Zugegeben. Etwas gelogen. Alle Download-Portale habe ich nicht getestet. Zu Gamesload, Direct2Drive, Metaboli und wie sie noch alle heißen, kann ich nicht viel sagen, da ich freiwillig mein eigenes Geld dort nicht investieren werde. So sehr habe ich es dann doch nicht über. Also beschränke ich mich nur auf die vier Portale, denen ich freiwillig Geld in den Rachen stecken würde und mit denen ich Erfahrungen gesammelt habe. Steam, Impulse, GOG.com und Gametap.
Beginnen wir mit dem Star der Szene. Der Mutter aller Download-Dienste:
Steam war anfangs nur ein immenses Ärgernis für so manche Counterstrike-Spieler, die ihre Netzwerk-Freiheit gegen ein zentralisiertes Authentifizierungs- und CheatProtection-System eintauschen sollten. Dann war Steam ein heftiges Ärgernis für all die Leute, die sich zum Releasetag Half-Life 2 gegönnt hatten und auf Grund eines heftigen Kunden-DoS auf die Steam-Server ihr brav gekauftes Singleplayer-Spiel nicht starten konnten. Zum einen hat sich Steam aber in der Zwischenzeit rein technisch und anbindungsmäßig erheblich weiterentwickelt und zum anderen vergisst und verdrängt der Mensch gerne unliebsame und unpassende Fakten und Erfahrungen. Die CS-Spieler haben Steam akzeptiert (so sie nicht die Steam-freien Warez-Versionen benutzen) und für die sonstigen Kunden ist Steam mittlerweile ein Leuchtturm der Bequemlichkeit und (faszinierend genug) ein Beispiel dafür, wie toll doch DRM sein kann, wenn man es nur geschickt genug verpackt.
Der Einkauf ist simpel genug und folgt den üblichen Standards. Man installiert den Steam-Client, legt ein Konto an, legt das gewünschte Spiel in den Warenkorb und bezahlt mit Kreditkarte oder Paypal. Nach nur wenigen Minuten werden die ersten Bits auf die heimische Festplatte geschoben. Narrensicher, bequem und einfach. Ich muss zugeben, dass technische und/oder kognitive Probleme bei Steam mittlerweile nur noch auf Anwenderseite stattfinden, falls sie vorkommen. Steam macht einen ausgereiften und stabilen Eindruck. Einzig die Login-Phase dauert gefühlte Jahrtausende, was aber nur dann störend ist, wenn man Steam nicht permanent im Hintergrund laufen lässt oder gleich beim Systemstart mitlädt.
Neben den rein vertriebstechnischen Aspekten bietet Steam auch diverse Community-Features an. Es kann mit Achievements und Aktivitätsgraden geprotzt werden, was natürlich dem Show-off-Drang der vornehmlich jugendlich-männlichen Kundschaft von Steam sehr entgegenkommt. Ein integrierter Chat macht Voice-Kommunikation einfach, das Suchen nach „Freunden“ und potentiellen Mitspielern ist so simpel und bequem wie bei einem ordentlichen MMO. Wer hauptsächlich Freude an Multiplayer-Spielen hat, für den ist Steam kein Ärgernis, sondern eine runde Sache. Und zwar nicht nur für kleine Kinder, die eventuell nichts anderes kennen, sondern grundsätzlich für jeden (!) Multiplayer-Fan. Nur, um hier etwaigen Missverständnissen vorzubeugen. :)
Wer jedoch Singlepayer-Spiele bevorzugt, für den ist Steam zwar eine bequem zu bedienende Einkaufsplattform, jedoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man bei Steam nichts kauft um es anschliessend vollumfänglich zu besitzen, sondern man erwirbt dort lediglich Nutzungsrechte, die nicht nur Teil einer schnell abgeklickten AGB sind, sondern von Valve über die Steam-Integration des Spielstarts auch tatsächlich umgesetzt werden können. Wenn Valve der Meinung ist, dass der Kunde Schindluder getrieben hat, kann schlicht und einfach der Account gesperrt werden. Dort erworbene Spiele können somit nicht heruntergeladen werden und bereits installierte Spiele können nicht mehr gestartet werden. Offiziell zumindest. Durch ein simples Austauschen der ge-Steamten .exe durch eine gecrackte .exe einer Retail-Version kann einem Valve zwar den Buckel runterrutschen, aber dennoch hat man offiziell keinen Zugriff mehr auf seine erworbenen Inhalte. Es gibt zwar einen Offline-Modus für Steam, so dass man nicht permanent online sein muss, will man aber von den offiziellen Backups ein Steam-Spiel installieren, um sich den erneuten Download zu sparen, so läuft ohne funktionierende Steam-Server gar nichts. Ist Valve also eines Tages weg vom Fenster, hat man nur eine nette Ansammlung unbenutzbaren Mülls auf der Festplatte. Man ist komplett von Valve abhängig. Das Steam-DRM unterscheidet sich somit prinzipiell in nichts von den aktuellen Securom-Versionen, die derzeit für viel böses Blut sorgen. Doch da es so nett verpackt ist, beschwert sich auch kaum jemand.
Es beschwert sich übrigens scheinbar auch kaum jemand über die horrenden Apothekenpreise, die Valve verlangt. Selbst Valves eigene Spiele sind über die Steam-Plattform teurer als die jeweiligen Retail-Versionen. Es mag sein, dass dies für US-Kunden nicht so drastisch ist, aber Steam war z. B. für Europäer nur auf Grund des niedrigen Dollarkurses etwas günstiger. Ansonsten sollte man selbst bei Valves eigenen Spielen immer zu den Retail-Versionen greifen oder entsprechende Sonderangebote abwarten, bevor man blindwütig reine Nutzungsrechte zu vollkommen überteuerten Preisen erwirbt. Und seit der Zwangs-Euro-isierung Steams, nach der dem Kunden nur noch Preise gemäß der Herkunft seiner IP angezeigt werden, hat sich jeder Währungsschwankungsvorteil eh erledigt. Wer also nicht weiß, wohin mit seinem Geld… bitte schön. Tue er sich keinen Zwang an.
Etwas mehr beschweren sich die Leute, vor allem deutsche Kunden, über die Zwangsregionalisierung, wenn man sich über eine deutsche IP einwählt. Ich kann via Steam keine US-Versionen erwerben. Ich kann nur eine deutsche Verkaufsversion erwerben. Ich kann somit auch keine Spiele erwerben, die hierzulande indiziert sind, was z. B. den id-Katalog für deutsche Kunden auf „Commander Keen“ zusammenschrumpfen lässt. Aber ich kann über andere Händler zum Beispiel eine US-Version von Half-Life erwerben und diese mit meinem Steam-Account verknüpfen, ohne dass dieses Spiel zwangseingedeutscht wird.
So ist es diese Bevormundung und das grundsätzliche Steam-DRM, welche mich davon abhalten, mehr als nur Billig-Angebote für Spiele zu erwerben. Steam könnte eine tolle Sache sein. Spiele mieten kommt für mich aber allenfalls nur bei MMOs in Frage. Singleplayer- und „normale“ Multiplayer-Spiele möchte ich gerne unabhängig von Dritten starten und betreiben können.
Kommen wir nun zu dem Download-Dienst, der gerne an Steams Thron kratzen würde: Impulse.
Stardock hatte vor knapp drei Jahren Furore gemacht, als ein Starforce-Mitarbeiter im offiziellen Firmen-Forum einen Link zu einem Torrent von „Galctic Civilizations II“ postete, um zu beweisen, dass Spiele ohne Kopierschutz natürlich leichte Beute für diese schlimmen Software-Piraten sind. Ich weiß zwar nicht, ob Stardock auch ohne diesen Vorfall so bekannt geworden wäre, doch hat es mit Sicherheit nicht geschadet, dass auf diese Weise viele Leute auf diesen Publisher/Entwickler aufmerksam wurden, der ganz offensiv seinen Produkten kein DRM verpasst. Ich bin mir sicher, dass ein nicht unerheblicher Anteil der Umsätze von „GalCiv“ oder „Sins of a Solar Empire“ von Leuten stammt, die am Spiel eigentlich kein Interesse hatten, sondern nur aus Solidarität zu Stardock und als Unterstützung für deren DRM-freie Produktpolitik gekauft haben.
Dementsprechend DRM-frei kommt nun auch Impulse daher, Stardocks Versuch der immer größer werdenen Downloaddienst-Landschaft eine eigene Note zu verpassen. Zwar gibt es mit „Sacred 2“ mittlerweile eine Ausnahme von dieser Produktpolitk, da dessen eigene Online-Aktivierung nicht angetastet wird, doch grundsätzlich kann man sagen, dass man auf Impulse kauft, um zu besitzen. Keine Softwaremiete, keine Abhängigkeiten von Dritten. Impulse ist nicht notwendig, um ein dort erwobenes Spiel zu starten. Die Spiel-Daten sind mit keinerlei Aktivierung verbunden. Ein über Impulse erwobenes Spiel kann ich wahlweise mit dem integrierten Pack-Feature archivieren oder manuell mit einem Packprogramm sichern. Und sogar für die offiziellen Archive ist kein Impulse notwendig, weil ich sie mit Winrar oder 7z (welches von Impulse als Archiv-Packer verwendet wird) manuell entpacken kann. Zwar sind diese offiziellen Archive passwortgeschützt, doch wenn man weiß, dass das Passwort der jeweilige Benutzername des Impulse-Accounts ist, in dem das Archiv erstellt wurde, ist man vollkommen frei in der Nutzung der dort erworbenen Inhalte.
Die einzige offizielle Einschränkung gibt es bei Updates und Patches, die nur registrierten Kunden über Impulse zur Verfügung stehen, wenn man sich in seinen Account eingewählt hat. Selbstverständlich kursieren diese Updates aber auch in den einschlägigen P2P-Kreisen, da sie nicht personalisiert und nicht via Wasserzeichen oder Ähnlichem mit Kundendaten verknüpft sind.
Was Bedienung und Handling betrifft, so hat sich Impulse in der Zwischenzeit erheblich gemacht. Die Software bietet nun deutlich mehr persönliche Einstellungsmöglichkeiten und mehr Features, ist dennoch immer noch einen kleinen Tick umständlicher zu bedienen als Steam. Doch angesichts der Geschwindigkeit, mit der Impulse neue Features bekommt und bestehende Features verbessert werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese Vertriebsplattform technisch und ergonomisch den Marktführer überholt hat. Der einzige wirkliche „Nachteil“ von Impulse ist derzeit die Titelauswahl. Da Steam auf die Angebote der großen Major-Publisher zurückgreifen kann, hat Impulse, neben den Stardock’schen Eigengewächsen, in der Regel nur unbekanntere, kleinere Nischentitel im Angebot.
Nicht so wirklich vergleichbar mit Steam oder Impulse ist hingegen Good Old Games. Dennoch kommt dieser Neuzugang meinen Idealvorstellungen vom Softwarekauf via Download so nah, dass es kaum noch Unterschiede zwischen Wunschvorstellung und Wirklichkeit gibt.
GOG.com ist für mich das ultimative Kauferlebnis für Spiele. Gut, die Preisstruktur ist angesichts der Art des Angebotes nicht direkt vergleichbar, ich kann die Leute gut nachvollziehen, die angesichts des Alters der Spiele von Abzocke reden, dennoch sind das endlich die Preisregionen, die ich mir von reinen Download-Diensten erhofft habe. Und es sind meine Spiele. Wie bei Impulse kaufe ich hier, um zu besitzen. Die Webseite ist wunderhübsch und elegant entworfen, gleichzeitig weist sie, meiner Meinung nach, auch die beste Benutzbarkeit auf. Während Steam mit seinem typischen Oliv und den vielen Ecken und Kanten sehr starr wirkt und nicht wirklich einladend ist, während Impulse (Client und Webseite) ein einziges Design-Kuddelmuddel darstellen (was den Stardock-CEO nach eigenen Worten auch noch gewaltig nervt), so präsentiert sich Good Old Games locker-flockig-leicht. Nicht nur, dass alle Design-Elemente angenehm zu betrachten und zu bedienen sind, auch die Farbgestaltung ist sehr freundlich und einladend.
Dennoch habe ich zwei Kritikpunkte. Gut, eigentlich nur anderthalb. Der eine Punkt betrifft das Versprechen, alle Spiele würden sauber und einfach und ohne Gefrickel unter XP und Vista starten. Nun, für alte DOS-Spiele, die mittels DOSBox oder ScummVM betrieben werden, trifft dies zu, für alle „moderneren“ Spiele ist dies mitunter eine recht mutige Aussage. Ich selbst habe z. B. ein „Ghost Master“ nur dann starten können, als ich beim Untersuchen des Verzeichnisses eine zweite Spiel-.exe gefunden habe, während die offiziell verlinkte .exe nur Fehlermeldung nach Fehlermeldung generiert. Ein „Hostile Waters“ startet nur dann, wenn man zuerst das Setup-Programm startet und die Graphikoptionen einstellt. Versäumt man dies, muss man das Spiel de- und re-installieren, weil sich dieser Abfolgefehler nachträglich nicht korrigieren lässt.
Der andere Kritikpunkt betrifft den GOG-Downloader. Gut, er ist optional. Man muss ihn nicht benutzen. Da der „normale“ Download via Http über die Webseite jedoch keine Wiederaufnahme unterstützt und bereits heruntergeladene Daten verloren sind, wenn man beispielsweise den Rechner herunterfahren muss, ist der Downloader dennoch zu empfehlen, wenn man umfangreichere Spiele lädt und man keine dicke DSL-Anbindung hat, bzw. es irgendwo zwischen GOG.com und Rechner zu einem Stau kommt und man in diesem Moment trotz eines DSL-16000-Anschlusses nur mit maximal 150 kb/s Daten empfangen kann. Für diesen Downloader ist die zusätzliche Installation von Adobe Air notwendig, was zum einen die Benutzerfreundlichkeit nicht gerade erhöht und zum anderen ist der Downloader selber oft genug sogar langsamer als der direkte Download über die Webseite.
Aber Good Old Games befinden sich offiziell erst in der Beta, so dass man über solche Nicklichkeiten und kleineren Details noch hinwegsehen kann.
Ein Sonderfall ist der letzte Vertreter dieses kleinen Download-Dienst-Essays:
Für mich ist Gametap zumindest ein ehrliches Angebot. Gametap suggeriert einem nicht, dass man Spiele kauft, sondern Gametap macht von Anfang an klar, dass es sich hier um einen Abonnement-Dienst handelt, bei dem man keine einzelnen Titel kauft, respektive mietet, sondern man einen zeitlich begrenzten Zugang zu einer kompletten Spiele-Bibliothek erwirbt. Gametap, das ist Software-Miete, wie man sie idealerweise an die Leute bringen sollte. Für 10 Dollar im Monat kann man aus hunderten Spielen auswählen. Von aktuellen Titeln über noch halbwegs moderne Titel bis hin zu alten Arcade- und Konsolen-Klassikern. Das Angebot ist umfangreich, reichhaltig und für jeden Geschmack sollte sich genug Auswahl finden. Sogar im Free-Account gibt es weit über hundert Spiele, aus denen man auswählen kann, darunter so herrliche Titel wie „Psychonauts“ oder etablierte Genregrößen wie „Tomb Raider Legends“.
Der Client kommt mittlerweile auch mit Widescreen-Auflösungen klar, ist aber trotz dieser und anderer Verbesserungen ein Klotz von Programm. Das Interface ist überladen und wirkt vergleichsweise undurchsichtig. Man spielt anfänglich zwar gerne mit den diversen Designelementen herum, die einem etwas den Eindruck eines Thunderdome of Gaming vermitteln (jetzt im positiven Sinne), benutzt man den Client jedoch öfter, nervt es schnell. Es lassen sich keine Shortcuts zu einzelnen Titeln anlegen, der Kunde soll im Client gehalten werden und mit anderen Gametap-Angeboten sowie der eingeblendeten Werbung im Free-Account bombardiert werden.
Wer einfach nur ein wenig zocken möchte, für den ist Gametap keine schlechte Sache, muss man sich hier wirklich keine Gedanken um die Technik machen. Anklicken, herunterladen lassen, spielen. Wer jedoch z. B. Mods verwenden möchte oder ältere Spiele mit dem simplen Editieren einer Ini-Datei auf Widescreen-Auflösungen aufblasen möchte, der sollte die Finger von Gametap lassen, bzw. sich nur auf den Free-Account beschränken. Gametap legt sämtliche Spieldaten in einem verschlüsselten Format ab, was die Verwendung von Mods und das Herumfrickeln in Systemdateien unmöglich macht.
Und wer nicht in den USA oder Kanada lebt, der kann sowieso nur einen Free-Account anlegen, da der kostenpflichtige Zugang nur für nordamerikanische IPs möglich ist. Sicher, ein Proxy hilft über solche Pseudohürden leicht hinweg, doch sollte man sich schon fragen, ob Gametap solche Mühe wert ist.
Fazit: Wie gesagt, Steam ist nicht ohne Grund die Mutter aller Download-Dienste. Wer kein Problem mit DRM hat, Casual-Gaming für eine Ausgeburt des Teufels hält und einen gut gefüllten Geldbeutel hat, der findet dort alles, was das Herz begehrt. Wer lieber sicher gehen möchte, dass sein Erwerb ihm gehört, der wird mit Impulse und GOG.com glücklich. Gametap hingegen … zumindest ich sehe nicht, warum man Gametap ausser mit dem kostenlosen Silber-Account benutzen sollte.
30 Kommentare
wer bezahlt denn geld für dinge, die er gar nicht haben will, nur um etwas/jemanden zu unterstützen? oO
das mache ich vielleicht für greenpeace o.ä., aber sicherlich nicht für eine software-firma.
ansonsten ganz netter überblick und endlich mal wieder ein text, der nicht „review zu spiel xy, das ein halbes jahr alt ist“ ist.
„…und endlich mal wieder ein text, der nicht „review zu spiel xy, das ein halbes jahr alt ist“ ist.“
Tut uns echt leid, Felix, dass wir nicht so aktuell und interessant sind wie z.B. 4Players, GameStar oder Seattle…
Ich bitte ebenfalls tausendfach um Entschuldigung, dass ich sämtliche Games von meinem sauer verdienten Geld einkaufen und in meiner i.d.R. extrem (!!!) spärlichen Freizeit nach Feierabend zocken muss, statt hauptberuflich den ganzen Tag nichts anderes zu machen als Lobhudeleien auf noch nicht erschienene Flops zu verfassen, um den Marketing-Schnöseln der großen Publisher zu gefallen.
Sorry dafür, ich gelobe umgehend Besserung, schmeiße meinen Job hin und investieren fortan mein gesamtes Arbeitslosengeld ausschließlich in topaktuelle Titel, die ich noch am Erstverkaufstag durchspiele und reviewe.
Noch kurz zu Gametap: Hier hat mich immer besonders gestört, dass ich den Speicherort für heruntergeladene Spiele nicht festlegen kann. Gametap zieht grundsätzlich alles auf die Systempartition – zumindest wenn das Programm ebenfalls dort installiert wurde. Das ist alles andere als optimal, wenn man diese Partiion bewusst klein gehalten und lediglich zur Installation seines alltgälich benötigten Programmportfolios vorgesehen hat. Bei meiner 10GB-Systempartition war es mir nicht möglich, mehr als ein aktuelles Gametap-Spiel gleichzeititg zu installieren.
mein gott, fühlt euch doch nicht gleich persönlich angegriffen. stellt euch mal vor, ich lese hier bei euch mit, eben weil 4players und gamestar mich nicht die bohne interessieren. ich dachte, das wüsstet ihr langsam mal. und genauso wenig wie ihr erheben wir anspruch auf aktualität. nur dass unsere texte von niemandem gelesen werden. der diss gegen mein blog war also echt überflüssig.
ich habe nur in letzter zeit ein wenig das vermisst, was hier – so dachte ich zumindest – die idee hinter der sache ‚polyneux‘ war: eben nicht nur stumpfes spiele besprechen.
„der diss gegen mein blog war also echt überflüssig.“
Wo war denn da ein Diss gegen irgendjemands Blog? Von Blogs war nirgendwo die Rede. Geschweige denn von Deinem ;-)
Und sowieso: nun ruder doch nicht zurück mit Deiner Kritik. Ich hatte schon einen kompletten Aufreger-Artikel für mein Blog im Kopf und dann kommst Du und machst mir alles wieder kaputt. Wo ich doch so gerne auf meinen Lesern rumhaue. Harrrrr.
BTW: Wenn wir nunmal einen Haufen Spiele gespielt haben, weil gerade eben wieder Weihnachtszeit war und uns entsprechend viel vor die Füße gefallen ist, dann gibt es eben keinerlei Grund, den ganzen Kram nicht auch tatsächlich mal zu besprechen. Das ist ja immerhin ein Spieleblog hier.
Und der ganze Meta-Kram fällt ja auch nicht mal eben so vom Himmel. Solche Themen müsen sich eben ergeben, will man nicht immer bloß aktuelle Newsmeldungen kommentieren.
ich rudere doch gar nicht zurück. du kannst also pamphlete schreiben, so viel du magst.
und natürlich sollt ihr die spiele auch besprechen. aber ihr sollte auch andere sachen machen. =)
Machen wir doch. Ich geh zum Beispiel gleich ins Kino ;-)
gametap hat seit einigen tagen den free-account übrigens massiv entwertet. ich bin mir nicht sicher, ob psychonauts noch kostenlos spielbar ist, aber „deus ex“ oder die „hitman“-teile (und noch viele andere) sind nur noch gegen bezahlung zu haben.don’t gametap, kids!
Ich rechne eh damit, dass Gametap die nächsten anderthalb Jahre nicht überlebt. Letztes Jahr wurde der komplette Non-Gaming-Bereich mit all den Shows und Serien entsorgt, jetzt die (höflich ausgedrückt) Entschlackung des Free-Accounts und seit über zwei Jahren wird die Internationalisierung des Gold-Accounts angekündigt, ohne das tatsächlich etwas passiert.
Letzteres liegt IMHO aber weniger an Gametap, sondern eher an dem Unwillen der Rechtehalter und Publisher ihren Back-Katalog weltweit für alle zu öffnen. Da sitzt man lieber vor dem Tresor und klagt über Raubkopierer und die aktuelle Wirtschaftskrise, wenn die Umsätze einbrechen oder man Studios schliesst.
Bei aller Kritik an Steam, aber dass du dir da keine internationalen Versionen ziehen kannst (was ja vor allem wegen der Schnitte interessant ist), liegt am Gesetzgeber, nicht an Valve selber. solange Valve am deutschen Markt offiziell mit Steam aktiv ist müssten sie Altersverifikation mit Postident etc pp anbieten. Viel Spass damit :)
Andere Download-Dienste operieren ebenfalls am deutschen Markt und dort kann ich locker-lässig-leicht internationale Versionen ordern. Dort kann ich sogar Spiele ordern, die hierzulande auf dem Index stehen, ohne dass ein Hahn danach kräht, ob ich nun 18 bin oder nicht. Die Entscheidung, einem Steam-Kunden mit deutscher IP keine internationalen Versionen anzubieten, ist einzig und alleine Valves freiwillige Entscheidung, denn Befugnis haben deutsche Gerichte im US-Bundesstaat Washington meines Wissens nicht.
so, welche dienste sind das? also, die offiziell in deutschland am markt sind. und nicht US shops, die deutsche nutzer einfach nur tolerieren.
Anbieten von indizierten Titel im Netz ist per se illegal, und Valve hat sich halt entschieden, sich daran zu halten. Ich müsste googeln, aber ich meine, es gab sogar mal die Aussage, dass Valve mit einer Seitensperrung in .de rechnen musste.
Das da wären zB. alle drei anderen von mir in diesem Artikel erwähnten Dienste, die sich, im Gegensatz zu Valve, nicht um die bundesdeutsche Jugendschutzgesetzgebung kümmern. Bei GOG.com gibt es die hierzulande indizierten Fassungen von Fallout 1 und 2, bei Gametap gibt es zB. Bloodrayne mit haufenweise Megasplatter und Hakenkreuzen im Free-Account. Auch bei Impulse schert man sich als internationaler Anbieter nicht wirklich um die Besonderheiten des bundesdeutschen Jugenschutzirrsinns.
Zudem verstehe ich nicht so wirklich, was Du meinst, wenn Du von „offiziell am deutschen Markt“ sprichst. Care to explain? Jeder Dienst, auf den ich als Bürger dieses Landes ohne zusätzliche Vorkehrungen wie zB. einen Proxy, zugreifen kann, ist offiziell am deutschen Markt vertreten.
Und das Anbieten von indizierten Titeln ist NICHT per se illegal, sondern nur, wenn der Verkauf verboten wurde. Und das auch nur, wenn der Händler in Deutschland sitzt. Von daher kann es Valve scheissegal sein, was die hiesige Rechtssprechung meint. Sie haben sich aber anders entschieden. Also ist es Valves „Schuld“, dass ich als volljähriger Bürger trotzdem wie ein kleines Kind behandelt werde.
„care to explain“
ganz einfach: wenden sie sich explizit an deutsche kunden? valve tut das. allein schon, weil sie steam in ihren eigenen spielen mitliefern und vorraussetzen und damit der zugang zum shop gegeben ist. dadurch, dass sie steam in der box mitliefern sind sie schon anderen regeln ausgesetzt als die 3 von dir genannten dienste, die wie ich es gesagt habe, deutsche nutzer tolerieren, mehr auch nicht. dort bezahlst du auch in $ und nicht in € (zum glück :)).
ausserdem gibt es die steamseite auch auf deutsch mit deutschem support etc. das meine ich mit offiziell.
ja ich habe im letzten absatz das wort „frei“ verschluckt. ich meinte natuerlich den freien verkauf ohne altersprüfung. jetzt geht es im konjunktiv weiter. sollte valve alle titel frei über steam verkaufen wollen, könnte es passieren, dass die seite auf dem Index landet (kein Scherz). das kann bis zu seitensperrungen gehen, zu mal Valve auch titel der liste b anbietet. für einen dienst wie steam, der webseiten anzeigt, ein problem.
einfach nur den schwarzen peter zu valve zu schieben ist zu einfach. zumal, publisher entscheiden, welche versionen auf steam erscheinen dürfen. ob nun internationale oder halt die entsprechende regionale version (wenn es sich jetzt mal nicht um ein spiel mit etwas zu viel blut handelt).
Hmmm, an Deiner Definition von „offiziell am deutschen Markt vertreten“ musst Du noch etwas arbeiten :)
Hilfreich wäre zB. eine mögliche deutsche Tochter von Valve mit Sitz in einer deutschen Stadt. Dann würden sämtliche Dienste, die diese Tochterfirma anbietet, ganz klar unter deutsches Recht allen. So aber denkst Du Dir nur lustige Dinge aus und deklarierst sie zu Argumenten. Aber genug davon …
Und der Umstand, dass Publisher zB. nicht jedem Menschen auf der Welt gleichzeitig alle möglichen Versionen anbieten wollen, liegt eher an den jeweils unterschiedlichen Umsatzerwartungen und Preiskalkulationen, die dem Publisher zT. deutlich höhere Profite mit einer angepassten Version in einer bestimmten Region ermöglichen.
Ich bleibe daher dabei: Valve muss gar keine Rücksicht auf die bundesdeutsche Jugendschutzgesetzgebung nehmen. Sie haben sich aber anderweitig entschieden, weil sie keinen Bock auf mögliche Rechtsverfahren haben. Es ist und bleibt Valves Entscheidung, mich als mittlerweile alten Sack von über 40 Jahren genauso zu behandeln, als ob ich gerade mal dem Kindergarten entwachsen wäre. Valve könnte, wenn ihnen der deutsche Markt so wichtig wäre, eine Altersüberprüfung vornehmen lassen. Mit den hohen Europreisen ließe sich dieser bürokratische Aufwand locker gegenfinanzieren. So aber freuen sich in erster Linie Händler in Österreich und im anderen nachbarlichen Umfeld Deutschlands königlich über all die Scharen deutscher Kunden, die keine Lust mehr haben sich bevormunden zu lassen. Oder die sich entsprechende US-Versionen gleich aus dem Netz ziehen.
sehe ich genauso. gibt ja bei steam auch schon ewig die gruppe, die eine altersverifikation fordert.
aber ein deutscher valve-standort wäre wirklich toll, dann könnte man endlich auch mal was aus dem shop bestellen.^^
[quote]“Und der Umstand, dass Publisher zB. nicht jedem Menschen auf der Welt gleichzeitig alle möglichen Versionen anbieten wollen, liegt eher an den jeweils unterschiedlichen Umsatzerwartungen und Preiskalkulationen, die dem Publisher zT. deutlich höhere Profite mit einer angepassten Version in einer bestimmten Region ermöglichen.“[/quote]
Das ändert nichts an der Tatsache, dass nicht Valve entscheidet, welche Version in welcher Region von Steam erhältlich ist, sondern der Hersteller/ Publisher. Btw, ausländische Spielversionen, die nicht das USK Logo tragen, gelten per se als Ab 18.
[quote]Hilfreich wäre zB. eine mögliche deutsche Tochter von Valve mit Sitz in einer deutschen Stadt. Dann würden sämtliche Dienste, die diese Tochterfirma anbietet, ganz klar unter deutsches Recht allen. So aber denkst Du Dir nur lustige Dinge aus und deklarierst sie zu Argumenten. Aber genug davon[/quote]
Natürlich kann es ihnen egal sein, wenn ihnen der deutsche Markt egal ist. Wenn sie einen Furz drauf geben, ob ihr Dienst hier gesperrt wird. Ob ihre Spielboxen wegen des Steamclients beschlagnahmt werden. Ich denke mir leider keine lustigen Dinge aus.
Nur als Beispiel: es gibt deutsche Content Server. Sollte Valve Titel der Liste B über Steam frei anbieten, könnten diese Content Server beschlagnahmt werden. Nur als Beispiel. Un ddie Konsequenz der Seitensperrung habe ich schon genannt, der Steamclient wäre funktionslos in Deutschland.
oh zu schnell geklickt.
Aber ich gebe dir Recht, ein funktionierendes AVS wäre eigentlich kein Problem, und das ist das einzige, das man Valve ankreiden kann. Aber da die Spiele eh um einiges zu teuer sind, importier ich auch lieber :D
Ok dann sind wir einfach mal ganz krass und reden nur von Valve.
Valve-Spiel (Orangebox) in Deutschland gekauft über Steam: cut
Valve-Spiel (Orangebox) in Deutschland über Proxy gekauft: uncut
Defakto hat Valve selber vor einer Indizierung Angst. Wobei nichts dagegen spricht im Steamshop eine „Indizierungsabteilung“ einzurichten und dort dann Spiele in Deutschland zu verkaufen die sie so nicht verkaufen dürften. Macht aber Valve nicht, stattdessen nutzen sie ihr IP-Routing (t-online Kunden sind übrigends im Vorteil, T-Online hat ip-ranges in der USA gekauft und verwendet sie u.a. auch hier, es kann also vorkommen das man als T-Onlinekunde einen t-online.com peer zu bekommen, wodurch der Resolver von Steam glaubt es handele sich um amerikanische Nutzer, mit dem Ergebnis das ein Freund von mir über Steam L4D uncut gekauft hat, als es bereits auf dem Index stand)
Wie man sieht, ist IP-Range resolving ziemlich schwach in einer international aggierenden Welt. Das ist noch einfacher zu knacken als die Altersabfrage einer Personalausweisnummer
@ Kreon: IMHO ist die Erkennung deines Landes nicht nur an deine IP gebunden. Hast du das mit dem Proxy selbst getestet? Ich habe (auch nur) gelesen, dass die Rechnungsadresse, die du angibst, ebenfalls für die Erkennung deines Landes herangezogen wird. Da ist die Hürde dann höher.
Solange aber Import über bspw. Amazon UK problemlos funzt (tut es, zuletzt L4D), sehe ich das entspannt.
@ SeniorGamer: Du klingst ein wenig so, als wäre dir Altersverifikation allgemein relativ egal. So nach dem Motto: Cool, bei den anderen Downloaddiensten gibts keine Beschränkung – das impliziert jedoch auch, dass Minderjährige an die bösen Spiele kommen. Sofern du das gutheißt, kann ich deine Argumentation verstehen.
Zu Steam DRM: Ich verstehe den Standpunkt „wenn Valve tot ist, gehen die Spiele nicht mehr“. Finde ich aber ein wenig unzureichend, für mich entsteht dabei der Eindruck, dass nicht-DRM Spiele zwangsläufig weiter funktionieren, wenn die Mutterfirma stirbt.
Bei MMOs ist das definitiv nicht so – da ist man dann auf Communityserver angewiesen, sofern der sterbende Hersteller die Server freigibt. Multiplayertitel mit einer zentralisierten Authentisierung werden ein ähnliches, wenn auch leichter patchbares Problem haben.
Interessant finde ich jetzt Mischformen wie L4D: Im Grunde ein reinrassiges Multiplayermodell, das jedoch stark auf den internen Matchmaker aufsetzt. Der natürlich auch vom Hersteller (also hier Valve) betrieben wird. Gesetzt den Fall das Game wäre standalone ohne DRM, dann könnte man es wieder nicht spielen nach Valves Tod, ohne einen neuen Community-Matchmaker oder so.
Was ich damit sagen will: Mit oder ohne DRM ist wohl nicht mehr allein das Kriterium dafür, ob die Spiele (korrekte Hardware vorausgesetzt) ewig laufen werden. Und meine Prognose: Das wird schlimmer werden. Auch ohne DRM.
@IaZee Valve hat ausser der IP keine Möglichkeit eine Ländererkennung durchzuführen. Und nein, ausprobiert habe ich es nicht aber du findest in jedem Forum raus das Valve wie Microsoft ihre Ländererkennung über IP steuert.
Könnte quasi durch ein TOR-Netzwerk mich anmelden und das Spiel kaufen und Valve hat keine Chance herrauszufinden aus welchem Land ich bin. Systemsprache kann auch nicht abgegriffen werden weil Schweiz und Österreich ebenfalls deutschsprachig sind und eine deutschsprachige Distribution noch kein Zeichen für eine Landeszugehörigkeit darstellt. Einzig über die international festgelegten IP-Ranges kann eine relativ sichere Lokalisierung stattfinden, wenn nicht gerade die IP-Range T-Online.com zugeordnet wurde.
IP Resolver-Software ist billig und dazu noch leicht zu implementieren.
Was ich damit sagen will ist einfach folgendes: Valve macht es mit ihren Spielen ja selber auch nicht viel anders.
@laZee: Um es ganz offen zu sagen … ich halte den bundesdeutschen Jugendschutz zu 99% für maßlos übertriebenes Gehabe moralinsaurer Tugendwächter und paranoider Kontrollfreaks. Ein Blick über die Grenze, vor allem in die Niederlande, zeigt wunderbar, wie entspannt man mit diesem Thema umgehen kann, OHNE dass gleich der Untergang der abendländischen Kultur mit Feuerschrift an die Wand gemalt werden muss. Nicht ganz überraschend belegen zB. die Niederlande und all die traditionell sehr liberalen Skandinavier bei regelmäßigen Studien der UNESCO zur Situation von Kindern und Jugendlichen die vordersten Plätze, während Deutschland mit den weltweit mit Abstand schärfsten Jugendschutzgesetzen erst deutlich weiter hinten kommt.
Jugendschutz ist hierzulande nichts weiter als billiger Populismus für uninformierte, dumme Wähler. Und das sage ich als alter Sack, dem es immer mehr stinkt, wie Jugendschutz immer mehr zu einer Art Gesinnungsstrafrecht verkommt.
Vielleicht muesste man den dt. Politikern gerade in diesen „duesteren“ Zeiten mal fluestern, dass der dt. Wirtschaft einiges an Umsaetzen und damit vielleicht auch Gewinnen floeten geht, wenn ganze Heerscharen von erwachsenen Zockern den heimischen Spielemarkt mit seinen armseligen, verkrueppelten Kuemmerversionen einfach ignorieren.
Ich liebe Valve. Es ist saubequem. Ärgerlich ist nur, dass ich manche Spiele doppelt kaufen muss, wenn Sie zeitgleich auf mehreren Rechnern gespielt werden (meine Kinder, z.B. World of Goo). Jedes Kind hat einen eigenen Steam Account, mit meinem Kaufe ich die Games und „schenke“ sie dann den Kindern.
Finanziell ist mir das egal: Ich bin nicht arbeitslos ;)
Und wenn ich mal ein uncut game haben will, wie l4d, dann halt über amazon.co.uk. Bequemer wäre es natürlich, wenn ich es direkt bei Steam (Kreditkarte) kaufen könnte…
Aber ich nehme diese kleine Hürde in Kauf, zum wohle des „Jugendschutzes“ meiner Kinder…
Ach, Deine Kinder haben eine Kreditkarte oder einen Paypal-Account mit Bankkonto dahinter und könnten (!) deswegen bei Steam Spiele einkaufen, die Du sie nicht spielen lassen willst? Ja, dann braucht es natürlich entsprechende Jugendschutzgesetze, wenn Du Dich nicht um Deine Kinder kümmern möchtest …
Daß H.P.M. sich nicht um seine/ihre Kinder kümmern möchte, kann ich aus dem letzten Kommentar beim besten Willen nicht heraus lesen!
Und am deutschen Jugendschutz habe ich auch nichts auszusetzen. Ersten komme ich damit als Erwachsener nicht in Kontakt (bisher konnte ich mir immer jedes Spiel, auf das ich ein Auge geworfen hatte, kaufen). Zweitens, bei berechtigter Kritik an der fehlenden Medienkompetenz vieler Eltern, sollten Kinder nicht jede Splatter-Orgie im Kaufhaus erwerben dürfen.
Na gut, dann besorgen sie sich es eben von Kumpels oder ziehen es sich direkt aus dem Netz, ohne dass dabei die Kinderseele Schaden erleidet. Aber Hauptsache, man hat ein schönes Gesetz verabschiedet, um sich einreden zu können, man hätte ja was gemacht.
Wie gesagt, ich halte den bundesdeutschen „Jugendschutz“ für reine Augenwischerei, da er Moral über Faktenlage stellt. Es ist ja bis jetzt noch gar nicht zweifelsfrei geklärt, welche Auswirkungen solche Spiele auf Jugendliche haben, bzw. ob sie überhaupt nennenswerte Auswirkungen haben, damit man hier eine Gesetzesverschärfungsorgie nach der anderen ablassen muss.
Doch bevor man sich um die Bildung in diesem Lande kümmert oder die Chancen einen vernünftigen Ausbildungsplatz oder gar Job zu finden verbessert, spricht man lieber Verbote auf unbedeutenden Nebenschauplätzen aus. So ist das eben hierzulande.
[quote]Doch bevor man sich um die Bildung in diesem Lande kümmert oder die Chancen einen vernünftigen Ausbildungsplatz oder gar Job zu finden verbessert, spricht man lieber Verbote auf unbedeutenden Nebenschauplätzen aus. So ist das eben hierzulande.[/quote]
Ach komm, das eine schließt doch das andere nicht aus. Das eine sind kurzfristige Maßnahmen, das andere langfristige Maßnahmen. Selbst wenn Bildung & Co plötzlich mit 500% mehr gefördert werden würden, wären die Resultate erst in 10 Jahren sichtbar.
Und in den 10 Jahren? Da regelt mans mit Verboten. Kurzfristig. Ich mag diese Argumentation nicht, etwas kurzfristigem mit was langfristigem vergleichen.
Die Frage, ob die Verbote was bringen, ist ne andere. Also ob das die richtige kurzfristige Reaktion ist. Fakt ist aber, dass es eine kurzfristige Reaktion geben muss, wenn es Probleme mit der aktuellen Lage gibt. Leg das mal auf irgendein andere Problem um und überleg, ob du dann sagen würdest „yeah okay, in 10 Jahren ist ja dann alles wieder gut“. Ick gloob nich, dass das so einfach ist wie man sich das vorstellt.
Und nur weil „wir“ kein Problem damit haben, heißt das nicht, dass wir die Mehrheit sind.