels betroffen sind.
Da finde ich eher den Stealthmodus zu stark, wie gesagt. Da gibt’s das Feature “verdeckter Einsatz”, das unterdrückt jegliche Schrittgeräusche == they’ll never know what hit them. Aber auch hier muss ich planvoll vorgehen, selbst wenn ich an ganzen Gegnerhorden nur vorbeischleiche, statt sie auszuschalten. Und das finde ich durchaus noch im Rahmen des Spieldesigns okay.
Was mir da persönlich mehr stinkt: wenn ich mich schon Panzern und unsichtbar sein kann – dann sollte auf Autoheal verzichtet werden!
[i]Einer von uns ist ein Grobi[/i]
Haha, und das ist schon schlimm genug!
@Eisselmann:
Also, wenn du hier einen [i]Journalisten[/i] entdeckst, dann sag doch bitte beim Empfang bescheid, die werden die Person dann freundlichen hinausbegleiten.
Ansonsten geh ich mal deine Punkte durch, okay?
1.) Überladenes Drehbuch. Versucht, raffiniert zu sein – eiert aber nur rum. Scheitert. Mir wurscht, ob das ein Sequel ist.
2.) Ich weiss nicht genau, was deinen Ausfall da triggert, aber hier redet niemand schlecht von Crysis. Ich hab gesagt, ich habs nicht gespielt. Ich hab nicht gesagt, es wäre schlecht. Wenn ich morgen einen aktuellen PC kaufen würde, wäre Crysis eins der ersten Spiele, die ich mir vom Grabbeltisch schnappen würde. Wo war jetzt nochmal dein Problem?
3.) Warum die doofe Story angeführt wird? Weil sie … ääh… doof ist. Nichts gegen dicke Hose, aber in Crysis 2 leidet auch die Ausführung. “Immer”? Cool, dann bin ich nicht alleine. Ich erwarte natürlich nicht das “Foucaultsche Pendel”.
Darüber hinaus habe ich auch die Präsentation bemängelt. Und dass es sich um New York handelt.
Zur Länge: erstmal gibt’s die Formel “längeres Spiel != besseres Spiel”. Zusammen mit den o.g. Vorwürfen kam mir das Spiel zwar nicht langweilig vor (so wie Chris das sagt, das wäre mir zu drastisch), aber es wurde mir zu sehr ausgewalzt. “Zu wenig Butter auf zuviel Brot”. Wenn die Spieldauer zu dir passte, herzlichen Glückwunsch!
Nochmal einen Satz rausgegriffen:
[i]Nein, die Story ist nicht Oscarreif, sie ist für meinen Geschmack fader präsentiert als in Teil 1; aber dann muss ich jeden Shooter in die Tonne kloppen. [/i]
Ich habe irgendwo das Wort “am-bi-va-lent” benutzt. Du hast schon bemerkt, dass ich an all den Mängeln vorbeischauen konnte und recht viel Spaß hatte? Das Ding punktet ziemlich bei seiner Kernkompetenz und das habe ich imho recht deutlich formuliert.
Das TL;DNC(1) zu meinem Artikel:
Allerweltssetting + kaputtbemühtes, überladenes Drehbuch (weniger ist mehr!), aber fette Action.
Jetzt verstanden?
(1) too long, did not comprehend
@Eisselmann: Ach komm-nur weil ne 2 hintendran steht muss man als Konsolenspieler doch nicht zwangsweise die Vorgängerstory kennen? Böse Aliens sind in New York, ich hab nen fetten Anzug und muss Sie stoppen-das genügt mir vollends um Spass zu haben. Ob da jetzt vor einiger Zeit irgendwo auf ner Insel die Palmen gefroren sind tut hier doch nun wirklich nichts zur Sache und gerade weil Prophet schon gleich am Anfang draufgeht denke ich mal Crytek wollte sich ganz bewusst irgendwie vom Vorgänger lösen. Ich zumindest sehe Crysis nicht in einer Art Half Life oder Halo Tradition in der man bewusst versucht eine epische Saga/die Story eines Helden weiterzuerzählen sondern denke das folgt eher dem CoDMW1,MW2/FarCry1,FarCry2/GTA3,GTA4 etc. Schema-da will man einen Namen mit möglichen Querverweisen zu den Vorgängern aufbauen oder ein “Brand” etablieren und keine zusammenhängende Geschichte erzählen.
Also ich verstehe die Kritik an Crysis 2. Dennoch hatte ich sehr viel Spaß an dem Spiel, weil es anders an die ganze Sache rangeht. Zugegeben, die KI ist -wie die Story – dumm, manche (wenige!) Passagen sind “broken” durch die Fähigkeiten des Anzugs, man hätte die Länge des Spiels noch ein bisschen trimmen können (aber nicht viel), aber wie hier gemeckert wird, finde ich irgendwie seltsam. Mir scheint es so, als hättest auch du trotz dieser Kritikpunkte Spaß mit Crysis 2 gehabt, wolltest das aber nicht so wahr haben, weil’s ja ein Shooter ist und darin liegt sein größter Fehler. Denn Shooter sind des pseudointellektuellen Gamers von (Internet-)Welt nicht würdig. Da wird dann der Minderwertigkeitskomplex des Nichtklugseins auch schon mal ausgelöst, wenn man in der Hälfte des Spiels daran erinnert wird, dass man sich mit B duckt. Da sollte man aber auch daran denken, dass 1) nicht jeder ein Spiel am Stück durchspielt und ein Spiel bei manchen auch gerne mal einen Monat pause macht, bis es wieder gespielt wird und 2) viele nicht so vertraut sind mit der Standard Tastenbelegung von heutigen Shootern – aber das nur am Rande.
Ich stelle mir vor, wie du mit einem Grinsen vor der Glotze sitzt und Aliens plattmachst, dir danach aber die Augen mit Seife auswäschst, weil dir das ganze ja keinen Spaß machen darf. Da stimmt doch was nicht.
Tja, vielleicht hab ich`s echt nicht deutlich genug geschrieben: mir hat das Spiel Spass gemacht!
[quote]der Minderwertigkeitskomplex des Nichtklugseins[/quote]
Das ist – zugegeben – ein schöner Satz. Dummerweise gibt es da draussen viele tausend andere Spiele, die sich nicht die Mühe machen, mitten im Spiel eine wahllos(1) ausgesuchte Stelle des Tutorials zu wiederholen. Machen die jetzt alle was falsch? Darf ich das trotzdem doof finden, ohne dass du mich pseudointellektuell findest? Du hättest mich wegen der Beleidigung von Ed Hardy-Trägern beschimpfen dürfen, aber doch nicht deswegen!
Wo genau ich den Unterschied zwischen “stumpf und mir zu blöd” und “stumpf und spassig” mache, versuche ich derzeit im lebenslangen Selbstversuch herauszufinden. Mach dir da mal keine Sorgen und versuch bitte nicht, mir Bigotterie vorzuwerfen. Mein Vorwurf an Crysis 2 war übrigens nicht nur jener der “Dummheit”, sondern vielmehr der der schlechten Qualität. Auch strunzdumme Action kann man gut erzählen. Crysis 2 kann das nicht. Crysis 2 bläht sich dahingehend zu sehr auf.
Nochmal. Anzugaction: fett. Narrativ: handwerklich verkackt. New York? Ph, das ist nicht die Schuld des Spiels, es hat einfach Pech gehabt. Ach und es hat keinen Stil, aber dieser Vorwurf ist vermutlich zu pseudointellektuell.
Und sonst noch? Achja: ich liebe Shooter, mein Muskelgedächtnis kann heute noch Doom ohne mich durchspielen. Da oben fragte jemand nach “Phobos und Deimos”: das ist ein mißglückter Versuch, auf Doom zu verweisen. Weiterhin liegt mein Red Dead Redemption jetzt auch schon wieder fast 3 Wochen ungespielt in der Ecke und ich wette einen Kasten Bier, dass ich trotzdem noch mit der Steuerung klarkomme.
(1)womöglich NICHT wahllos, ich gehe eher davon aus, dass ist beim Playtesting aufgefallen?
Im Gegensatz zu Grobi war der eigentliche Star des Spieles für mich, neben dem Anzug, das zerstörte New York. Kann von der Stadt nicht genug bekommen, daher fand’ ich das Szenario super. Die Story-Diskussion ist ja ähnlich wie vor ein paar Tagen bei Daniel und Killzone 3. Hirn abgeben und nichts erwarten funktioniert, aber lasst uns doch trotzdem drüber jammern, dass es nicht besser ist. Ist doch nur legitim und man wird ja noch hoffen dürfen, dass es mal jemand miteinander verbindet.