Für gewöhnlich finde ich es eher langweilig, etwas über Blockbuster-Games zu schreiben. Noch dazu, wenn es sich um einen Titel handelt, der von allen Seiten ausschließlich mit Lob überschüttet wird. Ich sehe einfach keinen Sinn darin, ein Spiel zu empfehlen, das ohnehin schon jeder potenziell Interessierte längst blind gekauft hat. Darum lasse ich es auch meistens bleiben.
Im Falle von Blizzards StarCraft II mache ich aber mal eine Ausnahme. Nicht etwa weil das Spiel von so vielen Menschen so lange sehnsüchtig erwartet wurde, sondern weil ich mit StarCraft sehr viele persönliche Erinnerungen verbinde. Es sind Erinnerungen an eine extrem faszinierende Singleplayer-Erfahrung und unzählige Lan-Sessions mit Freunden, von denen einer sogar wegen StarCraft durch die Abschlussprüfung fiel…
Als StarCraft vor 12 Jahren erschien war ich schon lange ein eingefleischter RTS-Fan. Allerdings hieß meine Lieblingssoftwareschmiede in diesem Bereich bis dahin nicht Blizzard Entertainment, sondern Westwood Studios. Klar, es gab in den 90ern viele mehr oder weniger erfolgreiche RTS-Spiele, aber Westwood haben 1992 mit Dune 2 das Genre, wie wir es heute kennen, geprägt und später mit der Command & Conquer-Serie die bis heute geltenden Genrestandards gesetzt. Blizzards WarCraft-Spiele waren für mich nur nette Me-Too-Titel, die allein schon deshalb keinen bleibenden Eindruck hinterließen, weil ich kein Freund von klassischen Fantasy-Szenarien bin. Mit Orks, Goblins, Trollen und dem ganzen anderen Tolkien-Gelumpe treibt man mich in der Regel direkt in einen komatösen Tiefschlaf.
Doch dann kam StarCraft: SciFi, Baby! Und zwar von der epischen Sorte! Die glänzend erzählte und fantastisch präsentierte Story um Terraner, Zerg und Protoss ist für mich bis heute eine der fesselndsten Singleplay-Erfahrungen überhaupt. Das schließt natürlich auch das ebenso großartige AddOn Brood War ein, welches ich bis heute für das Paradebeispiel für eine wirklich gelungene Spielerweiterung halte. Es bot nicht nur neue Kampagnen und vorbildlich integrierte neue Einheiten für alle drei Parteien, sondern erzählte auch nahtlos die Geschichte des Hauptprogramms weiter, als wäre es von vornherein integrativer Bestandteil des Ganzen gewesen.
Aber auch spielerisch bot StarCraft deutlich mehr als die damalige Konkurrenz, denn bis dahin hatte es niemand gewagt, drei wirklich unterschiedliche Fraktionen in ein einziges RTS zu packen. Bei C&C, Age Of Empires und wie sie alle hießen, war es im Grunde relativ egal, welche Seite man spielte, denn bis auf einige wenige Spezialeinheiten, war der größte Unterschied meist nur die Farbe der Uniformen. Bei StarCraft musste man sich tatsächlich komplett umstellen. Jede Fraktion erforderte ihre ganz eigenen Strategien. Damit war StarCraft auch spielerisch ein absoluter Meilenstein für das RTS-Genre, obwohl man Blizzard ja gemeinhin nachsagt, niemals wirklich innovativ gewesen zu sein…
Den Ruf des innovationslosen Perfektionierers wird Blizzard mit StarCraft II auch ganz sicher nicht abschütteln können, denn im Grunde ist hier alles beim Alten geblieben. Es gibt natürlich auf allen drei Seiten ein paar kleinere Änderungen. Einige Einheiten und Gebäude sind verschwunden, andere hinzugekommen und ihnen allen wurden neue Upgrades bzw. Spezialfähigkeiten spendiert. Aber im Kern ist es exakt das gleiche Spiel geblieben, das ich schon vor 12 Jahren gespielt habe. Sogar die Drohnen bauen sich immer noch regelmäßig selbst zwischen Gebäuden ein, so dass man die nutzlosen Deppen des Öfteren eigenhändig liquidieren muss (quasi Blizzards Gegenstück zu den traditionell dummen C&C-Sammlern).
Und da ich keine Lust auf einen langweiligen und nerdigen Hardcore-Review habe, in dem die Detailänderungen haarklein analysiert werden, möchte ich lieber darauf eingehen, wie die Singleplayer-Kampagne gefühlt bei mir ankam:
Wings Of Liberty spielt vier Jahre nach den Ereignissen in Brood War und beginnt recht zäh mit einem abgehalfterten Jim Raynor, der einen bescheidenen Widerstandskampf gegen den skrupellosen Arcturus Mengsk führt, welcher den Krieg zwischen Menschen, Zerg und Protoss dazu genutzt hat, neuer Imperator des Dominion zu werden. Erst als die Zerg unter Führung der Queen Of Blades, Sarah Kerrigan, wieder im Gebiet des Dominion auftauchen, nimmt die Geschichte langsam an Fahrt auf.
Nach anfänglicher leichter Enttäuschung stellte sich im Laufe der Terraner-Kampagne auch tatsächlich wieder die alte Begeisterung bei mir ein. Allerdings nur, um mich am Ende mit einem Cliffhanger stehen zu lassen, der nur zu deutlich machte, dass ich lediglich ein Drittel der eigentlich intendierten Geschichte gespielt hatte. Blizzards Entscheidung, aus StarCraft II drei einzelne Spiele zu machen, war keine wirklich gute. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das Ganze natürlich sehr clever, da man die Fans auf diese Weise gleich dreimal zur Kasse bitten kann. Aber die in die Länge gezogene Erzählweise und das unbefriedigende Ende hinterließen bei mir einen ziemlich schalen Nachgeschmack, weil ich nicht den Eindruck hatte, dass die Story ob ihrer epischen Ausmaße unbedingt geteilt werden musste, sondern gezielt gestreckt wurde, um die drei Kampagnen aller Fraktionen einzeln verkaufen zu können.
Jetzt kann man natürlich darüber streiten, ob es nicht doch erzählerisch Sinn macht, die Gesamtgeschichte langsamer zu erzählen, denn immerhin kann man StarCraft II zugutehalten, dass es den Figuren, die im ersten Teil doch etwas wie Instant-Helden aus der Cornflakespackung wirkten, nun viel mehr Raum für die Charakterentwicklung einräumt. Immerhin schafft es Wings Of Liberty, vielen bereits bekannten Figuren deutlich mehr charakterliche Tiefe zu verleihen als es das Original jemals gekonnt hätte. In StarCraft war der Fokus der Geschichte noch wesentlich weiter gesetzt. Es ging primär um den Konflikt dreier Völker und weniger um die innere Zerrissenheit einzelner Protagonisten. Eigentlich ist diese Verschiebung des Blickwinkels in StarCraft II kein schlechter Ansatz. Und am Ende, also wenn man alle drei Episoden gespielt hat, bekommt man ja auch wieder das epische große Ganze. Doch dadurch, dass man jetzt eben nur ein in die Länge gedröseltes Drittel des Ganzen serviert bekommt, ergibt sich für mich zunächst einmal eine weniger spannende, weil langatmigere Handlung für den Singleplayer-Teil des Spiels. Für Dinge, die später vielleicht noch kommen oder auch nicht kommen, kann ich mir im Moment erst einmal nichts kaufen…
Die veränderte Präsentation der Geschichte und deren Konsequenzen für die Spielmechanik, über die sich anfangs so viele Leute lauthals aufgeregt haben, finde ich hingegen recht gelungen. Auch wenn die hochwertig gerenderten Zwischensequenzen lange Zeit Blizzards Markenzeichen waren (Gott, fand ich das Diablo-Intro mit dem Raben damals geil!), so muss man doch gestehen, dass man inzwischen fast niemanden mehr so richtig mit solchen Filmen vom Hocker hauen kann. Das können inzwischen auch sehr viele andere Entwickler sehr gut. Die Idee, den Storyfortschritt diesmal größtenteils dadurch zu erzählen, dass man sich zwischen den Missionen auf Raynors Flagschiff TV-Nachrichten anschaut oder sich mit Crewmitgliedern unterhält, ist ziemlich gut umgesetzt, auch wenn es, wieder mal typisch Blizzard, spätestens seit Wing Commander (1990) keine neue Sache mehr ist. Die geliebten Rendersequenzen sind aber nicht völlig verschwunden, wodurch auch die konservativeren Spieler nicht gänzlich auf ihre gewohnten Blizzard-Eye-Candies verzichten müssen. Auch die Möglichkeit, die Reihenfolge der Missionen nun in einem gewissen Rahmen selbst zu bestimmen und dadurch auch, zusammen mit der Forschung auf dem Flagschiff, den technologischen Fortschritt der Fraktion zu beeinflussen, sehe ich als positive Veränderung zum Original an.
Trotzdem hat mich der Singleplayer unterm Strich nicht so sehr beeindruckt wie damals. Es kann durchaus sein, dass ich dies völlig anders sehe, wenn ich erst einmal alle drei Episoden gespielt habe, aber zum jetzigen Zeitpunkt bleibt mir nur die ernüchternde Feststellung, dass StarCraft II: Wings Of Liberty als Singleplayer-Spiel nicht an das Original heran kommt.
Nachdem wir jetzt mit der Kampagne den für mich wichtigsten Teil des Spiels abgehandelt haben, kommen wir nun zu dem, was unsere zahlreichen Leser aus Südkorea und der E-Sports-Szene viel brennender interessiert: Der Multiplayer!
Tja, und was soll ich Euch unnötig lange auf die Folter spannen, liebe Schüler, Studenten, Arbeitslose und Nerds ohne Leben: Der Multiplayer von StarCraft II ist der Multiplayer von StarCraft. Bis auf die kleinen Detailveränderungen bezüglich der Einheiten und Gebäude, die ich schon weiter oben erwähnt habe, könnt Ihr das gleiche Spiel, das Ihr schon seit 12 Jahren wie die Bekloppten spielt, einfach in höherer Auflösung weiterspielen ohne Euch großartig umgewöhnen zu müssen. Na wenn das mal keine gute Nachricht ist, oder?!
Die Entscheidung der Entwickler, aus Gründen des E-Sports diesbezüglich so gut wie gar nichts zu verändern, kann man durchaus respektieren. Ich meine, wo kämen wir denn hin, wenn jemand alle 4 Jahre bei jeder Fußball-WM komplett die Regeln ändern würde? Mal davon abgesehen, dass dies für das geneigte Publikum ziemlich verwirrend wäre, wären wohl vor allem die überbezahlten Fußballprofis, die nicht mal einen geraden Satz aufsagen können, wenn man ihnen ein Mikro vor die Nase hält, wohl gnadenlos überfordert. Und was dem Profifußball recht ist, kann dem E-Sport nur billig sein. Von daher finde ich Blizzards klares Ja zum E-Sport schon ok. Aber irgendwie auch langweilig. Je nachdem. Sucht es Euch aus.
Wer jetzt denkt, „War ja klar. SpielerZwei ist ja grundsätzlich so ein Mehrspieler-Miesepeter.“, dem sei gesagt, dass ich StarCraft damals wirklich bis zum Umfallen im Multiplayer gespielt habe. Das ging sogar soweit, dass mein Kommilitone Stefan, mit dem ich gegen Ende unseres Studiums eine Lerngemeinschaft gebildet hatte, dabei auf der Strecke blieb und seine Abschlussprüfung vergeigt hat. Retrospektiv sehe ich es fast als ein Wunder an, dass es mir nicht ebenso erging, denn so ziemlich jedes unserer täglichen Lerntreffen lief so ab, dass wir gegen Mittag etwa eine Stunde gelernt haben, um dann den Rest des Tages bis spät in die Nacht StarCraft zu spielen. Die etwas gewissenhafteren Studenten unter uns stießen zwar erst am späten Nachmittag dazu, waren dafür aber meist die letzten, die in ihre Schlafsäcke krochen…
Mann, das waren noch Zeiten! – Ich war damals genau so ein videospielabhängiger Asi wie die WoW-Freaks, über die ich mich heute ständig lustig mache…
Anyway. Ich habe also über zwei Jahre lang Trillionen von Stunden mit diesem Spiel verbracht. Und ich war sogar richtig gut. Allerdings nur im Lan mit Freunden. Das BattleNet habe ich schon damals gemieden wie Jörg Langer die Bescheidenheit, weil ich dort immer nur böse den Arsch versohlt bekommen habe. Nach vielen vergeblichen Versuchen, in Online-Partien überhaupt einen Fuß auf den Boden zu bekommen, musste ich erkennen, dass die Leute dort anders StarCraft spielten als meine Freunde und ich. Und diese andere Art zu spielen gefiel mir einfach nicht. Wir haben im Lan immer ähnlich gespielt, wie man es auch in der Kampagne macht, also erst mal die Basis ausbauen und absichern, um dann erst recht spät offensiv zu werden. Rushen galt bei unseren Lan-Sessions als uncool und wurde gnadenlos mit Bier- und Liebesentzug bestraft. Im BattleNet hingegen wird eigentlich nur gerusht. Alle Spieler arbeiten auf einen schnellen Sieg und eine entsprechend kurze Partie hin. Natürlich kann ich auch so spielen, aber es macht mir einfach keinen Spaß. Das ist nicht die Art, wie ich ein RTS spielen möchte. Also hatte sich das BattleNet als Spielpartnerersatz relativ schnell für mich erledigt.
Da mein Leben heute aber ein völlig anderes als damals ist und ich nur noch ganz, ganz selten mal die Gelegenheit bekomme, im Lan zu spielen (was aber im Falle von StarCraft II ohnehin nicht von Belang ist, da Blizzard unverschämterweise den Lan-Modus kurzerhand einfach weggelassen hat), habe ich mich nach all den Jahren wieder einmal ins grausame BattleNet begeben, um den Multiplayer für Euch auszuprobieren. Tja, was tue ich nicht alles für meine Leser…
Und wie schon oben mehrfach festgestellt, ist StarCraft II auch hier in wirklich jeder Hinsicht genauso wie der erste Teil: Ich habe tatsächlich nur sehr wenige Partien gewinnen können. Und wenn, dann nur gegen irgendwelche Schnarchbären, die nach 30 Minuten eine Basis auf die Beine gestellt hatten, die mein fast 4jähriger Sohn, so er denn schon StarCraft spielen dürfte, vermutlich schon nach 10 Minuten fertig gehabt hätte. Ansonsten habe ich nur auf die Fresse bekommen und die meisten Partien gnadenlos verloren. Vermutlich bin ich aber auch selbst schuld daran, denn ich habe immer nur meine Lieblingsfraktion, die Protoss, gespielt, obwohl die Überlegenheit der Terraner und Zerg bei schnellen Spielen mehr als offensichtlich ist. Die Protoss waren im Multiplayer schon immer die schlechteste Wahl, weil Terraner und Zerg wesentlich schneller aus dem Quark kommen und zudem viel mehr unterschiedliche Strategien zulassen, da beispielsweise die Terraner viel früher Tarn- und Support-Einheiten am Start haben, welche wiederum schon recht früh im Spiel ganz gemeine Schachzüge erlauben. Die Protoss sind zwar prinzipiell die stärkste Fraktion im Spiel, nur leider benötigen sie eine viel längere Anlaufphase um effektiv offensiv werden zu können. Und ein früher Zealot-Rush ist immer eine riskante Sache, die auch gerne nach Hinten losgehen kann. Von daher sind sie meiner Meinung nach in BattleNet-Partien eher etwas für die Profis, zu denen ich mich aber keinesfalls zähle.
Aber egal. Es ging hier ja nicht darum, mich gut in irgendeiner E-Sports-Ladder zu platzieren, was ohnehin illusorisch gewesen wäre, sondern darum, mal zu schauen, was sich in den letzten 12 Jahren verändert hat. Und da kann ich nun nach diversen Partien wiederum feststellen: Nichts. Rein gar nichts. StarCraft II im BattleNet ist immer noch das gleiche Ding und ich bin darin immer noch total beschissen. Die E-Sports-Szene freut sich und StarCraft II ist nüchtern betrachtet die unspektakulärste Fortsetzung eines Spieleklassikers seit Mrs. Pac-Man.
Wäre da nicht die fortlaufende Geschichte in der Kampagne, würde ich bei StarCraft II sogar eher von einem zeitgemäßen Remake als von einer Fortsetzung sprechen wollen. Aber ist das wirklich schlimm? Für mich persönlich? Ja. Ein wenig zumindest. Wobei ich jetzt nicht sagen könnte, ich wäre regelrecht enttäuscht, weil ich eben nicht die letzten 12 Jahre auf StarCraft II gewartet habe. Ich bin ja auch kein Südkoreaner. Oder E-Sportler. Die Tatsache, dass das Spiel im Großen und Ganzen so wenig Neues bietet, ändert natürlich nichts daran, dass es sich bei StarCraft II: Wings Of Liberty ohne Frage um ein absolut glänzendes Spiel handelt, mit dem Blizzard wieder einmal den Standard im RTS-Genre gesetzt hat. Und bedenkt man, dass die Mehrzahl der heutigen Käufer wohl zu jung ist, um sich großartig an der Inhaltsgleichheit mit dem Original zu stören, ist meine Nörgelei wohl am besten als das zu werten, was es ist: Ein Schwelgen in Erinnerungen eines alten Sacks.
Wäre ich noch Student und hätte Blizzard nicht den Lan-Support gestrichen, würde ich wahrscheinlich auch heute wieder für unzählige Stunden im StarCraft-Universum kleben bleiben. Aber so wie die Dinge heute nun einmal für mich, den alten Sack, liegen, ist StarCraft II bis zur nächsten Singleplayer-Kampagne erst mal abgehakt.
15 Kommentare
tja was soll ich sagen.. mir gehts nahezu genauso. von der empfindung des spielerlebnisses bis hin zur lan. nur das sich meine multiplayererfahrungen *ausschließlich* auf kleine lans im freundeskreis beschränkten und wir haben das auch eher so wie ihr gespielt, d.h. die rushtaktik hasste ich wieder die pest, weil ich a) immer im bnet dagegen verloren hatte (und nach 5-10 niederlagen einfach keinen bock mehr hatte) und b) es mir einfach keinen spaß macht. im freundeskreis haben wir immer eine art singleplayermodus gegeneinander gespielt. aber das hat spaß gemacht und die kampagne fand ich damals™ auch super.
also sc2 aus ner bauchentscheidung heraus gekauft (nicht vorbestellt, also *ordentlich* asche im laden gelassen) und singleplayer gespielt. fand ich insgesamt eher so lala und berechenbar. war das damals (mit der häutigen wahrnehmung) auch so mittelmäßig, oder bin ich mittlerweile zu abgebrüht, um ein herzhaftes gähnen nur schwer unterdrücken zu können? ok, wir reden hier nicht über ein adventure oder rollenspiel, aber die story zielt imho doch etwas zu sehr auf 12jährige, die sich von sowas noch beeindrucken lassen.
nach dem singleplayer-cliffhanger (warum muss ich dabei an episode3 denken?), dann bisschen gegen die ki gespielt. naja, da kann man noch eher meine spielweise, dann mal ins battlenet gewagt und verloren und verloren und verloren und verloren. achja, ab und an auch mal gewonnen, aber das war dann ähnlich wie bei dir gegen leute, die noch phlegmatischer sind als ich.
“private” battlenet-matches wären eine option (sofern es das überhaupt gibt), aber wir sind nun alle über 30, da ist die bereitschaft sich ein spiel zu kaufen, bei den meisten doch geringer, als noch früher.
tja.. und nun ärgere ich mich über das, was einer der kritikpunkte war: die keybindung. ich würde das spiel gern wieder verkaufen. ;)
wtb: editiermodus. “häutigen”. weia :'(
Lesenswerter Bericht, der mit einem Schwank aus längst vergangenen Studienzeiten noch eine ganz spezielle persönliche Note bekommt.
Gefällt mir.
Zu Starcraft werde ich erst in niedrigeren Preisgefilden greifen, da mich nur der SP interessiert und RTS eh nie mein Lieblingsgenre war.
Auf der einen Seite fand ich die Singleplayer Kampagne storytechnisch auch ein wenig fad im Vergleich zu Starcraft, allein schon weil man nicht die wechselnden Blickwinkel hatte.
Andererseits ist für mich Starcraft und Broodwar inzwischen eine Einheit, und ich bin mir nicht sicher ob ich überhaupt Starcraft 2 mit “nur Starcraft1” ohne Broodwar vergleichen kann. Von daher habe ich mir gedacht, muss man wohl abwarten bis noch die anderen Teile von Starcraft2 erschienen sind.
Was die Charaktertiefe angeht, kann man die Figuren in SC schwer als tiefgründig bezeichnen, aber im Vergleich zum ganzen Geschwafel in SC2 hat man mit den kurzen Mission Briefings im ersten Teil dann doch mehr rübergebracht. Durch die Spärlichkeit hatte alles etwas mehr Gewicht.
Tja, was soll ich sagen…ich habe StarCraft nie gespielt, und werde das auch nicht tun, weil ich RTS-Spiele nicht mag, C&C hat mich da schon nachhaltigst abgestoßen. ABER ich fand den Artikel sensationell gut geschrieben und hatte extrem viel Spaß beim Lesen, hättet ihr einen flattr-Knopf, würde ich ihn ganz fest drücken…
uhh, schön geschrieben, anfangs dachte ich noch “oh nein jetzt kommt wieder der alte Konflikt Westwood gegen Blizzard”. Mein Argument dazu ist immer wieder, das man sich mal überlegen sollte, warum Westwood Titel nie zum eSport kamen…)
Ansonsten battle.net: Es gibt natürlich eine riesengroße Kluft zwischen Kampagne und Multiplayer. Sind 2 eigene Spiele. Viele Casual-Spieler oder Neulinge machen dann auch noch den Fehler ewig lange in der Übungsliga zu bleiben – die ist erstens zu langsam und zweitens sind die Blockaden um den Rush zu verhindern nicht gerade förderlich das “wahre” Liga-Spielen zu erfahren. Dann kommen sie in die normale Liga und kriegen nur derb ab.
Es ist eigentlich gar nicht so schwer, wobei das Niveau in Silber und Gold mittlerweile sicher auch härter ist. Aber es ist für Casual Gamer locker möglich bis in der Platin Liga zu spielen (imho). Klar, man verliert anfangs, das demotiviert. Etwas durchhalten und man ist dabei.
[quote]Es sind Erinnerungen an eine extrem faszinierende Singleplayer-Erfahrung und unzählige Lan-Sessions mit Freunden[/quote]
Tja, hat das quasi jeder PC-Spieler erfahren? :-)
Ich habe mich mit SC2 noch nicht auseinandergesetzt, zum einen weil ich auch mehr ein Fan langsamerer Matches war (ich habe diese gehackten More-Money-Maps in SC1 gehasst), zum anderen eh schlecht in Strategie bin, hehe.
Wie ist das Spiel eigentlich in Südkorea angekommen? Da gab’s ja zu Beginn einige Verwerfungen.
@joy: Da hast du Recht, die Blockaden sind mit das dümmste das Blizzard einfallen konnte, erstens ist das total bizarr weil man damit gar kein “richtiges” SC2 lernt und zweitens was ich von @Yemeth gehört hab ein absolutes Reaper-Rush Eldorado.
Nach etwas über 300 Ranglistenmatches (Diamant/Platin Niveau) muss ich sagen dass die Rassen für die Release 1.0 Version toll gebalanced sind. Gefühlt 60-80% meiner Games gingen bisher ins Lategame weil keiner das Spiel vorher für sich entscheiden konnte. Einzig Terra ist EVTL etwas overpowered aber da scheiden sich die Geister.
Klar verliert man mal gegen einen All-In Rush aber das liegt dann meistens daran dass man selber zu schlecht / zu spät gescoutet hat. Die von dir geschilderten Probleme treten dann wohl eher in den unteren Ranglisten auf wo man die Counter-Strategien nicht wirklich kennt und die meisten nicht wissen wie man scouten überhaupt schreibt ;-)
Alles in allem: Bravo Blizzard, ich freue mich auf den Patch 1.1 und die beiden weiteren Drittel von SC2.
Da wir hier schon nen SC2 Artikel haben: Mein Charaktercode ist PeterPwn.554 und ich bin gern mal für 1on1s oder BNet Teamgames offen :)
Achja und @cmi: Private Matches sind trotz Online-Zwang NATÜRLICH weiterhin möglich.
@peterpwn – danke dir. jetzt bleibt nur die hoffnung, dass das spiel irgendwann auch mal günstiger wird. der verkaufspreis von 50eur steigert die motivation es zu kaufen nicht sonderlich.
@cmi aus dem Ausland kriegst du es locker für unter 50€, siehe z.B. hier:
[url]http://dealspwn.de/PC/starcraft-ii-2-wings-of-liberty[/url]
Wenn du auf deutsch spielen willst einfach unter battle.net die Serial registrieren, dort kannst du das Spiel so oft und in jeder Sprache du willst runterladen. UK-Version hat hier also (bis auf den eventuellen Download) keinerlei Nachteile.
Für rund 47€ gibt es SC2 auch bei amazon.de.
Persönlich hat mich StarCraft nie als RTS gereizt, weil es nur auf Klicks pro Sekunde / Rush anzukommen schien. Jedenfalls gingen SC-Partien auf LANs nie länger als eine Viertelstunde. Besonders prägend waren die 5 Minuten Partien, die etwa nach diesem Schema abliefen:
[i]- Hey, wie viele X-Einheiten hast du?
o Fünfdreiviertel.
– Scheiße, hab nur Fünfeinhalb. Kann ich gleich aufgeben. Noch eine?
o Klar.[/i]
WTF?
Bei 2 vs 2 gab es noch ein bisschen mehr, da wurde dann nach 10 Minuten einer überrannt. GG. Dagegen war meiner Meinung nach C&C Tiberian Sun der Traum. (Okay, es war schon ein bisschen arg langsam.) Grabenkämpfe um die Ressourcen. Suchen von Lücken in der Verteidigungslinie. Ablenkungsmanöver um den EMP aus der Reserve zu locken. So eine Partie ging dann schon mal locker drei Stunden.
Ich würde SC2 eine Chance geben, wenn, ja WENN man die Steuerung so konfigurieren kann, dass man (C&C like) die Befehle mit der LINKEN Maustaste geben kann. Da bin ich “altmodisch”/verbohrt/whatever. Rechtsklick ist abwählen/abbrechen. Punkt.
“da bin ich “altmodisch”/verbohrt/whatever. Rechtsklick ist abwählen/abbrechen. Punkt.”
aber echt :)
Die von dir geschilderte Art der Matches kenne ich überhaupt nicht. Auch beim 2v2 oder 3v3 kann man einen Rush gut abhalten und kontern. Es gibt immer ne Möglichkeit – deshalb ist SC und SC2 der esport RTS Titel und C&C war noch nie dabei. Balancing ist für die ein Fremdwort.
Und wenn wir schon polemisch werden. 70% meiner C&C matches konnte man dank Netzabbrüchen überhaupt nicht zu Ende spielen
:-)
Ja, der Netcode von C&C ist seit Tiberian Sun (oder Alarmstufe Rot 2) echt bescheiden. (Er war vorher auch nicht der beste, aber jetzt… weia.) Ein Schelm, wer EA dafür verantwortlich macht.
Nicht ganz ohne Grund werden bei Tiberium Wars die Matches innerhalb von 10 Minuten entschieden. Entweder durch Rush / Harvester Harassement oder durch Verbindungsabbruch / Async. ;)
Balancing… kA. Für die meisten Strategien gibt es auch im C&C-Universum einen oder mehrere Konter. Durch die Aufsplittung in die Unterfraktionen fehlt dieser aber manchmal bei TW, d.h. falsche Fraktion kann spielentscheidend sein. Macht das SC2 so viel besser? Man hört ja, dass die Terraner in SC2 etwas zu stark geworden sind. Und auch bei SC2 dürfte es einige Strategien geben, die einfach gewinnen, wenn der Gegner zu spät darauf aufmerksam wird.
[quote]Auch beim 2v2 oder 3v3 kann man einen Rush gut abhalten und kontern.[/quote]
Und dann gewinnt die Seite, die gekontert hat, weil die andere den Rush versiebt hat, oder?
Im übrigen waren die eSport-SC2-Partien auf der Gamescom auch sehr kurz. Es müssen ja nicht drei Stunden sein (dafür gibt es dann Civilization), aber eine halbe bis ganze Stunde statt fünf bis fünfzehn Minuten wäre nett.
Also ich bin ja immer der Meinung sobald ich mit einem Spiel 10 oder 15 Stunden ordentlichen Spaß hab/hatte so hat sich der Kauf gelohnt. So auch der Fall bei Starcraft 2. Ich habe Teil 1 nie ernsthaft gespielt, geschweige denn angespielt, und ansonsten bin ich auch nicht so der RTS Liebhaber, das Multitasking is mir in der Art Spiel einfach zu krass.
Ich hab also den Singleplayer durchgespielt und ein paar MP Matches aber habe jetzt nicht unbedingt die Ambitionen mich da rein zu hängen und “gut” drin zu werden. Aber ich hatte meine 15 Stunden Spaß und somit passt das schon.
Abgesehen davon hab ich auf der GC auch ein Match gesehen, da gab es sowohl kürzere Rush Runden als auch 2 welche relativ lange gedauert haben. (Lange genug dass mir die Beine eingeschlafen sind vom superbequem aufm Boden hocken ;) )Ich würde also nicht unbedingt sagen dass die Spiele tendenziell kurz sind, es gibt auch längere.
Außerdem hab ich dann nachdem ich SC2 durchgespielt hatte nochmal Teil 1 ausprobiert und hatte nicht wirklich Spaß da die Bedienung im Vergleich zu Teil 2 wirklich altbacken ist (klar liegen auch 12 Jahre dazwischen) Ich finde also alleine schon durch die bessere Usability hat das Spiel seine Daseinsberechtigung.
Fazit: Sicher erfindet Starcraft das Genre nicht neu, Spaß machts aber trotzdem.