Chris Hülsbeck ist ein wahrhaftiges Phänomen. Als Komponist hat er es nämlich nicht nur geschafft, zu einigen der großartigsten und prägendsten Spiele der 90er Jahre seinen musikalischen Beitrag zu leisten, sondern eben jenen Beitrag selbst zu einem absolut überragenden und prägenden Hörerlebnis werden zu lassen. Das ist vor allem deshalb eine enorme Leistung, weil wir hier eben nicht von großen Orchester-Arrangements und hochtrabenden, kostenintensiven Studiosessions im Auftrag eines großen Kino-Blockbusterstudios sprechen, sondern von der Leistung eines einzigen Mannes und seines Synthesizers. Ja richtig: Wir sprechen von piepsigen 8-Bit-Klängen, zusammengedengelt am C64, Amiga oder Atari ST, verpackt in einige wenige Kilobyte und im Normalfall ausgegeben über die nicht gerade leistungsstarken Audiokanäle eines heimischen Fernsehers eben jener Zeit. Und trotzdem, oder gerade deshalb, haben diese Sounds etwas in uns bewegt, ließen die Kompositionen auch in dieser Form ganz großes Kino in unseren Köpfen entstehen und genau deshalb wollten sich die Melodien einfach nicht mehr aus unseren Gehörgängen lösen. Für mich persönlich war damals schon klar: Das gehört auf die ganz große Bühne, das muss unbedingt mal von einem richtigen Sinfonie-Orchester gespielt werden. 15 Jahre, ach was rede ich: noch länger, habe ich auf diesen einen Tag gewartet, an dem ich vielleicht, eventuell, möglicherweise das Glück haben dürfte, dass sich irgendjemand erbarmt, meine Gebete erhört und eine solche Gelegenheit möglich macht. Was soll ich sagen: ich wurde erhört. Am 23. August war es soweit und das WDR Rundfunk-Orchester präsentierte, unter der Leitung von Grammy-Preisträger Arnie Roth, ein absolut phantastisches Konzert mit den Höhepunkten aus Chris Hülsbecks bisherigem Werk. Komplett neu arrangiert, instrumentiert und dargeboten von gut 120 klassischen Musikern. Bevor es dazu kam, dass ich vor Ort in den Genuss eben jenen Ohrenschmauses kam, durfte ich noch folgendes Gespräch, geführt eine Reihe hinter mir, durch meine Lauschkanäle wandern lassen. Ein Gespräch, dass mir irgendwie klargemacht hat: Ja, Spiele und ihre Musik sind bereits in der Liga der Hochkultur angekommen, aber ihre Anhänger noch nicht unbedingt:
Auftritt Frauenchor. Ein Raunen aus der Reihe hinter mir: “Ah, da kommen die Bläserinnen“. Auftritt Männerchor. Ein weiteres Raunen: “Und da kommen auch schon die Instrumente“. Wenn man sich schon nicht bei vielem sicher sein kann, aber: Bei dem Besuch eines gewöhnlichen Sinfonie-Konzertes dürfte es schwierig bis unmöglich sein, solche Monologe aufzuspüren bzw. unfreiwillig miterleben zu müssen. Kultur scheint also so eine Sache zu sein, die je nach Auffassung völlig unterschiedlich interpretiert werden – oder einfach unter den Tisch fallen gelassen werden kann.
Für den durchschnittlichen Gamer ist der Besuch eines kulturellen Highlights im feierlichen Ambiente eines klassischen Konzertsaals bei Anwesenheit eines 120köpfigen Sinfonie-Orchesters deshalb auch wohl Anlass genug, sich mal richtig fein in Schale zu werfen und sein ranzigstes Gameshirt, bedruckt mit nerdigsten Motiven aller Art, herauszukramen und darüber im besten Fall zugleich noch seine abgeschnittene Jeansweste mit geschätzten drölfzig Badges zu ziehen… um dann, mit der Kölsch-Pulle in der Hand im Publikumsraum fläzend, oben erwähnte Zoten zu reißen und sogleich den gebührenden Applaus für die einmarschierenden Musiker komplett zu verstolpern. That’s Rock’n’Roll, Baby. Meine völlig Games-unaffine Begleitung hatte im Vorfeld jedenfalls das Schlimmste befürchtet und wurde in all ihren Klischeevorstellungen auf das Gründlichste bestätigt. Erschreckend. Da redet man jahrelang mit Engelszungen auf jemanden ein, dass Zocker im Allgemeinen doch alles andere als das fest verankerte Bild im Kopf repräsentieren, nur um bei erstbester Gelegenheit das metaphorische Messer vom soeben noch verteidigten Mob in den Rücken gerammt zu bekommen. Das tut weh. Aber vielleicht sind es auch gar nicht die Zuschauer, die sich künftig erst noch an die Gepflogenheiten eines klassischen Konzertes gewöhnen müssen, sondern die Musiker, Akteure und alteingesessenen WDR 4-Klassikkonzertbesucher, denen in Zukunft ein neuer Wind aus den Zuschauerreihen entgegenwehen wird. Wer weiss. Alles geht seinen Gang.
Statt uns also über solche Randnotizen aufzuregen, wagen wir deshalb lieber einen kleinen Lauschangriff auf den im 4. Quartal dieses Jahres erscheinenden Mitschnitt des Symphonic Shades-Konzertes vor wenigen Wochen. Soviel steht fest: das Album wird ein absolutes Muss nicht nur für Fans des Maestros, sondern für alle, die auch nur ein halbwegs ausgeprägtes Gespür für gute Musik und eine Vorliebe für große Melodien haben. Die Symphonic Shades heben Computerspiele-Musik auf einen gänzlich neuen Level, bringen sie heraus aus der vermeintlich nerdigen Ecke fiepsiger 8-Bit-Sounds und erheben sie zu einem kulturellen Groß-Ereignis, das zurecht seinen würdigen Platz zwischen all den anderen Sonntags-Konzerten des WDR eingenommen hat und dort nun gleichberechtigt zwischen den Werken der ganz großen Komponisten der Geschichte thront. Doch bevor nun jedermann das Album immer und immer wieder in seinen CD-Player schieben kann (und glaubt mir: Ihr werdet nicht genug davon bekommen), um immer mehr und mehr kleine aber feine Details zu entdecken, wollen wir an dieser Stelle bereits einen ersten tieferen Blick auf die einzelnen Kompositionen werfen.
Klang die Aufführung der Hülsbeck’schen Kompositionen im Funkhaus des WDR insgesamt ein wenig matschig und undifferenziert, sah es bei der Radio-Übertragung offenbar bereits gänzlich anders aus. Da saß deutlich hörbar jemand an den Reglern, der Ahnung von der Materie hat und der genau wußte, wann er welche Instrumente und welche Songparts in den Vordergrund zu mischen hatte. So ergibt sich ein wunderbar ausgewogenes Klangbild, bei dem sämtliche tragenden Melodien den nötigen Freiraum bekommen, klar und deutlich herauszuhören sind und es trotzdem noch so viel mehr Details und Feinheiten zu entdecken gibt. So muß ein Konzert klingen!
Kommen wir nun aber endlich zu den einzelnen Stücken…
1. Grand Monster Slam – Opening Fanfare. Komisch, GMS war mir bis zur Verkündung des endgültigen Programms überhaupt nicht als Hülsbeck-Nummer im Gedächtnis. Dabei war das Spiel selbst doch eigentlich alles andere als unbekannt, damals. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob ich es jemals selbst gespielt habe, oder nur durch Zuschauen kenne. Aber es ist schön, nach so langer Zeit noch alte Schätze für sich zu entdecken. Das Grand Monster Slam Titelthema ist definitiv ein solcher Schatz. Dabei braucht es einige Höranläufe, bis es wirklich wirkt, dann aber wissen vor allem die Streicherpassagen zu gefallen und bleiben als Ohrwurm dauerhaft im Gehörgang hängen. Ein mehr als würdiger Opener.
2. X-Out – Main Theme. Der erste Auftritt des FILMharmonischen Chors Prag. Ein zunächst ruhiges fast elegisches Stück Musik, das vor allem von den wunderbaren Gesängen getragen wird und sich, langsam beginnend, innerhalb von gut 5 Minuten zu einem immer bombastischeren Soundgeflecht aufbäumt. Die erste große Gänsehaut gab es schon beim allerersten Hördurchlauf im Konzertsaal. Fantastisch.
3. Jim Power – Main Theme. Was habe ich dieses Spiel geliebt. Jim Power war eine knallbunte Wundertüte voller Jump’n’Run-Sidescroll-Shooter-Rafinesse, die mit einem, für den Amiga, ungeheuren grafischen Aufwand zu beeindrucken wußte und sich fröhlich bei den besten Vertretern seines Genres, allen voran Turrican, bediente. Kein Wunder, dass sich das französische Produktionsteam auch noch flugs den Herrn Hülsbeck geschnappt hat, um sich ein paar feine Melodeien maßschneidern zu lassen. Der Soundtrack, und allem voran das Titelthema, wurde von mir seinerzeit für so großartig befunden, dass ich den Amiga an meine alte Stereoanlage gefrickelt und teilweise nur für diesen einen Song angeschmissen habe. Das hat ganz mächtig gerockt. In der Orchester-Version hingegen kommt mir das Main Theme viel zu langsam und schwermütig daher. Zu sehr werden hier Noten in die Länge gezogen, wodurch dem Stück sein ursprünglicher Charakter vollkommen entzogen wird. Schade. Für mich sicherlich der schwächste Moment des Abends.
4.Tower of Babel. Eigentlich keine Videospiel-Komposition, sondern eher eine lockere Anlehnung an das Genre. Wer sich aber ein wenig auskennt, wird sehr schnell die Versatzstücke des Turrican-Soundtracks entdecken, die bereits im Original (von Hülsbecks erstem Album Shades) prominent platziert sind und der Geschichte von Aufbau und Fall des Turms zu Babel die richtige Würze geben. Bei der Umsetzung hätte ich ein wenig mehr Orientierung am Ausgangsmaterial gewünscht, das zwar nur mit herkömmlichen Synthesizern eingespielt wurde, aber dennoch bereits sehr orchestral daherkam. Nichtsdestotrotz gehört Tower of Babel zu den absoluten Highlights unter einer Fülle aus Highlights.
5. Turrican – Piano Suite. Auftritt Jari Salmela für eine Solonummer am Piano. Mein erster Eindruck vor Ort, dass Salmela eher holprig durch die Noten stolpert und so manches mal neben tastentechnisch daneben greift, wollte sich auch nach mehrmaligem Hören nicht so ganz legen. Man wird das Gefühl nicht los, dass da unbedingt jemand seine Fingerfertigkeit präsentieren wollte, dabei allerdings vergisst, ausreichend Gefühl in das Gespielte zu legen. Mal schauen, welche Version es letztlich auf die CD schaffen wird. Dem Vernehmen nach hat man ja immerhin schon sämtliche Proben mit aufgenommen. An der Schönheit der Turrican-Melodien kann aber auch Salmela nicht rütteln.
6. Gem’X – Main Theme. Was denn, schon wieder Weihnachten? Man möchte das originale Gem’X-Tune zunächst so gar nicht mit den Klängen in Verbindung bringen, die einem da entgegenhallen, obwohl es sich doch ganz eindeutig um die unverkennbaren Eröffnungsklänge handelt. Die weihnachtlichen Glöckchen irritieren halt etwas. Das rhythmisch wummernde Schlagzeug, dass auch auf Rainbows noch zum Einsatz kommt, fehlt zudem ebenfalls komplett. Trotzdem entfaltet Gem’X innerhalb kürzester Zeit einen unwiderstehlichen Charme, dem man einfach nicht widerstehen kann. Und wenn es dazu auch noch eine musikalische Bereicherung für die Weihnachtszeit ist, umso besser…
7. Apidya II – Suite. Wieder einmal spielt der Chor eine ganz entscheidende Rolle und übernimmt tragende Teile des höchst mitreißenden Apidya-Titelthemas sowie einiger Versatzstücke aus den einzelnen Level-Themen. Letztere werden jedoch sehr dezent zurückgehalten und man muss schon ziemlich genau hinhören, um überhaupt etwas wiederzuerkennen. Ein wenig mehr War at Meadow’s Edge etwa hätte hier ganz gut getan, stattdessen beschränkt man sich weitestgehend auf das Titelthema und ein wenig Credits-Sounds. Arrangeur war hier ausnahmsweise nicht Jonne Valtonen, sondern der Japaner Takenobu Mitsuyoshi. Wenngleich dieser hier keinen repräsentativen Querschnitt durch den Apidya-Opus darbietet, schafft er es dennoch ausgezeichnet, die Grundstimmung des Soundtracks herauszuarbeiten und ein Arrangement aufzufahren, das mit jedem Hördurchgang ein klein wenig mehr wächst. An dieser Stelle muss man sich dann aber auch mal fragen: Ist das, was uns da während des gesamten Symphonic Shades-Konzertes geboten wurde, überhaupt noch Chris Hülsbeck? Oder ist es letztlich nur eine Interpretation seiner Werke mit der klaren Handschrift des jeweiligen Arrangeurs? Denn einige Stücke weichen dann doch sehr von dem ab, was man sich aufgrund der alten Hülsbeck-CDs im Vorfeld vielleicht vorgestellt hat. Das ist aber keineswegs negativ gemeint, sondern erhöht im Gegenteil nochmal die Spannung, gibt es so doch einfach sehr viel mehr Neues zu entdecken.
8. R-Type – Main Theme. A long time ago, in a galaxy far… ach nee, falscher Film. Der Weltraum, unendliche… auch nicht. Ach egal: Eine Hymne! Aber sowas von! Herrlich, diese Bläser-Abschnitte. Da will man doch glatt sofort in seinen Raumgleiter steigen und mal wieder ordentlich Alien-Ärsche treten.
9. Licht am Ende des Tunnels. Zur Abwechslung ein wenig Filmmusik. Laut Moderator Matthias Opdenhövel ist der Song so traurig und tränenfördernd, dass man die Proben nur mit Gummistiefeln habe bestreiten können. Nun ja, ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Rührend ist er aber alle mal. Und ein klein wenig gewöhnungsbedürftig, denn man merkt schon, dass er für ein anderes Medium geschrieben wurde und von vornherein eher auf ein Orchester ausgelegt gewesen zu sein scheint. Bei mir ist Licht am Ende des Tunnels noch nicht zu seiner vollen Blüte gereift, da braucht es wohl noch einige Durchgänge.
10. The Great Giana Sisters – Suite. One for the horns! Vor meinem inneren Auge sehe ich Fred Astaire die Showtreppe hinunterhüpfen und einen flotten Steptanz aufs Parkett legen. Ich sehe Dorothy, wie sie die Yellow Brick Road entlang läuft und auf den Tinman trifft. Ich sehe ein großes Showorchester der späten 30er oder frühen 40er Jahre, das sich mit tiefster Inbrunst an einer Revue-Nummer verausgabt. The Great Giana Sisters ist die reinste Wonne und liefert selbst nach 20 Durchläufen noch dickste Gänsehaut vom Allergemeinsten. Meisterwerk!
11. Tunnel B1 – Suite. Wieder was für wirbelnde Finger. Diesmal aber nicht die des Pianisten Salmela, sondern des Darbuka-Spielers Rony Barrak. Die ersten zweieinhalb Minuten sind mehr eine fantastisch anzuhörende (aber noch fantastischer anzusehende) Aufwärmübung für seine Finger und damit eine Selbstdarstellung Barraks, die nichts mit dem eigentlichen Stück zu tun hat, dennoch ausnahmslos zu gefallen weiß. Tunnel B1 selbst wirkt solide im Mittelfeld vor sich hin, löst aber trotz Barrak keine wirklichen Begeisterungsstürme in mir aus.
12. Symphonic Shades. Die Neuauflage des Songs, mit dem alles begann. Statt fiepsiger 8-Bit-Flatulenzen gibt es mächtig was auf die Ohren – rockender Streicher und Schlagzeugeinsatz sei Dank. Das einzige Stück, bei dem ein Synthie zur Untermalung und zur Herausarbeitung des Original-Sounds genutzt wird. Stört nicht weiter, hätte aber auch ohne ganz gut geklappt. Neben Giana Sisters mein persönlicher Höhepunkt des Abends.
13. Die Karawane der Elefanten. Man drehe sich ordentlich einen durch, schaue sich Lawrence von Arabien, Das Königreich der Himmel und alle Teile der Mumie an und schon weiß man, woher die Inspiration für Die Karawane der Elefanten herkam. Vermutlich. Vielleicht auch nicht. Toller orientalisch angehauchter Sound.
14. Turrican II – Main Theme Renderings. Jari Salmela stolpert nochmal durch einen Teil des Turrican-Opus’. Diesmal durch das Turrican II Hauptthema, allerdings in 3 grundverschiedenen Variationen, von der Spielart an unterschiedliche klassische musikalische Epochen angelehnt. Sehr schön. Ein zünftiges Turrican-Best-of hätte es aber auch getan.
Für all jene, die sich nicht gleich die CD kaufen, dennoch aber einen Eindruck von dem Konzert bekommen möchten: Der WDR wiederholt das gesamte Konzert am 28. Februar 2009 ab 20 Uhr auf WDR4. Das Album mit dem Mitschnitt des Konzertes könnt Ihr bereits seit einer ganzen Weile bei MAZ Sound Tools vorbestellen.
11 Kommentare
Damals, also in der C64- und AMIGA-Era, fand ich Hülsbeck ziemlich cool. Aber wenn ich mir seine CDs heute anhöre, muss ich mich doch oft wundern, weil er überwiegend (ja, es gibt tolle Ausnahmen!) billigen 08/15-Sequencer-Pop gemacht hat…
Wie das ganze im Orchester-Arrangement klingt, kann ich allerdings nicht beurteilen, weil ich diese Sachen, also Games-Konzerte, bisher gemieden habe…
Für mich währe es ein Pflichttermin gewesen. Ich habe leider zu spät davon erfahren, so das alle Karten schon weg wahren. Mensch, ich ärgere mich echt, hätte noch nicht mal eine weite Anreise gehabt, da ich aus Köln komme. Habe gelesen das Yuzo Koshiro auch anwesend war und ein Stück arrangiert hat. Für mich sind Chris Hülsbeck und Yuzo Koshiro die wichtigsten Game-Musiker überhaubt. Was diese beiden Herren aus der damaligen Hardware rausgeholt haben, gepaart mit musikalischem Genie, ist einfach unerreicht.
Für mich sind da noch ein paar andere Leute super wichtig:
Rob Hubbard und Martin Galway, zum Beispiel!
Ich trage schon seit Jahren die Idee mit mir herum, Interviews mit den beiden “vergessenen Altmeistern” zu initiieren…
Mal sehen…
Ich stimme S2 da zu, Chris’ “normale” Musik war ziemlicher Rotz und schon zu Eurodance-Zeiten allenfalls durchschnittlich. Erinnert sich noch wer an diese “addicted to these games”-Nummer, furchtbar… FURCHTBAR!
X-Out – Main Theme im Orchestergewand… dafür würde ich allerdings töten. Ich schaffe bei X-Out zwar bis heute nicht mehr als den ersten Abschnitt, aber die Mucke war einfach nur Wahnsinn!
Übrigens, hätte gerne die Gesichter der feinen Damen und Herren gesehen, als die Horde ungewaschener, ungepflegter 80er Heavy Metal-Freaks mit 8-Bit-T-Shirts eingefallen ist
Hmm, Chris Hülsbeck, hmmm … bedaure, kann ich nicht mitreden. Auf Ingame-Musik habe ich erst geachtet, als Doom und Wolfenstein auf die Welt losbrachen. Kann natürlich auch daran liegen, dass die Multimediafähigkeiten des PCs früher “etwas” unterentwickelt waren *kicher* und Musik in Spielen gerne nach Möglichkeit abgeschaltet wurden, da der PC-Speaker …
http://www.firestarter-music.de/
Hier gibts aber “neue” Musik, die man nur mit Gameboys und alten Brotkästen komponiert hat. Fein!
Und zum Thema “Verhalten in Kozerten klassischer Musik” sei nur gesagt, dass es der Musik und auch oft genug den Musikern scheissegal ist, wie sich die Zuschauer verhalten und wie sie gekleidet sind. Hauptsache, sie hören zu, wenn man spielt und es gefällt ihnen.
Im Zuschauerraum der sog. E-Musik findet jedoch ein rein gesellschaftliches Status-Ding statt. Man gilt als etwas besseres, wenn man fein aufgetackelt, das Haupt weise geneigt und den kleinen Zeigefinger *tütü* abspreizend das Prosecco-Gläschen in der Balz- und Präsentierpause in der Hand hält. Da wird nicht vorhandener Anspruch und mangelnder Intellekt beim Zuhörer oft genug nur mit feinen Klamotten und HachHuch getarnt. Ich gehe desöfteren in Klassikkonzerte und zum Ausgleich für die Blicke, die mein “normaler” Aufzug (Jeans, Öko-Treter, Hemd, JackWolfskin-Jacke) von großen Teilen des Publikums (alt UND jung!) erntet, seziere ich genüßlich ihr unglaublich durchsichtiges und zT. nur peinlich zu nennendes Sozialverhalten.
Aber dies nur dazu.
PS: Es ist nicht gerade leicht mit noch Hangover von der gestrigen Party diesen Captcha-Krümelcode zu entziffern. Ich denke, vollkommen nüchtern wäre es auch nicht einfach. Wollte ich *gröhl, hicks* nur mal so angemerkt haben.
Die Hülsbeck-CDs sind wirklich so eine Sache. Aus heutiger Sicht soundtechnisch eigentlich unerträglich, waren sie selbst damals schon viel zu fiepsig und erinnerten durch diesen Synthie-Sound fatalerweise auch noch an Jean Michel Jarre *brrrr* *schüttel*.
Aber die Melodien, Mann, die Melodien!!! Die hatten es einfach in sich und sind selbst heute noch, trotz Synthiegeplucker, einfach ganz großes Ohrenkino. Ganz großes! Da können auch die ekelhaften Eurodance-Versuche des Maestros nicht mehr groß abschrecken. Da drücke ich gerne einfach mal die Skip-Taste, wenn ich dafür mit einem Track der Klasse Apidya-“Game Over” belohnt werde. Addicted to these Games allerdings fand ich schon allein aufgrund seines trashigen Pseudo-Ägypter-Sounds und der grottig hingeschlonzten Raps ziemlich kultig. Viel schlimmer wurde es ja erst später mit solchem Müll wie Easy Life oder Tha Music. Igitt.
Also ich hätte mich ja nicht getraut, mich so dahinzusetzen, auch wenn ich es vielleicht gerne gemacht hätte^^.
Aber die CD wird wahrscheinlich gekauft. Vielleicht schaue ich mir auch erstmal vorher den Mitschnitt im TV an, mal schauen.
Ich wäre aber auch gern selbst hingegangen, hätte aber aus zeitlichen Gründen nicht geklappt.
Überhaupt sollte es mehr Videospielkonzerte geben =).
Einspruch. Zum Beispiel das Turrican Album ist auch heute noch mit der nostalgischen Brille absolut delektabel.
Das Konzert war großartig, hatte die Ehre dem zweiten zu lauschen. Nur den Kasper zwischen durch hätte man sich vielleicht sparen können.
Hab mir gerade mal auf Youtube ein paar Ausschnitte angeschaut – die Shades-Version fand ich ein wenig enttäuschend, da waren die Synthies völlig deplaziert, und das ganze Arrangement ohne echten Spannungsbogen, ganz im Gegensatz zum brillanten 8bit-Original. Aber Giana Sisters im Orchestersound ist schon ganz großes Kino. Schade, das hätt ich gerne live gesehen.
Giana Sisters ist wirklich mein Highlight.
Shades hat aber gerockt wie sau…
Das schöne an den Youtube-Videos ist, dass sie ganz offensichtlich aus der Kamera neben dem Mischpult stammen, die von den beiden Mädels bedient wurde. Deshalb entspricht das Tonsignal nicht dem, was man tatsächlich im Raum gehört hat, sondern ist schon die optimierte Mischung, die auch im Radio lief. Sehr gut.