Mit RE: Umbrella Chronicles und House of the Dead 2 & 3 Return sind unlängst zwei Rail-Shooter im Horror-Setting für die Wii erschienen. Obwohl ich das Genre (zumindest was Spiele anbelangt) wegen meiner blühenden Phantasie und erlesenen Schreckhaftigkeit eigentlich nicht so gerne mag, habe ich mir die beiden Titel mal genauer angeschaut. Ich mein, es handelt sich immerhin um Rail-Shooter! Arcade! Und so! Im Folgenden findet ihr einen kurzen Abriss, welches Spiel warum super ist. Und wieso.
Die Light-Gun-Steuerung ist bei beiden Titeln durchaus einfach gehalten, statt Duck & Shoot liegt der Schwerpunkt ausschliesslich auf Shoot. Kommt mir persönlich sehr entgegen. Komischerweise ist dies bei HotD deutlich besser gelungen, als bei der Wii-Entwicklung RE:UC. Komisch deshalb, da es sich um einen Re-Release handelt. Die Steuerung wurde erst nachträglich implementiert und ist trotzdem deutlich responsitiver, sensitiver und man hat nicht dieses Nachziehen. Zusammen genommen vermittelt es dem Spieler das Gefühl, dass das Zielen deutlich schneller vonstatten geht.
Passend zum Handling der Waffe ist in RE:UC die Spielgeschwindigkeit ebenfalls recht langsam. Irgendwie hat man das Gefühl, dass in HotD mehr los ist und man mehr gefordert wird. Dies mag darin begründet sein, dass der steigende Schwierigkeitsgrad während des Spielfortschrittes bei HotD durch Quantität realisiert wird, während dies bei RE:UC durch die Qualität der Gegner geschieht. So kann es bei Resident Evil durchaus passieren, dass man 5-6 Shotgunladungen in einen Standard-Gegner pumpen muss. Okay, guten Spielern kann das nicht passieren, die treffen halt den pixelgrossen „kritischen Trefferbereich“, aber ich bin da noch nicht so weit.
Was die Grafik anbelangt, ist ein HotD2 natürlich nicht mit RE zu vergleichen – es liegen fast 10 Jahre zwischen den jeweiligen Veröffentlichungen. Dies macht allerdings für die Atmosphäre keinen grossen Unterschied, ich würde sie bei beiden als nicht sonderlich gelungen einstufen. Habe kein Gefühl der Beklemmung oder gar Erschrecken verspüren können. Und das sage ich, Meister des Erschrecktseins. Ist aber auch nicht weiter schlimm, solange das Konzept des Rail-Shootens funktioniert. Und das tut es.
Bei HotD merkt man sehr schnell, dass die Serie aus der Arcade-Ecke kommt. Es wird deutlich mehr Wert auf Reaktionsgeschwindigkeit und Aiming gelegt. Außerdem können (zumindest im Arcade Mode) die Level nicht einzeln gespielt werden, man ist gezwungen, das gesamte Spiel in einem Schwung mit den vorhandenen Credits durchzuspielen. Eine Aufgabe, der ich derzeit nicht gewachsen bin. Ich weigere mich aber noch standhaft die Schwierigkeit runter zu stellen. Normal muss einfach drin sein. RE:UC ist massenkompatibler. Muss nicht schlecht sein, im Gegenteil – Manöver, wie sie in HotD gefordert werden, sind hier aufgrund der lahmen Steuerung gar nicht möglich. Der Schwerpunkt liegt mehr auf Ballerei. Auch die Missionen können einzeln angewählt werden. Die Endgegner sind deutlich einfacher als ihre Kollegen aus HotD, was darin begründet ist, dass in RE meist die gesamte Fläche des Bosses als Hitbox zählt, bei House nur ein kleiner Bereich (siehe auch Siegfried, Drachenblut, Blatt).
Doch auch RE:UC bietet gewissen Ansporn für Dauerspieler: Das Wertungssystem. Wer wirklich gute Wertungen erzielen möchte, der darf nicht wild rumballern, sondern muss massig kritische Treffer setzen. Und hierfür wiederum sind die Hitboxen deutlich kleiner als die aus HotD. Die erzielten Wertungen sind übrigens nicht nur dafür da, um eventuellen Damenbesuch zu beeindrucken (hust), sondern auch, um neue Missionen freizuspielen. Und neue Missionen braucht man, um irgendwann alle Missionen freigespielt zu haben. Erst dann kann man nämlich alles im Koop spielen. Jap, das Spiel ist aufgeteilt in Solo- und Koop-Chapter. Find ich persönlich dämlich, warum nicht einfach alles im Koop spielbar machen? Ich hätte den Titel auch so durchgespielt. Ohne diese aufgesetzt wirkende Belohnung. Echt jetzt. Das macht HotD richtig, hier kann man die Zombies während des gesamten Spiels in trauter Zweisamkeit in ihre Einzelteile zerlegen.
Was hingegen bei HotD wirklich negativ auffällt, ist die nicht vorhandene Waffenauswahl. Während man in RE:UC an die 15 verschiedene Feuerwaffen vom simplen Raketenwerfer bis hin zur „Hand Cannon“ (=gepimpte Magnum) zum Mutantengemetzel heranziehen kann, steht einem in HotD nur eine lächerliche Pistole (HotD2) oder eine Shotgun (HotD3) zur Verfügung. Gut, die üblichen Werkzeuge wie Kettensäge, Rasenmäher oder Flammenwerfer fehlen bei beiden, aber wir wollen ja nicht päpstlicher sein als der Papst.
Beide Titel haben also ihre Stärken und Schwächen und gefallen dem einen mehr oder dem anderen weniger. Kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch bieten jedenfalls beide. Wie auch immer man sich entscheidet, Finger weg von dem
16 Kommentare
Whoa… also, meine Annahme, du hattest nie das Vergnügen HotD in seiner natürlichen Umgebung (Spielhalle) zu erleben?
Das Ding ist Arsch treten von der ersten Münze an… ultra violence b-trash, mit dem besten Railgun-Shooterunterbau seit Time Crisis 1 (einer der genialsten Automaten ev0r).
Daher soll man sich auch nicht gruseln bei HotD, sondern einfach nur die Wumme durchladen und die Jungs in dicke, blutige Stücke schießen… Heavy Metal (mit ‘ner Prise Troma) statt suspense und Atmosphäre, sozusagen. Wer hier ernsthaft Atmosphäre erwartet hat, hat irgendwo nicht aufgepasst.
Kann nicht zustimmen bzgl. Quantität der Zombies in HotD, im weiteren Verlauf gibt’s diverse Gegner die mind. 3-4 Schuß brauchen (zum Beispiel die Jungs mit den Äxten, der Kettensägen-Arm (nicht der Boss im Colosseum), oder die Cyborgzombies gegen Ende, sowie die kleinen Choi-Verschnitte, außerdem gibt’s noch die Fetten oder die Kommando-Zombies – die brauchen alle extra Blei – du triggerst und reloadest gegen Ende hin jedenfalls deutlich mehr als noch zu Anfang (wenn du nicht relativ häufig kritisch triffst sogar noch mehr).
HotD2 ist eigentlich gut schaffbar, wenn man weiß wie’s geht – wo hängst denn (der eine oder andere Boss ist relativ knackig, wirklich schwer ist aber bloß der Magician)? Hättest du jetzt die Dreamcast-Version, hätte ich dir eine (besser zwei) Lightguns empfohlen – damit spielt sich das Spiel praktisch von selbst.
Bietet die Wii-Version eigentlich den Arange-Modus der Dreamcastversion, da gibt’s dann auch Alternativen (inklusive BassFishing-Köder ;D) bzw. Mods die bestehende Waffe zu verändern freizuspielen, mehr Durchschlagskraft oder mehr Munition fallen mir da so ein. Ändert schon was.
Zudem, wo sollen die Agenten das alles hinpacken? Finde nur Pistole eigentlich ziemlich logisch in diesem ansonsten eher von der Realität entferntem Spiel. Zudem, wenn die 9mm Puste der beiden schon solchen Schaden wie bei den Standardzombies (Brustkorb durchschießen ftw bzw. Schädeldecke abtragen XD) anrichtet, was brauch es da noch dickere Wummen…
Schade eigentlich nur, das HotD3 etwas schwach geraten ist… die Level sind cool, der Zombiecop auch… aber Pflanzenboss und Todesfaultier sind doch ziemlich lame, und am Ende WIEDER der Emperor (zudem extrem einfach) – nee, nicht wirklich prall.
Anyway, HotD = made of awesome und deiner Beschreibung nach das absolute Gegenteil zu Umbrella Chronicles in allen Belangen.
Durchspielen wenn man weiß wie es geht?
Also ich und nen Kumpel haben zusammen in dem Automaten von HotD3 alleine 15€ für den Endgegner gelassen…. *argh*
Doch, ich habe damals HotD am Arcade gespielt (nur anscheinend bei weitem nicht so oft wie du..), während dieses kleinen Textes ist aber nur von Teil 2 und 3 die Rede. Bestimmt gibt es auch hier Gegner, die mehrere Schüsse vertragen, aber bei RE:UC fällt es einem mehr auf.
Ich denke, ich hänge an dem von dir angesprochenen Magician. Der Typpes, vor dem man alle bisherigen Bosse nochmal hintereinander wegspielt. Bin irgendwie noch nicht so ganz hinter die Art gestiegen, wie ich den spielen muss. Dass ich nicht mit gerade vielen Leben da ankomme, macht es auch nicht wirklich leichter.
Ob die Wii Version auch den Arrange Modus bietet? Ich meine ja, bin mir allerdings nicht 100% sicher. Habe bisher nur Arcade gespielt.
Jap, der Faultierboss saugt natürlich, weil er halt n Faultier ist und kein irrer Zombie mit Kettensäge, aber von der Art der Herausforderung (rel. kleine, sich schnell bewegende Hitbox) suchst du sowas bei RE:UC vergeblich.
edit: Kreon, das kenn ich. Ich hab mal mit nem Freund zusammen einen Arcade-Shooter gespielt (weiss leider nicht mehr welchen) in dem der Endboss so dermassen viele Raketen abgeschossen hat, dass man zu zweit! nicht mit dem Abschiessen der Raketen hinterherkam. Automaten-Endbosse sind darauf angelegt, nicht bzw. nur unter enormem monetären Aufwand schaffbar zu sein. In unserem Fall haben wir uns nach mehreren Fehlversuchen mit einem jeweils 15-20 cm hohen Münzstapel bewaffnet (irgendwann wirds ne Frage der Ehre!) und einer hat versucht, so viele Raketen wie möglich abzuwehren und der andere hat ausschliesslich den Boss beharkt. Im wahrsten Sinne des Wortes ein teuer erkaufte Sieg ;-)
Natürlich, Level auswendig lernen hilft, sowie die Positionen wo das Fadenkreuz ungefähr sein muß, damit es ein hunderprozentiger Treffer wird.
Wenn der Arcade-Besitzer den Schwierigkeitsgrad auf 8 stellt, dann isset klar das ihr mehr Geld da lasst – aber auch hier gilt eigentlich wenn man die Angriffsmuster kennt, und weiß was passiert kann man eigentlich ziemlich sauber durch’s Spiel kommen (wobei ich in Arcades immer vorsichtig mit Lightguns bin, und lieber erstmal ein bisschen zusehe – hin und wieder sind die Leute nämlich zu blöd die Dinger sauber zu kalibrieren).
Wenn ich mich recht entsinne habe ich ohne großes Üben 5 credits für den Emperor gebraucht beim ersten oder zweiten Durchgang (Schwierigeitsgrad normal). Aber wie gesagt, HotD3 ist nicht sonderlich interessant, HotD2 ist WESENTLICH besser (und 4 sieht auch wieder SEHR lecker aus )
Mein Eingangssatz bezog sich auf die Serie an sich, HotD egal welcher Teil, muß man IMO am Automaten erleben. Alle beschriebenen Gegner sind aus Teil 2.
Beim Magician kannst du alle Attacken kontern – das hier sollte helfen: http://uk.youtube.com/watch?v=8_zXd5wraMQ&feature=related
http://uk.youtube.com/watch?v=ggZkoiYn4V8&feature=related
Wichtig ist nur, entweder Genauigkeit (die roten, pulsierenden Dinger treffen) oder eben ein schneller Finger am Abzug um den Jungen an den kritischen Stellen mit Kugeln einzudecken und hoffen das genug durchkommt. Wobei die Stage doch eigentlich ohne Lebensverlust zu schaffen ist, max. 1-2 Leben wenn man beim Hierophant verkackt (afair kann man aber dahinter in der Autoverfolgungsjagd noch ein MedKit kriegen).
Ich wähle die Stages nicht einzeln an, könnte ich vielleicht mal machen. Ich fange immer wieder von vorne an, was bedeutet, nach einem Versagen wieder 20 Minuuten (oder so) spielen, um wieder zu versagen… Bringt natürlich den Vorteil, dass man die ersten Levels ziemlich gut memoriert.
Die Links schau ich mir mal an, danke.
Bis zum Magician sind’s aber schon ein paar mehr als 20 Minuten… hast du denn keine Credits mehr? AFAIR hat man doch 5 auf Standard-Einstellungen? Du fängst echt IMMER wieder von vorne an? Also, SO GANZ von vorne? Da ist ja… krass ;)
Im Gegensatz zur Arcade (und Dreamcaste) -Version ist die Wii-Version ziemlich unpräzise, liegt halt an der Technik.
Auweia… dann kann ich mir vorstellen das der M. ziemlich frustig sein kann/wird.
Ich fand RE:UC wesentlich besser als die HOTD-Compilation! Mehr Atmo, mehr Waffen, mehr Abwechslung. Von der wesentlich besseren Präsentation mal ganz zu schweigen… Probleme mit der Steuerung hatte ich keine.
Und um Aulbaths Frage auch noch zu beantworten: Bei RE:UC gibt es nicht nur viele unterschiedliche Waffen, sondern man kann auch noch alle diverse Male upgraden.
Na, ja… ein zehn Jahre altes Arcadespiel (machen wir uns nix vor, HotD3 spielt einfach keine Rolle) gegen ein aktuell entwickeltes, und zudem wohl auch an die Hardware angepasstes Spiel antreten zu lassen ist etwas… gewagt?!
Zumindest verwundert es nicht, das HotD da schwächer abschneidet (zu mal es das ja nun auch schon für 3(?) Systeme gab, Arcade nicht mitgezählt… man sollte die Toten mal ruhen lassen – und endlich 4 konvertieren)
Aber wenn die Wiimote nicht für schnelle, arcadige Ballerein taugt… wofür ist das Gerät denn dann überhaupt gut?
Wie ist denn der Gewaltgrad in UC? Vergleichbar mit Biohazard 4?
Wie spielt es sich denn mit der Wiimote?
House of the Dead habe ich einmal auf der XBox mit ‘ner Arcade-Grade-Lightgun gespielt.. Es war ziemlich beeindruckend, wie die Arme nach einer Stunde scheinbar unter dem Einfluß der Gravitation des Jupiter standen.
Der wirkliche Horror jedoch bestand in den grauenhaften Story-Texten, die immer wieder dort auftauchten.
HotD 3 meinte ich..
Ich persönlich finde, dass die HotD Compilation vom spielerischen her RE:UC überlegen ist. Vor allen Dingen hat mich (wie im Artikel erwähnt) überrascht, dass die Steuerung einen deutlich schnelleren Eindruck hinterlässt. Vergleiche zur DC-Version kann ich leider nicht ziehen.
Aber es ist halt aufgrund der vollkommen konträren Auslegung der Spiele Geschmackssache, welches einem besser gefällt.
Technisch bedingt ist die WII Steuerung nicht halb so präzise wie eine Light Gun.
Wer nie mit einer Light Gun gespielt halt, den wird es wohl erstmal nicht stören…
Mich ärgert es auch, daß ich neben meinem Plasma auch noch dieses Riesenungetüm von RöhrenTV brauche, um vernünftig Lightgun Shooter zu zocken… Kann man nichts machen…
Ich hab HotD auf dem Dreamcast mit Lightgun und auf dem Wii mit normaler Remote (ohne Zapper) gespielt und kann nicht behaupten, dass mir da ein signifikanter Unterschied aufgefallen wäre.
Ist da vielleicht der Wunsch Vater des Gedanken?