Wohl kaum ein Spiel hat das vergangene Jahr meines Lebens so geprägt wie Rock Band. Wegen Rock Band hab ich mir eine XBox 360 gekauft, für kein anderes Spiel habe ich soviel Geld ausgegeben, kein Spiel brachte mich je so zum Schwitzen. Damals schwor ich mir, nicht aufzugeben, bis ich 1000 Achievement Points erreicht hätte. Dies ist die Chronik einer Obsession, die Opfer verlangte. Nicht wirklich in die Sätze passende Worte sind entweder Songtitel oder Achievements, die Zahl am Ende jedes Eintrags dokumentiert meinen Fortschritt. Rock Band. 1000 Punkte. Go.
Tag 1: Ich bin hypervorsichtig beim Auspacken, befürchte einen der so zahlreich im Internet verbreiteten Defekte. Aber funktioniert alles. Meine ersten Versuche mit der Gitarre bringen mir gleich Killer Perfomance, mit unserer Gitarre/Drum-Combo namens Cortex Bomb spielen wir auch gleich noch den Van frei und damit Got Wheels. Es fühlt sich gut an. Metallica runtergeladen – mann, schwer! 30/1000
Tag 2: Ich beschäftige mich primär mit den Drums, waren sie doch der Hauptkaufgrund für mich. Erschreckende Erkenntnis: Ich habe weniger Rhythmus im Blut als erwartet. Kämpfe mich trotzdem durch die Solo World Tour, Breakthrough Act und Hot Artist. Anstrengend! 50/1000
Tag 3: Rhythm Rocker ist mein Lohn für den Abschluss der leichten Drummertour. Scheiße, jetzt auf Mittel? Das war so schon hart. Spiele Gitarre auf Hard, werde Top Artist. Ist nach jahrelangem Guitar-Gehero nicht mehr so wild. 80/1000
Tag 4: Score! String Shredder, Fret Ripper und Axe Assassin, alle auf einen Schlag. Ich dudel mich noch ein wenig durch die Bonussongs. 170/1000
Tag 5: AAAAAAHAAAAAAHHH! Aufgewacht, will aufstehen, Krampf im Pedalbein. Gejammert wie ein Mädchen. Bin ich zu alt für den Scheiß? – Nee, bin ich nicht – Flawless Fretwork per Maps – und Rang 24 am Bass- leider nur für Perfekte Welle :(. 180/1000
Tag 6: Maps langte auch für Flawless Groove. Schönes Lied, übrigens. Die ersten Brick Walls sind aufgetaucht – Here it goes again auf Expert-Vocals ließ mich nicht vorbei – ein schlauerer Mensch hätte früher bemerkt, dass es nicht so leicht ist, Lieder zu singen, die man erst ne Handvoll mal gehört hat – und Green Grass and High Tides werde ich wohl nie schaffen – die Soli am Ende des Songs gehen gefühlt länger als bei Freebird, und da fand ich zumindest das Lied noch geil (GGAHT mag ich auch, aber es ist halt kein Freebird – da sieht man mal wieder, wie wertvoll es für Songs ist, auf GTAs Radiostationen zu laufen – man hört sie so oft, bis man sogar zu Rod Stewart gerne Passanten überfährt (IM SPIEL!). Im Practice-Modus bemerkte ich rote Verfärbungen an meinen Fingern. Wäre natürlich eine Sensation, wenn ich mir die Finger an einer Gitarre ohne Saiten blutig gespielt hätte, war aber bestimmt nur irgendwas zum Naschen.
Später: Hab meine eigene Band gegründet, mit mir am Gesang und an der Gitarre. Größenwahnsinnig habe ich beides auf Expert gestellt und dann erst gemerkt, dass es nicht so einfach ist, auf die Tonhöhe und vor allem die Lyrics zu gucken, wenn man gleichzeitig wie blöde Akkorde schrubbeln muss. Idee erst mal wieder zu den Akten gelegt. Aber der Logodesigner ist cool, auch wenn ich nicht kapiert habe, wie man einen anderen Hintergrund als Schwarz auswählen kann (macht sich nicht so gut bei schwarzer Schrift). Noch später: Schön bei den Soli von GGAHT auf Drum Medium verkackt, kam aus dem recht simplen, aber schnellen Rhythmus und nicht mehr rein, auf Teufel komm raus. Verdammt. 190/1000
Tag 7: Ganzen Tag Rock Band gespielt, bin wieder auf Medium Vocals runtergegangen, aber aufgrund von Mittagspause, Arbeitszeiten und Nachtruhe komme ich nicht wirklich viel zum Singen, da ich die restliche Zeit größtenteils an den Drums verbringen möchte. Singstar hat mich versaut – da wir dort immer nur auf Leicht spielten, bildete ich mir tatsächlich ein, über gehobenes Laiengesangstalent zu vefügen, was primär daran liegt, dass man bei Singstar immer weitersingen darf. Nach einer verkackten Strophe hier ist man raus. Nach fünfzehn Songs oder so Groove Technician gekriegt, doch es entbehrte nicht einer gewissen Komik, wie schnell mein Nerdarm bei Achtelschlägen ermüdete, was dem Takt auch nicht gut bekam. Die ersten fünf Songs auf Hard gespielt, hat geklappt. Langsam bin ich richtig gut mit dem Pedal geworden, nur bei versetzter Bassdrum verkacke ich noch. GGAHT hab ich übrigens geschafft, indem ich die Bassdrum konsequent wegließ beim Solo. War knapp, hat aber geklappt. 220/1000
Tag 8: Urgh. Das Drumkit braucht eine Sicherheitsaufschrift: Für Menschen ohne Sportfreude nicht geeignet. Hab drei Stunden länger als sonst geschlafen und war unglaublich erschöpft, jede Faser meines Leibes sehnte sich nach dem süßen Tod. Überanstrengung durch ein Videospiel, ja, lacht nur. Ich hab ja gemerkt, dass ich nicht mehr konnte, aber trommeln macht einfach so einen Bockspaß… Ich wollte sowieso immer Drummer in ner Punkband sein. Jetzt bin ichs irgendwie. Hach… 220/1000
Tag 13: Ich war ja etwas skeptisch, ob die Partytauglichkeit, von der in Foren immer so geschwärmt wird, tatsächlich existiert, aber heute hat sich das, nach geselligen Mengen Alkohol, doch irgendwie bewahrheitet: Selbst sonst eher nicht so spieleaffine Menschen drängelten sich ans Drumpad, brüllten ins Mikro und droschen auf die Gitarre ein. War dann natürlich gleich viel geiler als solo spielen (duh!), vor allem Timmy and the Lords of the Underworlds hat es mir ob seiner gröhltauglichen Lyrik angetan. War schön. Und wenigstens einer wollte dann auch den ganzen Kram haben. Yay! 270/1000
Tag 20: SpielerEins motiviert mich mit den einfühlsamen Worten:”Bei Rock Band muss man halt richtig singen, da reicht das nicht immer nur “Quäkquäkquäkquäkquäk” zu machen wie du sonst bei Singstar” meine momentanen Brick Walls auf dem Weg zum Expert-Singing-Achievement, Gimme Shelter und Mississippi Queen, zu überwinden. Das gelingt, und ich schlage mich recht bravourös bis zum finalen Song Long Time, den ich dreimal bei 85% verkacke, um dann entnervt aufzugeben. Hab viel gedrummt, inzwischen alle Lieder einmal pro Instrument abgeschlossen (Guitar Medium, Drum Medium, Bass Hard), und ich hab das Gefühl, dass meine Unterarme breiter geworden sind. Scheiss auf Wii Fit, das ist spaßiges (wenn auch einseitiges) Training! 290/1000
Tag 21: Sail on, on a distant highway, yeah! Score! Mit viel Glück und dem Mut der Verzweiflung die kritische Stelle mit maximalem Overdrive und Publikumszuneigung überwunden. Abspann! 90 Punkte! Whoo! Hätte ich ja nicht gedacht, dass ich Gesang vor Gitarre überwinde, aber Green Grass und High Tides’ Soli schrecken mich immer noch. Ride The Lightnings Solo krieg ich übrigens auch nicht hin.
Später: Ich summe mich perfekt durch 90% von Creep, bis mich mein Selbsthass ob diesen Betrugs, nur um ein Achievement zu kriegen, dazu zwingt, den Song vorzeitig abzubrechen. Gut, ich hatte mich auch versummt, aber das spielte nur eine Nebenrolle. Echt! Weil meine Freundin für meinen Geschmack viel zu selten drummt, habe ich eine weitere, diesmal weitaus langlebigere Band namens Ant Rails (huh huh) gestartet und den Jet freigespielt. Auf zum Soundmann!
Inzwischen spiele ich die Drums viel mehr aus dem Handgelenk, strengt nicht so an und erlaubt auch Luschen, Achtel aufrechtzuerhalten. Auch das Pedal klappt inzwischen immer besser, bei schnelleren, monotonen Sachen wie Ramones oder dem Gitarrensolo in GGAHT spiele ich, scheints, sogar besser, wenn ich nicht auf den Bildschirm gucke. Es geht voran. Momentane Drum-Brick Wall: Go with the Flow auf Hard. 400/1000
Tag 27:Haha! 100%-Gesangs-Achievement bei Little Sister, erster Versuch! Score! Von wegen quäkquäkquäk! Okay, der Song ist nicht so schwer. Dennoch! Hab mich außerdem ans Onlinespielen gemacht und beide Streak-Achievements geholt. Ich hasse ja prinzipiell sowas, da der allgegenwärtige Trueskill ja eigentlich eine große Anzahl an Siegen in Folge erschweren sollte, wenn man nicht ewig übt, bevor man online geht, so dass der tatsächliche Skill dem Punktewert nicht entspricht, was widerum dem Gegner dann sauer aufstößt, wenn man ihn von der Bühne fegt. Und das ganze war nur einerseits, weil ich bei nur vier Siegen in Folge beim wichtigen fünften so nervös bin, dass ich meine Verkackchance verdreifache. Aber irgendwie hats hier ganz gut geklappt, so meine Gegner nicht bei heftigem Rückstand ihr Onlinekabel zogen. Puh. 450/1000
Tag 29: Kacke, auf der Arbeit in eine Todesfalle getreten und seitdem nur unter Schmerzen (und damit gar nicht, weil ich ne olle Lusche bin) fähig zu Bassdrummen. Aber auf Schwer seh ich eh keine Sonne. Das sind so Momente, wo ich mir wünschte, dass mein Bein besessen wäre und seinen eigenen Willen hätte, dann wären diese versetzten Pedaltritte nicht so das Problem… 455/1000
Tag 42: Mann, es hat gefunkt! Bestimmt 10 Songs weiter auf Hard Drumming, die versetzten Dinger kriege ich hin, und dank DEM TRICK halte ich die Songs sogar durch. DER TRICK: Overdrive aufsparen, durch die häufigen Aktivierungsfenster hat man so stets die Chance zum Ausruhen. Mir gehts super! Ich könnte ewig trommeln! 645/1000
Tag 43: Meine Hand tut weh. Und mein Bein. Ich hab Muskelkater in der Brust. Waah! Musste jetzt merken, dass man ab einer Million Fans auf Expert weiterspielen muss, um noch weitere zu kriegen. Das schreckt mich ab. 645/1000
Tag 44: Bin zwei Tage krankgeschrieben. Liebe Kollegen, verzeiht mir und lest diesen Text nie. Da keine Def Leppard-Songs dabei sind, fällt Drummen erstmal flach. Sing ich halt. Auch schön. 645/1000
Tag 45: Ich will nur noch trommeln! Bin zurück auf Mittel gegangen, um in allen Highscorelisten vertreten zu sein (außer Bass), und das war fast schon zu leicht. Zwei auf Hard getrommelt, und gleich viel besser gewesen. Gaah! Geil! Dafür habe ich das Gefühl, an der Gitarre zu stagnieren, ich bin immer noch nicht in der Lage, Up/Downstrumming koordiniert mit Umgreifen zu kombinieren, so sind die schnelleren Stücke (Electric Version, Dead on Arrival, sogar das eigentlich so leichte Blitzkrieg Bop) ein großes Problem in der Fünfsternekriegung, weil ich bei reinem Downstrum zu langsam bin (gerade auf Dauer) und bei Wechselstrum immer zu viel verhaue. Und GGAHT sowie Blackened sind anhand der Soli immer noch zu weit draußen für mich. Naja, spiel ich halt Bass. 645/1000
Tag 61: Nach zwei Wochen Gips mal wieder fünf Songs gespielt, und hey, muscle memory und anscheinend veränderte Rechthandhaltung erleichtern mir das Up/Down-Strumming. Nice. Außerdem endlich Perfect Drug auf Expert gesungen gekriegt, damit alle Songs auf ebendiesem Schwierigkeitsgrad geschafft und nähere mich der Top 4000. Bei Drums und Gitarre dödel ich noch bei 27000 rum, was sich wohl auch so schnell bei letzterer nicht ändern wird. 655/1000
Tag 63: SpielerEins merkte heute an, dass er einen Artikel über mich schreiben wolle, über einen Spieler, der sich nicht, wie diverse MMORPG-User, sozial ruiniert, sondern körperlich. Wenn er wüsste, dass ich sowas ja hiermit quasi schreibe… 655/1000
Tag 69: Heute in einer etwas längeren Session, als es meine doch noch etwas angeschlagenen Hände eigentlich erlauben würden, auch den letzten Song auf meiner Liste am Bass durchgespielt, damit müsste ich bei allen 84 Songs mit jedem Instrument in den Charts stehen. Gibt keinem etwas außer mir. Platz 3700 an den Vocals! Der Gedanke an die Endless Setlist flößt mir immer noch Angst ein, Gitarre (oder wohl eher Bass, da ja doch deutlich leichter) und Gesang gleichzeitig funktioniert auf Hard, aber nicht mehr auf Expert. 655/1000
Tag 79: Hahaha, awesome! Nun habe ich nach meinem Pedalbein und meiner Saitenhand auch noch meine Gesangsstimme ruiniert. Nach Erkältung und leichter Unterstützung der Stimmbänder durch Druck auf den Hals kann ich nun nurmehr krächzen. Die stets im Raum stehende Frage ob der Langlebigkeit der Rock Band-Instrumente ist bei mir müßig: Die halten garantiert länger durch als ich. Trotzalledem hab ich mich in die Top 2000 der Vokalisten gehievt, was jedem, der mich einmal singen hörte, wie ein kleines Wunder vorkommen muss. 665/1000
Tag 82: Von Expert Drumming wieder auf Hard gewechselt und die ersten Tiers gefünfsternt. Score! 665/1000
Tag 101: Es läuft. Meine Expert-Drummming-Roadblocks sind momentan Detroit Rock City, weil ich da den Bassdrumrhythmus einfach nicht durchschaue, und Dead on Arrival, weil dieser Song schnellen Pedal/Stickaction-wechsel verlangt, den ich immer noch nicht draufhabe. Entweder schlage oder trete ich zuviel. Für Gold bei Blitzkrieg Bop fehlt mir immer noch die Energie, mein Arm wird lahm, bevor der Song endet. Hab eben wieder was über den Nachfolger gelesen und muss wirklich endlich mal anfangen, Pulloffs zu üben. Schließlich fehlt mit immer noch das Expert-Guitar-Achievement, und alles nur wegen GGAHT. Das kann so nicht bleiben. 715/1000
Tag 113: Stagnation auf hohem Niveau. Zwar kann ich meine Listenposition stetig verbessern, aber Achievements klappen einfach nicht mehr. Seit ich an die Hardgrenze der Bandkampagne gestoßen bin, ist da der Spass etwas verflogen, und an meinen Brick Walls komme ich einfach nicht vorbei. Haufenweise Gold Stars auf Gitarre, aber kaufen kann ich mir davon auch nix. Wie soll das bloß aussehen, wenn der zweite Teil kommt? 715/1000
Tag 124: Ahh yeah! Nochmal alle Songs auf Expert gesungen und zack – 8 Millionen aufm Gesangskonto! Top 824 oder so. Bringt mich nur achievementmäßig überhaupt nicht weiter. 715/1000
Tag 125: Big in Seattle, yay! Lange nicht mehr gesungen und gleichzeitig Gitarre gespielt, auch leichten Kram auf Expert, klappte. Dann jedoch der Schock: Schön mein Pedal angebrochen. GAAA! Was nun? Garantie ist sicherlich abgelaufen, Und neue coole Ersatzdinger aus den Ju-es-ey kosten dank horrender Lieferkosten 89€… auf Rock Band 2 warten macht auch keinen Sinn, da ich wohl kaum noch mal einen solchen Geldberg für Plastikinstrumente ausgeben kann, wo sollen die denn alle auch hin? Scheiße, alles. Vielleicht kann ich es ja reparieren. Aber heute bin ich erstmal deprimiert. 725/1000
Tag 140: Erfolgreich umgetauscht. Aber irgendwie ist, vermutlich durch die lange Nichtspielzeit, etwas die Luft raus. Erstaunt stellte ich zudem fest, dass ich bei GH2 Sachen schaffe, die ich bei Rock Band verkacke. Kleinere Timingfenster? Gitarrenproblem? Da laut Fernsehwerbung nun Rock Band 2 doch schon im November hier erscheint, wird das wahrscheinlich erstmal meine Zeit fressen, aber da der Skill ja übertragbar ist, werd ich dann ja wohl auch hier besser. Irgendwann schaff ich das alles. 735/1000
Tag 185: AHAAAHAAHAA! Habe mich nach etwas RB2-Overkill mal wieder an Teil 1 getraut, war erstaunt, wie wenig ich im Tourmode schon gespielt habe, gerade im Vergleich, aber singen und spielen gleichzeitig macht halt den Unterschied. Bisschen gespielt, dann eigentlich keine Lust mehr gehabt, aber scheißwasdrauf, Practice Mode, GGAHT-Solo gespielt. 75%. Dann mit den Solobuttons, in der Hoffnung, dass das besser geht. 75%. Hmpf. Nochmal normal. 77%, und ich hatte zumindest das Gefühl, die harte erste Passage ganz gut gemeistert zu haben. Egal, denk ich, verkackts halt nochmal, Tourmode, voller Song. Diesmal drauf konzentriert, Overdrive per Select zu starten, da meine Gitarre Hochreißen inzwischen gerne mal ignoriert. Mit vollem Overdrivebalken durch die erste harte Phase, dann kommt die zweite, und irgendwie, irgendwie komme ich durch. Oh mann. OD sammeln. Das lange Gegniedel am Schluss, und sie schenken Overdrive, zwei, drei Mal, und ich zeige mich dankbar. Ich bin durch. Ich reiße meine Arme hoch und bleibe in dieser Pose für mindestens 15 Sekunden, während die Endsequenz läuft. Green Grass And High Tides auf Expert. Lord of the Strings-Achievement. Oh ja. Das fühlt sich gut an. 795/1000
Tag 186: Und weiter geht’s durch die Brick Walls: Endlich sind auch Dead on Arrival und Detroit Rock City auf Expert Drums geschlagen. Der nächste Level erschien dann auch durchgehend leichter, bis auf Don’t fear the Reaper, was wohl mein nächster großer Fels auf dem Pfad wird. Bis zum Solo ist es pillepalle, aber Selbiges und das Ende… da sehe ich keine Sonne, momentan. Egal, aufs Positive konzentrieren. 795/1000
Tag 223: Es war Nachts, Freundin schon im Bett, ich muss nicht früh raus – ach Scheiß doch drauf, probierste mal die Endless Setlist, sind doch nur 54 Songs am Stück mit Gitarre und Gesang. Hätte ich fähigkeitstechnisch auch schon viel früher machen können, wäre ich da schon auf den fast als Cheat anmutenden Einfall gekommen, einfach Bass anstatt Leadguitar zu spielen. So verliert auch GGAHT seine Schrecken. Trotzdem oft am Rande des Untergangs vorbeigeschrappt, jedoch immer wieder gerettet, weil immer brav Overdrive gespart und kein Risiko eingegangen. Wechselstrumming ist inzwischen ins Blut übergegangen, anders kann ich kaum noch, selbst bei langsamen Songs. Tjo, und dann war es geschafft, Won’t get fooled again, fertig. Ein gutes Gefühl. Und eine Vorbereitung für die Endless Setlist 2 im Nachfolger mit nochmal 30 Songs mehr…
HAHAHA, gerade beim Korrekturlesen festgestellt, dass ich diesen Einfall tatsächlich schon fünf Monate zuvor hatte. Verdammter vergesslicher Nerdkopp! 850/1000
Tag 304: Ich finde es jedesmal wieder erstaunlich, wenn ich in einem Spiel, von dem ich denke, es zu können, noch etwas dazulerne. Nehme Anhäufungen von gleichen Noten hintereinander nicht mehr als einzelne Noten wahr, sondern als Dreier, Fünfer, wasauchimmer, und die Arme reagieren entsprechend. Hab bei RockBand 2 Fortschritte im Drumbereich gemacht, aber der Reaper wird immer noch gefeared. Scheiß-Zweiunddreißigstel. 870/1000
Tag 312: Aah, endlich! Nach ständigen Situationen des Immerwiederverkackens endlich das Solo geschafft und dann nur noch gebetet, diesen kackschnellen Beat am Ende zu halten. Und es klappte. Wie von allein. Könnte ich bestimmt nie wieder. Muss ich aber auch nicht. Im Vergleich waren die nächsten vier Songs auf dem nächsthöheren Level ein Witz, nur Run to the Hills geht natürlich gar nicht. Naja, andere Herausforderungen locken. Im Übrigen bin ich bei Rock Band 2 schon bei 975/1000, aber die Achievements sind da auch wesentlich freundlicher verteilt. Dafür fehlen mir da ganze 10 Songs auf Drum Expert, ist halt schon wesentlich schwerer. 880/1000
Tag 333: So, nach langwieriger Arbeit tatsächlich jede verkackte Location komplett durchgespielt. Da ich mangels Können damals die leichten Stages zuerst gemacht hatte, gab es nun eine Ballung an Songs, die immer und immer wieder kamen. The Hand that feeds und Train Kept A-Rollin’ kann ich gerne lange lange lange nicht mehr spielen. Jetzt fehlt nur noch ein Achievement, Drums Expert, nur noch Run to the Hills steht zwischen mir und den 1000. Krass eigentlich, ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, dem gesetzten Ziel tatsächlich einmal so nahe zu kommen. Ob ich es wohl schaffe, bevor Rock Band: Beatles rauskommt? 950/1000
Tag 334: Rock Band 2 1000! Hmpf. Hätte ich mal darüber nen Artikel schreiben sollen, dann wäre der jetzt schon fertig. Und Blackened hab ich auch endlich hingekriegt. 950/1000
Tag 335: 68%. Ich habe das Gefühl, dass ich das schaffen kann. Ich werde immer noch besser an den Drums. 950/1000
Tag 345: Mal wieder verletzt, mal wieder krankgeschrieben, Gottseidank jedoch nur ob des Nichtpedalfußes. Klar, ruhigstellen und so, aber man kann ja trotzdem mal kurz so ein- oder paarmal RttH üben, oder? Und obwohl ich aufgrund eines Fire-Emblem-Rückfalls die letzten anderthalb Wochen überhaupt nicht gespielt habe, geht es gut. Ich hab den Bassdrumrhythmus mehr oder weniger drin, und der ist ja die halbe Miete, verkacke ich doch die meisten schweren Songs deswegen so schnell, weil ich nicht nur den Bass verpass, sondern kurz davor oder danach trete, was gleich zusätzlich Publikumsstimmung absaugt. Vier, fünf Mal verkackt, Scheiß drauf, nächstes Mal vielleicht. Spielste noch ‘ne Runde Foreplay/Long Time.
Aber dann hab ich doch noch mal gespielt. Und auf einmal war ich irgendwie durch. Die letzte Karriere auf Expert. Das letzte Achievement. Ich bin immer noch im Schockzustand. Was ne Reise. Langsam der Zerholzung entgehengehende Sticks, zwei gebrochene Pedale, eine Gitarre mit abgenudeltem Gitarrengriff und schlabbernder Strumbar und ein komplett ruinierter Körper. Das war es alles wert. 1000/1000
Tag 346: Und was mach ich jetzt? 0/1000
13 Kommentare
SpielerDrei for President!
Ich bin viel zu empathisch. Beim lesen empfand ich Phantomschmerzen…
Das erste Bild ist der Hammer. Diese abgenutzten Tasten zeigen mir die Freude und das Leid, den sie über unseren unermüdlichen SpielerDrei gebracht haben. Bravo!
Ich kann es nicht oft genug sagen: Du bist der König der Nerds! ;)
Tolle Leistung, toller Artikel. Hut ab!
Ich kann deine Versessenheit gut verstehen. Ich selbst sitze auch gerade vor Rock Band 2 und quäle mein Drumkit.
Übrigens war ich selten von einer Spielehardware so enttäuscht wie vom RB-Drumkit. Wenn man auf den beiden unteren Schwierigkeitsgraden spielt dann geht das noch vollkommen in Ordnung, aber ab schwer ist die Aufteilung schlicht unbrauchbar und die Stabilität lässt einfach zu wünschen übrig. Mal davon abgesehen kann man das Basedrum-Pedal einfach nicht gut positionieren. Es ist immer zu weit vorn. Verdammt, ich will ein besseres Kit, gibts da Alternativen?
Hmm, ich hatte mit den Drums nie Probleme (von den zwei Pedalbrüchen mal abgesehen), die Pedal-zu-weit-vorne-Problematik umging ich durch einen relativ hohen Stuhl und Ballenspiel bei hängendem Fuß, aber das ist nicht jedermanns Sache. Für großes Geld ist das ION-Kit wohl das beste in Spielzeugschlagzeuge, ansonsten soll ja auch das RB2-Drumkit wesentlich besser sein (auch wenn die Aufteilung sich ja nicht ändert, was stört dich denn daran genau?), aber ob das überhaupt je hier erscheint?
1.) Du hast keine Becken.
2.) Der Schlag- /Druckpunkt ist nicht ideal, mir gehlt da einfach Feedback.
3.) Das Drumpedal ist mechanisch ein witz.
4.) Die Anordnung der Snare ist für jemanden der Schlagzeug spielt so nicht wirklich ideal. Bei mir ist die Snare in der Mitte und die Hihat bzw. das Ride-Becken mehr seitlich angebracht. Die Umstellung nervt schon.
Das sind so die Kritikpunkte, die mir jetzt aus dem Stehgreif einfallen.
Zumindest die Becken gibt es ja beim RB2-Kit als Addon.
[quote]Und was mach ich jetzt?[/quote]
ein echtes drumkit kaufen und die gleiche zeit und energie ins üben investieren, vielleicht eine band gründen oder irgendwo mitspielen.
der einzige haken: es gibt keine gamerscore-punkte ;)
Obwohl ich dereinst mein Haupthaar zum Klang bretterharten Metals geschüttelt habe bis zur Herausbildung bretterharter Genickmuskeln (und dies etwas zahmer heute immer noch tue) … Spielen wie Guitar Hero oder eben Rock Band stehe ich so verständnislos gegenüber, wie ein Feuerland-Indianer damals beim ersten Anblick diverser Segelschiffe der Weißen. Nicht nur nicht verstehen können, nein, komplettes Nicht-Begreifen :)
Doch wie sagt der Ami so schön: Whatever floats your boat!
Man, was für ein toller Beitrag :-D
Jetzt bin ich überzeugt, ich brauch das auch…
und ich bin auch überzeugt.
und zwar von der tatsache, das dies wohl kein spiel für mich ist…
Respekt! … und Neid.
Bei mir scheiterts leider immer am Bein. Nach 3-4 Songs ist das einfach zu nix mehr zu gebrauchen. Und ohne längere Sessions ist so ein Spiel wohl einfach nicht zu schaffen.
[quote]einen relativ hohen Stuhl und Ballenspiel bei hängendem Fuß[/quote]
Ich werde mir wohl mal einen höheren Stuhl besorgen, denn das scheint auch die Technik mit der ich am besten zu Recht komme. bin aber für andersweitige tipps sehr offen.
@RB1+2-Gott
Hast du die Drumpads in irgend einer Weise gedämpft? oder haben Freundin und Nachbarn einen ungewöhnlich tiefen Schlaf?
Nee, keine Dämpfung, daher auch kein Spielen nach 22.00. Hat sich nie jemand beschwert, aber die Wände sind hier auch ziemlich schalldämmend.
Abgesehen davon sind die ja gar nicht soo laut, so man nicht mit aller Kraft raufdrischt.