Uff! Groß geschrieben. Mit vielen Ausrufezeichen. Und fett. Also UFF!!!!!! Es ist geschafft! Nicht nur haben wir ein weiteres, anstrengendes, kräftezehrendes und von Idioten gepflastertes Jahr hinter uns gebracht. Nein! Wir haben auch endlich (ENDLICH!) diesen unseren alljährlichen Jahresrückblick fertiggestellt. Ein Mammutwerk sondergleichen, wie es wohl bei keinem anderen Medium über Videospiele zu finden ist! Wieder einmal. Mit annähernd allem, was wir in 2021 gespielt haben (uns selbst nicht mitgezählt). Und das ist dann doch eine ganz erstaunliche Menge, in diesem von Verschiebungen und Verspätungen geprägten Spielejahr. So teilen sich die eh schon wenigen “großen” Games nun auf 2021 und 2022 auf und überlassen das Feld den erstaunlich vielen kleineren Titeln und Portierungen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch in diesem Jahr wieder über 100 Games zusammengekommen sind. Das ist Wahnsinn? Nein! Das ist Polyneux!
Wie auch in den Jahren zuvor gilt: in unsere Liste aufgenommen wurden wieder nur Titel, die entweder in diesem Jahr ihren offiziellen Releasetermin hatten und/oder in 2021 auf einem weiteren System veröffentlicht wurden (also Portierungen, Remakes, Remasters. Ausnahmen bestätigen die Regel und Regeln legen wir sowieso sehr willkürlich und nach unserem Dünken fest…). Und wie auch sonst immer findet Ihr je Titel nicht nur ein launiges Kurzfazit unser Autor:innen und Podcaster:innen, sondern möglichst direkt noch Links zu unseren Original-Reviews und Podcast-Episoden, in denen wir über die Games gesprochen haben. UFF!
In diesem Sinne: frohes neues Jahr, viel Spaß beim Schmökern und vergesst auch weiterhin nicht, uns ein Abo, Like und eine Bewertung bei Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und Co. dazulassen. Eure Polyneux-Redaktion dankt’s Euch!
12 Minutes
CHRISTIAN: Aus einer der Hoffnungen des Jahres wurde wohl die Enttäuschung des Jahres. Was auf dem Papier nach einer spitzenmäßigen Idee und einem wirklich spannenden Konzept klang, entpuppte sich nach ungefähr einer Stunde Spielzeit als vielleicht gut durchdachtes, aber definitiv nicht gut umgesetztes Spielprinzip. Da konnte auch das hochkarätige Dreigestirn Ridley, McAvoy und Dafoe nichts mehr retten. Dass wir dann noch mit einem Ende beschenkt wurden, für das sich vermutlich selbst David Cage schämen würde… nunja…
JENNI: “Au au au au au!” Das ist mir am meisten vom Spiel in Erinnerung geblieben. Ich bin in einer Zeitschleife gefangen, in der ein Polizist (or is he?) meine Frau mit unbelegten Vorwürfen verhaften will, um an einen bestimmten Gegenstand zu kommen. Die Situation endet dann meistens einfach damit, dass ich sterbe. Meine liebe Frau – Gott hab sie selig – hat aber leider, trotz absolutem Staraufgebot unter den Sprecher*innen, für diese Situation leider nur diese eine Aussage spendiert bekommen, die sie jedes Mal von sich gibt, wenn der Polizist ihr Handschellen anlegt und das ist – ihr erinnert euch vielleicht an den Timeloop – wiiiiiirklich oft. Ja, ich wüsste ganz gerne, wie die Geschichte ausgeht und was es mit ihrer mysteriösen Familiengeschichte tatsächlich auf sich hat. Aber das ist mir meine Nerven nicht wert.
URS: Wer viel erwartet, wird schwer enttäuscht. Der Trailer zu 12 Minutes hat viele Schlüpfer feucht werden lassen, aber das Spiel selbst vermochte nur wenige richtig aufzugeilen. Spielerisch war nix los und insgesamt erschien mir das alles sehr doof und unbefriedigend. Weil ich keinen Bock auf tausend Jahre trial and error hatte, spielte ich mit Komplettlösung und sah so recht schnell das hanebüchene, saudumme Scheißende. Wer das für clever oder auch nur gut gehalten hat, muss ein ganz besonderer Mensch sein. Da riss es auch die geile Besetzung mit Daisy Ridley, Willem Dafoe und James McAvoy nicht raus. Was für ein Quatsch, Herr Kapitän!
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 44 – Schrottcast.
Age of Empires 4
PASCAL: Age of Empires 4 ist irgendwas zwischen Neuinterpretation von Teil 2 und Experiment, die Serie in die Gegenwart zu heben – mechanisch natürlich, nicht vom Setting. Und ganz ehrlich: Das ist das beste, was Age of Empires hätte passieren können, finde ich. Nie konnte ich so viel Wissen aus einem Vorgänger einsetzen und habe trotzdem noch an jeder Ecke neue Feinheiten und Tricks entdeckt. Die Idee, die vier spielbaren Kampagnen als Doku-Filme aufzuziehen ist genial. Das Missionsdesign der Singleplayer-Elemente ist toll, man muss also nicht mal online spielen, um viel Spaß hieraus zu ziehen. Umso beeindruckender, dass mich das Spiel mit einem Freund zusammen zum Multiplayerspieler gemacht hat; das hat vorher noch kaum ein anderer Titel geschafft. Age of Empires 4 muss einfach auf mein Treppchen für dieses Jahr, denn es ist sehr gut. Und da es mich als Gesamtpaket – mit seinen Kampagnen, seinen hervorragenden Tutorials und seinem Online-Multiplayer – beschäftigt wie kein zweites Spiel dieses Jahr, bekommt es einfach Gold. SO!
A Juggler’s Tale
JENNI: Eine Geschichte über Befreiung und Selbstfindung, die dazu noch wunderhübsch aussieht! Die kleine Abby flieht vor ihrer erzwungenen Zirkuskarriere und ihrem Unterdrücker durch das Land, nur um mit dem reimenden Erzähler einen weiteren mit sich herumzuschleppen. Nach und nach erkämpft sie sich aber auch vor ihm ihre Freiheit und ein eigenes Leben. Ein sehr liebevolles Rumspring-Adventure, das schon allein seiner Optik wegen die ganzen Preise verdient hat.
Jennis Review: Wer jongliert eigentlich wen?
American Truck Simulator: Wyoming
CHRIS: Die nächste Map-Erweiterung des 2016 erschienenen ATS führt uns wieder ein Stück weiter nach Osten. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, werden wir schon 2030 (hust) die kompletten Vereinigten Staaten bereisen können. Schlimm ist das nicht, weil die Landmasse jetzt schon riesig ist und SCS das Spiel auch abseits der Kartenerweiterungen weiter pflegt: 2021 brachte ein neues Beleuchtungssystem und erstmals einen offiziellen Multiplayer-Modus.
Animal Crossing: Happy Home Paradise
CHRIS: Während der Happy Home Designer auf dem 3DS noch ein eigenständiges Spiel war, ist das HHP-Ferienhaus-Archipel als DLC ans Hauptspiel angebunden worden, was New Horizons wahnsinnig guttut. Auf dem neuen Archipel stattet man Ferienhäuser für die Bewohner aus, aber entwirft auch Gemeinschafts-Einrichtungen wie ein Café, Restaurant oder sogar ein Krankenhaus. Die neu hinzugekommenen Möbel, aber auch neu erlernte Fähigkeiten wie den Bau von Trennwänden, Theken und Säulen kann man daraufhin auch auf der Heimatinsel einsetzen. Zusammen mit dem kostenlosen Patch 2.0, der viele aus früheren Serienteilen bekannte Gesichter wie Kofi oder den Käpt’n zurückbringt, Gemüseanbau und Kochen als neue Tätigkeiten einführt und vieles mehr, macht HHP aus New Horizons ein noch runderes, entspannteres, großartigeres Spiel. Und das will was heißen, schließlich hatte es schon im letzten Jahr meinen Gold-Pokal.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 47 – Ein Wort: Gamer.
A Plague Tale: Innocence
URS: Immer noch ein töftes Teil und dank der Optimierung für die Gewinnerkonsole Series X jetzt noch schicker. Das Crafting ist nach wie vor unnötig, aber da wollen wir mal nicht so sein. Ich bin schon ein bisschen interessiert am bald erscheinenden Nachfolger, obwohl ich nicht weiß, was der überhaupt soll.
The Artful Escape
JENNI: Meine honorable Mention, weil ich es noch nicht durchgespielt habe. Bei mir scheinen sich langsam die Adventures mit Platformer-Elementen durchzusetzen. Auch The Artful Escape hat wieder eine schöne Story, die ein wenig an Catherynne Valentes Space Opera erinnert: Ein ziemlich durchschnittlicher, frustrierter Musiker wird rekrutiert, um bitte jetzt sofort eine Tour durchs ganze Universum zu machen. Zwar nur als Support-Act, dafür aber mit einer Musikrichtung, die bisher gar nicht so die des Folkmusikers war. Im Laufe des Spiels entdeckt er aber komplett neue Seiten an sich und wächst über sich hinaus. Eine sehr fantasievolle Coming-of-Age-Story, die mich auch schon ganz alleine mit ihrer Grafik und ihrer Musik überzeugt hätte.
The Ascent
CHRISTIAN: Ein ausgereiftes Cyberpunk-Spiel mit fantastischer Grafik, lebendiger Spielwelt und in funktionierend. Dass wir das noch erleben durften! Nunja, ganz so ausgereift vielleicht nicht, denn hier und da tummelt sich auch bei The Ascent der eine oder andere game-breaking Bug, der den Spielspaß trübt. Dass die Laufwege vor Backtracking nur so trotzen und das eigentliche Gameplay viel zu repetitiv ist, hindert allerdings nicht daran, zumindest ein paar Stunden wirklich Spaß in diesem Isometrie-Shooter zu empfinden. Für Game-Pass-Abonnenten in jedem Fall mal einen Blick wert.
PASCAL: Langweiliger Cyberpunk-Scheiß, dessen 0815-Twinstickshooterei nur noch durch seine Bugs schlechter wird.
URS: Coop-Schmopp-Schmopp! Pascal und ich spielen gerne, sofern es unsere prall gefüllten Terminkalender zulassen, Coop-Spiele. The Ascent ist so eine Art Baller-Rollenspiel von schräg oben und außerdem Cyberpunk, was ja auf dem Papier ganz geil aussieht. Und auch im Endprodukt ist der Look recht fein. Spielerisch konnten wir uns aber nicht so recht mit dem repetitiven Geknalle anfreunden. Als es dann aufgrund eines Bugs nicht weiterging, strichen wir flugs die Segel. Wir haben keine Zeit für so einen Scheiß! Gerne würde ich es mal solo probieren, vielleicht reißt die Story ja etwas raus, aber die Termine, die Termine…
Astro’s Playroom
SPIELERZWEI: Das beste „Konsolen-Beipack-Spiel“ seit Wii Sports. Tolle Idee von Sony und eine angemessene Bühne, auf welcher der DualSense-Controller richtig glänzen kann. Aber wäre es nicht bei der PS5 dabei gewesen, ein paar Euros wäre es mir glatt wert gewesen. Vielleicht traut sich Sony ja sogar, AstroBot mal irgendwann einen ausgewachsenen Vollpreistitel zu spendieren…
SpielerZweis Review: Torschlusspanik.
Back 4 Blood
CHRISTIAN: In Zeiten, in denen das Internet dumme Mobs in Scharen auf die Menschheit hetzt, fehlte einfach einfach ein Spiel, in dem man dumme Scharen zuhauf mit Messer, Machete, Assault Rifle, Sniper Rifle, MG, Kettensäge, Minigun und vielem mehr niedermähen kann. Bis jetzt. Denn dank Back 4 Blood ist das nun endlich wieder im 4er-Coop möglich. Schade nur, dass der Schwierigkeitsgrad so wahnsinnig unausgegoren ist.
URS: Endlich wieder Zombies! *gähn* Left 4 Dead habe ich nie gespielt, daher kann ich nicht beurteilen, wie nah am Original dieser spirituelle Nachfolger ist. Allerdings spiele ich Back 4 Blood nun seit Veröffentlichung mehr oder weniger regelmäßig in geselliger Runde und fühle mich gut unterhalten. Die Story ist egaler Murks, aber das Gameplay lässt mich schnurren wie ein muskulöses 100-Kilo-Kätzchen auf dem Baum. Das Geballer hat Wucht und ich bewege mich durch die Spielwelt, wie ein eingecremter Aal durch ein Meer aus Babyöl. Außer natürlich, so einer dieser Scheißzombies hängt mir am Hacken, grrr. Anfangs bescherte B4B mir und meinen Mitspieler:innen noch zahlreiche Frustmomente, aber danke des kartenbasierten Perksystems und des letzten Updates, bei dem der Schwierigkeitsgrad etwas gedrosselt wurde, läuft es inzwischen runder. Mal gucken wie lange B4B mich zu halten vermag, den Season Pass habe ich mir jedenfalls noch nicht gekauft. NOCH nicht!
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 48 – Hallo Infinitiv.
Battlefield 2042
CHRISTIAN: Irgendwo, ja irgendwo in diesem großen Schlamassel von unfertig und viel zu verfrüht rausgeschissener, aber dafür völlig überteuerter Betaversion steckt ein ganz okayer Kern. Denn wenn mal alles so läuft, wie es soll, kann man Battlefield 2042 durchaus mal für ein Stündchen oder zwei spielen. Wenn allerdings mal nichts läuft, dann läuft wirklich nichts. Framerates à la Diashow (die Älteren erinnern sich), Serverlags und Bugs, Bugs, Bugs… da will man einfach nur noch schreien und jemanden schütteln. Feste. Sehr feste. Bekommt zurecht unseren in diesem Jahr neu eingeführten dampfenden Scheißehaufen als Trophäe.
Christians Review: Battlefield 2042 – Zurück in die Zukunft.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 46 – Die schönsten Pfützen 2021.
Big Brain Academy
ZWERG-IM-BIKINI: Big Brain Academy haben wir damals begeistert auf der Wii und dem DS gegen unsere Freund*innen gespielt, weil das High Score System um die kurzen Spielchen sehr motivierend war. Keine Ahnung, wieso es mich so sehr gepackt hat, denn ich bin ansonsten eigentlich gar nicht so sehr auf High Scores fixiert. Die Fortsetzung für die Switch bleibt dem Original treu und lässt die alten Rivalitäten wieder aufleben. Ich hätte aber gerne ein paar Euro mehr dafür ausgegeben, weniger recycelte Spiele und dafür mehr Neues zu sehen.
Blasphemous: Wounds of Eventide
PASCAL: Ich habe im Zuge des neuesten Gratis-DLCs auch Blasphemous gleich nachgeholt und war nach viel Skepsis irgendwann dann doch angetan. Leider versteht das Spiel kein bisschen, was den Reiz der Entdeckung bei so was wie Dark Souls’ Itembeschreibungen und Geheimgänge angeht, und wirft ohne Sinn und Verstand mit obskuren Mythologien und Referenzen um sich, die nie aufgegriffen werden. Wounds of Eventide versucht das, mit einem alternativen Ende nun etwas zu verbessern. Das ist besser als nichts, und schafft auch genug Raum und Interesse für einen möglichen Nachfolger, aber Sinn ergibt in Blasphemous immer noch wenig. Ein gutes Metroidvania ist es dennoch.
Boyfriend Dungeon
ZWERG-IM-BIKINI: Eine Dating Sim mit Waffen sah im Trailer nach verrücktem Spaß aus, und das Ganze war dann auch tatsächlich überraschend hochwertig produziert. Nur was bringen einem die schärfsten Säbel, wenn die Kämpfe so wenig Abwechslung bieten? Ich hätte die Handlung gerne weiter verfolgt, aber hatte irgendwann einfach keine Lust mehr auf die langweiligen Dungeons. Schade.
Bright Memory: Infinite
PASCAL: Ein Fast-Einpersonenprojekt aus China, dass es grafisch mit jedem AAA-Shooter aufnehmen kann, ist beeindruckend. Ich habe ohnehin den Eindruck, dass die meisten Spieleprojekte, die man aus China mitbekommt, vor allem Grafikbomben sind – aber Bright Memory ist auch noch ein richtig großartiger Skillshooter, der es absolut mit DOOM (016) aufnehmen kann. Die englische Vertonung ist zwar Arsch, aber was kümmert das schon, wenn man Schwertkämpfer-Skelette mit einer Laserpeitsche in eine Schrotflintensalve schleudern kann!
Calico
PASCAL: Süßes Cosy-Game mit Harvest Moon-Mechaniken und ohne jede Art von Konflikt. Hübsche Pastellfarben, ruhige Musik, genau das richtige für eine bestimmte Zielgruppe.
Chivalry 2
JANNICK: Mittelalterliche First-Person-Tötungssimulatoren haben eines gemeinsam: Wichser. Wichser, die bereits nach fünf Sekunden im ersten Match des Tages eine wichsrige Unmenschlichkeit an den Tag legen, dass entspanntes Spielen nur schwerlich möglich wird. Kann man abseits davon übelst unterhaltsame Mehrspieler-Gefechte erleben? Klar. Nur sind da eben diese Wichser. Ich stoppe hier und verbleibe im strafrechtlich unbedenklichen Rahmen.
Jannicks Review: Mit dem Mittelfinger ins Mittelalter.
Cities Skylines: Train Stations, Bridges & Piers
CHRIS: Wenn sie anfangen, einem neue Bahnstationen und Brücken als DLC anzudrehen, dann ist klar: Man ist hier in einem Paradox-Spiel (obwohl, Ubisoft macht das bei Anno 1800 nicht viel anders) und dieses Spiel ist seinem Support-Ende schon recht nahe (obwohl, Ubisoft hat nach viel Kosmetik-DLC gerade einen vierten Season-Pass für Anno 1800 angekündigt). Sei es, wie es sei, es wird Zeit für Cities 2.
Clid the Snail
SPIELERZWEI: Ein Twin-Stick-Adventure, in dem man eine bis an die Zähne bewaffnete Schnecke durch eine post-apokalyptische Welt steuert. Was kann da schon schiefgehen? – So cool die Idee eigentlich ist, spielt sich das Ganze dann doch sehr durchschnittlich: Der Mix aus Ballerei und Rätselei erinnert an die beiden Top-Down-Tomb-Raider-Spiele, ohne deren Qualität zu erreichen. Kein Schrott, aber auch nichts, was man gespielt haben muss.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 48 – Hallo Infinitiv.
Control
URS: Das Spielejahr 2021 war etwas dürftig. Woran lag es? Covid? Konsolenrelease 2020? Keine Zeit, keine Energie, keinen Bock? Vielleicht alles zusammen, niemand weiß es. Jedenfalls war so wenig für mich dabei, dass einer der für mich unterhaltsamsten Titel des Jahres eigentlich aus 2019 stammt: Control ist in einer für die Series X optimierten Fassung veröffentlicht worden und mir gefiel es richtig gut. Wie schon bei Quantum Break haben Remedy ihr Standard-Gampelay an einer schrägen Story aufgehängt und im Gegensatz zur Möchtegern-Killer-App für die Xbox One, ist Control ein richtig gutes Spiel. Die Welt ist interessant, die Protagonistin cool und das Spielgefühl passt. Ich fühlte mich so gut unterhalten, dass ich sogar beide DLCs (fast) durchgespielt habe. Und das heißt schon etwas!
SpielerZweis Review: Das TARDIS-Haus.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 21 – Controlverlust in Düsseldorf.
Cookie Clicker
PASCAL: Als Cookie Clicker, das fast zehn Jahre alte Kult-Browsergame auf Steam erschien, wollte ich wissen, was der Hype soll. Es ist schließlich ein Idle Game, ein Clicker. Über 400 Stunden später verstehe ich immer noch nicht, was der Hype soll, es ist einfach nur ein Clicker mit zugegebenermaßen cleverem Humor. Aber hey, über 400 Stunden sollten mir dann auch zu denken geben. Fuck.
Curious Expedition 2
ZWERG-IM-BIKINI: Bereits den Vorgänger habe ich sehr geliebt, und mit dieser Fortsetzung legen die Entwickler noch einen drauf. Das Gameplay ist fordernd und steckt voller Überraschungen, ohne sich unfair anzufühlen. Sterbe ich, stürze ich mich deshalb begeistert in die nächste Expedition, und vergesse dabei völlig die Zeit. Bonus: Endlich kann in einem Videospiel eine Schmetterlingsphobie vorkommen. Curious Expedition 2 ist großartig und hätte viel mehr Aufmerksamkeit verdient!
Dead Cells: Fatal Falls
PASCAL: Dead Cells besitzt eines der befriedigendsten 2D-Kampfsysteme, eingewickelt in ein dröges und blödes Roguelike-Korsett. Fatal Falls versucht diesem Korsett ein wenig die Schnüre zu lockern, indem es mehr Variation einbaut. Das funktioniert so gut es eben kann, aber sobald man die neuen Gebete mal gesehen hat, verfliegt der Reiz des Neuen auch schnell wieder. Mensch, ein Dead Cells mit Story, einer durchdachten Map-Architektur und richtigen Geheimnissen zum Entdecken – das wär’s mal!
Pascals Review: Fällt leicht.
Deathloop
SPIELERZWEI: Im Grunde haben die Arkane Studios “nur” das Spielprinzip ihrer Prey-Expansion Mooncrash (2018) genommen und es durch eine sehr gelungene Singleplayer-Kampagne leichter konsumierbar gemacht. Mooncrash ist eines der ganz wenigen Roguelikes, die mich nicht genervt haben, aber dennoch ist das Endziel, der finale Run mit allen Figuren, eine kniffelige Puzzelei, die wohl nur wenige Spieler bis zum Ende verfolgt haben. Deathloop gelingt es, dem Roguelike-Prinzip und den damit verbundenen Timeloop-Puzzles deutlich den Frust aus den Segeln zu nehmen. Macht irre Spaß und wird toll präsentiert, aber bekommt von mir hier keinen Pokal, weil ich gerade noch mittendrin stecke…
Diablo 2: Resurrected
CHRIS: Da habe ich mich extra bemüht, mir für den 46sten Kurz-Podcast wenigstens ein paar Kritikpunkte zu diesem hervorragenden Remake aus den Fingern zu saugen und dann patcht Blizzard innerhalb eines Monats die meisten davon weg! Nur die Multiplayer-Lobby ist immer noch Scheiße.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 46 – Die schönsten Pfützen 2021.
Dice Legacy
PASCAL: Coole Idee, ein Aufbauspiel mit Würfelmechaniken zu verbinden. Die Arbeiter, Soldaten, Gelehrten etc. sind hier alle Würfel, die entsprechend immer nur diejenige Aufgabe ausführen können, die der Würfel anzeigt. Etwas langatmig im Endgame, aber seit ich gespielt habe, sind schon wieder zwei kostenlose Erweiterungen erschienen, da passiert also noch einiges.
Pascals Review: Dice, Dice, Baby.
Disco Elysium: The final Cut
CHRISTIAN: So viel Wahnsinn war selten. Daran ändert auch der Final Cut nichts. Im Gegenteil. Vom Worldbuilding, über die völlig kaputten, aber irgendwie liebenswerten Figuren, bis zur wirklich tief gehenden Crime-Story. Hier stimmt einfach alles und von allem gibt es noch ein klein wenig mehr. Die unzähligen Story-Verzweigungen und Möglichkeiten schreien förmlich nach mehreren Durchgängen. Die neu hinzugekommene Synchronisation sämtlicher Dialoge ist herausragend und verleiht dem Final Cut nochmal mehr Atmosphäre.
PASCAL: Eines der besten Rollenspiele aller Zeiten, punkt. Ich könnte stundenlang über die direkte Linie der Entwicklung von Planescape: Torment zu Disco Elysium schwadronieren, aber ich glaube, wer Interesse an Disco Elysium hat, hat es mittlerweile gespielt. So viel Melancholie, so viel Hoffnung, so viel Witz trägt kein anderes Gesamtpaket Spiel über all seine Elemente, von der Musik bis zu den Dialogen. Auch die deutsche Übersetzung ist über jeden Zweifel erhaben, selten habe ich über lokalisierte Wortwitze so gelacht. Wow.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 42 – Der Mörder von der Leiche.
Pascals Artikel bei Superlevel: Disco Elysium zu übersetzen war wir einen Roman zu schreiben.
Doom Eternal
URS: Zwei Dinge in diesem Universum galten früher als unumstößlich: 1. Hast du eine Mutter, dann hast du immer Butter. 2. Wenn Urs Doom hat, hat er immer Spaß. Wahrheit Nummer zwei schien plötzlich nicht mehr zu gelten, als Doom Eternal herauskam, ich es day one im Elektronikfachhandel erwarb und ziemlich doof fand. Zu schwierig, zu nervig, erschien mir das Spiel, auf das ich mich doch so lange gefreut hatte. Es war nichts für mich. Wie gemein! Aber Dank der Power der Knallerkonsole dieser Generation, fand ich die Motivation für einen neuen Versuch. Und was soll ich sagen? Wenn man es auf easy stellt, macht es echt Spaß und nervt nicht so gewaltig, wie auf Medium oder höher. Dass das Spiel durch die aufgeblähte Quatschstory und die ausufernde Mechanik im Gegensatz zum knackigen Vorgänger überfrachtet wirkt, gilt weiterhin. Schade! Aber vielleicht besinnt id sich für den unvermeidlichen Nachfolger ja auf alte Stärken. Geil wär’s.
Dorfromantik
CHRIS: Sehr entspanntes Kartenlege- und Aufbauspiel. Hat mich nur knapp zwei Stunden bei der Stange gehalten, aber kostet ja auch nicht viel.
PASCAL: Entspannendes Plättchenlege-Spiel aus Berlin, das genauso gut eine Brettspielversoftung sein könnte. Ist noch Early Access, spielt sich aber jetzt schon perfekt und bekommt vor allem kosmetische Änderungen hinzu. Das perfekte Spiel für neben der Videokonferenz.
ZWERG-IM-BIKINI: Ein putziges Spiel zum Entspannen, das mich allerdings nicht so lange bei der Stange halten konnte, wie ich gehofft hatte.
Dry Drowning
URS: Ich hatte eine kurze Visual-Novel-Phase und im Zuge derselben lief mit Dry Drowning vor die Flinte. Und tatsächlich markierte es auch das Ende besagter Phase. Eine gurkige, wirre Geschichte und Zeichnungen, deren Niveau zwischen ganz okay und den Ergüssen 12-jähriger Schüler:innen in der großen Pause schwanken, verdarben mir den Spaß. Wer unbedingt eine Visual Novel braucht, kann das Teil für drei Mark fuffzich mitnehmen, sonst aber lieber nicht.
The Eternal Cylinder
PASCAL: ACE-Team macht seltsame Spiele, Part X: Diesmal ein Survival-Game. Charmant, besonders, einfach zu lernen, aber schwer zu meistern. Leider etwas zu lang, aber wirklich eine Erfahrung, die man mal gemacht haben sollte.
Pascals Review: Unterm Nudelholz des Faschismus.
Euro Truck Simulator: Iberia
CHRIS: Unfassbar eigentlich. Im ETS2 von 2012 ist es erst seit 2021 möglich, nach Spanien und Portugal zu reisen. Leider ist der neue DLC etwas Autobahn-lastig geraten, was bei aller optischen Pracht spielerisch etwas eintönig gerät. Das Hauptspiel hat wie der ATS neue Licht- und Wettereffekte sowie den Convoy-Multiplayermodus erhalten.
Evil Genius 2
SPIELERZWEI: Wie schon der Vorgänger, so ist auch Evil Genius 2 eine schwierige Sache: Einerseits glänzt das Spiel wieder mit viel 60er-Jahre-Bond-Charme und -Witz, andererseits kann es spielerisch wieder nicht ganz zu anderen Größen des Aufbau-Strategie-Genres aufschließen. Wem es nur um die Mechaniken geht, wird anderswo besser bedient. Ich hatte trotzdem wieder meinen Spaß, weil mich das knuffige Austin Powers-Drumherum immer noch abholt.
SpielerZweis Review: Weltherrschaft!
Far Cry 6
JANNICK: Spielfigur Dani sitzt im Auto und singt. Game of the year, gerne wieder. Also ernsthaft, wenn der eigene Charakter plötzlich zu singen anfängt, kann jede Schwäche nur ein klitzekleines Eckbruchstück eines sonst makellosen Schmuckstücks sein. Eigentlich. Denn das Spiel kommt von Ubisoft und heißt Far Cry 6. Mittelmaß als Dauerfeuer, vollgepackt mit Inhalten, die kaum jucken – und dann ist da der Hund, dieser heilige Köter. Lasst ihn hochleben!
SPIELERZWEI: Ich bin ja eigentlich ein erklärter Freund der Reihe, aber die Luft scheint endgültig raus zu sein. Spielerisch war FC5 für mich der Höhepunkt. Teil 6 ist leider nur eine unnötig aufgeblasene, aber deutlich langweiligere Version des Vorgängers ohne größere Änderungen. Es wird nach FC2 vermutlich das zweite Spiel der Serie sein, bei dem ich mich einfach nicht aufraffen kann, es durchzuspielen…
Jannicks Review: Chorizos Gottesdienst, Predigt heute: Far Cry 6.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 46 – Die schönsten Pfützen 2021.
The Flower Collectors
JENNI: Kurz vor den ersten demokratischen Wahlen nach der Franco-Diktatur in Spanien spielen wir einen ehemaligen Polizisten, der nach einem Unfall aus dem Dienst ausgeschieden ist. Seine Tage verbringt er inzwischen meistens frustriert und alleine in seiner Wohnung, weil sich im Haus wohl keiner für Barrierefreiheit interessiert und ein Rollstuhl und ein chronisch kaputter Aufzug keine gute Kombination sind. Vom wirklich beneidenswert großen Eckbalkon hat man den Überblick über den gesamten Platz vor der Tür und die angrenzenden Straßen auf denen man auch prompt einen Mord beobachtet. Eine junge Journalistin sucht bei uns deswegen nach Unterschlupf und bittet uns um Hilfe bei der Aufklärung, die uns mitten in eine Spirale von Gewalt und Korruption wirft, die unseren anthropomorphen Protagonisten alles hinterfragen lässt.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 38 – Eine Jacke aus Gold.
Fling to the Finish
JENNI: Wer wollte nicht schon immer mal mit einem Seil an die Person neben einem gebunden sein, um einen Parcour zu durchqueren? Was.. niemand? Naja gut.. aber im Spiel könnt ihrs ja mal ausprobieren, denn da funktioniert es ziemlich gut und das ganz ohne sonst vorprogrammierte Knochenbrüche! Ihr seid zwei kleine Viecher, die nur mit wirklich guter Kommunikation schaffen, die verschiedenen, übrigens viel zu gefährlichen Welten (ernsthaft, wer baut sowas?!) zu durchqueren. Um neue und buntere freizuschalten, müsst ihr erstmal genügend Zeug in bestimmter Zeit in den ersten finden und glaubt mir, das ist nicht ganz so leicht, wie es klingt. Ein wunderbares Spiel, um abends einfach mal 2-3 Runden zusammen zu spielen, wenn man nicht gerade dazu neigt, sich beim kleinsten Fehler an die Gurgel zu gehen.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 45 – Ein fucking Okolyt.
Forza Horizon 5
CHRISTIAN: Was für ein Fest. Um nicht zu sagen: eine Fiesta! Wo der Vorgänger mir zwar noch den Mund wässrig und mit Schottland eine wunderschöne Kulisse geboten hat, mir aber viel zu überdreht und wenig zugänglich vorkam, liefert Teil 5 nun genau nach meinem Geschmack. Mexiko als frei befahrbarer und unfassbar abwechslungsreicher Sandkasten, der soviel mehr als Sand bietet, eine grandiose Optik, vier Jahreszeiten für noch mehr stimmungsvolle Abwechslung, coole Strecken, noch coolere Karren und so viele Aufgaben, dass sie vermutlich noch bis 2025 für mich reichen. Hach.
JANNICK: Vielleicht ist Forza Horizon 5 das modernste Spiel der Welt. Es fühlt sich an wie das Ergebnis tatsächlich funktionierender Marktforschung. Es funkelt ungelogen an jeder Stelle, es hat keine Macken, keine Kratzer, keine Dellen, kein Rost. Gibt nur ein Problem: Forza Horizon 5 mag fabrikneuig-geil sein, aber auf die gleiche Art wie ein neuer Hybrid-SUV von BMW. Und BMW mufft halt einfach derbe.
URS: Auto fahren! Brumm brumm, quietsch, huuuuuuup!! In Forza Horizon kann man viel Auto fahren. Die Autos fahren gut und sie sind sehr hübsch. Man kann fahren so viel man will. Es ist sehr gut. Brumm BRUMMMMM!!
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 47 – Ein Wort: Gamer.
Genesis Noir
JENNI: Ein wunderschönes Noir-Detective-Spiel, in dem man einen versucht, den Mord an einer verlorenen Liebe zu verhindern. Das alles in einer wilden Mischung aus Jazz und viel metaphorischer Verflechtung von Mythologie, Religion und Entstehungsgeschichte des Universums. Auch für mich eine ziemlich eindrucksvolle Erfahrung, auch wenn ich mir sicher bin, dass ich vieles nur sehr oberflächlich verstanden habe, weil mir da einiges an Hintergrund fehlt. Es ist ein perfekter Kandidat fürs Mehrfachspielen, um bei jedem Mal noch ein Stück mehr daran zu verstehen.
Ghostrunner
SPIELERZWEI: Wenn mich die Mirror’s Edge-Spiele eines gelehrt haben, dann dass Parkour aus der Ego-Perspektive verdammt cool aussieht, aber sich auch verdammt schlecht spielt. Trotzdem bin ich auf die schicken Trailer zu Ghostrunner reingefallen, wie mein damals 15jähriges Ich in der Videothek auf die VHS-Cover der 80er-Action-Gurken. Für mich war das Spiel letztendlich eine einzige, ärgerliche Frustorgie. Aber schick sieht es wirklich aus und hat sogar einen tollen Soundtrack. Tja.
SpielerZweis Review: Schick & doof.
The Good Life
URS: Swery ist der King! Auch oder gerade weil seine Spiele immer diverse Macken mit sich bringen, sind der Game Designer und sein Studio White Owls eine feste Größe in der Videospielszene. Spätestens nach The Missing war auch ich ein großer Fan und unterstützte The Good Life voller Vorfreude bei Kickstarter. Da ich die Entwicklung bewusst nicht verfolgte, war ich bei Veröffentlichung ein wenig überrascht, dass das Spiel neben der Hund-und-Katze-Action-Adventrure-Nummer auch zum Gutteil Lebenssimulation ist. Was ich spielte, bereitete mir zwar großes Vergnügen. Warum genau ich nach einigen Stunden nicht weiterspielte, ist mir nicht ganz klar. Fehlte die Zeit? Wollte ich auf der Dicke-Klöten-Konsole Xbox Series X lieber was mit dick Margarine und Fleischsalat belegt spielen? Oder musste man im Spiel zu oft duschen, was mir als echter Gamer ja auch im Real Life nicht so behagt? Wir wissen es nicht. Was ich weiß, ist dass ich Swery toll finde, dass ich The Good Life zumindest theoretisch toll finde und dass ich gerne noch einen weiteren Versuch starten möchte. Charmant und witzig ist das Spiel auf jeden Fall. Und daher hat es nicht verdient, von mir so vernachlässigt zu werden.
Griftlands
ZWERG-IM-BIKINI: Oha, ein Deckbuilding Roguelike von den Entwicklern von Don’t Starve? Griftlands war ein spontaner Blindkauf, und das war ein Fehler. Ich wurde mit einer Masse an Texten überschüttet, die mir Welt und Charaktere näher bringen sollten, obwohl ich zu dem Zeitpunkt überhaupt keine Lust darauf hatte und bloß zu meinen Karten wollte. Griftlands wurde deshalb abgebrochen, bevor ich überhaupt die Chance hatte, mit dem Kampfsystem warm zu werden. Vielleicht irgendwann noch mal in Ruhe.
GTA Trilogy: The Definitive Edition
CHRIS: Drei nahezu zwanzig Jahre alte Spiele halbwegs ordentlich auf aktuell gebräuchlichen Konsolen zum Laufen zu bringen, das war die Aufgabe. Rockstar hat sich ihrer nicht selbst angenommen, sondern sie an eine winzige Mobile-Games-Klitsche in Florida weitergereicht, die daran – man kann es nicht anders sagen – grandios gescheitert ist. Modelle und Texturen wurden per K.I. und, wo das nicht ging, von billigen Auftragsarbeitern aufgehübscht, was zu zahlreichen Ungereimtheiten, Tippfehlern in Texten und Charakteren mit Plastiklook und Slenderman-Anatomie führte. Viele kleine Witze und Details der Originale sind entstellt oder schlicht nicht mehr vorhanden, der ganze Artstyle passt nicht mehr. Das liegt auch daran, dass man die Unreal-Engine mit allen Effekten, die irgendwie geil klangen (Interior Mapping Shader, um durch die Fenster in die Häuser gucken zu können!), auf das Projekt geschmissen hat. Ergebnis ist eine Umsetzung, die selbst auf der PS5 ruckelt und auf der Switch kaum über die 20fps hinaus kommt, sobald man schneller als mit Schrittgeschwindigkeit fährt. Dass man eine Edition, der im Vergleich zu den Originalen fast 30 Songs im Soundtrack fehlen, wohl kaum “definitiv” nennen kann, ist da noch das kleinste Problem. Aber Hauptsache, der Preis stimmt: 59€.
Was mich daran am meisten ankotzt: Diese drei Spiele haben Rockstar groß gemacht. Dennoch merkt man der Defective Edition nicht nur an jeder Ecke an, dass hier Leute mit wenig Budget und wenig Talent am Werk waren, sondern vor allem ohne jeden Respekt vor den Originalen.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 47 – Ein Wort: Gamer.
The Gunk
CHRISTIAN: Staubsaugen bis der Arzt nicht nur kommt, sondern auch schon wieder geht. In einer farbenfrohen Adventure-Welt beseitigst Du den namensgebenden Gunk mit einem Superhandschuh, wie ihn Vorwerk nicht besser erträumen könnte und versinkst in einlullender Kontemplation. Der Traum eines jeden Hausmannes.
URS: Who put the gunk in the gunk gah gunk gah gunk
Who put the ram in the rama lama ding dong
Who put the bop in the bop shoo bop shoo bop
Who put the dip in the dip da dip da dip
Who was that man
I’d like to shake his hand
He made my baby fall in love with me (yeah)
…Natürlich hat mein Baby mich schon vorher lieb gehabt, aber das Spiel ist trotzdem nicht schlecht.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 48 – Hallo Infinitiv.
Halo Infinite
CHRISTIAN: Wenn Du schon drei Shooter parallel spielst und Dich die Umgewöhnung von Steuerung zu Steuerung halb um den Verstand bringt, dann schubst Dich Halo Infinite innerlich über die Klippe. Wenn nicht, spielst Du einen der gemütlichsten und zugleich hektischsten Shooter, der in der Kampagne genau das liefert, was Halo immer liefert. Nur jetzt halt mit ein bisschen Open World.
URS: Dicker Helm – The Game. Halo ist zurück, obwohl ich gar nicht gemerkt habe, dass es weg war. Als Besitzer der Performer-Konsole Xbox Series X konnte ich es mir trotzdem nicht nehmen lassen, mal via Game Pass in Infinite reinzuschauen. Dafür benötigte ich zwei Anläufe, da bei der Installation des Hauptspiels die Kampagne nicht mitkommt, na vielen Dank, Bill Gates! Als ich dann “drin” war, passierte das Gleiche, wie bei fast allen von mir gespielten Halos: Anfangs durchaus angetan vom Gameplay-Loop, verlor ich nach einer Stunde das Interesse. Sieht gut aus, knallt gut, langweilt aber. Fun fact: Tatsächlich durchgespielt habe ich nur Halo 5 (Gott weiß warum), das ja irgendwie jeder blöd findet. Und die Moral von der Geschicht? Die gibt es nicht.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 48 – Hallo Infinitiv.
Happy Game
JENNI: Zu allererst mal: Nichts ist happy an diesem Game. Schlagt euch das aus dem Kopf! Ja, es sieht auf den ersten Blick sehr goldig aus, aber schaltet es lieber nicht ein, kurz bevor ihr schlafen wollt! Außer ihr möchtet die Albtraumwelt aus der Geschichte gerne nachspielen. Soweit geklärt, es ist ein großartig gemachtes kleines Point & Click mit relativ leichten Puzzles, das beweist, dass Amanita Design nicht nur putzige “Kinderspiele” kann, sondern storytechnisch auch noch viel mehr drauf hat.
Haven Park
JANNICK: Auf Knopfdrück gibt’s ein „Pew!“. Und das wiederhole ich erst einmal und dann nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und dann ist es auch schon durchgespielt. Süß.
Jannicks Review: Das Küken mit dem Laser.
House Flipper: Garden
PASCAL: Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat. Aber ja, Unkraut jäten macht Spaß. House Flipper ist zwar wonky as hell, und sicher nicht das coolste Konzept für diese Art Aufräum-Spiel (Looking at you lovingly, Power Wash Simulator), aber Garden kam anscheinend genau richtig für mich.
Pascals Review: Unkraut yeeten.
Humankind
PASCAL: Ein spannendes neues 4X-Strategiespiel von den Endless Legend-Machern Amplitude. Hat einige Macken, die wahrscheinlich mit einem genretypischen großen Addon ausgebügelt werden, aber das war bisher auch bei jedem Teil des Platzhirschs Civilization so, deswegen bin ich wahnsinnig gespannt auf die Zukunft von Humankind.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux spricht Vol. 68 – Menschheit Edition.
Huniepop 2: Double Date
PASCAL: Hihihi, ein Sexspielchen! Hunie Pop 2 hat die schwierige Aufgabe, ein perfektes Match-3-RPG irgendwie in eine zweite Iteration zu führen. Es versagt dabei auf so ziemlich allen Ebenen, weil es Taktik- und Puzzleelemente auf ein System klatscht, das eigentlich von Impulsivität lebt. Dass selbst die Figuren noch plattere Abziehbilder irgendwelcher beleidigender Stereotypen sind als im ersten Teil, hätte ich vorher auch nicht für möglich gehalten. Andererseits: Teil 1 hat wenigstens noch versucht, ein Augenzwinkern einzubauen. Finger davon lassen!
If on a Winter’s Night: Four Travelers
JENNI: Das kleine Grusel-Adventure mit dem Calvino-Titel (über Gemeinsamkeiten werd ich leider erst nächstes Jahr was sagen können) erzählt die Geschichten vierer Leute, die sich aus erstmal unerfindlichen Gründen in einem mysteriösen Zug treffen. Nur dass sie sich leider alle nicht mehr daran erinnern können, wie sie dorthin gekommen sind. Ob ich es nun mit Geistern, dämonischen Spiegelwelten oder einfach einem sehr schlechten Gewissen zu tun bekam, dieses kostenlose (!) Spiel war eine absolute Überraschung für mich und es definitiv wert, ihm noch ein paar Euro hinterher zu werfen.
PASCAL: Ich bin sehr zwiegespalten, was If on a Winter’s Night angeht. Einerseits ist es kostenlos, sieht toll aus, hat eine tolle Stimmung und nimmt sich ein fantastisches Buch zum losen Vorbild. Andererseits sind die einzelnen Geschichten in dieser Quasi-Anthologie alle etwas zu lang und langsam und die Gesamterzählung, die sie verbindet, eher unbefriedigend. Aber wie gesagt: Es ist kostenlos, hübsch und stimmungsvoll. Spricht nichts dagegen, es auszuprobieren.
Urs: Adventure, Cthulhu, Pixel. Mehr braucht es nicht, um mein Interesse zu wecken. Ich stolperte bei Twitter über If On A Winter’s Night und lud es direkt von itch.io (!) auf meinen PC (!!). Was dann passierte, sollte mein Leben verändern. Gut, ganz so dramatisch war es dann vielleicht nicht, aber trotz der für mich ungewohnten Spieleumgebung, klebte ich sofort vor dem Bildschirm. If On A Winter’s Night hat einfach alles, was ich brauche: Kosmisches Grauen, ein schlankes Interface und moderate Rätsel sowie eine Pixelgrafik zum Niederknien. Ich war so begeistert, dass ich es mir bei Veröffentlichung auf Steam dort direkt kaufte, nur um die Entwickler:innen auf diese Weise noch ein wenig zu unterstützen. Und das solltet ihr auch tun, denn If On A Winter’s Night ist einfach Superspitzenklasse und daher bekommt es von mir auch Bronze!
Inscryption
ZWERG-IM-BIKINI: Kein anderes Spiel hat mich dieses Jahr so sehr überrascht und gebannt vor den Bildschirm gefesselt. Dabei überzeugt Inscryption erst einmal als Deckbuilding-Roguelike, das mit einer schnell zu durchblickenden Spielmechanik überzeugt, die ich sehr motivierend fand. Aber es steckt eben noch so viel mehr dahinter. Die Atmosphäre, das Worldbuilding und die vielen Haken, die das Spiel schlägt, machen es für mich zum kreativsten Titel des Jahres. Man muss etwas Zeit mitbringen und sollte sich auf keinen Fall vorher zu viel dazu ansehen, aber es lohnt sich!
In Sound Mind
URS: Nachdem ich den größten Teil meines Lebens ein kleiner Schisshase war (vgl. tausend Folgen Polycast), bin ich dem Horror inzwischen nicht mehr komplett abgeneigt. Im Zuge dieses Wandels habe ich diverse Filme und Spiele nachgeholt und gucke mir auch gerne aktuelles Zeug an. In Sound Mind klang nach einer hübschen, kleinen Psycho-Horror-Kiste, auch die ich gerne einen Blick werden wollte. Viel mehr wurde es dann leider auch nicht, da ich irgendwie nicht ins Spiel gefunden habe. Der Aufbau erschien verhältnismäßig clever, ein Psychotherapeut wurschtelt sich in der irgendwie korrumpierten Welten seiner eigenen Psyche (?) durch alte Fälle, die anscheinend alle nicht so geil ausgegangen sind. Aber die grundsätzlich gute Prämisse konnte mich nicht in der Spielwelt halten, deren Grafik und Handling mich doch zu sehr an den Anfang des vergangenen Jahrzehnts erinnerten. Viele Ecken, wenig Filigranes, nichts für Urs. Da das Spiel allenthalben recht positiv aufgenommen wurde, bedauere ich ein wenig, dass ich nicht andocken konnte. Vermutlich liegt es mal wieder an mir. Schade.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 45 – Ein fucking Okolyt.
It takes two
CHRISTIAN: Ein fantasievolles Füllhorn fantastischer Ideen und furioses Feuerwerk an Vielfältigkeit. It Takes Two hat mich wie kein zweites Spiel in diesem Jahr gefesselt, begeistert, mitgerissen und in mein Herz gespielt. Nicht, weil die Story so toll wäre, sondern weil hier so viele wahnwitzige, originelle Einfälle und Versatzstücke aus anderen Spielen so geschickt aneinander gekettet wurden, dass einem glatt die Endorphindüse überschwappt. Mehr Zwei-Spieler-Spaß war nie. Spiel des Jahres.
JENNI: Es möchte gern wie ein Kinderspiel aussehen, aber definitiv keins sein. Großartige Split Screen-Unterhaltung zu zweit, in der ein Paar in winzige Puppen verwandelt wird, um vom magischen Buch, auf das ihre Tochter um ihre Ehe geweint hat, gezwungen wird, seine Probleme zu lösen. Aber stay with me! so toxisch und generisch die Prämisse auch klingt, das ändert nichts daran, dass Josef Fares (“Brothers: A Tale of Two Sons” und “A Way Out”) hier wieder mal eins der besten Koop-Abenteuer überhaupt geschaffen hat! Das alleine wäre also schon ein Kaufgrund. Das Spiel ist allerdings dazu noch wirklich extrem hübsch und schafft es mit sehr diversem Gameplay zu entzücken. ABER: Bitte überrascht keine Liebsten, die noch nie irgendwas gespielt haben, mit It Takes Two. Sie werden euch und alle Videospiele auf der Welt für immer hassen. Auch als Familienspiel eignet es sich wegen einiger unnötiger Schockeffekte nur bedingt. Für alle anderen ist es definitiv eins der besten Spiele MINdestens dieses Jahres!
URS: …könnte ein abgefahren gutes Spiel, wenn die elende Story und ein paar andere Nickeligkeiten nicht wären. Coop Only ist eine tolle Sache, gerade wenn man zu mehreren auf der Couch hockend etwas spielen möchte, sind die Alternativen spärlich gesät. It Takes Two setzt im Prinzip da an, wo A Way Out aufgehört hat: Nur durch Zusammenarbeit sind die Aufgaben im Spiel zu lösen. Und während der Knastausbruchsthriller spielerisch keine Bäume ausgerissen hat, nimmt It takes two uns mit auf einer Reise durch die Welt der 3D-Platformer und Action-Adventures. Keine der Spielmechaniken ist neu, aber fast alles spielt sich geil. Dass es trotz der in diesem Jahr schwachen Konkurrenz nicht für einen Platz auf dem Treppchen reicht, liegt zum einen an der eingangs erwähnten Kackgeschichte, die nebenbei auch noch müde erzählt wird, und zum anderen daran, dass nicht alle Passagen so rund sind wie sie sein sollten und manche Aufgaben zu oft wiederholt werden müssen. Zu mehr Details zu diesem Thema, befragen sie Polypascal.
Pascal: Jaha, was der Urs sagt! Die Dialoge nerven hart, besonders das Buch… ihr wisst, was ich meine, wenn ihr es seht. Aber alles drum herum, von der bezaubernden Optik bis zur ständig wechselnden und trotzdem hochpolierten Spielmechanik ist einfach klasse. Auch von mir kein Treppchen, aber ich spiel es jetzt gleich zweimal simultan – einmal mit Polyurs und einmal mit der Liebsten.
Jennis Review: OMG, bitte lass sie nicht wieder zusammenkommen!
Katamari Damacy: Reroll
CHRISTIAN: Roll, roll, roll. Sammel, sammel, sammel. Plöp! Was soll man zu Katamari Damacy noch großartig sagen? Es ist und bleibt ein irrwitziges wie witziges, kunterbunt schrilles und einfach launiges Meisterwerk. Jetzt auch in HD! 4K kommt dann wohl, wenn das nächste Mal wieder irgendwer dringend Geld braucht.
Kena: Bridge of Spirits
SPIELERZWEI: So ein schönes klassisches 3D-Action-Adventure! Kena war eine der positiven Überraschungen dieses Jahr. Ich hatte irgendwann mal einen niedlichen Trailer gesehen, es dann aber wieder vergessen. Und überhaupt: Indie! Pah! – Nur dass man dem Spiel überhaupt nicht anmerkt, dass es von einer ganz kleinen Entwicklerbude gezimmert wurde, weil alles so schick und poliert ist. Fühlt sich alles sehr nach Triple-A an, ist es aber nicht. Solltet ihr unbedingt spielen!
SpielerZweis Review: Triple Indie.
The Legend of Zelda: Skyward Sword HD
URS: Oh Gott ich liebe Zelda so, so sehr! Und solange es keine neuen Teile meiner Lieblingsspielereihe erscheinen, gebe ich mich auch gerne mit Remasters und Remakes zufrieden, Zelda ist einfach immer geil. Warum dann, fragt sich die geschätzte Gemeinde an dieser Stelle, ist Skyward Sword nicht auf Urs’ Treppchen gelandet? Ganz einfach, ich bin nicht besonders weit im Spiel, da ich es zwar direkt bei Veröffentlichung kaufte, aber erst Wochen später einlegte und aufgrund gewisser Ereignisse in der echten Welt nicht besonders weit spielte. Das ist blöd. Aber ich gelobe Besserung und werde es, sofern diese fiese echte Welt es zulässt, ausgiebig spielen und ganz, ganz dolle lieb haben. Nur gibt es dann kein 2021er-Treppchen mehr und auch keinen Pokal. Es tut mir leid, Skyward Sword, I have failed you.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 45 – Ein fucking Okolyt.
Leisure Suit Larry: Wet Dreams dry twice
URS: Wer lang hat, kann lang hängen lassen. Larry ist zurück und er ist der gleiche Klemmi wie vor 35 Jahren. Allerdings haben die Entwickler:innen es weitgehend geschafft, ein Adventure um den Sexismusdinosaurier zu bauen, bei dem man sich nicht alle 30 Sekunden für das schämen muss, was da auf dem Bildschirm passiert. Schämen sollte sich allerdings die Person, die die Implementierung von Labyrinthen für eine gute Idee gehalten hat. Die waren schon vor 1990 beschissen. Hört ihr? Schon vor 1990!
The Longing
JENNI: Der König will vierhundert Tage schlafen und ich soll jetzt ernsthaft so lange unter der Erde darauf warten, dass er soweit ist? Ich mein, er hätte mir ja auch eine Kreuzfahrt schenken können, da wär ich auch rechtzeitig zurückgewesen, aber gut, der Adel scheint da ein wenig schwierig zu sein. Bleib ich also hier und erkunde die Höhle ein wenig. In Echtzeit. Gott sei Dank (der König hat sich sicher nicht selbst drum gekümmert, so wie ich ihn kenne) gibt es mit etwas Mühe wenigstens hübsche Deko, Malzeug und Bücher für mein Zimmer zu finden! Und vielleicht kann ich mir irgendwann auch mal ein Bett bauen, um nicht mehr auf Stein schlafen zu müssen. Man ist ja genügsam, so als kleiner Schatten. Und wenn das Ganze mal durch ist, lässt mich der werte Herr ja vielleicht doch mal auf die Aida, man weiß es ja nicht!
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 42 – Der Mörder von der Leiche.
Loop Hero
ZWERG-IM-BIKINI: In meiner Erinnerung ist Loop Hero ein Spiel, das vor einer Weile mal für eine Woche von allen gespielt wurde und dann direkt wieder in der Versenkung verschwand. Ich war gerade völlig verwundert, als mir Steam etwas von knapp 50 Stunden erzählen wollte, die ich damit verbracht haben soll. Aber ja, je mehr ich darüber nachdenke… Loop Hero war wirklich gut. Eine Runde nur noch… und noch eine…
Lost Words: Beyond the Page
JENNI: Die Geschichten von Izzie und ihrer Tagebuch-Protagonistin Robyn, die beide auf ihren eigenen Heldinnenreisen sind und doch sehr verknüpft sind. Izzie verarbeitet die Beziehung zu ihrer geliebten Großmutter und deren plötzlicher Erkrankung in einer fantastischen Geschichte, mit der sie versucht ihre Gefühle in den Griff zu bekommen und die Realität zu verändern. Die Gamemechanik ist dabei immer perfekt auf die Geschehnisse abgestimmt und auch wenn das Spiel das Rad nicht neu erfindet, nutzt es eben diese Techniken ganz gezielt, um Izzys Gefühlswelt so zu unterstreichen, dass ich die ganze Zeit nur gerufen habe “Es ist SO schön!”. Ganz klar, dass nur Lost Wordsmein Spiel des Jahres sein kann!.
Jennis Review: Nicht ganz so vergessene Wörter.
Mass Effect: Legendary Edition
URS: Ich liebe Mass Effect. Den ersten Teil spielte ich auf der 360 und fand ihn gut. Für zwei und drei wechselte ich auf die PS3 und es war um mich geschehen: Die Sci-Fi-Oper schlug mich in ihren Bann, ich scannte jeden Planeten und fand sogar das (erweiterte) Ende gut. Hammer. Dann kam Andromeda und es war Scheiße. Und trotz meiner Liebe und der Rückwärtskompatibilität der Obergorilla-Konsolen Xbox One X bzw. Series X, spielte ich die tolle Trilogie nicht erneut. Einerseits, weil mir die Zeit fehlte, andererseits weil fucking EA beim Trilogie-Bundle einfach mal alle DLCs ausgespart hatte. Bitte? So nicht! Doch jetzt kam das remasterte Komplettpaket um die Ecke und es gab keine Ausrede mehr. Grafisch zart optimiert, spielerisch (fast) wie aus einem Guss erstrahlen drei meiner Lieblingsspiele in neuem Glanz. Ich bin selig und freue mich irrationaler Weise jetzt doch ein wenig auf die Fortführung der Reihe. Aber vorher muss EA ja noch Dragon Age vor die Wand hauen, also heißt es Geduld üben. Trotz allen Grolls kann ich aber nicht anders und zücke Silber, verdammt ja!
The Medium
URS: Uff, das war dieses Jahr? Als erster großer Exklusivtitel für die Series X angepriesen (wir hatten ja nichts), war The Medium am Ende doch nur ein müder Abklatsch von Resident Evil und vor allem Silent Hill. Nicht ernsthaft gruselig, nicht richtig Next Gen und auch gar nicht mal so gut.
Miitopia
ZWERG-IM-BIKINI: Nettes Spiel, süßer Humor, zieht sich irgendwann etwas, aber es hat einen wirklich PHANTASTISCHEN Mii-Editor zu bieten! Nintendo würde gut daran tun, ihn für ihre nächste Konsole als Standardfunktion zu integrieren. Nichts hat mich dieses Jahr zu so viel kreativer Aktivität motiviert.
Minute of Islands
JENNI: Die Welt (zumindest die der Inseln), in der Moe lebt, bricht zusammen, als eine Sporenplage alles Leben dort zerstört. Nur die Riesen haben es sich zur Aufgabe gemacht, sie wieder lebenswert zu machen, während trotzdem die meisten der noch lebenden Bewohner fliehen. Außer den großen Rettern und ihrer menschlichen Helferin Moe, sind nur ein paar ihrer Verwandten aus Sorge um sie geblieben. Eine Reise durch inneres und äußeres Chaos und das Durchleben oder vielleicht sogar Überwinden von Beziehungsgräben und psychischen Problemen, das dann doch eher Hopepunk als zerstörerische Dystopie ist.
PASCAL: Schön trauriges und morbide-hübsch gezeichnetes Walking-Sim/Point’n’Click-Ding von Studio Fizbin. Die Erzählstruktur, die englische Vertonung mit den deutschen Namen und die Darstellung einer von Anxiety zerrütteten Familie funktionieren richtig gut. Ein kleiner Geheimtipp aus deutschem Hause dieses Jahr.
Jennis Review: Wie viele Minuten hat so eine Insel?
Pascal zu Gast im GAIN Podcast: Minute of Island Special.
Mundaun
JENNI: Horror und Ich gehen nicht zusammen? Jahaa, das glaubt ihr! Dann packt aber tolle Schwarz-weiß-Grafik und komplett rätoromanische Vertonung für die Linguistin hier mit rein und schon habt ihr mein Herz erobert! Wer schon immer mal mit einer Heugabel und einem sprechenden Ziegenkopf bewaffnet durch einsame Schweizer Serpentinen kurven wollte, um seltsamen Strohmonstern auszuweichen und nebenher noch einen alten Familienfluch aufdecken wollte, sollte hier ganz schnell zugreifen!
URS: Horror auf Rätoromanisch, na wo gibt’s denn sowas! Hier, in Mundaun. Dazu gibt es noch ein creepy Bergdorf, in dem irgendwelche aus Stroh bestehenden Gruseltypen herumlaufen und eine Mistforke. Der Sepialook tut sein übriges, um mich davon zu überzeugen, dass hier die Verleihung des von mir gerade eben aus dem Ärmel geschüttelten Preises für des beste Rätoromanische Bergdorf-Horrorspiel mit fiesen Strohfickern zwingend notwendig erscheint. Schönes Ding.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 42 – Der Mörder von der Leiche.
Mutropolis
JENNI: In nicht so naher Zukunft reisen wir als Archäolog*innen-Trupp vom Mars auf die Erde, um herauszufinden, was aus den dort gebliebenen Menschen geworden ist. Unser wirrer Professor behauptet, er hätte herausgefunden, wo der sagenumwobene Ort Mutropolis liegt und als kleiner Uni-Angestellter müssen wir natürlich mitreisen, obwohl wir seinen Theorien nur so mäßig glauben, aber was tut man nicht alles für den Job – äh, für die Wissenschaft, meine ich natürlich! Leider wird der Prof direkt entführt. Moment, was? Der Planet ist doch menschenleer? Beim Herumwandern in der quietsch-bunten Point & Click-Welt stoßen wir aber sehr schnell auf Menschen, die nur in Emojis kommunizieren, wie es sich in der Zukunft gehört und uns eines besseren belehren. und auf etwas sehr sehr altes. Eine sympathische und humorvolle Mischung aus Mythologie und Science Fiction, interessanten Charakteren, die nicht nur als Debut wirklich empfehlenswert ist!
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 38 – Eine Jacke aus Gold.
Necromunda: Hired Gun
SPIELERZWEI: Ein kleiner, schmutziger Indie-Ego-Shooter im Warhammer40K-Universum, der sehr viel Charme besitzt. Gameplay und Spielwelt können wirklich überzeugen, aber die Narration ist ziemlich in die Hose gegangen. Man verliert relativ schnell den Faden, wen man hier für wen und aus welchem Grund als Söldner umbringen soll. Außerdem fehlt dem Spiel an einigen Stellen der letzte Feinschliff. Es hat mich mit seinem schnellen, UT-artigen Gameplay aber trotzdem lange bei Laune gehalten, wenn auch nicht bis ganz zum Schluss…
NEO: The World ends with you
PASCAL: Ein treuer Nachfolger für eine neue Generation. Ich schrieb ja schon, dass ich TWEWY und NEO: TWEWY für gute Erfahrungen halte, wenn man grade mitten in der eigenen pubertären Sinnkrise steckt. Für mich war’s nicht direkt was – aber die Ästhetik und die Musik kann ich dennoch sehr genießen.
Pascals Review: Mit 18 geht die Welt nicht unter.
New Pokémon Snap
ZWERG-IM-BIKINI: Da ich das Original nie richtig gespielt hatte, freute ich mich sehr auf die Switch-Umsetzung. Und ich hatte Spaß damit. Die Welt sieht hübsch aus und lädt zum Erforschen ein, und Jäger und Sammler kommen voll auf ihre Kosten.
NUTS
JENNI: Eigentlich wollte ich nur ein bisschen Ruhe und schön abgelegen im Grünen für ein paar Wochen Eichhörchen beobachten, damit ihr Revier nicht wieder von einer Megacorporation zugebaut wird. Aber ich hätte ja wissen können, dass reiche Investoren das nicht einfach so hinnehmen und mir – ich sag mal wohlwollend – Steine in den Weg legen. Wo ich hier einfach eine süße kleine Geschichte erwartet hatte, hab ich mich plötzlich wie in einem Thriller gefühlt, in dem ich für meine Ideale gegen die Zeit ankämpfen musste. Das großartige Sounddesign von Almut Schwacke hilft auch sehr dabei, die Entwicklung der Atmosphäre zu unterstreichen.
The Outer Worlds: Murder on Eridanos
URS: Geilomat, noch mehr Outer Worlds! Und nach Peril On Gorgon hat Obsidian wieder eine feine DLC-Supper zusammengepanscht. Zum Spiel selbst muss wenig gesagt werden, kann man alles im Poly-Archiv nachlesen- und hören. Augenrollen-induzierend war der Umstand, dass ich die Episode wegen eines Save-Bugs erst nicht abschließen konnte (Fallout New Vegas auf der Xbox 360, anyone?), welcher aber zum Glück behoben wurde. Und auch meine Freude darüber, dass das Spiel einem für den nur aus dem Hauptspiel zu startdenden DLC jetzt automatisch ein Savegame generiert, dass die Party direkt VOR die letzte Mission katapultiert, wurde getrübt. Nach Beendigung von Murder On Eridanos wollte ich mich noch flink durch den Schluss des Spiels wurschteln, blieb dort aber hängen, da sich eine Tür nicht öffnen ließ. In dieser Form ist das Zurücksetzen kein Feature, sondern ein Bug. Aber genug gemosert, The Outer Worlds ist geil, Obsidian sind geil und ich will einen geilen zweiten Teil. Los jetzt!
Outriders
URS: Ein Spiel für alle, die einfach mal gerne jemandem mit der Shotgun voll in die Fresse ballern wollen. Also z.B. für den geschätzten Nahaufnorman und mich. Mit Knarren und Superheldenfähigkeiten rasiert man maximal zu dritt durch eine feindselige Welt, in der jedes Problem mit Waffengewalt gelöst wird. “Geile Scheiße!”, mögen geneigte Leser:innen jetzt ausrufen. “Geht so!” brülle ich zurück. Outriders ist mitnichten ein schlechtes Spiel, aber es hat seine Probleme. Dass es in einem katastrophalen Zustand von der Leine gelassen wurde, mag man einem Online-Spiel nachsehen, zumal es als Day-One-Game-Pass-Titel vermutlich mehr Spieler:innen verkraften musste, als ursprünglich angenommen. Klar negativ zu bewerten sind hingegen das langweilige Missions-Design, der unausgewogene Schwierigkeitsgrad und die Austauschbarkeit von allem, was einem in diesem Spiel begegnet. Dass die Geschichte voller Quatsch und Stilblüten ist, verbuche ich tatsächlich eher als Pluspunkt. Ich hatte durchaus Spaß mit Outriders, aber es war mir auch schnell genug.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 40 – Zum Glück keinen Steckschuss gefangen.
Persona 5 Strikers
PASCAL: You’ll never see it co- habe ich den schonmal gebracht? Wird schwierig, den Überblick über Persona 5 zu bewahren. Aber Strikers ist eben doch was ganz anderes. Eine Persona 5-Geschichte, klar, aber mit Warriors-Kampfmechaniken. Wenn ich auch tatsächlich mehr Warriors-Feeling (also große offene Karten und viele Gegner zum Niedermetzeln) erwartet habe, gern auch als Bonus-Modus, ist dieses Action-RPG dieses Jahr ganz oben mit dabei. Nicht nur was für P5-Fans.
Pokémon Unite
JANNICK: Tencent, du Kackstift, trau dich mal in meine Nachbarschaft, dann gibt’s Beulerei. Das Unternehmen hinter Pokemon Unite und zahlreicher anderer Spiele und Studios steht für alles, was falsch läuft mit Free2Play-Spielen: beknackte Kommunikation, unverschämte Monetarisierung, für junge Zielgruppen oft unverständliche Mechaniken. Dennoch habe ich mit kaum einem Spiel mehr Zeit verbracht, weil das MOBA-Spielprinzip hervorragend funktioniert und zehnminütige Matches oft genug meiner fahrigen Lebensweise entsprechen. Fuck, ich bin so ein TripleA-Opfer, ich will das echt nicht mögen, aber ein Blick auf mein Wigglytuff und es ist um mich geschehen.
Procession to Calvary
JENNI: Der Nachfolger von Four Last Thing bringt wieder Leben in die Kunst. Auch hier klickt man sich in alter Adventure-Manier wieder durch mehr oder weniger bekannte Gemälde, die auch immer von passenden Renaissance-Bands bespielt werden und löst einige Rätsel auf dem Weg zum Tyrannen Heavenly Peter, der nach dem heiligen Krieg dreisterweise einfach abgezogen ist! Das lass ich mir als Ritterin natürlich nicht gefallen, denn mein Blutdurst will gestillt werden! Also mache ich mich auf und verhandle auf sehr undiplomatische Weise, um z.B. mit Menschen in Städten zu sprechen, für die man nur im Stadtkern ein Visum bekommt, das man zum Betreten braucht, man kennt das! Wollt ihr Rätsel umgehen, könnt ihr auch einfach mal euer Schwert auf nervige und wenig hilfsbereite Spielgegner verwenden, aber dann hört besser auf den Rat, zwischendurch zu speichern. Das Spiel ist wieder nicht nur schön, sondern auch angenehm lustig und wäre ich nicht so eine komplett ahnungslose Kunstbanausin, hätte ich mich sicher über noch viel mehr historische Anspielungen amüsiert.
Psychonauts 2
CHRISTIAN: Eines dieser Spiele mit einer treuen und lauten Fanbasis, die nun endlich die lang erwünschte Fortsetzung bekommen und nahtlos da weiter machen, wo das Original seinerzeit aufgehört hat. Mit all den liebevoll gezeichneten Charakteren, dem irrwitzig kruden Leveldesign, den vielen großen und kleinen Gags, Wortspielen und Andeutungen – und haargenau den gleichen Macken und Unzulänglichkeiten. Bloß in 4K. Dank Game Pass nun aber hoffentlich mit größerem Publikum.
SPIELERZWEI: Ich habe den ersten Teil damals trotz seiner Ecken und Kanten abgefeiert und hätte eine Fortsetzung sofort blind gekauft. Aber dann ging es 15 Jahre lang hin und her und mein Vertrauen in Tim Schafer und Double Fine wurde aufgrund manch anderer Veröffentlichungen auf eine harte Probe gestellt. Und am Ende habe ich eigentlich gar nichts mehr erwartet. Doch ich wurde positiv überrascht: Psychonauts 2 ist wie der Vorgänger nicht perfekt, aber steckt wieder bis unters Dach voller wunderbarer Figuren und Ideen, die jeden glücklich machen, der schon dem Original etwas abgewinnen konnten. Eigentlich hätte es von mir auch einen Pokal bekommen, aber andere Titel konnten mich dieses Jahr noch mehr überzeugen…
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 44 – Schrottcast.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 45 – Ein fucking Okolyt.
Quake Remastered
URS: Ich liebe Quake! Eines der ersten Spiele bei dem ich mich daran erinnern kann, der Veröffentlichung entgegen gefiebert zu haben. Es war so geil damals! Dementsprechend war ich positiv überrascht, wie gut sich Quake auch 25 Jahre später noch spielen lässt. Und das mit einem Controller! Das Remaster wurde liebevoll die neuen Systeme übertragen, dafür ein Kussi an Machine Games. So, und wo bleibt jetzt mein Quake-Reboot, hm? Ich warte!
SPIELERZWEI: Die Remastered-Version war eine tolle Gelegenheit, den Klassiker zusammen mit meinem Sohn im Koop zu spielen. Er konnte eine „Bildungslücke“ schließen und ich in Erinnerungen schwelgen. Macht immer noch Spaß!
The Ramp
JANNICK: Fährste Skateboard. Fällste hin. Wiederholste. The Ramp hat nicht viel zu bieten, dafür aber das wichtigste am allermeisten: Spaß. Der fühlt sich zugleich wenig originell und super erfrischend an, schließlich gibt es einige gute Skateboard-Spiele, aber nur wenige, die dem Tony-Hawk-Charme ein bisschen widersprechen. Hab’s nicht viel gespielt, aber die paar Stunden waren die unterhaltsamsten des Jahres.
Ratchet & Clank: Rift Apart
PASCAL: Es ist wunderschön, es ist witzig, es blitzt und spratzt und ist wie schon der Vorgänger auf der PS4 eins der besten Ratchet & Clank-Spiele. Ich kann nicht verstehen, wie man mit diesen videospieligsten aller Videospiele keinen Spaß haben kann.
SPIELERZWEI: Wer wissen will, warum man sich dieses Jahr überhaupt schon eine PS5 gekauft hat, kommt um Rift Apart nicht herum. Macht extrem viel Spaß und wäre in dieser Form auf der PS4 technisch schlicht unmöglich gewesen. Fans der Reihe bekommen ein „Best of“ und Neulinge werden unweigerlich zu Fans. Für mich das klassischste und gleichzeitig perfekteste Konsolenspiel des Jahres!
SpielerZweis Review: Torschlusspanik.
Resident Evil: Village
URS: „Mehr Quatsch, weniger Horror!“. Ob dieser Satz so oder so ähnlich in der Konzeptphase geäußert wurde, kann ich nicht sagen. Jedenfalls scheinen sich die Entwickler:innen dieses von mir flink ausgedachte Motto zu Herzen genommen zu haben und drehen den Beklopptheits-Regler nach dem doch verhältnismäßig düster gehaltenen Resi VII auf volle Pulle. Ein Schloss in Rumänien, Werwölfe und Babyteile in Einmachgläsern sind die Zutaten, aus denen hier eine schmackhafte Gruselsuppe gekocht wurde, von der ich mir gar nicht genug reinsaugen konnte. Garniert wird das Gericht mit crazy Bossgegnern wie der zum Meme gewordenen Lady Demotrescu. Hmm, watt is datt lecker! Verbunden mit der fancy Grafik, der trotz des ganzen Unsinns zuweilen exzellenten Gruselstimmung und des für ein Resident Evil geradezu flutschigen Gameplays, hat sich Village für mich nach dem nur okayen Vorgänger als größte Überraschung dieses Spielejahres herausgestellt. Und dafür gibt es Gold, fuck yeah!
SPIELERZWEI: Wow! Das erste RE-Spiel seit einer gefühlten Ewigkeit, das mir wieder richtig, richtig gut gefallen hat! Und das kommt nicht von ungefähr, denn es ist eigentlich der geheime Zwilling meines Serien-Lieblings RE4. Und ich hätte es fast nicht einmal gespielt, weil es storymäßig die Fortsetzung von Teil 7 ist, welchen ich echt blöde fand. Sachen gibt‘s…
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 47 – Ein Wort: Gamer.
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 48 – Hallo Infinitiv.
SpielerZweis Review: Torschlusspanik.
Returnal
SPIELERZWEI: Perlen vor die Säue, denn Roguelikes und ich werden einfach keine Freunde. Tatsächlich ist Returnal wirklich toll und eine willkommene Abwechslung zu den ganzen Souls-Spielen und ihren Epigonen. Ich mag fast alles am Spiel: Die Kämpfe, die Welt, die Scifi-Story. Wenn nur dieses ewige Murmeltiergesterbe nicht wäre…
SpielerZweis Review: Torschlusspanik.
Road 96
JENNI: Eine fiktive Diktatur kurz vor den Präsidentschafts”wahlen”. Ein großes Mysterium durchzieht das Lang: Teenager überall verschwinden einfach, verkündet Sonya Sanchez in der beliebten Propaganda-Sendung der Regierung.
Also schauen wir uns die Lage doch mal aus erster Hand an, in dem wir uns relativ beliebig einige der Teenager aussuchen, mit denen wir random in Situationen versetzt werden. Was sie alle gemeinsam haben: Sie versuchen die Grenze zu erreichen und aus dem Land zu fliehen, das sie unterdrücken will. Zumindest war das ziemlich lange im Spiel mein Ansatz. Ich hätte mich natürlich auch der Revolution anschließen können, der ich öfter mal begegnet bin und wer weiß, was dann aus meinem Land geworden wäre? Ich hab es mit meiner Flucht jedenfalls nicht befreien können.
Ja, das Spiel ist manchmal ein bisschen on the nose, aber was weiß ich schon? Vielleicht vermischen sich verschiedene Gruppen in Extremsituationen auch wirklich manchmal so seltsam, ein revolutionärer Trucker verliebt sich in eine Polizistin, die er über sein Funkgerät kennenlernt? Warum eigentlich nicht? Eine Politikertochter, die gegen ihren Vater arbeitet, scheint da schon wieder vollkommen normal zu sein.
In jeder Runde mit neuem spielbaren Charakter unterschiedliche Geschichten von aber teils gleichen Leuten zu erfahren, die man dann zu einem Puzzle zusammensetzen kann, hat mich in den echt gut timebaren Abendsessions auf jeden Fall sehr gut unterhalten!
Say no! more
JENNI: Soll ichs wirklich machen oder lass ichs lieber sein? Ein Jein gibt es in diesem Spiel nicht! Dafür darf man sich seine Karriereleiter durch die Chefs hindurch nach oben schreien. Auch wenn man am Anfang ein zartes, schüchternes Mäuschen ist, das ein Praktikum in einer großen Firma macht, merkt man doch sehr schnell, wie beeindruckt alle von der eigenen Rücksichtslosigkeit und Unfähigkeit sind. Wir mutieren zum Vorbild und prägen die Firmenkultur, so relatable! Eine Frau des Volkes! Mir war am Anfang nicht ganz klar, ob das Konzept länger als 5 Minuten interessant und lustig sein würde, aber dann hat sich sehr schnell gezeigt, dass die Story – ja trotz wiederkehrendem Joke – vorangetrieben wird und dann komplett eskaliert. Absolut lohnenswertes Spiel mit der perfekten Länge für alles, was es sagen will!
Scarlet Nexus
PASCAL: Ein mechanisch tolles “Anime-Devil May Cry” mit tollen Charakteren und einem guten Social-Link-System a la Persona 4. Leider geht es den Tales of-Weg und macht den großen Fehler, dieselbe Story von zwei Seiten spielbar zu machen, was jede Menge Inhalte hinter einem zweiten Spieldurchgang wegschließt, der sich in fast nichts vom ersten unterscheidet. Mein Tipp: Einmal durchspielen und dabei die krassen Gegnerdesigns genießen.
Sheepo
PASCAL: Ein kurzes, aber knackig schweres Metroidvania ohne Kampfmechaniken. Leider heißt das nicht, dass man nicht kämpft, sondern dass die recht zahlreichen Bosskämpfe aus Ausweich- und Geschicklichkeitspassagen bestehen, was etwas schade ist. Dennoch ist das ganze ein charmanter Take auf ein Genre, das sich in letzter Zeit eher durch taktische Kämpfe und seine Nähe zu Dark Souls auszeichnet als durch die Freude am Erkunden. Man sollte 2D-Platforming aber nicht abgeneigt sein, denn gelegentlich geht Sheepo schon in Richtung Super Meat Boy.
Shin Megami Tensei V
PASCAL: Das beste Spiel aus den frühen 2000ern, das 2021 erschienen ist. Shin Megami Tensei V ist knallhart, ungemütlich, esoterisch, langatmig, visuell beeindruckend und stimmungsvoll – also nur was für Menschen, die JRPGs absolut lieben oder wie ich eingefleischte Serienfans sind. Zurückgehalten wird das Ding leider von der Switch als Hardware, aber ich habe trotzdem Freude dran.
Sludge Life
PASCAL: Kapitalismuskritik von ganz unten. Wenn du im Dreck lebst, ist es auch schon egal, ob du ihn frisst oder vermarktest. Sludge Life ist ein kurzes Adventure mit Platforming-Elementen und Pokémon Snap-Appeal. Geil. Und weil es so was besonderes ist und so mutig das Maul aufmacht, kommt es dieses Jahr auf mein Treppchen.
Pascals Review: Ein Leben im Dreck.
Star Wars: Jedi Fallen Order
CHRISTIAN: Ach stimmt ja, das hatte ich ja dieses Jahr auch irgendwann mal auf der Xbox angezockt. Bei angezockt ist es dann aber geblieben. Hat mich nicht gepackt.
URS: Laserschwert ins Maul! Dass meine Liebe zu Star Wars bereits lange erkaltet ist, gab ich bereits mehrfach zu Protokoll. Dennoch gucke ich mir Filme und Spiele aus der Reihe gelegentlich an, sofern sie es vermögen, mir abseits des Franchisegedöns etwas zu bieten. Jedi Fallen Order stand schnell in dem Ruf, das erste gute Star-Wars-Spiel seit ca. tausend Jahren zu sein. Dementsprechend zog ich es mir kurze Zeit nach Release auf der Xbox One X rein und war recht angetan. Jugendfreies Lasergemetzel und Machtspielchen motivierten mich bis zum Endkampf durchzuhalten, der dann leider ein riesiger Scheiß war. Aber nun, der Weg ist das Ziel, und in diesem Fall war es ein unterhaltsamer. Das Update für die Toppo-Granato-Knalloballo-Konsole Xbox Series X lockte mich erneut hinterm Ofen hervor und ich hatte wieder sehr, sehr viel Spaß mit dem Spiel. Zwar halten sich die technischen Upgrades in Grenzen, aber sie reichten als Grund, mal wieder einen kleinen Ritt zu starten. Jedi Fallen Order ist weiterhin allen zu empfehlen, die beim Thema Star Wars noch nicht völlig ausgebrannt sind und einfach mal ein unkompliziertes Action-Adventure mit überschaubarem Erkundungspart spielen wollen. Fein!
Jannicks Review: Das ist der Weg, der einzig wahre Weg.
Stonefly
JANNICK: Ein unverschämt knuddeliges Indie-Spiel, das geplagt wird von schlechter Steuerung und fehlender Optimierung, mischt Mechs und Teenie-Story. Dachte nicht, dass ich das je brauchen würde, aber naja, hier sind wir nun, verzückt, vergnügt, gefrustet. Manchmal ist das alles eine Suppe, die im Nachgang schleimt, aber vorher geballert hat.
Jannicks Review: Auf den Käfer mit Gebrüll.
Story of Seasons: Pinoneers of Olive Town
PASCAL: Ein diesmal wirklich gelungenes Sequel der echten Harvest-Moon-Serie. Der Ansatz der neueren Farmingspiele, ganze Areale hinter Crafting- oder Bau-Challenges zu verstecken, kriegt mich einfach immer wieder. Klar, das ganze Ding hat unangenehme Western-Frontier-Vibes, die man dringend mal aufarbeiten sollte, aber zu Bauernhofspielen passt das echt immer verdammt gut…
Strangeland
PASCAL: Das neueste Wadjet Eye Games-gepublishte Spiel, diesmal erneut vom Macher von Primordia, Wormwood Studios. Eine großartige Interpretation nordischer Mythen, umgemünzt auf Depression und ein kaputtes Männlichkeitsbild. Wie nicht anders zu erwarten von WEG: Wiedermal eines der besten Point & Click Adventures des Jahres.
Pascals Review: Nordische Mythen und Versagen.
Subnautica: Below Zero
SPIELERZWEI: Mich persönlich nervt bei solchen Survival-Aufbauspielen immer das Mikromanagement. Und gerade am Anfang musste ich mich etwas zwingen, um am Ball zu bleiben. Die wunderschöne Spielwelt hat dabei allerdings sehr geholfen. Als es nach einiger Zeit nicht mehr nur um’s nackte Überleben ging und man die Welt immer bequemer erkunden konnte, hatte es mich eine Zeit lang richtig am Wickel. Allerdings habe ich es dann doch nicht bis zum Ende der Story gespielt, weil solche Zeitfresser wie Subnautica bei mir immer das Pech haben, dass irgendein anderes Spiel des Weges kommt und ich nach einer längeren Pause keine Lust darauf habe, mich wieder in den Zeitfresser hinein zu fummeln…
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 41 – Kein Geld, keine Mühe.
Sumatra: Fate of Yandi
JENNI: Ein wundervolles kurzes Point & Click-Adventure aus Indonesien, über einen Holzarbeiter mit ausbeuterischen Chef, der bei einem riskanten Arbeitseinsatz von einem Erdrutsch mitten in den Dschungel gespült wird und versucht, von dort aus wieder nach Hause zu gelangen. Eine rührende Geschichte von tiefer Freundschaft und Liebe, aber auch von Kapitalismus, der über Leichen geht und ein absoluter Glücksgriff!
Synergia
PASCAL: Eine ansprechend gezeichnete Cyberpunk + Girls Love-Visual Novel. Klingt nischig, ist es auch. Der Publisher ist ein bisschen shady, aber das Spiel hat mich für etwa fünf Stunden gut unterhalten, und dann war es auch schon rum. Kurze Visual Novels sind toll. Es sollte mehr davon geben.
Tabletop Simulator
ZWERG-IM-BIKINI: Der Tabletop Simulator ist zwar ein alter Hut, aber dieses Jahr habe ich darauf wieder viele Brettspielrunden abgehalten, die Corona-bedingt ansonsten ausgefallen wären. Deshalb muss ich ihn unbedingt wieder erwähnen. Das überraschend vielschichtige Coop-Kartenspiel The Crew 2 (nicht zu verwechseln mit dem Rennspiel) erschien dieses Jahr, woraufhin ich es direkt kaufte, die Missionsbeschreibungen aus dem Karton nahm, den Rest bei Seite stellte und die komplette Kampagne mit drei Freunden online durchspielte. Ein zweites Jahreshighlight war das Weltraum-Survival-Brettspiel Nemesis, das unverschämt schwer ist, aber phantastische Geschichten schreibt.
Tetris Effect: Connected
CHRIS: Wenn Ihr, wie ich, der Meinung seid, das einzige größere Problem an Tetris wäre, dass es nicht mehr wie Lumines ist, dann ist Tetris Effect schon seit 2018 genau Euer Ding. Wenn Ihr, wie ich, aber auch der Auffassung seid, dass Klötzchenspiele eben wie Tetris (GameBoy) und Lumines (PSP) auf einen Handheld gehören, dann ist Tetris Effect: Connected auf der Switch und möglichst mit guten Kopfhörern seit diesem Jahr genau Euer Ding.
Toem
JENNI: Mein letztes Wohlfühlspiel des Jahres. Aus meinem kleinen Zwei-Hütten-Dorf ziehe ich los, um mit meiner neuen Kamera die Welt (oder halt die Nachbarorte) zu entdecken. Überall muss ich für liebe Menschen kleine Foto-Aufträge erfüllen, um mir das Busticket für die Weiterreise zu verdienen, aber wie jedes wunderbare Spiel gibt es mir natürlich auch die Möglichkeit, die süße Welt noch weiter zu erkunden, wenn ich es denn möchte. Die wenigen Stunden Spielzeit haben mich gesund durch eine sehr schwierige Woche gebracht und ich bin ihnen sehr dafür extrem dankbar!
T-minus 30
ZWERG-IM-BIKINI: Als meine Arbeitstage besonders lang und stressig waren, war dieser Strategietitel von überschaubarer Komplexität genau das richtige für mich. 30 Minuten dauert eine Mission nur. Die einsame Highscorejagd wurde mir zwar irgendwann zu langweilig, aber aus der Idee könnte gerne mehr gemacht werden.
Unpacking
ZWERG-IM-BIKINI: Unpacking ist ein äußerst sympathisches, kleines Spiel, das mich mit seiner Liebe zum Detail und seinen unverbrauchten Ideen überzeugt hat. Eine Lebensgeschichte alleine anhand von Umzugskisten zu erzählen funktioniert erstaunlich gut und lässt Raum für die eigene Phantasie. Und ja, es lässt mich ein Stückchen zufriedener zurück, wenn ich ein Regal ordentlich eingeräumt habe.
Valheim
JANNICK: Einen Meilenstein kann man Valheim eigentlich nicht mehr nennen. Es geht längst darüber hinaus – obwohl es sich erst im Early-Access-Stadium befindet. Auf derlei Survial-Spiele kam ich nie klar, und Valheim änderte das nicht, aber meine Stimmung über Wochen hinweg auf eine Art, die ich zuletzt vor 15 Jahren spürte, als ich erstmals neue Genres und Spielerfahrungen erkundete. Es hat ein Genre verändert und tausende Spielerinnen und Spieler auch. Wer jemals genau so viele Stunden mit dem Valheim-Spielen verbracht hat wie mit dem Valheim-Reddit, wird unzählige Geschichten erlebt haben, die das Herz verwüsten auf die schönste Weise. Pure Liebe, für immer und ewig.
Wario Ware: Get it together
ZWERG-IM-BIKINI: Ein neuer Wario Ware Teil war seit Jahren mein sehnlichster Wunsch für die Switch. Zuerst war ich skeptisch, ob das neue Gimmick, Figuren in den Minispielen zu steuern, nicht dem minimalistischen Reiz der Wario Ware Reihe im Weg stehen würde. Glücklicherweise stellte sich diese Sorge jedoch als unbegründet heraus. Wieso es für mich trotzdem zu keiner Medaille gereicht hat? So sehr ich Wario Ware liebe, ist es eher “more of the same” als dass man hier große Innovationen erwarten darf. Das macht aber nichts.
Warzone & Warzone Pacific
CHRISTIAN: Die Integration von Black Ops: Cold War kam viel zu spät und brachte eine “neue” Map, die nichts anderes war, als die alte in Grün, mit einigen kosmetischen Veränderungen und hier und dort mal neuen Bereichen. Die Integration von Vanguard mitsamt erster wirklich neuer Map namens “Caldera” brachte neben einem neuen Namen fürs Hauptspiel (aus Warzone wird Twix Warzone Pacific, sonst ändert sich nix – nichtmal der verdammte Gameclient, der immer noch auf Modern Warfare 2019 basiert) vor allem: Bugs, Bugs, Bugs. Plus einen nervigen grünen Kobold samt noch nervigerem Krampus in der Weihnachtszeit (und zu lange darüber hinaus) im Gepäck. Was dafür wieder nicht kam: Der seit Jahren schmerzlich vermisste FOV-Slider für Konsolen. Fuck!
Hinzu kamen dafür “Events”, die man eher als lauen Pups denn warmes Lüftchen bezeichnen kann – von Halloween (noch zu Verdansk-Zeiten) mal abgesehen. Dafür treibt der Pay-to-Win-Wahnsinn nun vollends seine Blüten und sowieso kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Geldverdienen hier grundsätzlich über dem Anspruch steht, mal irgendwas vernünftig zu machen. Und trotzdem spiele ich es jeden verdammten Tag. Zum Kotzen.
Wiggles / Diggles
PASCAL: Als Wiggles 2001 auf den Markt kam, habe ich einen Stapel Yu-Gi-Oh!-Karten aus dem Joey-Starterdeck gegen eine Disk davon und das Lösungsbuch eingetauscht. Bevor ich das Spiel auch nur gestartet habe, konnte ich das Lösungsbuch auswendig; Während ich die späteren Levels von Wiggles nie erreicht habe, kenne ich einige der blöden, teilweise furchtbar sexistischen Wortwitze aus dem Buch noch heute auswendig. Wiggles läuft dank diesem Re-Release nun auch wieder auf neuen Betriebssystemen. Ob das ein Segen ist, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, denn die Mischung aus Management, Basenbau, RPG-Mechaniken und Vererbungsmechaniken ist zwar was ganz Besonderes, aber auch ziemlich sperrig. Trotzdem: meine nostalgischen Gefühle befehlen mir, euch anzuweisen, Wiggles eine Chance zu geben. Es ist zumindest einzigartig.
Witchtastic
JENNI: Irgendwie ein Overcooked nur mit Hexen und Zaubertränken. Das Koop-Spiel kann man zwar auch alleine spielen, aber warum bitte sollte man das tun? Gedacht ist es für zwei Spieler*innen, die dann in einem bestimmten Zeitraum vorgegebene Trankmischungen in Flaschen abfüllen und einem Eulen-Kurier übergeben. Im Spielverlauf kommen so einige Hindernisse dazu, z.B. in Form von Wölfen, die einen außer Gefecht setzen und einen so vom Ziel abhalten. Mit ein bisschen Team-Work kommt man aber auch dort wieder raus. Es ist schon alles machbar, fühlt sich aber doch oft sehr nach Arbeit an, wenn man jedes Level erst quasi perfektionieren muss, um eins weiterzukommen. Ein bisschen hoffe ich, dass das zum richtigen Release noch etwas ausgeglichener wird.
World Flipper
PASCAL: Ein RPG meets Flipper auf dem Handy, natürlich Free-2-Play und Pay-2-Win. Muss man sich nicht näher anschauen, wird nach fünf Minuten dröge. Schade um die Idee.
You had one job
JENNI: Dieses simpel gezeichnete Adventure ist ein absoluter Geheimtip! Man spielt drei Personen: Den König, seine Wache und die Frau, die aus irgendeinem Grund mit ihrem Baby im Turm wohnt. Der König ist gelangweilt und hungrig und verlangt von der Wache nach Baby am Spieß! Ob man dem Wunsch nachgeht oder ganz andere Pfade einschlägt, die einen in ein kleines Hexenhaus im Wald, in dunkle Geheimgänge, in Drachenhorte oder auf einsame Inseln führt, bleibt einem ganz selbst überlassen. Ganz nach dem Choose-Your-Own-Adenture-Prinzip sollte man nach und nach auch alles abklappern, denn nur so erreicht man die eigentlichen Ziele des Spiels: die ganzen Happy Ends! Auf dem Weg muss man zwar auch mal seinen Lieblingsmenschen opfern, aber was tut man nicht alles für Achievements?
Unsere Meinung im Podcast: Polyneux macht’s kurz 45 – Ein fucking Okolyt.
7 Kommentare
Für welches System ist Wiggles denn nach letztem Jahr dieses Jahr “neu” erschienen? Oder meint Pascal, er könne jetzt hier Jahr um Jahr die Leser um den Finger wigglen und das Spiel eindigglen?
Ich habe den einleitenden Text mal um ein “Ausnahmen bestätigen die Regel” ergänzt. :-P
Joa, über 100 Spiele und meine Schnittmenge beschränkt sich auf zwei uralte Schinken, die auf die Switch gekommen sind. (Eine belegte Switch mit Schinken – Schinken!) Dabei zähle ich schon Cities: Skylines mit, das auf der Konsole ja sehr vanilla ist. Außerdem eben Diablo II: Resurrected, welches für mich überraschend gut auf der Switch funktioniert, aber trotz aller Features hinter der PC-Version bleibt. Dann kickt auch schon mein Backlog rein – immerhin kann ich so auch dieses Mal wieder ein paar “Warnungen” und “Ideen” mitnehmen – was aber auch daran liegt, dass Sony ja eine Weile gebraucht hat, Horizon Zero Dawn auf den PC zu bringen.
Schön auch, dass ZiB ein paar Switch-Titel einbringt, so dass sich das für mich nicht nur wie die Zusammenfassung der Kurz-Casts liest. Natürlich hänge ich auch hier den Erscheinungen gnadenlos hintendrein. (Insbesondere, weil ich auf Angebote(!) im Nintendo(!!) E-Shop(!!!) warte.)
Cities: Skylines gibts aber auch schon ein paar Jahre für die Switch und kriegt im Gegensatz zu den anderen Konsolen-Versionen ja nicht mal die aktuellen DLCs…
Apropos DLC, mein Text ist schon wieder veraltet: Am 25. Januar erscheint Cities: Skylines Airports.
Ich schrieb ja schon (indirekt), dass Cities: Skylines gar nicht zählen dürfte, aber so lange Paradox Interactive DLCs raushaut und es deswegen jedes Jahr im Reuxblick auftaucht, rechtfertige ich mich da nicht weiter. :-P
Nee, kein Grund für Rechtfertigungen. :) Ist die Switch-Version denn gut? Citybuilder sind ja nicht unbedingt das Genre, wo ich eine Konsolenversion wählen würde…
Es ist natürlich schon etwas mühsamer zu bedienen und auch irgendwie anspruchsvoller nur mit Bordmitteln arbeiten zu können, aber doch sehr solide umgesetzt. Ich habe damals(TM) auch unzählige Stunden mit Sim City am SNES verbracht. Vielleicht sind Citybuilder auf Konsole für mich daher nicht wirklich ungewöhnlich. Jedenfalls hatte ich mir als Ziel gesetzt alle Meilensteine und Monumente ohne Helferlein freizuschalten. Das hätte ich natürlich auch am PC machen können, aber die Switch-Version kam mir da gerade recht (und kostete nur 16 Euro). Das einzige, was ich wirklich etwas vermisst habe, waren die selbst erstellten Vorlagen, womit ich ein paar einfache Kreuzungen/Anschlussstellen (und ein Double Crossover Merging Interchange) auf Abruf habe. (Wobei andererseits damit jede “Ecke” ein Unikat ist.) Also, wenn man auf einen rohen Diamanten Lust hat, dann ist die Switch-Version gut. Außerdem portabel, auch wenn die Zeit bei 100.000 Einwohnern dann ziemlich dahin schleicht. ;-) (Läuft immer noch besser als auf meinem “Gaming”-Notebook von 2009.)